Die angeschlagene Norwegian Air fliegt wieder mehr Ziele an, nachdem die meisten Länder ihre Reisebeschränkungen zur Eindämmung der Coronapandemie gelockert haben.

"Wir fliegen wieder mit mehr Flugzeugen und eröffnen wieder viele der von unseren Kunden angeforderten Strecken", erklärte Vorstandschef Jacob Schram am Mittwoch. Der Billigflieger werde 76 Routen, die in der Coronakrise vom Flugplan gestrichen waren, wieder anbieten. Zudem sollen etwa 200 Piloten und 400 Kabinenbesatzungsmitglieder an ihre Arbeitsplätze zurückkehren. Zu den acht Flugzeugen, die bereits am Start sind, kämen zwölf weitere hinzu.

Norwegian Air wird wieder Verbindungen zwischen dem Londoner Flughafen Gatwick und Oslo sowie zwischen Gatwick-Kopenhagen, Edinburgh-Oslo und Edinburgh-Kopenhagen aufnehmen. Zudem sollen Ziele in Spanien, Kroatien, Frankreich, Polen und im Baltikum angeflogen werden. Italien und Transatlantikflüge stehen noch nicht auf dem Flugplan.

In der Coronakrise hatte die Airline 7300 Mitarbeitern - rund 90 Prozent ihrer Angestellten - beurlaubt oder entlassen. Vor Ausbruch der Krise hatte der Billigflieger einen Plan vorgelegt, wie er nach drei Jahren mit Verlusten 2020 wieder Gewinne erwirtschaften will. Doch seit Beginn der Pandemie standen so gut wie alle Maschinen auf dem Boden. Nach dem im April vorgelegten Rettungsplan sollte der Flugbetrieb für bis zu ein Jahr mit lediglich sieben Flugzeugen aufgenommen werden. Erst 2022 sollten dann zwischen 110 und 120 Maschinen wieder in Betrieb sein.