München (Reuters) - ProSiebenSat.1 verkauft seine Gesundheitsprodukte-Tochter WindStar Medical an den Finanzinvestor Oakley.

Die Beteiligungsgesellschaft zahlt 280 Millionen Euro für den Anbieter von rezeptfreien Medikamenten, an dem die ProSieben-Tochter NuCom 92 Prozent hält. Seit dem Einstieg bei Windstar vor vier Jahren habe ProSiebenSat.1 den Wert des Unternehmens um das 2,4-fache gesteigert, sagte Vorstandschef Rainer Beaujean am Donnerstag. Die Sendergruppe hatte WindStar unter anderem mit Werbeschaltungen unterstützt. Oakley setzt nun auf eine Internationalisierung des Geschäfts.

Das Unternehmen aus dem hessischen Wehrheim gehörte zu den Beteiligungen, die ProSiebenSat.1 auf diese Weise hochpäppeln wollte. In diesem Jahr soll das Unternehmen 127 Millionen Euro umsetzen und einen operativen Gewinn (Ebitda) von 21 Millionen Euro erwirtschaften. Windstar vertreibt in Drogeriemärkten und im Internet Nahrungsergänzungsmittel und Medizinprodukte unter Marken wie SOS, GreenDoc und Vitalia.

Der Fernsehkonzern will sich auf das Unterhaltungsgeschäft konzentrieren und durchforstet dahingehend das Portfolio der Start-up-Tochter NuCum, an der der US-Finanzinvestor General Atlantic seit 2018 mit 28 Prozent beteiligt ist. Man fokussiere sich auf Firmen, die Synergien zum Kerngeschäft Fernsehen und Unterhaltung hätten. Verkauft würden Gesellschaften, bei denen "der Beitrag von ProSiebenSat.1 für den nächsten Entwicklungsschritt begrenzt ist und wir deshalb nicht mehr der beste Eigentümer sind", sagte Beaujean. Damit wolle ProSieben auch seine Verschuldung senken. Laut Insidern könnten auch der Onlineshop für Kosmetikprodukte, Flaconi, und die Mode-Plattform Stylight verkauft werden.

Bisher hatte ProSiebenSat.1 meist von Oakley gekauft, unter anderem Anteile an der Vergleichsplattform Verivox und an dem Partnerschafts-Portal Parship Elite.