Zürich (awp) - Das Pharmaunternehmen Novartis veröffentlicht am Dienstag, 26. Januar, die Ergebnisse zum Geschäftsjahr 2020. Insgesamt haben 23 Analysten zum AWP-Konsens beigetragen.

(in Mio USD)             AWP-Konsens             2019

Umsatz:                              
- Gruppe                    49'183              47'445      
- Innovative Med.           39'056              37'714      
- Sandoz                     9'635               9'731   

Core-EBIT*                  15'508              14'112   
Core-Reingewinn*            13'098              12'104    

(in USD)
Core-EPS*                     5,79                5,28   

(in Fr.)
Dividende je Aktie            3,06                2,95   


* Kern-Zahlen bereinigt um Abschreibungen auf immateriellen Vermögenswerten, 
den Einfluss akquisitionsbedingter Faktoren und andere wesentliche 
Sonderpositionen          

FOKUS: In einer Sache sind sich die Analysten mit Blick auf die zu erwartenden Novartis-Zahlen recht einig: Die erhoffte Normalisierung in der Gesundheitsbranche mit regelmässigen Arztbesuchen und der Fortsetzung von Therapien hat nicht im erhofften Masse stattgefunden. Der Ausbruch der zweiten Corona-Welle hat vielmehr erneut für Unterbrechungen und Aufschübe gesorgt. Besonders betroffen davon sind Bereiche wie Haut- und Augenheilkunde - zwei Therapiegebiete, auf denen Novartis mit seinem Portfolio stark vertreten ist.

Aber auch die Generika-Tochter Sandoz dürfte unter dem Einfluss der Covid-19-Pandemie gelitten haben. Denn durch die Abstandsregelungen im täglichen Leben ist auch die Grippe-Welle Ende 2020 deutlich milder verlaufen als in den Vorjahren, was sich wiederum negativ auf den Sandoz-Umsatz auswirken dürfte.

Abgesehen davon werden die Marktakteure einen genauen Blick auf die Margenentwicklung in der Pharmasparte werfen. Immerhin hat sich Novartis hier zum Ziel gesetzt, sich langsam in den hohen 30-Prozent-Bereich vorzuarbeiten.

Am wichtigsten dürfte für die meisten Marktteilnehmer aber der Ausblick sein. Auch hier sind sich die Analysten recht einig, dass Novartis zum Start in das neue Jahr erst einmal Vorsicht walten lassen dürfte. Es bleibe abzuwarten, wie schnell die weiteren Corona-Impfungen nun vonstattengehen und wie schnell sich eine gewisse Normalität im Gesundheitssektor wieder einstellt, heisst es beispielsweise bei der UBS.

ZIELE: Zuletzt hatte Novartis am Investorentag Ende November die eigenen Ziele nochmals bekräftigt. So soll der Umsatz zu konstanten Wechselkursen im mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen. Beim operative Kerngewinn geht der Konzern von einem Plus im niedrigen bis mittleren Zehnprozentbereich aus.

Darüber hinaus hatte Novartis am Investorentag weitere Einsparungen angekündigt. Bis zu 2 Milliarden US-Dollar wolle man mittelfristig einsparen.

PRO MEMORIA: Zu den spannenden Nachrichten gehörte gegen Ende Oktober sicher die Nachricht, dass der Pharmakonzern mit dem Biotechunternehmen Molecular Partners in der Corona-Forschung den Schulterschluss übt.

Aktiv hat sich der Konzern auch bei der Suche nach Partnern in der Augenheilkunde gezeigt. Durch Partnerschaften etwa mit RetinAI oder Tilak Healthcare bringt der Konzern auch den Einsatz moderner Technologien in diesem Therapiegebiet weiter voran.

Etwas holprig verlief es derweil mit dem Cholesterinsenker Inclisiran. Während die EU dem Mittel grünes Licht erteilt hat, ist es in den USA zu einer Verzögerung gekommen. Denn die Experten der US-Zulassungsbehörde FDA hätten die nötige Inspektion der Produktionsanlagen in Europa nicht durchführen können, hiess es zur Begründung.

AKTIENKURS: Im vergangenen Jahr ist es den Novartis-Aktien nach dem März-Einbruch nicht gelungen, ihr Hoch aus dem Februar nochmals zu erreichen. Während sie das Jahr 2020 mit einem Kursverlust von etwa 9 Prozent beendet haben, weisen sie für 2021 bisher ein Plus von gut 2 Prozent auf. Damit bewegen sie sich in etwa auf SMI-Niveau, der ebenfalls etwa 2 Prozent bislang zugelegt hat.

hr/jg/jl