Basel (awp) - Der Pharmakonzern Novartis hat positive Daten einer Phase III-Studie zu seinem Migränemedikament AMG 334 (Erenumab) veröffentlicht. Die Studie zeige, dass das Medikament die monatlichen Migränedaten bei Personen mit episodischer Migräne signifikant reduziere, teilte Novartis am Mittwochabend mit.

Die positiven Resultate aus der "Arise"-Studie seien sehr ermutigend, da es bisher keine Behandlungsoptionen gebe, die spezifisch auf die Prävention von Migräne abziele, wird Novartis-Chief Medical Officer Vasant Narasimhan in der Mitteilung zitiert.

In der "Arise"-Studie hatten insgesamt 577 Migräne-Patienten entweder AMG 334 oder ein Placebo erhalten. Bei den Patienten, die das Medikament erhielten, wurde eine statistisch signifikante Reduktion von 2,9 Migräne-Tagen verzeichnet gegenüber einer von 1,8 Tagen in der Placebo-Gruppe. Das Sicherheitsprofil von AMG 334 sei ähnlich zu dem Placebo.

AMG 334 wird von Novartis und Amgen gemeinsam entwickelt. Amgen hat die Kommerzialisierungsrechte für die USA, Kanada und Japan und Novartis für Europa und den Rest der Welt. Erst Anfang Juni wurden die primären Studienziele mit AMG 334 in einer Phase-II-Studie bei der Behandlung von Patienten mit chronischer Migräne erreicht.

ANALYSTEN POSITIV - AKTIE STEIGT NUR LEICHT

Analysten werten die Neuigkeiten einheitlich positiv. Vontobel-Experte Stefan Schneider erhöht die Erfolgswahrscheinlichkeit des Migränemittels auf nun 50% und berücksichtigt entsprechend mögliche risikogewichtete Umsätze in seinem Modell. Er erwartet eine Marktzulassung 2018 und rechnet mit Spitzenumsätzen von bis zu einer Milliarde US-Dollar. Diese neuen Schätzungen würden zwar 0,86 CHF zu seinem Kursziel hinzufügen, er belässt es dennoch zunächst unverändert auf 85 CHF.

Auch die ZKB zeigt sich positiv überrascht. Dass die Daten so positiv ausfielen, sei unerwartet gewesen und entsprechend positiv für die Aktie, so Analyst Michael Nawrath. Eine zweite Phase-III-Studie solle noch Ende dieses Jahres beendet sein, sodass nach Publikation aller Daten auf einem wissenschaftlichen Kongress ab 2017 auch die Diskussionen mit den regulatorischen Behörden aufgenommen werden könnten. Eine Zulassung für beide Arten der Migräne könne frühestens Ende 2017 erfolgen.

An der Börse geht die Nachricht indes etwas unter - die Aktie legt im frühen Handel in einem freundlichen Marktumfeld um knapp 0,3% auf 78,75 CHF zu. Denn am Berichtstag würden vor dem Hintergrund höherer Ölpreise vor allem zyklische Titel gekauft.

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