Von Steffen Gosenheimer

NEW YORK (Dow Jones)--Die mit viel Spannung erwarteten US-Verbraucherpreisdaten für November sind aus Sicht des Aktienmarkt glimpflich ausgefallen. Die Jahresteuerung erreichte zwar mit 6,8 Prozent ein 39-Jahreshoch, sie lag damit aber nur minimal über der Prognose von 6,7 Prozent. Das sorgt vorbörslich für Entspannung, denn am Markt hatte es auch Befürchtungen einer deutlicheren Abweichung nach oben gegeben.

Die Futures auf die US-Aktienindizes deuten auf Gewinne von bis zu 0,8 Prozent hin. Zugleich gibt der Dollar wieder nach, nachdem er im Vorfeld der Inflationsdaten noch deutlicher gestiegen war, offenkundig mit Spekulationen über eine Abweichung der Inflation nach oben. Am Anleihemarkt geben die Renditen minimal nach, im Zehnjahresbereich auf 1,50 Prozent.

Der gemeldete Preisanstieg dürfte den Druck auf die US-Notenbank zumindest nicht noch weiter verstärken, angesichts der hohen Inflation ihren geldpolitischen Kurs schneller zu straffen, so Marktteilnehmer.

Die US-Notenbank trifft sich in der kommenden Woche wieder, um den weiteren geldpolitischen Kurs zu beraten. Eine Rückführung ihrer Anleihekäufe (Tapering) hat sie bereits eingeläutet und US-Notenbankchef Jerome Powell wie auch andere Notenbanker haben seitdem mehrfach darauf hingewiesen, dass angesichts der hartnäckig hohen Inflation eine Beschleunigung des Taperings angemessen sein könnte. Für Unwägbarkeiten in dieser Hinsicht sorgt derzeit allerdings die Virusvariante Omikron, von der man immer noch nicht weiß, wie stark sie das globale Wachstum beeinträchtigen könnte.

Ebenfalls auf dem Zettel haben dürften Börsianer die im Handelsverlauf anstehenden Daten zur US-Verbraucherstimmung im Dezember. Generell dürfte vor dem Wochenende die Neigung zu Käufen angesichts der andauernden Unsicherheiten um die Corona-Pandemie nicht allzu stark ausgeprägt sein.


   Oracle mit Kurssprung erwartet 

Bei den Einzelwerten stehen Oracle im Fokus. Sie machen auf Nasdaq.com einen Satz um über 14 Prozent nach oben. Der Softwarekonzern schrieb in seinem zweiten Geschäftsquartal zwar Verluste, übertraf aber die Markterwartungen. Außerdem will Oracle für 10 Milliarden Dollar Aktien zurückkaufen.

Auch der Chiphersteller Broadcom plant den Rückkauf von Aktien im Wert von bis zu 10 Milliarden Dollar. Der Kurs wird gut 7 Prozent höher indiziert. Die Kurse der Wettbewerber AMD und Intel gewinnen 2 bzw 0,5 Prozent. Nvidia liegen 2,4 Prozent höher.

Costco Wholesale berichtete für das abgelaufene Quartal steigende Umsätze im Rahmen der Erwartungen, schnitt aber gewinnseitig besser ab. Die Aktie wird vorbörslich 1,5 Prozent höher gesehen.


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DEVISEN          zuletzt          +/- %       0:00 Uhr       Do,17:07   % YTD 
EUR/USD           1,1296          +0,0%         1,1293         1,1285   -7,5% 
EUR/JPY           128,18          +0,0%         128,13         128,02   +1,7% 
EUR/CHF           1,0425          -0,1%         1,0821         1,0445   -3,6% 
EUR/GBP           0,8536          -0,1%         0,8541         0,8549   -4,4% 
USD/JPY           113,51          +0,0%         113,47         113,45   +9,9% 
GBP/USD           1,3232          +0,1%         1,3222         1,3200   -3,2% 
USD/CNH           6,3685          -0,2%         6,3783         6,3790   -2,1% 
Bitcoin 
BTC/USD        49.604,79          +3,5%      47.914,11      48.478,62  +70,8% 
 
ROHOEL           zuletzt      VT-Settl.          +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          72,13          70,94          +1,7%           1,19  +51,9% 
Brent/ICE          75,34          74,42          +1,2%           0,92  +46,7% 
 
METALLE          zuletzt         Vortag          +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.783,81       1.775,44          +0,5%          +8,37   -6,0% 
Silber (Spot)      22,14          21,94          +0,9%          +0,20  -16,1% 
Platin (Spot)     946,20         939,79          +0,7%          +6,41  -11,6% 
Kupfer-Future       4,33           4,33          -0,1%          -0,01  +22,9% 
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December 10, 2021 09:07 ET (14:07 GMT)