ZÜRICH (Dow Jones)--Kaum verändert hat der Schweizer Aktienmarkt zur Wochenmitte den Handel beendet. Dabei holte der SMI im späten Handel seine zwischenzeitlichen Verluste wieder auf und schloss auf seinem Tageshoch. Insgesamt waren die Abgaben deutlich geringer ausgefallen als an den anderen europäischen Börsen. Gestützt wurde der Markt von den Aufschlägen der Index-Schwergewichte.

Belastungsfaktor war weiterhin die hohe Inflation, auch wenn die Daten aus Deutschland überraschend einen leichten Rückgang zeigten. Dagegen gab es aus Belgien und Spanien erneut hohe Inflationszahlen. "Es ist zumindest möglich, dass die Inflation ihr Hoch erreicht hat", sagte Thomas Altmann von QC Partners zu den deutschen Verbraucherpreisen.

EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat aber davor gewarnt, den unerwarteten Inflationsrückgang in Deutschland im Juni überzubewerten. "Wir sollten die konsolidierten Daten (für den Euroraum) am 1. Juli abwarten", sagte Lagarde beim geldpolitischen Symposium der EZB. Die Zinsaussichten wurden bestätigt. "Im Einklang mit unserem graduellen Ansatz haben wir angekündigt, unsere drei Leitzinsen auf unserer nächsten Sitzung am 21. Juli um 25 Basispunkte anzuheben", sagte Lagarde laut Redetext und fügte hinzu: "Wir haben aber auch angekündigt, dass wir die Leitzinsen voraussichtlich im September erneut anheben werden, und dass wir, wenn die mittelfristigen Inflationsaussichten unverändert sind oder sich verschlechtern, eine größere Anhebung für angemessen halten werden."

Der SMI gewann 2 Punkte auf 10.812 Punkte. Im Tagestief hatte der Index schon bei 10.663 Punkten gelegen. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 15 Kursverlierer und 5 -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 32,24 (zuvor: 31,41) Millionen Aktien.

Für die Novartis-Aktie ging es lediglich um 0,1 Prozent nach oben. Wie das Unternehmen mitteilte, werden bis zu 8.000 der insgesamt 108.000 Stellen wegfallen. Am stärksten werden die Entlassungen dabei den Hauptsitz in der Schweiz betreffen. Der Schritt ist Teil einer größeren Strategie, die der Konzern im April angekündigt hatte. Damals erklärte Novartis, man wolle die Bereiche Pharma und Onkologie zusammenlegen und plane einen Stellenabbau. Ziel ist es, bis 2024 jährliche Einsparungen in Höhe von mindestens 1 Milliarde US-Dollar zu erzielen.

Die Roche-Aktie legte um 0,7 Prozent zu. Nestle gewannen 1,6 Prozent. Angeführt wurde die Gewinnerliste im SMI von Givaudan, die um 2,6 Prozent stiegen.

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June 29, 2022 11:44 ET (15:44 GMT)