Kennzahlen im Überblick

Erfolgszahlen in Mio. €

1.-3. Qu. 2023

Veränd.

1.-3. Qu. 2022

Zinsergebnis

439,3

54,0 %

285,3

Ergebnis aus at-equity-bewerteten Unternehmen

125,6

>-100 %

-30,5

Risikovorsorgen im Kreditgeschäft

-21,0

>100 %

-8,1

Provisionsergebnis

148,7

-5,0 %

156,4

Verwaltungsaufwand

-273,3

10,3 %

-247,9

Periodenüberschuss/-fehlbetrag vor Steuern

409,5

>100 %

109,2

Periodenüberschuss/-fehlbetrag nach Steuern

329,2

>100 %

74,1

Bilanzzahlen in Mio. €

30.9.2023

Veränd.

31.12.2022

Bilanzsumme

27.977,4

4,4 %

26.798,2

Forderungen an Kunden

20.030,4

4,4 %

19.192,9

Primärmittel

18.570,6

3,5 %

17.948,1

hiervon verbriefte Verbindlichkeiten inkl.

3.266,2

13,1 %

2.886,7

Nachrangkapital

Eigenkapital

3.819,2

7,7 %

3.546,9

Betreute Kundengelder

38.627,6

42,1 %

27.185,5

Eigenmittel nach CRR in Mio. €

30.9.2023

Veränd.

31.12.2022

Hartes Kernkapital (CET 1)

3.071,8

-1,7 %

3.126,4

Kernkapital

3.121,8

-1,7 %

3.176,4

Eigenmittel

3.459,9

-1,2 %

3.501,9

Harte Kernkapitalquote in %

17,01

%

-1,02%-P.

18,03

%

Kernkapitalquote in %

17,29

%

-1,03%-P.

18,32

%

Gesamtkapitalquote in %

19,16

%

-1,03%-P.

20,19

%

Risikokennzahlen

1.-3. Qu. 2023

Veränd.

1.-3. Qu. 2022

Liquidity Coverage Ratio in %

189,80

31,01 %-P.

158.79

Net Stable Funding Ratio in %

127,88

-0,56%-P.

128.44

Leverage Ratio in %

10,27

0,73 %-P.

9.54

Unternehmenskennzahlen

1.-3. Qu. 2023

Veränd.

1.-3. Qu. 2022

Cost-Income-Ratio(Kosten-Ertrag-Relation) in %

38,83

%

-29,05%-P.

67,88

%

Return on Equity vor Steuern in %

14,79

%

10,45 %-P.

4,34

%

Return on Equity nach Steuern in %

11,89

%

8,94 %-P.

2,95

%

Risk-Earnings-Ratio (Kreditrisiko/Zinsergebnis) in %

4,78

%

1,94 %-P.

2,84

%

Ressourcen

30.9.2023

Veränd.

31.12.2022

Durchschnittl. gewichteter Mitarbeiterstand

2.142

8

2.134

Anzahl der Geschäftsstellen

178

-2

180

1

Lage des Oberbank-Konzerns in den ersten drei Quartalen 2023

Geschätzte Aktionärinnen und Aktionäre,

die ersten drei Quartale des laufenden Geschäftsjahres waren durch zunehmende geopolitische Spannungen und Auseinandersetzungen geprägt. Auf wirtschaftlichem Gebiet waren die hartnäckige Entwicklung der Inflation, die im Sommer ihren Höhepunkt erreichte, sowie Zinserhöhungen, deren Gipfel jetzt ebenso erreicht zu sein scheint, die wesentlichen Einflussfaktoren auf die Konjunktur. Das Wirtschaftswachstum schwächte sich insbesondere in Österreich und Deutschland ab, vornehmlich in der Industrie. Die geschäftliche Entwicklung der Oberbank war in diesem Umfeld erfreulich, vor allem dank eines sehr guten Zinsergebnisses und eines hervorragenden Beteiligungsergebnisses konnte der Periodenüberschuss gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres nahezu verdreifacht werden.

Robustes operatives Geschäft

Das Zinsergebnis stieg im Vergleich zum 30. September des Vorjahres um 54,0 % auf 439,3 Mio. Euro. Diese erfreuliche Entwicklung war nicht nur den höheren Zinsen, sondern auch dem anhaltenden Anstieg der Kreditnachfrage sowie den höheren Zinseinnahmen aus der Eigenveranlagung geschuldet. Das Kreditvolumen konnte um 4,4 % auf 20,0 Mrd. Euro ausgeweitet werden.

Firmenkundengeschäft

Im Firmenkundengeschäft wuchs das Finanzierungsvolumen um 7,1 % auf 16,1 Mrd. Euro. Es wurden in der Breite Finanzierungen für Investitionen in Automatisierung, Digitalisierung, Energieeffizienz und Klimaschutz nachgefragt. Seit der Jahresmitte wurde jedoch ein Nachlassen der Dynamik verzeichnet, zum Ende des 3. Quartals wurde jedoch entgegen dem allgemeinen Markttrend immer noch ein Wachstum der Nachfrage verzeichnet.

Privatkundengeschäft

Im Privatkundengeschäft konnte das Einlagenvolumen gegenüber der Berichtsperiode des Vorjahres gesteigert werden, und zwar um 2,0 % auf 6,7 Mrd. Euro. Die Primäreinlagen konnten seit Jahresbeginn um 3,5 % auf 18,6 Mrd. Euro erhöht werden. Vor allem aufgrund der stark gestiegenen Baupreise und der schlechteren allgemeinen Einschätzung der Konjunkturentwicklung ging die Nachfrage nach Wohnbaukrediten um knapp die Hälfte zurück.

Heterogenes Provisionsergebnis

Das Provisionsergebnis entwickelte sich heterogen und sank im Vergleich zur sehr guten Vorjahresperiode um -5,0 % auf 148,7 Mio. Euro.

Erhöhung der Risikoversorgen

Bei den Risikovorsorgen gab es einen Anstieg von 8,1 Mio. Euro auf 21 Mio. Euro. Angesichts des Finanzierungsvolumens der Oberbank in Höhe von 20 Mrd. EUR beträgt der Vorsorgebedarf gerade 1 Promille und scheint somit sehr beherrschbar.

Inflation und Kollektivvertrag treiben den Verwaltungsaufwand

Der Verwaltungsaufwand erhöhte sich um 10,3 % auf 273,3 Mio. Euro. Ursache waren die kollektivvertragliche Erhöhung der Personalkosten und die inflationsbedingte Steigerung der Sachkosten. Die Cost/Income-Ratio beträgt zum 30. September 2023 38,8 %.

2

Sehr erfreuliches At-Equity Ergebnis

Der Ergebnisbeitrag aus At-Equity bewerteten Beteiligungen stieg um 156,2 Mio. Euro (von Minus 30,5 Mio. Euro) auf 125,6 Mio. Euro und trug damit erheblich zur Verbesserung des Periodenüberschusses bei.

Periodenüberschuss beträgt zum 3. Quartal 2023 409,5 Mio. Euro

Der Periodenüberschuss vor Steuern beträgt zum 30. September 2023 409,5 Mio. Euro und liegt damit um nahezu das Dreifache über dem Vergleichswert des Vorjahres. Die Steuern von Einkommen und Ertrag betrugen 80,3 Mio. Euro nach 35,0 Mio. Euro. Somit ergibt sich ein Periodenüberschuss nach Steuern von 329,2 Mio. Euro.

Eigenkapital neuerlich deutlich gestärkt

Das Eigenkapital konnte im Jahresabstand um 463,4 Mio. Euro auf 3,8 Mrd. Euro erhöht werden. Dies stellt einen neuen Höchststand dar. Die Kapitalausstattung ist mit einer Kernkapitalquote von 17,3 % und einer Gesamtkapitalquote von 19,2 % im europäischen Vergleich hervorragend!

Die Oberbank ist somit gut gerüstet, auch in schwierigeren Zeiten ihre Funktion als Hausbank zu erfüllen und ihre Kundinnen und Kunden als verlässlicher Partner zu begleiten.

Generaldirektor Dr. Franz Gasselsberger, MBA

3

Die Oberbank-Aktie

Aufgrund der positiven Kursentwicklung der Aktie führt die Oberbank am 1. August 2023 einen Aktiensplit im Verhältnis 1:2 durch. Für Aktionär:innen bedeutet das, dass sich die Anzahl der Aktien im Depot verdoppelt und der Gesamt-Kurswert gleich bleibt.

Nach den ersten drei Quartalen 2023 notierte die Oberbank Stammaktie mit einem Kurs von 61,80 Euro. Die Kursentwicklung der Oberbank Stammaktie lag bei +20,59 %. Inklusive der Dividendenzahlungen im Mai 2023 von 0,73 Euro pro Aktie (vor Split 1,45 Euro pro Aktie) lag die Performance der Stammaktie bei +22,09

  • Die Börsenkapitalisierung belief sich per Ende 3. Quartal 2023 auf 4.363,98 Mio. Euro, gegenüber 3.601,35 Mio. Euro zum Ende des 3. Quartals 2022.

Kennzahlen der Oberbank-Aktie

1.-3. Qu. 2023

1.-3. Qu. 2022

Anzahl Stamm-Stückaktien

70.614.600

70.614.600

Höchstkurs Stammaktie in €

61, 80

51,25

Tiefstkurs Stammaktie in €

51,00

45,80

Schlusskurs Stammaktie in €

61,80

51,00

Marktkapitalisierung in Mio. €

4.363,98

3.601,35

IFRS-Ergebnis je Aktie in € annualisiert

6,22*

1,40*

Kurs-Gewinn-Verhältnis Stammaktie

9,94

36,43

Historische Daten sind splitbereinigt.

*Das Ergebnis je Aktie wird auf das Jahr annualisiert. Die Berechnung setzt sich wie folgt zusammen: Periodenüberschuss nach Steuern in den ersten drei Quartalen dividiert durch die durchschnittliche Anzahl der umlaufenden Stammaktien, dividiert durch drei, mal vier (Hochrechnung auf das Gesamtjahr).

Oberbank Stammaktie im Vergleich zum ATX und europäischen Bankenindex

Dieser Chartvergleich zeigt die Entwicklung der Oberbank Stammaktie, des österreichischen Aktienindex ATX und des europäischen Bankenindex STOXX Europe 600 Banks. Bei dieser Grafik sind die Kurse angeglichen, indem die täglichen Schlusskurse des genannten Wertpapieres und der Indizes auf 100 indexiert sind. D.h., zum Startzeitpunkt werden die Startkurse gleich 100 % gesetzt. Der Chart stellt somit die relativ prozentuelle Entwicklung dar.

Es handelt sich bei den angegebenen Werten um Vergangenheitswerte. Zukünftige Entwicklungen können davon nicht abgeleitet werden.

4

Die Segmente in den ersten drei Quartalen 2023

Segment Firmenkunden

Segment Firmenkunden

1.-3. Qu. 2023

1.-3. Qu. 2022

± absolut

± in %

in Mio. €

Zinsergebnis

366,7

238,8

127,9

53,5 %

Risikovorsorgen im

-20,6

10,1

-30,7

>-100,0 %

Kreditgeschäft

Provisionsergebnis

87,7

89,7

-2,1

-2,3 %

Handelsergebnis

0,0

-0,4

0,4

-89,1 %

Verwaltungsaufwand

-148,3

-133,4

-14,9

11,1 %

Sonstiger betrieblicher Erfolg

0,3

0,7

-0,4

-57,9 %

Periodenüberschuss/-

285,8

205,6

80,2

39,0 %

fehlbetrag

Risikoäquivalent

12.751,3

11.653,9

1.097,4

9,4 %

Ø zugeordnetes Eigenkapital

2.352,3

1.954,7

397,6

20,3 %

Return on Equity vor Steuern

16,2

%

14,0 %

2,2 %-P.

(RoE)

Cost-Income-Ratio

32,6

%

40,6 %

-8,0%-P.

Ergebnisentwicklung im Segment Firmenkunden

Das Ergebnis im Segment Firmenkunden lag mit 285,8 Mio. Euro um 80,2 Mio. Euro bzw. 39,0 % über dem Vorjahr.

Das Zinsergebnis verzeichnete einen Anstieg von 127,9 Mio. Euro / 53,5 % auf 366,7 Mio. Euro. Die Risikovorsorgen erhöhten sich von positiven 10,1 Mio. Euro um -30,7 Mio. Euro auf negative -20,6 Mio. Euro.

Das Provisionsergebnis lag mit 87,7 Mio. Euro um -2,1 Mio. Euro / -2,3 % unter dem Vorjahr. Die Verwaltungsaufwendungen verzeichneten einen Anstieg um 14,9 Mio. Euro / 11,1 % auf 148,3 Mio. Euro.

Der sonstige betriebliche Erfolg fiel von 0,7 Mio. Euro um -0,4 Mio. Euro auf 0,3 Mio. Euro.

Der RoE stieg im Segment Firmenkunden von 14,0 % um 2,2 %-Punkte auf 16,2 %, die Cost-Income-Ratio verbesserte sich von 40,6 % um 8,0 %-Punkte auf 32,6 %.

Kommerzfinanzierung

Das Kommerzfinanzierungsvolumen der Oberbank ist von 15.229,1 Mio. Euro um 1.066,1 Mio. Euro / 7,1 % auf 16.109,6 Mio. Euro gestiegen.

Kommerzfinanzierung

Veränderung im Jahresabstand

Stand 30.9.2023

Stand 30.9.2022

absolut

in %

16.109,6 Mio. €

15.229,1 Mio. €

1.066,1 Mio. €

7,1 %

Der Vergleichswert zum 30.9.2022 wurde um die Nettodarstellung im Leasinggeschäft iHv 185,7 Mio. Euro adaptiert.

5

Geförderte Investitions- und Innovationsfinanzierung

Die Anzahl der in allen fünf Oberbank-Märkten eingereichten Anträge aus dem Bereich der Investitions- und Innovationsförderung sowie Liquiditätssicherung lag in den ersten drei Quartalen des heurigen Jahres mit 1.231 Projekten um 8 % über dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. So konnten auch die über die Oberbank ausgereichten Förderkredite abermals um 7 % auf 2,0 Mrd. Euro gesteigert werden. Diese erfreuliche Entwicklung spiegelte sich auch bei dem im heurigen 1. Halbjahr bewilligten Förderkreditobligo des österreichischen ERP-Fonds wider. Hier nimmt die Oberbank mit einem österreichweiten Marktanteil von 22 % weiterhin den ersten Platz unter den österreichischen Banken ein.

Obwohl die generelle Nachfrage nach Investitions- und Innovationsförderungen heuer aufgrund der nach wie vor unsicheren Rahmenbedingungen verhalten ist, ist der Trend zu Innovations-, Nachhaltigkeits - und Digitalisierungsprojekten ungebrochen.

Leasing

Das Leasing-Geschäft hat sich auch im 3. Quartal des laufenden Geschäftsjahres sehr erfreulich entwickelt. Man konnte damit an die sehr gute Performance des Vorjahres anschließen bzw. diese Entwicklung sogar noch weiter ausbauen. Mit 905,4 Mio. Euro aktiviertem Neugeschäft konnte man im Vergleich zum Vorjahr neuerlich um 164,2 Mio. bzw. 22,2 % zulegen. Damit stieg auch der Bestand um 252,6 Mio. Euro / 10,7 % auf 2.609,3 Mio. Euro.

Strukturierte Finanzierungen und Syndication

Gemessen an der Gesamtzahl der bearbeiteten Geschäftsfälle bewegte sich die Nachfrage nach Strukturierten Finanzierungen auf dem Niveau des Vergleichszeitraums des Vorjahres. Insbesondere Finanzierungen für Unternehmenskäufe und Gesellschafterwechsel blieben auch im 3. Quartal stark nachgefragt. Die Dynamik im Segment Tourismusfinanzierungen blieb ebenfalls weiter hoch. Im Bereich gewerbliche Immobilienfinanzierung zeigte sich weiterhin eine starke Zurückhaltung bzw. ist die Finanzierbarkeit der angefragten Projekte unter den aktuellen Rahmenbedingungen meist nur eingeschränkt darstellbar.

Im Bereich Konsortialkredite, Schuldscheindarlehen und Sonderkredite konnten gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres sowohl die Stückzahlen als auch das Obligo deutlich gesteigert werden. Die Anzahl jener Fälle, in denen die Oberbank die Rolle des Konsortialführers innehat, hielt sich auf einem stabilen Niveau. Bei den Konsortialfinanzierungen sind auch noch einige interessante Geschäftsfälle in der Pipeline, die bis zum Jahresende umgesetzt werden sollen.

Im Bereich der Schuldscheindarlehen hat die Emissionsaktivität gegenüber den beiden überdurchschnittlichen Vorquartalen etwas nachgelassen. Die Spreads der Transaktionen waren aber auch im 3. Quartal nach wie vor interessant, sodass auch wieder einige ausgewählte Transaktionen gezeichnet werden konnten.

Oberbank Opportunity Fonds

In den ersten neun Monaten bis September 2023 hatte der Oberbank Opportunity Fonds 119 Anfragen zu verzeichnen, die über dem schon sehr hohen Vergleichszeitraum des Vorjahres lagen. Der Oberbank Opportunity Fonds konnte in diesem Zeitraum sieben neue Transaktionen abschließen und einen wesentlichen Teil der Eigenkapital-Commitments (Beteiligungen an mehreren Drittfonds), die im vergangenen Jahr eingegangen wurden, investieren.

6

Seit dem Bestehen des Oberbank Opportunity Fonds wurden 115 Transaktionen mit Eigen- und/oder Mezzaninkapital bzw. High-yield-capital finanziell begleitet (zuzüglich Fremdkapitalfinanzierungen) und es wurden weiters zehn Ergänzungsfinanzierungen bei Portfoliounternehmen vorgenommen. Das kommittierte Gesamtvolumen belief sich per 30.9.2023 auf rund 344 Mio. Euro, verteilt auf Eigenkapital, Mezzaninkapital und High-yield-capital.

Zahlungsverkehr

Die Zahlungsverkehrserträge im Firmenkundenbereich lagen per 30.9.2023 mit 8,3 % über den Vorjahresergebnissen. Im Vergleich zu den Vorquartalen ist allerdings eine Abschwächung der Wachstumsraten zu beobachten, was hauptsächlich mit dem allgemeinem Konjunkturabschwung zu erklären ist. Derzeit wird mit Hochdruck an der Ablöse des Softwareproduktes ELBA MBS gearbeitet. Im abgelaufenen Quartal wurden die technischen Parameter für die Einführung eines neuen Zahlungsverkehrsprodukts abgestimmt. In Österreich und Deutschland wurden die letzten Firmenkunden, welche Kontoauszüge in der Filiale abholten, auf eine alternative Zustellmethode (PDF-Auszug, direkter Postversand) umgestellt. Somit ist auch hier ein wichtiger Meilenstein in Sachen Digitalisierung gelungen.

Dokumentengeschäft

Bis zum 3. Quartal 2023 hat sich der Aufschwung im internationalen Handel lediglich moderat gezeigt. Der Seitwärtstrend bremste sich zum Ende des 3. Quartals noch einmal ein. Die Nachfrage nach Akkreditiven, Inkassi aber auch Garantien zur Absicherung von In- und Auslandstransaktionen blieb auf einem hohem Niveau. Vermehrt wurden auch schwierigere Märkte nachgefragt. Die Ergebnisse im Dokumentengeschäft und Garantiebereich weisen auf eine Zielerreichung zum Jahresende hin. Im Bereich Dokumentengeschäft lag man mit 16,3 % über den Ergebnissen des Vergleichszeitraumes des Vorjahres, im Garantiebereich mit 19,5 %.

Exportfinanzierung

Die EZB und die Europäische Kommission gehen für das Jahr 2023 von einem verhaltenen Wachstum der Weltwirtschaft aus. Die aktuellen Prognosen erwarten für 2023 lediglich ein Wachstum von 3,0 %, was verglichen mit einem langjährigen Durchschnitt von 3,5 % enttäuschend ist.

Für Österreich sind die Prognosen noch deutlich pessimistischer. Gemäß der im September veröffentlichten neuesten Berechnung der Statistik Austria ist das BIP in Österreich im 2. Quartal um 0,7 % geschrumpft und die Prognosen für das Gesamtjahr mussten auf + 0,1 % Wachstum revidiert werden. Ebenso wurde die Prognose für 2024 auf + 1,1 % zurückgenommen. Ein Lichtblick stellt die Exportwirtschaft dar. Die Exporte wuchsen bisher um 3,7 %. Diese Entwicklung lässt sich auch im Bereich der Exportfinanzierung der Oberbank gut nachvollziehen. Die sehr hohe Nachfrage nach Betriebsmittellinien zu Beginn des Jahres hat zur Auswirkung, dass die bisherige starke Position der Oberbank bei den OeKB-refinanzierten Betriebsmittellinien nachhaltig abgesichert werden konnte. So ist z.B. der Marktanteil beim Kontrollbank- Refinanzierungsrahmen (KRR) für Großunternehmen auf 12,1 % gestiegen. (Im Vergleichszeitraum des Vorjahres lag dieser Wert bei 11,5 %.)

Im Bereich der OeKB refinanzierten Investitionsfinanzierungen konnten sich die Exporteure dem allgemeinen Trend, ausgelöst durch einen schwächeren wirtschaftlichen Ausblick und steigender Zinsen, nicht entziehen. Auch die Exporteure nahmen die Investitionstätigkeit zurück. Entgegen dieses Trends konnte der Marktanteil der Oberbank von 5,6 % bei internationalen Finanzierungen, die von der OeKB refinanziert werden, durch die ausgezeichnete Beratungsqualität im Vergleich zur Vorjahresperiode stabil gehalten werden.

7

Factoring

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum konnten die Factoring-Rahmen in der Oberbank bei nahezu gleichbleibender Anzahl der Kund:innen um 5,2 % gesteigert werden. Als weiterhin guter Ertragsbringer stiegen die Factoring-Erträge um 8,2 %. Die weiterhin sehr hohe Inflation und verminderte Kaufkraft zeichnet sich im Umsatzrückgang von 7,6 % sowie der verminderten Inanspruchnahmen um 10,9 % ab. Mit dem mittelfristig prognostizierten Aufschwung der Wirtschaft sollten die Inanspruchnahmen und Umsätze wieder steigen.

Internationales Banken- und Institutionen-Netzwerk

Als Ansprechpartner in Fragen des internationalen Zahlungsverkehrs, der Handelsfinanzierung sowie der Zins- und Fremdwährungsrisikoabsicherung ist es erforderlich, dass die Oberbank eine geeignete Infrastruktur in Form eines Bankennetzwerkes schafft und aufrechterhält. Die Herausforderung im Bankenbereich lag in den letzten Monaten einerseits in der Bewältigung der steigenden Dokumentations- und Prüfungsanforderungen für das Bankennetzwerk und andererseits in der Aufrechterhaltung der Kontoverbindungen in den erforderlichen Währungen bei den Clearingbanken. Aufgrund der gestiegenen regulatorischen Anforderungen wurde das Netzwerk der Partnerbanken in den letzten Jahren reduziert. Weitere Evaluierungen und gegebenenfalls Reduzierungen in der Anzahl der Partnerbanken finden statt. In diesem Zusammenhang ist es notwendig, die Qualität zu erhalten, denn mit diesen Partnerbanken werden sowohl Kundenbedürfnisse, als auch der Eigenbedarf der Oberbank abgedeckt. Dadurch ist die Oberbank in der Lage, ihren Kund:innen die gesamte Produktpalette anzubieten, die im internationalen Geschäft notwendig ist, um eine reibungslose und vor allem risikolose Geschäftsabwicklung zu ermöglichen.

Primäreinlagen

Mit den im letzten Quartal erfolgten Zinserhöhungen hat die EZB einen weiteren Schritt zur Inflationsbekämpfung gesetzt. Ob dieser Schritt der letzte im laufenden Zinszyklus sein wird, bleibt abzuwarten. Die Führungsspitzen der Notenbank ließen zuletzt keine klare Aussage dazu erkennen. Für die Oberbank Primäreinlagen bedeutete dies im abgelaufenen Quartal wieder leichte Zuwächse bei den gebundenen Einlagen. Wie bereits in den Vorquartalen hielt die Verlagerung von täglich fälligen Konten in Richtung befristete Einlagen an.

Währungsrisikomanagement

Die verhaltene Konjunktur und Absicherungsvolumina, die von Unternehmen etwas zögerlicher abgerufen wurden als im Vorjahr, hinterließen im letzten Quartal auch ihre Spuren bei den Devisentransaktionen. Insgesamt auf gutem Niveau, konnten die Spitzenwerte des Vorjahres aber nicht erreicht werden. Dazu kam die etwas geringere Volatilität im Währungsbereich, speziell bei der Hauptwährung - dem US-Dollar.

8

Segment Privatkunden

Segment Privatkunden

1.-3. Qu. 2023

1.-3. Qu. 2022

± absolut

± in %

in Mio. €

Zinsergebnis

163,3

58,5

104,8

>100,0 %

Risikovorsorgen im

6,3

-12,2

18,5

>-100,0 %

Kreditgeschäft

Provisionsergebnis

61,0

66,7

-5,7

-8,5 %

Handelsergebnis

0,0

0,0

0,0

Verwaltungsaufwand

-92,4

-83,0

-9,4

11,3 %

Sonstiger betrieblicher Erfolg

3,5

3,6

-0,2

-4,6 %

Periodenüberschuss/-

141,7

33,6

108,1

>100,0 %

fehlbetrag

Risikoäquivalent

2.074,8

2.152,8

-78,0

-3,6 %

Ø zugeordnetes Eigenkapital

382,7

361,1

21,7

6,0 %

Return on Equity vor Steuern

49,4

%

12,4

%

37,0 %-P.

(RoE)

Cost-Income-Ratio

40,6

%

64,4

%

-23,9%-P.

Ergebnisentwicklung im Segment Privatkunden

Das Ergebnis im Segment Privatkunden lag mit 141,7 Mio. Euro um 108,1 Mio. Euro bzw. >100,0 % über dem Vorjahr.

Das Zinsergebnis verzeichnete einen Anstieg um 104,8 Mio. Euro / >100,0 % auf 163,3 Mio. Euro. Die Risikovorsorgen reduzierten sich um 18,5 Mio. Euro auf positive 6,3 Mio. Euro.

Das Provisionsergebnis lag mit einem Rückgang um -5,7 Mio. Euro / -8,5 % auf 61,0 Mio. Euro unter dem Vorjahr.

Die Verwaltungsaufwendungen lagen mit 92,4 Mio. Euro um 9,4 Mio. Euro / 11,3 % über dem Vorjahr. Der sonstige betriebliche Erfolg reduzierte sich um 0,2 Mio. Euro / -4,6 % auf 3,5 Mio. Euro.

Der RoE stieg im Segment Privatkunden von 12,4 % um 37,0 %-Punkte auf 49,4 %, die Cost-Income-Ratio verbesserte sich von 64,4 % um 23,9 %-Punkte auf 40,6 %.

Privatkonten

Der Bestand an Privatkonten ist im Vergleich zum Vorjahr von 194.541 um 471 Stück bzw. 0,2 % auf 195.012 Stück gewachsen. Seit Juni 2021 gibt es in Österreich und seit dem 2. Halbjahr 2023 auch in Tschechien das "be(e) green Konto", ein nachhaltiges Girokonto für Privatkund:innen. Per 30.9.2023 waren bereits 32,1 % der Privatkonten im Bestand nachhaltig.

Anzahl Privatkonten

Veränderung im Jahresabstand

Stand 30.9.2023

Stand 30.9.2022

absolut

in %

195.012

194.541

471

0,2 %

9

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Oberbank AG published this content on 24 November 2023 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 24 November 2023 07:07:09 UTC.