Bis Donnerstagmittag - zehn Stunden vor Ende der Frist - haben rund 19 Prozent der Osram-Aktionäre ihre Papiere angedient, wie AMS am Donnerstag mitteilte. 20 Prozent hatten die Österreicher selbst am Markt gekauft, nun haben sie fast 40 Prozent sicher. Damit fehlen AMS noch gut 15 Prozent der Osram-Aktien, um zu verhindern, dass auch ihre zweite, 4,6 Milliarden Euro schwere, Offerte für Osram scheitert. Die Österreicher haben sich 55 Prozent zum Ziel gesetzt. AMS mahnte noch einmal zur Eile: "Dies ist die letzte Gelegenheit für Osram-Aktionäre, Aktien in das Angebot einzureichen." Ein endgültiges Ergebnis dürfte erst Anfang der kommenden Woche feststehen.

Die meisten institutionellen Investoren warten bei solchen Offerten bis zum letzten Moment, ehe sie ihre Aktien einreichen. Schlüssel zum Erfolg für AMS sind Hedgefonds und Arbitrageure, die im Übernahmepoker Finanzkreisen zufolge knapp die Hälfte der Osram-Anteile zusammengekauft hatten. Um sie zur Annahme des Angebots zu bewegen, waren AMS-Chef Alexander Everke und Olaf Berlien Anfang der Woche eigens nach New York und London gereist.

Die Osram-Aktie lag am Donnerstag mit 38,93 Euro um gut zwei Euro unter dem Angebot von AMS. Auch für die Hedgefonds ist es ein Balanceakt: Sie sind einerseits darauf angewiesen, dass AMS die Quote erreicht und Osram übernehmen kann, wollen sich aber nicht von allen ihren Osram-Aktien trennen, um später im Rahmen eines Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrages oder eines Rückzugs von der Börse AMS zu einer höheren Abfindung drängen zu können.