Die Corona-Pandemie hat den österreichischen Öl- und Gaskonzern OMV auch im Sommer stark eingebremst.

Einerseits ging die Förderung von Öl und Gas weiter zurück, andererseits brach die Raffineriemarge um gut 60 Prozent ein. Das sei der tiefste Stand seit etwa zehn Jahren, erklärte ein OMV-Sprecher am Donnerstag. Neben einer schwächeren Nachfrage nach Raffinerieprodukten wie Benzin oder Kerosin machen der OMV vor allem Überkapazitäten am Markt zu schaffen.

Konkret sackte die Raffineriemarge auf 0,87 Dollar je Barrel ab nach 2,26 Dollar im Vorquartal. Tiefer lag sie zuletzt im vierten Quartal 2009 mit 0,79 Dollar. Vor einem Jahr betrug die Marge noch 5,46 Dollar je Barrel. Die Auslastung der Raffinerien stieg im Sommer wieder auf 90 Prozent nach dem Rückgang auf 79 Prozent im Vorquartal, was auch auf eine stärkere Ausrichtung hin zu petrochemischen Produkten zurückzuführen ist. In Summe verkaufte die OMV im dritten Quartal im Schnitt 422.000 Barrel Öläquivalent pro Tag nach 434.000 Barrel im Vorquartal.

Die Corona-Krise und der damit einhergegangene Preisverfall von Öl und Gas setzt auch den Ölriesen wie Chevron, ExxonMobil oder Shell zu. Die OMV versucht so wie die Branchenriesen, neue Geschäftswege einzuschlagen und mit der Ausrichtung hin zur Petrochemie unabhängiger von den Rohstoffen zu werden.

Der von der OMV über die Sommermonate durchschnittlich realisierte Ölpreis lag mit 42,94 Dollar pro Fass deutlich über dem Vorquartal mit 29,56 Dollar. Vor einem Jahr waren es jedoch noch 62,0 Dollar pro Fass. Der Erdöl-Preisverfall hatte mit der Ausbreitung der Corona-Pandemie im März begonnen und setzte sich bis zum Sommer fort. Aktuell kostet die Nordsee-Sorte Brent rund 42,6 Dollar je Barrel.

Die Ergebnisse für das dritte Quartal will OMV am 29. Oktober veröffentlichen.