Zürich (awp) - Der Pharmakonzern Novartis hat mit seinen Zahlen für 2020 die Erwartungen der Analysten nur teilweise erfüllt. Vor allem aber fällt der Ausblick auf 2021 für einige Marktteilnehmer konservativer aus, als sie zuvor erwartet hatten. Grund genug, sich zunächst einmal von den Papieren zu trennen.

Im frühen Handel fallen Novartis-Papiere um 2,8 Prozent auf 83,68 Franken zurück. Sie sind damit der mit Abstand grösste Verlierer unter den Blue Chips. Der Leitindex SMI gewinnt zeitgleich gegen 9.20 Uhr moderate 0,19 Prozent hinzu.

Die ersten Analystenkommentare lesen sich durch die Bank ähnlich: Der Umsatz ist in etwa wie erwartet ausgefallen. Vor allem die beiden Blockbuster Cosentyx zur Behandlung von Schuppenflechte und das Herzmittel Entresto haben einen Tick besser als erwartet abgeschnitten.

Dagegen ist das von den Analysten stark beachtete operative Kernergebnis knapp unter den Schätzungen geblieben. Hier machen die Experten vor allem höhere Ausgaben auf Konzernebene verantwortlich.

Insgesamt ist den ersten Analystenreaktionen aber eine gewisse Ernüchterung anzumerken. Novartis sei es auch im Schlussquartal nicht gelungen, den Erwartungen gerecht zu werden.

Für Gesprächsstoff sorgt in Expertenkreisen aber vor allem der Ausblick für 2021. So strebt der Pharmakonzern ein Umsatzwachstum zu konstanten Wechselkursen im "niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich" und einem Gewinnplus im "mittleren einstelligen Prozentbereich" an. Analysten waren bisher von einem Umsatzwachstum im "mittleren einstelligen Prozentbereich" und einem überproportionalen Gewinnwachstum ausgegangen.

Bei Jefferies geht der zuständige Experte davon aus, dass der Ausblick dazu führt, dass die Analysten ihre Gewinnerwartungen um bis zu 4 Prozent kappen werden.

hr/gab