FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einer Umsatz- und Gewinnwarnung von Osram ist der Aktienkurs am Donnerstagnachmittag stark unter Druck geraten. Die Papiere des Lichtspezialisten sackten um fast 13 Prozent ab auf den tiefsten Stand seit Mitte Oktober vergangenen Jahres.

Statt zumindest stabiler Erlöse erwartet der Konzern im laufenden Geschäftsjahr nun einen Umsatzrückgang von 11 bis 14 Prozent. Die bereinigte operative Marge (Ebitda) soll nur noch zwischen 8 und 10 Prozent liegen. Zuvor hatten die Münchner noch mit 12 bis 14 Prozent Marge gerechnet.

"Ganz überraschend ist die Gewinnwarnung nicht", sagte ein Händler. Sie passe ins Bild einer schwachen globalen Automobilproduktion. Der Händler verwies in diesem Zusammenhang auf die Gewinnwarnung von Infineon am Vortag. Allerdings sei die neue Umsatzprognose von Osram "ein ziemliches Desaster", denn am Markt habe man zuletzt lediglich mit einem Umsatzrückgang von 4 Prozent in diesem Jahr gerechnet. "Die Frage ist, ob das nun die letzte Gewinnwarnung von Osram war", fügte der Händler hinzu.

Aus Aktionärssicht komme erschwerend hinzu, so der Händler, dass die an einer Übernahme von Osram interessierten Finanzinvestoren Bain Capital und Carlyle Group angesichts der nicht enden wollenden operativen Schwäche bei Osram "die Nerven verlieren und sich abwenden könnten". Mitte Februar hatte Osram Gespräche mit den beiden Private Equity Gesellschaften über eine Übernahme bestätigt. Beim Free Cash Flow rechnet Osram in diesem Jahr nun mit minus 50 bis minus 150 Millionen Euro. Zuvor wurde für diese Kennziffer noch ein positiver mittlerer zweistelliger Millionenbetrag prognostiziert. "Damit würde sich für die Investoren eine Übernahme nun deutlich weniger rentieren", so der Händler./bek/he