"Wir werden die Entwicklungen genau beobachten und können in Abhängigkeit von den behördlichen Genehmigungen einige Prozent auf dem freien Markt kaufen", sagte AMS-Finanzchef Michael Wachsler-Markowitsch am Dienstag auf der Bilanzpressekonferenz in Zürich. Das würde es AMS erleichtern, die nötige Dreiviertelmehrheit der Osram-Aktionäre zu dem angepeilten Beherrschungsvertrag zu erhalten. Die außerordentliche Hauptversammlung dazu könnte im August über die Bühne gehen.

Die Österreicher hatten sich im Dezember nach einem monatelangen Tauziehen knapp 60 Prozent an Osram gesichert. Um über die Börse weiter aufzustocken, brauchen sie nach früheren Angaben die Genehmigung der südkoreanischen Kartellbehörden. Um die volle Kontrolle über Osram zu haben, hatte AMS am Montag angekündigt, einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag zu mit dem Münchner Traditionskonzern zu schließen. Osram-Aktien notierten zuletzt mit 47,04 Euro klar über den von AMS gebotenen 41 Euro. Viele Kleinaktionäre spekulieren auf eine höhere Abfindung im Zuge des Gewinnabführungsvertrags. Diese richtet sich unter anderem nach dem durchschnittlichen Börsenkurs der vorangegangenen Monate.