BAGSVAERD (awp international) - Geringere Corona-Belastungen als befürchtet und neue Diabetes-Medikamente: Der dänische Insulinhersteller Novo Nordisk hat seine Jahresprognosen ein weiteres Mal nach oben geschraubt. Laut Analyst Richard Vosser von der US-Bank JPMorgan dürften nun auch die Markterwartungen für den Konzern steigen. Die Aktien zogen denn auch im frühen Freitagshandel um mehr als drei Prozent auf 454 dänische Kronen an. Damit versuchten sie erneut den Ausbruch über die Marke von 450 Kronen, die seit April mehrfach eine zu hohe Hürde war.

So rechnet das Management um Konzernchef Lars Fruergaard Jørgensen laut einer Mitteilung vom Donnerstagabend für 2020 nun mit einem Anstieg des Umsatzes und des operativen Ergebnisses zu konstanten Wechselkursen um jeweils fünf bis acht Prozent. Bislang wurden für den Umsatz ein Plus von bis zu sechs Prozent und für den operativen Gewinn - nach einer Zielerhöhung im August - ein Wachstum um bis zu fünf Prozent in Aussicht gestellt.

Novo Nordisk kalkuliert nun mit weniger Belastungen durch die Corona-Pandemie als bislang befürchtet. So hatte die Krise das Wachstum der dänischen Firma nach einem recht guten Jahresstart zunächst gedämpft. Nachdem anfangs noch Kunden in Erwartung der Infektionswelle ihre Lager aufgestockt und Novo Nordisk damit Rückenwind verliehen hatten, trauten sich im Verlauf der Krise immer weniger Menschen aus Angst vor einer Corona-Ansteckung in Krankenhäuser und Arztpraxen. Das hinterliess bei vielen Pharmaunternehmen Spuren.

Im dritten Quartal waren die Effekte aber weniger schlimm als gedacht: Novo Nordisk steigerte Umsatz und operatives Ergebnis währungsbereinigt um jeweils sieben Prozent. Dabei profitierte der Konzern auch von einer guten Nachfrage. Eine Rolle dürften dabei erneut neue Diabetesmedikamente wie Ozempic und Rybelsus gespielt haben. Einzelheiten dazu wird es dann wohl im Zuge der Vorlage der vollständigen Quartalszahlen am 30. Oktober geben./mis/niw/zb