Basel (awp) - Der Pharmakonzern Novartis ist den möglichen Ursachen für Nebenwirkungen bei seinem Augenmittel Beovu offenbar einen Schritt näher. Wie der Konzern am Wochenende mitteilte, hat die Analyse neuer Daten (real world data) und aus Phase-III-Studien, die auf der Jahrestagung 2020 der American Academy of Ophthalmology (AAO) vorgestellt wurden, weitere mögliche Erklärungen geliefert.

Einige grundlegende Patientenmerkmale, die möglicherweise mit dem Auftreten der Nebenwirkungen im Zusammenhang stehen, seien ifentifiziert worden, heisst es. Zur Erinnerung: Ende Februar hatte ein Bericht der American Society of Retina Specialists (ASRS) für Unruhe gesorgt. Demzufolge war es bei 14 mit Beovu behandelten Patienten zu Entzündungen der Netzhautgefässe (Vaskulitis) gekommen, davon in elf Fällen zu schweren Komplikationen.

Beovu ist seit Oktober 2019 in den USA und seit Februar 2020 in der EU zur Behandlung der feuchten altersbedingten Makuladegeneration (wAMD) zugelassen.

Wie die Analyse der aktuellen Daten nun zeigte, war das Risiko für eine retinale Vaskulitis (RV) und/oder einen retinalen Gefässverschlusses (RO) in den sechs Monaten nach der ersten Behandlung mit Beovu bei jenen Patienten am höchsten, die in den zwölf Monaten vor dieser ersten Behandlung bereits eine intraokulare Entzündung (IOI) und/oder einen retinalen Gefässverschluss erlitten hatten.

Während die Gefahr solcher Nebenwirkungen bei allen beobachteten Beovu-Patienten bei 0,46 Prozent liege, sei sie bei Patienten mit einer vorherigen Entzündung mit 3,97 Prozent deutlich höher, heisst es in der Mitteilung weiter.

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