Kennzahlen im Überblick | |||||
Erfolgszahlen in Mio. € | 1.-3. Qu. 2024 | Veränd. | 1.-3. Qu. 2023 | ||
Zinsergebnis | 491,3 | 11,8 % | 439,3 | ||
Ergebnis aus at-equity-bewerteten Unternehmen | 62,3 | -50,4 % | 125,6 | ||
Risikovorsorgen im Kreditgeschäft | -40,4 | 92,6 % | -21,0 | ||
Provisionsergebnis | 152,1 | 2,3 % | 148,7 | ||
Verwaltungsaufwand | -294,0 | 7,6 % | -273,3 | ||
Periodenüberschuss/-fehlbetrag vor Steuern | 394,4 | -3,7 % | 409,5 | ||
Periodenüberschuss/-fehlbetrag nach Steuern | 309,8 | -5,9 % | 329,2 | ||
Bilanzzahlen in Mio. € | 30.9.2024 | Veränd. | 31.12.2023 | ||
Bilanzsumme | 27.973,6 | 0,5 % | 27.834,5 | ||
Forderungen an Kunden | 20.649,9 | 2,9 % | 20.074,3 | ||
Primärmittel | 19.300,9 | 0,9 % | 19.125,3 | ||
hievon verbriefte Verbindlichkeiten inkl. | 3.606,0 | 7,0 % | 3.369,2 | ||
Nachrangkapital | |||||
Eigenkapital | 4.065,2 | 5,2 % | 3.863,1 | ||
Betreute Kundengelder | 39.431,9 | 0,6 % | 39.214,7 | ||
Eigenmittel nach CRR in Mio. € | 30.9.2024 | Veränd. | 31.12.2023 | ||
Hartes Kernkapital (CET 1) | 3.311,6 | -2,1 % | 3.383,3 | ||
Kernkapital | 3.361,6 | -2,1 % | 3.433,3 | ||
Eigenmittel | 3.700,8 | -2,0 % | 3.775,9 | ||
Harte Kernkapitalquote in % | 17,93 | % | -0,68 %-P. | 18,61 | % |
Kernkapitalquote in % | 18,21 | % | -0,67 %-P. | 18,88 | % |
Gesamtkapitalquote in % | 20,04 | % | -0,73 %-P. | 20,77 | % |
Risikokennzahlen | 1.-3. Qu. 2024 | Veränd. | 1.-3. Qu. 2023 | ||
Liquidity Coverage Ratio in % | 178,63 | -11,17 %-P. | 189,80 | ||
Net Stable Funding Ratio in % | 127,88 | - %-P. | 127,88 | ||
Leverage Ratio in % | 11,28 | 1,01 %-P. | 10,27 | ||
Unternehmenskennzahlen | 1.-3. Qu. 2024 | Veränd. | 1.-3. Qu. 2023 | ||
Cost-Income-Ratio (Kosten-Ertrag-Relation) in % | 40,34 | 1,51 %-P. | 38,83 | ||
Return on Equity vor Steuern in % | 13,28 | -1,51 %-P. | 14,79 | ||
Return on Equity nach Steuern in % | 10,44 | -1,45 %-P. | 11,89 | ||
8,23 | |||||
Risk-Earnings-Ratio (Kreditrisiko/Zinsergebnis) in % | 3,45 %-P. | 4,78 | |||
Ressourcen | 30.9.2024 | Veränd. | 31.12.2023 | ||
Durchschnittl. gewichteter Mitarbeiterstand | 2.230 | 78 | 2.1521) | ||
Anzahl der Geschäftsstellen | 175 | -3 | 178 |
1) Im Vorjahr waren darin 22 MA-Kapazitäten, die zur Dienstleistung in die 3 Banken IT GmbH entsandt waren, nicht enthalten.
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Lage des Oberbank-Konzerns 1. - 3. Quartal 2024
Geschätzte Aktionärinnen und Aktionäre,
im 3. Quartal 2024 hat sich trotz rückläufiger Inflation und sinkender Zinsen das wirtschaftliche Umfeld weiter eingetrübt, Österreich und Deutschland befinden sich in der längst dauernden Rezession seit dem zweiten Weltkrieg. Die Weltwirtschaft hingegen wächst weiterhin zufriedenstellend und insbesondere die USA profitieren von steigender Produktivität der Unternehmen. In diesem Umfeld zeigte sich das operative Geschäft der Oberbank anhaltend sehr robust. Es ist uns gelungen, das beste operative Ergebnis der ersten drei Quartale in der Geschichte der Oberbank zu erwirtschaften. Das Eigenkapital ist erstmals über 4 Mrd. Euro gestiegen.
Hervorragendes Ergebnis aus dem operativen Geschäft
Das Zinsergebnis stieg von 439,3 Mio. Euro um 11,8 % auf 491,3 Mio. Euro. Einen wesentlichen Beitrag lieferte das um 619,5 Mio. Euro oder 3,1 % auf 20,6 Mrd. Euro gestiegene Kreditvolumen. Einmal mehr zeigt sich die Bedeutung des Firmengeschäfts für die Oberbank. Mit einem Plus von 4,9 % hat sich das Wachstum bei den Kommerzkrediten erfolgreich fortgesetzt, auch das Leasinggeschäft entwickelte sich weiterhin sehr erfreulich.
Im Privatkundengeschäft hat sich die Neuvergabe von Wohnraumfinanzierungen seit dem 2. Quartal von Monat zu Monat spürbar verbessert. Die Sparquote ist in Österreich auf über 11 % gestiegen. Das Einlagengeschäft ist nach wie vor der mit Abstand wichtigste Ertragsbestandteil im Privatkundengeschäft, die Privateinlagen sind entsprechend hart umkämpft. Uns ist es gelungen, die Zinsmargen zu verteidigen und den Einlagenstand zu halten. Wir verzeichnen eine anhaltend starke Nachfrage nach Versicherungs- und Vorsorgeprodukten.
Primärmittel auf neues Rekordniveau gestiegen
Die Primärmittel der Bank stiegen um 3,9 % oder 730,3 Mio. Euro auf 19,3 Mrd. Euro.
Das Provisionsergebnis ist um 2,3 % auf 152,1 Mio. Euro gestiegen. Besonders erfreulich haben sich das Wertpapiergeschäft und der Zahlungsverkehr entwickelt. Die Wertpapierprovisionen sind um 9,6 % auf
51,4 Mio. Euro gestiegen. Das Private Banking der Oberbank hat sich längst zu einem relevanten Player am Markt entwickelt, das betreute Kundenvolumen liegt bereits bei 13,4 Mrd. Euro. Wir punkten bei Privaten wie bei Unternehmen mit unserem Vollbanksortiment, unserer hohen Produktqualität und erstklassigen Bonität. Dementsprechend stark sind unsere Anleihen, Investmentfonds und Vermögensverwaltungs- lösungen nachgefragt.
Risikovorsorgen wurden deutlich erhöht
Das Kreditrisiko hat sich erwartungsgemäß erhöht, entwickelt sich aber weiterhin budgetkonform.
Sehr starkes 3. Quartal sorgt für bestes operatives Ergebnis
Das ausgezeichnete Ergebnis per 30. September 2024 liegt 3,7 % unter dem Vorjahr und ist das zweitbeste Ergebnis der ersten 3 Quartale aller Zeiten! Lediglich die geringeren Beteiligungserträge verhinderten ein neuerliches Rekordergebnis. Isoliert betrachtet, war das 3. Quartal 2024 hervorragend: Zum Halbjahr lag unser Ergebnis vor Steuern noch bei 258,7 Mio. Euro, jetzt sind es 394,4 Mio. Euro, das entspricht einem Plus 135,7 Mio. Euro allein im 3. Quartal! Trotz der Rezession, konnte das Kreditvolumen seit dem 30. Juni 2024 um 50 Mio. und die Primäreinlagen 150 Mio. Euro gesteigert werden.
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Der Periodenüberschuss vor Steuern beträgt zum 30. September 2024 394,4 Mio. Euro. Die Steuern von Einkommen und Ertrag steigen um 4,3 % auf 84,6 Mio. Euro und reduzieren damit den Periodenüberschuss nach Steuern um 5,9 % auf 309,8 Mio. Euro.
At-Equity-Ergebnis im langjährigen Schnitt
Das At-Equity-Beteiligungsergebnis ist von 125,6 Mio. Euro auf 62,3 Mio. Euro zurückgegangen und liegt damit nach dem außergewöhnlich hohen Wert im Vorjahr im langjährigen Schnitt. Der Rückgang resultiert ausschließlich aus der Beteiligung an der voestalpine AG. Unsere Schwesterbanken, die BTV und die BKS liefern sehr erfreuliche Beiträge.
Eigenkapital erstmals über 4 Mrd. Euro
Das bilanzielle Eigenkapital nach IFRS konnte zum 30. September 2024 auf fast 4,1 Mrd. Euro gesteigert werden. Das ist ein Anstieg um 6,4 % und ist ein neuer Höchststand, dementsprechend steigt die Risikotragfähigkeit der Oberbank. Mit einer Kernkapitalquote von 18,2 % und einer Gesamtkapitalquote von 20,0 % befindet sich die Oberbank im Spitzenfeld der europäischen Universalbanken.
Ausblick
Die aktuelle wirtschaftliche Lage, insbesondere in der Industrie und im Handel, sehen wir mit Sorge. Der dramatische Verlust an internationaler Wettbewerbsfähigkeit kann so nicht mehr hingenommen werden! Die Wirtschaft erwartet sich jetzt zu Recht rasche und zielgerichtete Maßnahmen von der österreichischen aber auch der europäischen Politik. Rückenwind kommt von der Zinsseite: Die Inflation hat sich beruhigt und damit hat die EZB Handlungsspielraum für weitere Zinssenkungen. Inflationsrückgang und Zinssenkungen sind immer die Vorboten für eine Verbesserung der Stimmung bei den Konsumenten und Unternehmen. Wir sind vorsichtig optimistisch, dass mit den Zinssenkungen auch das Vertrauen wieder stärker zurückkommen wird und damit die Investitionsbereitschaft der Unternehmen und die Konsumbereitschaft der Privatpersonen wieder anzieht.
Aufgrund der volatilen Rahmenbedingungen in Wirtschaft und Politik gibt das Management der Oberbank keinen Ausblick auf die Ergebnisentwicklung im Gesamtjahr ab.
Linz, im November 2024
Generaldirektor Dr. Franz Gasselsberger, MBA
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Die Oberbank-Aktie
Nach den ersten drei Quartalen 2024 notierte die Oberbank Stammaktie mit einem Kurs von 70,00 Euro. Die Kursentwicklung bzw. die Performance der Oberbank Stammaktie lag bei +8,70 % bzw. +10,27 %. Die Börsenkapitalisierung belief sich per Ende 3. Quartal 2024 auf 4.943,02 Mio. Euro, gegenüber 4.363,98 Mio. Euro zum Ende des 3. Quartals 2023.
Kennzahlen der Oberbank-Aktie | 1.-3. Qu. 2024 | 1.-3. Qu. 2023 |
Anzahl Stamm-Stückaktien | 70.614.600 | 70.614.600 |
Höchstkurs Stammaktie in € | 70,00 | 61,80 |
Tiefstkurs Stammaktie in € | 64,60 | 51,00 |
Schlusskurs Stammaktie in € | 70,00 | 61,80 |
Marktkapitalisierung in Mio. € | 4.943,02 | 4.363,98 |
IFRS-Ergebnis je Aktie in € annualisiert | 5,85* | 6,22* |
Kurs-Gewinn-Verhältnis Stammaktie | 11,97 | 9,94 |
*Das Ergebnis je Aktie wird auf das Jahr annualisiert. Die Berechnung setzt sich wie folgt zusammen: Periodenüberschuss nach Steuern in den ersten drei Quartalen dividiert durch die durchschnittliche Anzahl der umlaufenden Stammaktien, dividiert durch drei, mal vier (Hochrechnung auf das Gesamtjahr).
Oberbank Stammaktie im Vergleich zum ATX und europäischen Bankenindex
Dieser Chartvergleich zeigt die Entwicklung der Oberbank Stammaktie, des österreichischen Aktienindex ATX und des europäischen Bankenindex STOXX Europe 600 Banks. Bei dieser Grafik sind die Kurse angeglichen, indem die täglichen Schlusskurse des genannten Wertpapieres und der Indizes auf 100 indexiert sind. D.h., zum Startzeitpunkt werden die Startkurse gleich 100 % gesetzt. Der Chart stellt somit die relativ prozentuelle Entwicklung dar. Es handelt sich bei den angegebenen Werten um Vergangenheitswerte. Zukünftige Entwicklungen können davon nicht abgeleitet werden.
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Die Segmente im ersten Halbjahr 2024
Segment Firmenkunden | |||||
Segment Firmenkunden | 1.-3. Qu. 2024 | 1.-3. Qu. 2023 | ± absolut | ± in % | |
in Mio. € | |||||
Zinsergebnis | 377,8 | 355,1 | 22,7 | 6,4 % | |
Risikovorsorgen im | -40,3 | -28,3 | -12,0 | 42,6 % | |
Kreditgeschäft | |||||
Provisionsergebnis | 82,1 | 83,2 | -1,1 | -1,3 % | |
Handelsergebnis | 0,4 | 0,0 | 0,4 | >-100,0 % | |
Verwaltungsaufwand | -159,2 | -148,3 | -11,0 | 7,4 % | |
Sonstiger betrieblicher Erfolg | 2,3 | 0,3 | 2,0 | >100,0 % | |
Periodenüberschuss/- | 263,0 | 262,0 | 1,1 | 0,4 % | |
fehlbetrag | |||||
Risikoäquivalent | 13.184,7 | 12.658,3 | 526,4 | 4,2 % | |
Ø zugeordnetes Eigenkapital | 2.638,1 | 2.335,1 | 303,0 | 13,0 % | |
Return on Equity vor Steuern | 13,3 | % | 15,0 % | -1,7 %-P. | |
(RoE) | |||||
Cost-Income-Ratio | 34,4 | % | 33,8 % | 0,6 %-P. |
Seit 1.1.2024 erfolgt die Darstellung der nicht-protokollierten Einzelunternehmen im Segment Privatkunden; entsprechend wurden die Vorjahreswerte angepasst.
Ergebnisentwicklung im Segment Firmenkunden
Das Ergebnis im Segment Firmenkunden lag mit 263,0 Mio. Euro um 1,1 Mio. Euro bzw. 0,4 % über dem Vorjahr.
Das Zinsergebnis verzeichnete einen Anstieg von 22,7 Mio. Euro bzw. 6,4 % auf 377,8 Mio. Euro.
Die Dotierung zur Risikovorsorge erhöhte sich von 28,3 Mio. Euro um 12,0 Mio. Euro auf 40,3 Mio. Euro. Der Provisionsüberschuss lag mit 82,1 Mio. Euro um -1,1 Mio. Euro bzw. -1,3 % unter dem Vorjahr.
Das Handelsergebnis erhöhte sich um 0,4 Mio. gegenüber dem Vorjahr.
Der Verwaltungsaufwand verzeichnete einen Anstieg um 11,0 Mio. Euro bzw. 7,4 % auf 159,2 Mio. Euro. Der sonstige betriebliche Erfolg erhöhte sich um 2,0 Mio. Euro auf 2,3 Mio. Euro.
Der RoE beträgt im Segment Firmenkunden 13,3 %, die Cost-Income-Ratio verschlechterte sich auf 34,4 %.
Kommerzfinanzierung
Das Kommerzfinanzierungsvolumen der Oberbank ist von 16.192,2 Mio. Euro um 796,2 Mio. Euro / 4,9 % auf 16.988,4 Mio. Euro gestiegen.
Kommerzfinanzierung | Veränderung im Jahresabstand | ||
Stand 30.9.2024 | Stand 30.9.2023 | absolut | in % |
16.988,4 Mio. € | 16.192,2 Mio. € | 796,2 Mio. € | 4,9 % |
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Geförderte Investitions- und Innovationsfinanzierung
Die Anzahl der in allen fünf Oberbank-Märkten eingereichten Anträge aus dem Bereich der Investitions- und Innovationsförderung sowie Liquiditätssicherung lagen in den ersten drei Quartalen des heurigen Jahres mit 1028 Projekten um 17,2 % unter dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Dieser Rückgang ist mit der zunehmend verhaltenen Investitionsbereitschaft der Unternehmen aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und den unattraktiven Förderkreditkonditionen (vor allem bei den österreichischen ERP- und den deutschen KfW-Finanzierungen) zu begründen. Die per 30.9.2024 über die Oberbank ausgereichten Förderkredite konnten im Jahresvergleich abermals um 2,6 % auf 2,17 Mrd. Euro gesteigert werden.
Leasing
Das Leasing-Geschäft hat sich weiterhin gut entwickelt. Mit einem Neugeschäftsvolumen von 842,5 Mio. Euro konnte der Bestand im Vergleich zum Vorjahr auf 2.828 Mio. Euro bzw. um 8,4 % erhöht werden.
Strukturierte Finanzierungen und Syndizierung
Die Zahl der bearbeiteten Geschäftsfälle bewegte sich bei Strukturierten Finanzierungen weiter unter dem Niveau des Vergleichszeitraums des Vorjahres. Finanzierungen für Unternehmenskäufe und Gesellschafterwechsel wurden im Jahresvergleich verstärkt nachgefragt. Die Dynamik im Segment Erneuerbare Energien war weiterhin gegeben, hier lagen die Finanzierungsanfragen deutlich über dem Niveau des dritten Quartals 2023. Im Bereich gewerbliche Immobilienfinanzierung zeigte sich weiterhin eine klare Zurückhaltung am Markt.
Im Bereich Konsortialkredite, Sonderkredite und Schuldscheindarlehen konnte man gegenüber dem
3. Quartal des Vorjahres einen leichten Anstieg beim aushaftenden Gesamtobligo und bei den Stückzahlen verzeichnen. Die Anzahl der Konsortialkredite, bei welchen die Oberbank als Konsortialführer tätig ist, ist im Vorjahresvergleich annähernd gleichgeblieben. Im Bereich Schuldscheindarlehn konnten auch in diesem Quartal weitere ausgewählte Transaktionen bonitätsstarker, österreichischer und deutscher Emittenten gezeichnet werden.
Oberbank Opportunity Fonds
In den ersten neun Monaten bis September 2024 hatte der Oberbank Opportunity Fonds 115 Anfragen zu verzeichnen, die in etwa auf dem sehr hohen Vergleichszeitraum des Vorjahres lagen. Der Oberbank Opportunity Fonds konnte in diesem Zeitraum acht neue Transaktionen abschließen und einen wesentlichen Teil der Eigenkapital-Commitments (Beteiligungen an mehreren Drittfonds), die im vergangenen Jahr eingegangen wurden, investieren. Seit dem Bestehen des Oberbank Opportunity Fonds wurden 123 Transaktionen mit Eigen- und/oder Mezzaninkapital bzw. High-yield-capital finanziell begleitet (zuzüglich Fremdkapitalfinanzierungen) und es wurden weiters zehn Ergänzungsfinanzierungen bei Portfoliounternehmen vorgenommen. Das kommittierte Gesamtvolumen belief sich per 30.9.2024 auf 376,8 Mio. Euro, verteilt auf Eigenkapital, Mezzaninkapital und High-yield-capital.
Zahlungsverkehr
Auch im 3. Quartal entwickelten sich die Zahlungsverkehrserträge in einem schwierigen Umfeld sehr zufriedenstellend und lagen mit 6,7 % über den Vorjahreswerten.
Die Ablöse der Softwareproduktes ELBA MBS ist in Österreich in vollem Gange. Im September erfolgte für Neukund:innen der Verkaufsstart des neuen, modernen Business Bankings "oBusiness". Die ersten Kundenfeedbacks zur neuen Anwendung waren allesamt sehr positiv. Anfang 2025 wird mit der Umstellung der Bestandskund:innen begonnen.
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Exportfinanzierung
Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) erwartet in ihrer September-Prognose für Österreich im Jahr 2024 einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,7 %. Hauptursache dafür ist die Industrierezession. Die Industrie leidet vor allem unter der internationalen Konjunkturschwäche, die in Deutschland besonders ausgeprägt ist, wovon die österreichische Industrie aufgrund der engen Verflechtungen stark betroffen ist.
Durch diese wirtschaftliche Situation ist der Bedarf der exportierenden Unternehmen nach Betriebsmittelkrediten in den ersten drei Quartalen 2024 kontinuierlich gestiegen. Durch die konsequente Bearbeitung des Markts ist es der Oberbank gelungen, vor allem im Bereich der OeKB-refinanzierten Betriebsmittelkrediten für Großunternehmen den Marktanteil auf 12,6 % (11,6 % Ende 1. Halbjahr) deutlich zu steigern.
Aufgrund der allgemeinen Investitionszurückhaltung der Unternehmen blieb der Marktanteil bei der Investitionsfinanzierung exportorientierter Unternehmen stabil.
Factoring
Bei der Anzahl der Factoring-Kund:innen und auch der Factoring-Rahmen (+9,0 %) konnte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wiederum eine Steigerung verzeichnet werden. Auf die Ertragsentwicklung schlug das noch nicht voll durch. Bei den Umsätzen gab es im Vergleich zum Vorjahresniveau eine leichte Steigerung von +0,9 %, bei den Erträgen einen Rückgang von -3,2 %. Erfahrungsgemäß sollten im letzten Quartal des Jahres die Erträge durch höhere Inanspruchnahmen wieder steigen.
Dokumentengeschäft
Derzeit gibt es keine wesentlichen globalen Impulse, die der stagnierenden europäischen Wirtschaft dienlich sind. Hinzu kommen die sich ausbreitenden Krisenherde, die keine Verschnaufpause zulassen. Die Preise für Frachtraten sanken zwar wieder, haben aber noch lange nicht das Vorjahresniveau erreicht. Die Unternehmen haben nach wie vor mit sehr vielen Unsicherheitsfaktoren zu kämpfen.
Hier setzten die Kund:innen auf die Beratungskompetenz der Oberbank im Auslandsgeschäft. So konnten im Dokumentengeschäft um 12,0 % mehr Transaktionen abgewickelt werden. Wobei hier die Anzahl der Importtransaktionen stark ins Gewicht fällt. Bei Garantien steuern man mit einem Mehrvolumen von 7,9 % auf ein neues Rekordergebnis zu.
Internationales Banken- und Institutionen-Netzwerk
Im vergangenen Quartal hat die Oberbank einen weiteren wichtigen Schritt zur Konsolidierung ihres Bankennetzwerks unternommen. Dabei wurde die Abwicklung der nordischen Währungen in Dänemark, Norwegen und Schweden vollständig auf einen Clearing-Partner übertragen. Diese strategische Maßnahme hat nicht nur die Effizienz der Prozesse für diese Währungen zum Ziel, sondern soll auch die Grundlage für eine stabile und zuverlässige Abwicklung internationaler Transaktionen darstellen. Die Umstellung verlief dabei ohne Störungen oder Verzögerungen, was die nahtlose Fortführung des Tagesgeschäfts sicherstellte und das Vertrauen der Kund:innen in den reibungslosen Ablauf internationaler Zahlungen stärkte.
Eine weitere bedeutende Veränderung ergab sich im Bereich der Scheckservices, die in Zusammenarbeit mit den Partnerbanken der Oberbank erbracht werden. Obwohl Schecks historisch eine zentrale Rolle in der Finanzwelt gespielt haben, ist ihre Bedeutung in den letzten Jahren, insbesondere durch die Zunahme elektronischer Zahlungsmethoden, stark zurückgegangen. Trotz dieser Entwicklung bleibt der Scheckservice für bestimmte Kundengruppen von Bedeutung. Um diesen Service weiterhin anbieten zu können, waren umfangreiche vertragliche Anpassungen sowie technologische und prozessuale Änderungen innerhalb der
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Oberbank erforderlich. Diese Maßnahmen wurden erfolgreich umgesetzt, sodass die Kund:innen auch künftig auf den gewohnten Scheckservice vertrauen können.
Darüber hinaus waren die ersten drei Quartale von einer deutlich verstärkten Überwachung der Transaktionen im gesamten Bankennetzwerk geprägt. Dieser Baustein zur Prävention und Aufdeckung von Risikopotenzialen war zwar mit einem erhöhten Aufwand verbunden, jedoch tragen diese verstärkten Maßnahmen zu einem transparenten und sicheren Bankbetrieb bei. Sie gewährleisten, dass die Oberbank höchste Standards im Bereich der Transaktionssicherheit umsetzt.
Primäreinlagen
Wie von vielen Marktteilnehmern erwartet, senkte die EZB im September die Leitzinsen abermals. Neben der Senkung um 0,25 % kam es auch zu der angekündigten Einengung der Differenz zwischen Einlage- und Sollzinssatz der EZB für Banken von 0,50 % auf 0,15%. Das bedeutet konkret, dass sich Banken seit diesem Zeitpunkt deutlich billiger Geld von der EZB leihen können.
Die Oberbank passte die Sichteinlagen im Umfeld der EZB Senkung entsprechend an. Der schon seit Jahresbeginn bestehende Trend, dass sich die Termineinlagen gegenüber den Sichteinlagen besser entwickeln, setzte sich auch im 3. Quartal fort.
Währungsrisikomanagement
Die doch verhaltene Konjunkturlage zeigte sich auch im Devisengeschäft. Die im Fimenkundengeschäft budgetierten Werte konnten zwar abermals erreicht werden, aber dies geschah nur durch den Abschluss von Zinsderivategeschäften. Im aktuellen Zinsumfeld nutzten einige Kund:innen die tiefen Niveaus im Langfristbereich und sicherten sich Finanzierungen dauerhaft ab. Die Erträge aus diesen Derivategeschäften werden dem Devisengeschäft zugeordnet. Erfreulich verläuft die Entwicklung des Oberbank I-Traders, der digitalen Devisen-Handelsplattform der Oberbank. Wie geplant konnten nach dem Neueinstieg in Tschechien erste Geschäfte abgeschlossen werden.
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Segment Privatkunden | ||||||
Segment Privatkunden | 1.-3. Qu. 2024 | 1.-3. Qu. 2023 | ± absolut | ± in % | ||
in Mio. € | ||||||
Zinsergebnis | 171,7 | 175,0 | -3,3 | -1,9 % | ||
Risikovorsorgen im | -0,3 | 7,2 | -7,5 | >-100,0 % | ||
Kreditgeschäft | ||||||
Provisionsergebnis | 70,0 | 65,5 | 4,5 | 6,9 % | ||
Handelsergebnis | 0,0 | 0,0 | 0,0 | |||
Verwaltungsaufwand | -100,9 | -92,4 | -8,5 | 9,2 % | ||
Sonstiger betrieblicher Erfolg | 3,3 | 3,5 | -0,2 | -5,9 % | ||
Periodenüberschuss/- | 143,7 | 158,7 | -15,0 | -9,4 % | ||
fehlbetrag | ||||||
Risikoäquivalent | 2.023,6 | 2.167,9 | -144,3 | -6,7 % | ||
Ø zugeordnetes Eigenkapital | 404,9 | 399,9 | 5,0 | 1,2 % | ||
Return on Equity vor Steuern | 47,3 | % | 52,9 | % | -5,6 %-P. | |
(RoE) | ||||||
Cost-Income-Ratio | 41,2 | % | 37,9 | % | 3,3 %-P. |
Seit 1.1.2024 erfolgt die Darstellung der nicht-protokollierten Einzelunternehmen im Segment Privatkunden; der Vorjahreswert wurde entsprechend angepasst.
Ergebnisentwicklung im Segment Privatkunden
Der Ergebnis im Segment Privatkunden reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr um -15,0 Mio. Euro bzw. -9,4 % auf 143,7 Mio. Euro.
Das Zinsergebnis verzeichnete einen Rückgang um -3,3 Mio. Euro bzw. -1,9 % auf 171,7 Mio. Euro. Während es im Vorjahr eine Auflösung zur Risikovorsorge von 7,2 Mio. gab, zeigt sich heuer eine Zuweisung zur Risikovorsorge von 0,3 Mio. Euro.
Der Provisionsüberschuss verzeichnete einen Anstieg um 4,5 Mio. Euro bzw. 6,9 % auf 70,0 Mio. Euro. Der Verwaltungsaufwand lag mit 100,9 Mio. Euro um 8,5 Mio. Euro bzw. 9,2 % über dem Vorjahr. Der sonstige betriebliche Erfolg reduzierte sich um -0,2 Mio. Euro bzw. -5,9 % auf 3,3 Mio. Euro.
Der RoE fiel im Segment Privatkunden auf 47,3 %, die Cost-Income-Ratio verschlechterte sich auf 41,2 %.
Privatkonten
Der Bestand an Privatkonten hat sich im Vergleich zum Vorjahr von 195.012 um -511 Stück bzw. -0,3 % auf 194.501 Stück verringert. Seit Juni 2021 gibt es in Österreich und seit dem 2. Halbjahr 2023 auch in Tschechien das "be(e) green Konto", ein nachhaltiges Girokonto für Privatkund:innen. Per 30.9.2024 waren bereits 41,2 % der Privatkonten im Bestand nachhaltig. Dies entsprach einer Steigerung um 17.549 auf 80.177 Stück nachhaltiger Konten im Vergleichszeitraum.
Anzahl Privatkonten | Veränderung im Jahresabstand | ||
Stand 30.9.2024 | Stand 30.9.2023 | absolut | in % |
194.501 | 195.012 | -511 | -0,3 % |
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