München (Reuters) - Unter dem Dach des neuen Mutterkonzerns AMS erwartet der Lichttechnikanbieter Osram ein deutliches Wachstum.

Osram-Chef Olaf Berlien bekräftigte zur Bilanzvorlage am Freitag die Prognose für das seit Oktober laufende neue Geschäftsjahr und verwies zur Begründung auf die Zusammenarbeit mit AMS und die anziehende Nachfrage auf den Automobilmärkten. Der österreichische Sensorhersteller erwartet im laufenden Quartal ebenfalls einen Anstieg von Umsatz und Gewinn. Beide Konzerne setzen im künftigen Geschäft auf die Ergänzung von AMS-Sensoren und Osram-Leuchtmittel.

"Insbesondere die Auftragseingänge für unsere Automobil-LEDs sind für das erste Halbjahr, also für Oktober 2020 bis März 2021, sehr stark", sagte Berlien. Wie bereits mehrere Unternehmen der Autobranche sprach der Osram-Chef von einer deutlichen Erholung der Märkte in China, Südkorea und Japan von der Corona-Krise. "Indien zieht gerade stark an", fügte Berlien hinzu. "Wo wir auch sehr starke Signale haben, ist Nordamerika." Weil dort viele Menschen mehr mit dem eigenen Auto statt mit dem Flugzeug unterwegs sind, seien dort bestimmte Ersatzlampen für Halogenscheinwerfer sogar ausverkauft. Osram ist in diesem Geschäft Weltmarktführer. In Europa hingegen laufe das Geschäft in Deutschland zwar "ordentlich", in südlichen Ländern aber schwach.

Im letzten Geschäftsjahr der Unabhängigkeit schnitt Osram ab wie erwartet. Infolge der Corona-Krise schrumpfte der Umsatz um 14 Prozent auf drei Milliarden Euro. Die Umsatzrendite lag mit 8,3 Prozent knapp unter dem Vorjahreswert. Unter dem Strich stand ein Verlust von 267 Millionen Euro nach einem Fehlbetrag von 343 Millionen Euro im Vorjahr. Im neuen Geschäftsjahr, in dem Osram in den AMS-Konzern eingegliedert werden soll, erwarten die Münchner unverändert ein Umsatzplus von sechs bis zehn Prozent und eine Ebitda-Marge von neun bis elf Prozent.

AMS berichtete seinerseits von guten Geschäften mit Sensoren für Smartphones und anziehender Nachfrage aus den Branchen Automobil, Industrie und Medizintechnik. Deswegen wollen die Österreicher in den Geschäftsbereichen, die sie selbst in den neuen Konzern einbringen, den Umsatz im laufenden Quartal auf 650 bis 690 Millionen Dollar steigern. Das entspricht einem Anstieg von 19 Prozent gegenüber dem dritten Quartal und zwei Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Die Umsatzrendite soll auf 24 bis 27 Prozent steigen.