Die Anteilseigner winkten die Kapitalerhöhung auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am Firmensitz in Premstätten bei Graz am Freitag mit einer Zustimmungsquote von 99,6 Prozent des Grundkapitals durch, wie das Unternehmen mitteilte. AMS hatte die Öffentlichkeit von dem Aktionärstreffen ausgeschlossen.

Mit dem frischen Geld will AMS die bis zu 4,6 Milliarden Euro schwere Übernahme des Münchner Lichtkonzerns finanzieren. Bisher hat AMS dafür einen Brückenkredit von 4,4 Milliarden Euro erhalten, der mit der Kapitalerhöhung zum Teil abgelöst werden soll. Um wie geplant 1,65 Milliarden Euro zu erlösen, müsste das Unternehmen sein Grundkapital um mindestens die Hälfte erhöhen. Wie hoch die Kapitalerhöhung tatsächlich ausfällt, ließ AMS aber offen.

Denn die Übernahme kostet die Österreicher zunächst weniger als geplant. Sie haben erst Zugriff auf 60 Prozent der Osram-Aktien. Auf Sicht will AMS aber auf mehr als 75 Prozent aufstocken, um die Gewinne von Osram abschöpfen zu können. Die Zustimmung der AMS-Aktionäre galt als Formsache. Denn bei einem Nein hätten sie eine noch höhere Verschuldung des Unternehmens riskiert. Die Investmentbanken UBS und HSBC haben den Erlös aus der Kapitalerhöhung garantiert. Das heißt, wenn nicht genügend AMS-Aktionäre zugreifen, tragen sie das Risiko, die Papiere bei anderen Investoren unterzubringen.