NEW YORK (Dow Jones)--Gut behauptet starten die US-Börsen in den Dienstagshandel, nachdem die Erzeugerpreise für Mai im Rahmen der Erwartungen ausgefallen sind. Kurz nach der Startglocke gewinnt der Dow-Jones-Index 0,2 Prozent. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite legen um je 0,1 Prozent zu. Damit machen die Kurse nur einen sehr geringen Teil ihrer jüngsten Verluste wett. Zins- und Inflationsängste dominieren nach Angaben aus dem Handel unverändert den Markt und dürften eine Erholung verhindern. Auch mit Blick auf den am Mittwoch anstehenden Zinsentscheid der US-Notenbank dürften Anleger keine Risiken eingehen.

Seitdem am Freitag die Mai-Daten zu den Verbraucherpreisen mit einem unerwartet deutlichen Anstieg den Markt verschreckt hatten, ging es an der Wall Street stetig abwärts. Der S&P-500 schloss am Montag erstmals seit 2020 in einem Bärenmarkt. Die hohe Inflationsrate schürte Befürchtungen, dass die US-Notenbank die Zinsen noch rascher erhöhen wird als bislang vermutet und damit die Wirtschaft in eine Rezession treiben wird. Viele Marktteilnehmer rechnen für Mittwoch mit einem Zinsschritt um 75 Basispunkte, obwohl die Fed bislang eine Erhöhung um 50 Basispunkte signalisiert hat.

Ein klein wenig aufatmen dürften die Investoren nach den am Dienstag veröffentlichten Erzeugerpreisen (PPI). Zwar hat sich der Preisauftrieb im Vergleich zum April beschleunigt, doch stiegen die Preise insgesamt im erwarteten Rahmen, in der Kernrate sogar geringfügig schwächer als von Ökonomen prognostiziert.


   Dollar behauptet sich - Anleiherenditen kommen leicht zurück 

Der Dollar zeigt sich nach den Preisdaten behauptet, nachdem er über Nacht ein 19-Jahreshoch erreicht hat, angetrieben von Spekulationen über eine aggressivere Anhebung der Zinssätze durch die US-Notenbank. Der Dollar-Index zeigt sich knapp behauptet.

Am Anleihemarkt kommt es zu einer Gegenbewegung. Die an den Vortagen rasant gestiegenen Renditen geben nach, die Zinsstrukturkurve wird flacher. Der Abstand zwischen den Renditen zwei- und zehnjähriger Treasurys schrumpft auf wenige Basispunkte. Es droht eine inverse Zinskurve, bei der Anleihen mit kurzen Laufzeiten höher rentieren als Langläufer. Dies wird am Markt gemeinhin als Vorbote einer Rezession gesehen.

Die Ölpreise ziehen deutlicher an. Die Opec hat ihre Ölbedarfsprognose für 2022 weitgehend unverändert belassen, aber die Prognose des Angebots gesenkt, um dem Ausfall russischer Öllieferungen Rechnung zu tragen. In seinem Monatsbericht für Mai vermeldete das Kartell überdies einen Rückgang der Fördermenge aufgrund deutlich gesunkener libyscher Öllieferungen.

Unter den Einzelwerten machen Oracle einen Kurssprung von 8,5 Prozent. Der Software-Konzern hat den Umsatz im vierten Geschäftsquartal überraschend kräftig gesteigert. Abercrombie & Fitch legen um 2,4 Prozent zu. Die Textileinzelhandelskette hat vor der Investorenveranstaltung am Dienstag mittel- und langfristige Ziele veröffentlicht, die wohlwollend aufgenommen werden.

Restrukturierungspläne und die damit verbundenen Belastungen drücken Coinbase um 4,6 Prozent. Die Kryptobörse baut 1.100 Arbeitsplätze, rund 18 Prozent der Belegschaft, ab.


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INDEX                 zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                30.568,53      +0,2%         51,79         -15,9% 
S&P-500              3.754,29      +0,1%          4,66         -21,2% 
Nasdaq-Comp.        10.815,89      +0,1%          6,66         -30,9% 
Nasdaq-100          11.297,11      +0,1%          8,79         -30,8% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  3,30       -5,3          3,35          257,1 
5 Jahre                  3,44       -3,8          3,48          218,2 
7 Jahre                  3,43       -2,2          3,45          198,8 
10 Jahre                 3,34       -2,1          3,36          183,1 
30 Jahre                 3,33       -1,7          3,35          143,3 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Di, 8:11 Uhr  Mo, 17:25 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,0446      +0,4%        1,0419         1,0434   -8,1% 
EUR/JPY                140,36      +0,3%        140,38         139,96   +7,2% 
EUR/CHF                1,0388      +0,0%        1,0385         1,0399   +0,1% 
EUR/GBP                0,8654      +0,9%        0,8565         0,8578   +3,0% 
USD/JPY                134,33      -0,1%        134,72         134,14  +16,7% 
GBP/USD                1,2069      -0,6%        1,2169         1,2165  -10,8% 
USD/CNH (Offshore)     6,7478      -0,5%        6,7540         6,7702   +6,2% 
Bitcoin 
BTC/USD             22.135,75      -3,8%     22.915,37      23.100,82  -52,1% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex              122,61     120,93         +1,4%           1,68  +68,5% 
Brent/ICE              123,99     122,27         +1,4%           1,72  +64,4% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.819,87   1.819,20         +0,0%          +0,67   -0,5% 
Silber (Spot)           21,21      21,08         +0,6%          +0,13   -9,0% 
Platin (Spot)          935,32     936,28         -0,1%          -0,96   -3,6% 
Kupfer-Future            4,20       4,21         -0,2%          -0,01   -5,4% 
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Kontakt zum Autor: maerkt.de@dowjones.com

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June 14, 2022 09:53 ET (13:53 GMT)