--Ministerium legt Analyse zur Versorgungssicherheit vor

--Bundesnetzagentur prüft noch Unabhängigkeit des Netzbetriebs

--Bundesnetzagentur hat bis Anfang Januar Zeit für Entscheidung

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BERLIN (Dow Jones)--Die Erteilung einer Zertifizierung der Gaspipeline Nord Stream 2 durch die Bundesnetzagentur würde nach Ansicht des Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) nicht die Sicherheit der Gasversorgung von Deutschland und der Europäischen Union gefährden. Das ist das Ergebnis einer Versorgungssicherheitsanalyse für das Zertifizierungsverfahren Nord Stream 2, die das Ministerium nun an die Bundesnetzagentur übermittelt hat. Diese war nötig, weil es sich bei Nord Stream 2 um einen Transportnetzbetreiber aus einem Nicht-EU-Land handelt.

In die Analyse für Versorgungssicherheit des Ministeriums waren Konsultationen mit EU-Nachbarstaaten eingeflossen. So wurde den EU-Mitgliedsländern Estland, Italien, Lettland, Litauen, Österreich, Polen, Slowakei, Tschechien und Ungarn eine Konsultationsmöglichkeit eingeräumt.

Die Bundesnetzagentur wird nun das Zertifizierungsverfahren fortsetzen und die weiteren rechtlich notwendigen regulatorischen Bedingungen prüfen. Offen ist noch eine Bewertung der Unabhängigkeit des Netzbetriebs, was von der Bundesnetzagentur nun noch geprüft wird. Diese war nicht Gegenstand der Versorgungssicherheitsanalyse des Ministeriums.

Seit dem 8. September prüft die Bundesnetzagentur eine Zertifizierung der Gaspipeline, wofür sie laut Energiewirtschaftsgesetz insgesamt vier Monate Zeit hat. Die Bundesnetzagentur als unabhängige Regulierungsbehörde hat die Aufgabe, die Einhaltung regulatorischer Vorgaben zu überwachen.

Anschließend wird noch die Europäischen Kommission eine Stellungnahme vorzulegen.

Die etwa 2.100 Kilometer lange Ostsee-Pipeline soll Gas direkt von Russland nach Deutschland bringen. Jüngst sind die Gaspreise wegen Knappheit des Brennstoffs stark gestiegen. Kritiker werfen Russland vor, es drossele seine Gaslieferungen absichtlich. Außerdem sorgen sie sich um die wachsende Abhängigkeit Deutschland von russischem Gas und den damit verbundenen wachsenden Einfluss Russlands.

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

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October 26, 2021 11:59 ET (15:59 GMT)