Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

WIEDERAUFBAUFONDS - Mittel aus dem Wiederaufbaufonds der EU sollte es nur gegen Reformen geben. Auf diese Bedingung hatte vor allem Berlin in den Verhandlungen über das Hilfspaket großen Wert gelegt. Doch nun verfehlt nach Handelsblatt-Informationen ausgerechnet Deutschland die Reformauflagen zur Auszahlung von Geldern aus dem EU-Wiederaufbaufonds. In internen Gesprächen mit Kanzleramt, Bundesfinanz- und Bundeswirtschaftsministerium beanstandete die EU-Kommission den Reformplan, den die Bundesregierung in Brüssel zur Auszahlung der Gelder eingereicht hat. Deutschland stehen aus dem Fonds 25 Milliarden Euro an Zuschüssen zu. Berlin müsse das Reformprogramm nachbessern, forderte die Kommission. Brüssel sieht Deutschland in besonderer Verantwortung. "Die Bundesrepublik ist der Reform-Benchmark für andere Länder", mahnten die EU-Beamten in den Gesprächen. (Handelsblatt)

BARGELD - Die EU-Kommission lässt eine große Sympathie dafür erkennen, in der EU zur Bekämpfung von Geldwäsche einheitliche Obergrenzen für den Gebrauch von Bargeld im Zahlungsverkehr einzuführen. In einem Diskussionspapier, das die EU-Behörde am Freitag vorstellte, heißt es, Bargeld bleibe das "Instrument erster Wahl" von Kriminellen, weil es Geldwäsche erleichtere. Weil es für den maximal möglichen Gebrauch von Bargeld keine einheitliche Obergrenze gebe, sei es derzeit kaum möglich, Geldwäsche wirksam zu verfolgen, beklagt die EU-Kommission in dem Papier. (FAZ)

NORD STREAM 2 - Der Außenminister Tschechiens, Tomas Petrícek, zeigt Verständnis für die Forderung des Europäischen Parlaments nach einem Baustopp der Gasleitung Nord Stream 2. Er kritisiert die EU. Einerseits rufe sie in Russland nach mehr Freiheit und sorge sich um die Menschenrechte, zu großen Teilen hänge sie jedoch von der Gasversorgung durch Russland ab: "Das ist doppelbödig". (FAZ)

DIGITALISIERUNG - Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm warnt, dass sich der Lockdown wegen schleppender Digitalisierung länger als nötig hinziehen könnte. "Es läuft immer noch zu vieles telefonisch, das ist viel zu langsam und führt dazu, dass die Infektionsketten bei ansteigenden Inzidenzen schnell nicht mehr nachverfolgt werden können", sagte sie der SZ. Das Potenzial der Digitalisierung sei "bei Weitem nicht ausgeschöpft". (SZ)

MAUT - Der Streit um die Aufklärung des Pkw-Maut-Debakels im Bundestag eskaliert. Nach SZ-Informationen blockiert Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) die Arbeit eines von der Opposition eingesetzten Sonderermittlers. Der Rechtsanwalt Jerzy Montag sollte klären, ob ein E-Mail-Postfach Scheuers als geheimer Kommunikationskanal genutzt wurde. Scheuer entzog ihm laut einem vertraulichen Papier die Erlaubnis zur Prüfung. (SZ)

VERSANDHANDEL - Deutschlands Versandhändler weisen die Verantwortung für Existenzprobleme von stationären Einzelhändlern von sich und greifen in dem Zusammenhang Politik, Vermieter und Gewerkschaften an. "Wir sind nicht der Totengräber der Innenstädte", sagte Gero Furchheim, der Präsident des Bundesverbands E-Commerce und Versandhandel Deutschland (BEVH) der Welt. "Natürlich macht der Onlinehandel Druck im Wettbewerb und kann seine Marktanteile stetig seigern, aktuell sogar ganz besonders." Angriffe auf die Innenstadt gebe es aber von sehr vielen Seiten. Furchheim nannte zum Beispiel die Konkurrenz von Discountern, Outlets und Shopping-Centern. Zudem hätten aktuelle und noch zu erwartende Leerstände in den Innenstädten unter anderem mit viel zu hohen Mieten zu tun. (Welt)

DJG/pi/sha

(END) Dow Jones Newswires

January 25, 2021 00:40 ET (05:40 GMT)