Die Pariser Staatsanwaltschaft hat nach Berichten über koordinierte Vandalismusakte eine Untersuchung über die Ursachen eines größeren Internetausfalls eingeleitet, der am Mittwoch das französische Telekommunikationsnetz beeinträchtigte.

Der französische Telekommunikationsverband teilte mit, dass Vandalismusanschläge die Telekommunikationsnetze in mehreren Regionen beeinträchtigt hätten, darunter die Region Ile-de-France um Paris, Ostfrankreich sowie die Regionen Auvergne-Rhone-Alpes und Bourgogne-France-Comte.

Die Ermittlungen werden gemeinsam vom französischen Inlandsgeheimdienst und der nationalen Kriminalpolizei geführt, so die Staatsanwaltschaft, die von einer potenziellen Bedrohung der grundlegenden Interessen der Nation ausgeht.

Zuvor hatte der Minister für digitale Angelegenheiten, Cedric O, auf Twitter mitgeteilt, dass in der Region Ile-de-France Internetkabel gekappt worden seien, was Auswirkungen auf das Festnetz und das Mobilfunknetz habe und dass das Ministerium mit den Betreibern zusammenarbeite, um den Dienst wiederherzustellen.

Ein Sprecher des französischen Telekommunikationsanbieters SFR, zu dem Altice gehört, sagte, der Konzern sei am Mittwoch nach 3 Uhr morgens Ortszeit (0100 GMT) Ziel von Vandalismusakten gewesen, die das Breitband-Glasfasernetz des Unternehmens beeinträchtigten.

Die Angriffe betrafen Fernkabel, die Paris mit den Städten Straßburg und Lyon verbinden, sagte der Sprecher.

Diese Langstreckenkabel verbinden große Knotenpunkte mit dem Breitbandnetz und dem Internet und können sowohl direkte Kunden als auch andere Betreiber betreffen, die das Netz von SFR mieten, wie z.B. Free, das in einem Tweet ebenfalls auf den Vandalismus hinwies.

SFR lehnte es ab, weitere Einzelheiten über die Lage der beschädigten unterirdischen Kabel zu nennen. Das Unternehmen lehnte es auch ab, zu sagen, wann der volle Dienst wieder aufgenommen wird oder wie viele Städte und Kunden potenziell betroffen sind.

Eine weitere Glasfaserfernverbindung, die Paris mit der Stadt Lille verbindet, wurde ebenfalls beschädigt, so eine Quelle aus der Branche.

Der französische Konkurrent Orange, der einen großen Teil des Glasfasernetzes im Land betreibt, sagte, er sei von den Anschlägen nicht betroffen.

Französische Medien berichteten von größeren Internetausfällen in Großstädten wie Paris, Lyon, Bordeaux, Reims und Grenoble und zitierten Beamte mit den Worten, dass Vandalismus oder Sabotage vermutet wird.

Die Zeitung Le Parisien berichtete, dass in den französischen Departements Seine-et-Marne und Essone unterirdische Kabel beschädigt worden seien, die die Knotenpunkte Paris und Lyon miteinander verbanden.