AMS habe nach eigenen Angaben nicht die Absicht, die Zusammensetzung des Osram-Vorstands zu ändern, teilte Osram am Montag mit. Auch an der Verschuldung und der Dividendenpolitik des deutschen Lichttechnikkonzerns wolle der österreichische Chip- und Sensorhersteller nichts ändern. Allerdings wolle AMS nach einer Übernahme des Münchner Konzerns in dessen Aufsichtsrat angemessen vertreten sein.

AMS ist mit knapp 20 Prozent größter Aktionär von Osram. Die Österreicher planen einen weiteren Anlauf zur Übernahme einer Mehrheit, nachdem sie bisher an mangelndem Verkaufsinteresse der Aktionäre gescheitert waren. Das Unternehmen aus Premstätten bei Graz stieß zudem beim Osram-Vorstand auf Skepsis und bei deutschen Arbeitnehmervertretern auf offenen Widerstand. Die IG Metall befürchtet einen Stellenabbau. Berlien hat sich bisher nicht festgelegt, ob er unter AMS Osram-Chef bleibt.

AMS hat ein erneutes Übernahmeangebot für Osram angekündigt, das noch im Oktober vorgelegt werden soll. In der Höhe - 41 Euro je Aktie, insgesamt 4,6 Milliarden Euro einschließlich Schulden und Pensionslasten - entspricht es der ersten Offerte. Allerdings will sich AMS diesmal mit einem Anteil von 55 Prozent begnügen, nachdem die erste Offerte die von AMS festgelegte Mindestannahmeschwelle von 62,5 Prozent verfehlt hatte.