FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Börsen sind leichter in die neue Woche gestartet. Der DAX fällt am Mittag um 0,6 Prozent auf 15.790 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,9 Prozent auf 4.257 Punkte nach. Damit bleibt die Lage angesichts hoher Ölpreise und der damit einhergehenden Sorge einer weiterhin hohen Inflation und wieder leicht steigender Renditen am langen Ende labil. Die Marktzinsen der zehnjährigen Bundesanleihe steigt um 2 Basispunkte auf 2,69 Prozent.
Die Ölpreise steigen weiter, die aktuellen Kontrakte haben Niveaus erreicht, die sie zuletzt im Juni 2022 innehatten. Öl der Sorte Brent zur Lieferung im November verteuert sich um 0,4 Prozent auf 94,34 Dollar je Fass. Am Markt geht weiter die Sorge vor einem Angebotsdefizit um. Der Brent-Ölpreis ist an 14 der vergangenen 18 Handelstage gestiegen. Die von Saudi-Arabien vorgenommene Produktionskürzung um 1 Million Barrel pro Tag sowie insbesondere die Verlängerung dieser Kürzung bis zum Jahresende treibt die Preise immer weiter.
Angebotsdefizit beim Öl bleibt bestehen
Die Analysten von ANZ schätzen, dass der Ölmarkt in diesem Quartal wegen der Fördersenkung und der steigenden Nachfrage aus China ein Angebotsdefizit von 2 Millionen Barrel pro Tag verzeichnen wird. "Ausgerechnet jetzt steigt der Ölpreis weiter", obwohl die durch hohen Verbrauch geprägte Sommerreisezeit in den USA ende, so Jochen Stanzl von CMC Markets. "Durch den Anstieg im Ölpreis verteuert sich so gut wie alles, von den Kosten für Transport bis hin zur Verarbeitung von Gütern", sagt er. Dabei sei nicht nur der Anstieg an sich, sondern die Geschwindigkeit des Anstiegs besorgniserregend. Das Tempo wirke sich auch deutlich auf das Konsumverhalten aus.
Viele Marktteilnehmer dürften sich wegen der im Wochenverlauf anstehenden diversen geldpolitischen Entscheidungen erst einmal bedeckt halten. Anders als die EZB dürfte die US-Notenbank stillhalten und die Leitzinsen unverändert lassen, so die feste Erwartung am Markt. Inflation und Wachstum befänden sich auf den von der Fed gewünschten Pfaden, heißt es zur Begründung von der Commerzbank. Der Vermögensverwalter QC Partners bemerkt allerdings, die US-Notenbank werde den drastischen Ölpreisanstieg kommentieren müssen. Daneben entscheiden unter anderen am Donnerstag die Bank of England und die Schweizerische Nationalbank sowie am Freitag die japanische Notenbank über die Zinsen.
Warnungen belasten
Nach einer Umsatzwarnung geht es für Nordic Semiconductor an der Börse Oslo um 12 Prozent nach unten. Der Halbleiterhersteller hat angesichts einer schwachen Nachfrage die Umsatzprognose gesenkt. Nordic Semiconductor stellt Chips für Bluetooth und Wifi-Anwendungen her. Nach Einschätzung der UBS wird die Nachfrageschwäche auch das Wachstum 2024 belasten. Der Sektor-Index der europäischen Technologiewerte verliert 1,3 Prozent und gehört damit zu den großen Verlierern des Tages.
Eine Umsatz- und Margenwarnung des Werbe- und Marketingsdienstleisters S4 Capital lässt die Aktie zu Wochenbeginn um über 24 Prozent einbrechen. Die Werbeagentur hatte bereits im Juli die Ziele gesenkt. Zuletzt hatte bereits Ipsos gewarnt bzw M&C Saatchi mit den Zahlen nicht überzeugt. Die Branche leidet unter der Ausgabenzurückhaltung der Kunden angesichts des schwachen Konsumklimas. WPP verlieren 2,1, JCDecaux 1,6 und Publicis 1,6 Prozent.
Mit Abschlägen von mehr als 9 Prozent quittieren die Anleger den Strategieplan der Societe Generale. Und dies, obgleich die Mittelfristziele laut Analysten im Rahmen der Erwartungen ausgefallen sind. Zu stören scheint, dass die Ziele nach Einschätzung von RBC bis auf Weiteres keinerlei Überraschungspotenzial nach oben bei den Konsensschätzungen bieten. Der neue CEO Slawomir Krupa setzt auf die Kerngeschäfte und nimmt für die Finanzgruppe dafür auch einen Rückgang der Erträge in Kauf. Für die Aktie der BNP Paribas geht es um knapp 2 Prozent nach unten.
Schott Pharma will am 28. September an die Börse
Schott Pharma hat derweil weitere Details zum Börsengang bekanntgegeben. Die Aktien werden in der Bookbuildingsspanne 24,50 bis 28,50 Euro angeboten und können von Dienstag bis zum Mittwoch nächster Woche gezeichnet werden. Der Handelsstart ist dann für den Donnerstag kommender Woche geplant. Das Unternehmen für Verpackungen im Pharmabereich wird insgesamt zwischen knapp 3,7 und knapp 4,3 Milliarden Euro bewertet.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.258,59 -0,8% -36,46 +12,3% Stoxx-50 3.995,87 -0,6% -25,62 +9,4% DAX 15.798,49 -0,6% -95,04 +13,5% MDAX 27.118,51 -0,7% -197,54 +8,0% TecDAX 3.081,21 -1,0% -30,47 +5,5% SDAX 13.069,18 -0,3% -37,61 +9,6% FTSE 7.681,73 -0,4% -29,65 +3,5% CAC 7.299,65 -1,1% -79,17 +12,8% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,69 +0,02 +0,12 US-Zehnjahresrendite 4,34 +0,02 +0,46 DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:20 Fr, 17:28 % YTD EUR/USD 1,0671 +0,1% 1,0676 1,0675 -0,3% EUR/JPY 157,53 -0,0% 157,54 157,76 +12,2% EUR/CHF 0,9558 -0,1% 0,9565 0,9563 -3,4% EUR/GBP 0,8603 -0,1% 0,8607 0,8607 -2,8% USD/JPY 147,61 -0,1% 147,57 147,80 +12,6% GBP/USD 1,2405 +0,1% 1,2403 1,2403 +2,6% USD/CNH (Offshore) 7,2974 +0,3% 7,2850 7,2762 +5,3% Bitcoin BTC/USD 27.112,36 +2,3% 26.690,42 26.271,40 +63,3% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 91,45 90,77 +0,7% +0,68 +16,8% Brent/ICE 94,41 93,93 +0,5% +0,48 +15,0% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 35,75 36,48 -2,0% -0,74 -55,0% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.927,05 1.923,83 +0,2% +3,22 +5,7% Silber (Spot) 23,20 23,04 +0,7% +0,16 -3,2% Platin (Spot) 938,08 930,80 +0,8% +7,28 -12,2% Kupfer-Future 3,77 3,77 -0,1% -0,00 -1,4% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
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September 18, 2023 06:47 ET (10:47 GMT)