Zürich (awp) - Der Lebensmittelhersteller Orior hat im ersten Semester trotz der Coronakrise mehr umgesetzt. Die Folgen der Pandemie drückten jedoch auf die Profitabilität.

Konkret nahmen die Verkäufe um 2,8 Prozent auf 287,4 Millionen Franken zu, wie die für Marken wie Rapelli oder Biotta bekannte Gesellschaft am Dienstag mitteilte. Das organische Wachstum kam laut den Angaben bei +0,2 Prozent zu liegen.

Mit diesen Resultaten hat Orior die Prognosen der Analysten klar übertroffen. Diese hatten im Schnitt (AWP-Konsens) einen Umsatz von 281 Millionen Franken und eine organische Entwicklung von -3,2 Prozent erwartet. Allerdings waren die Schätzungen der einzelnen Institute weit auseinandergegangen.

Die Gewinnzahlen wird die Gesellschaft zwar erst am 19. August publizieren. Schon jetzt sei aber klar, dass der operative Gewinn (EBITDA) das Vorjahresniveau nicht erreichen werde, hiess es in der Mitteilung weiter.

Geschäft umgestellt

Hintergrund sei, dass Orior das Geschäft während der Krise teilweise umstellen musste. So sei es im Bereich Food Service (Gastronomie) und Casualfood (Reisegastronomie) zum Teil zu "massiven Umsatzeinbrüchen" gekommen, worauf die Gesellschaft mit "rigorosem Kostenmanagement" und Massnahmen wie Kurzarbeit reagierte.

In der Folge sei das Sortiment innert Kürze auf die gesteigerte Nachfrage des Detailhandels umgestellt worden. Damit sei es zwar gelungen, die Einbrüche im Food-Service-Geschäft organisch überzukompensieren. Diese Umstellung habe jedoch Kosten verursacht, so die Mitteilung weiter. Im Übrigen habe während der Lockdown-Zeit auch der Absatz von Fertiggerichten geharzt, weil die Leute Zeit zum Selberkochen gehabt hätten.

Ausblick folgt im August

Einen Ausblick auf das Gesamtjahr gibt Orior noch nicht. Dieser folge ebenfalls am 19. August bei der Vorlage des detaillierten Halbjahresabschlusses. Umfang und Detaillierungsgrad der Guidance seien noch nicht festgelegt, so die Mitteilung weiter.

Immerhin wird festgehalten, dass sich die Gastronomie in den ersten Wochen nach dem Lockdown besser als erwartet entwickelt habe. Und es wird daran erinnert, dass die Flugverbindungen seit Juni ebenfalls schrittweise hochgefahren würden.

An der Börse legen Orior gegen 10 Uhr um 1,0 Prozent zu und halten sich damit deutlich besser als der Gesamtmarkt (SPI: -1,46%). Die Gesellschaft habe rasch auf die Veränderungen durch Covid reagiert, heisst es wohlwollend bei Vontobel. Und der ZKB-Experte meint: "Orior meistert die Coronakrise besser als im Frühling befürchtet."

rw/tt