Zürich (awp) - Die Aktien von Oerlikon gehören am Dienstag zu den Gewinnern. Grund für den Kursanstieg dürften aber weniger die Jahreszahlen als vielmehr die geplante Neuausrichtung des Geschäfts mit einer Abspaltung der Textilsparte und damit einer weiteren radikalen Verschlankung des Unternehmens sein. Für diesen Prozess will sich Oerlikon allerdings 12 bis 36 Monate Zeit lassen.

Gegen 9.30 Uhr steigen die Titel um 3,2 Prozent auf 4,01 Franken. Mit gut 372'000 Aktien ist bereits fast das durchschnittliche Tagesvolumen erreicht. Der Gesamtmarkt gemessen am SPI verliert indes 0,2 Prozent.

Die Analysten bewerten die geplante Trennung vom Textilgeschäft insgesamt positiv. RBC spricht von einem "radikalen Schritt" und auch die anderen Experten zeigen sich überrascht, aber mehrheitlich positiv. Allerdings dürfte es im aktuell negativen Marktumfeld schwierig sein, einen attraktiven Verkauf zu realisieren, gibt etwa ZKB-Experte Yannik Ryf zu bedenken.

Beim Blick auf die Jahreszahlen fällt vor allem der Reingewinn negativ auf. Dieser liegt aufgrund von Einmalkosten und Wertberichtigungen mit nur 23 Millionen Franken deutlich unter dem AWP-Konsens (102 Millionen). Die reduzierte Dividende sei indes erwartet worden, heisst es bei Vontobel. Für Baader Helvea liegt derweil der Umsatzausblick im Rahmen der Schätzungen, die operative Profitabilität erscheine eher ambitioniert.

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