Zürich (awp/awp/sda/reu) - Der Widerstand gegen die geplante Aufhebung der Stimmrechtsbeschränkung beim Basler Logistikkonzern Panalpina nimmt zu. Der einflussreiche Aktionärsberater ISS spricht sich gegen die Aufhebung der Beschränkung auf fünf Prozent aus.

Das schrieb ISS in einer der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag vorliegenden Empfehlung zur ausserordentlichen Generalversammlung, die am 5. April stattfinden soll. ISS, an deren Empfehlungen sich viele Profi-Anleger wie Pensionskassen halten, stellt sich damit hinter den aktivistischen Aktionär Cevian.

Der grösste Panalpina-Aktionär, die Ernst Göhner Stiftung, hatte die Statuten-Änderung vorgeschlagen. Für eine Änderung ist auch der Verwaltungsrat von Panalpina. Bisher war die Stiftung als einziger Eigner von der Beschränkung ausgenommen. Entsprechend konnte sie bei Abstimmungen ihre vollen 46 Prozent in die Waagschale werfen. Von Cevian beauftragte Rechtsprofessoren bezweifeln aber inzwischen, dass diese Ausnahmereglung für die Stiftung zulässig ist.

ISS zufolge würde die Aufhebung der gegenwärtigen Regelung zu einer Zementierung der Vormachtstellung der Stiftung führen. Dem Stimmrechtsberater zufolge sei es aber im Interesse der übrigen Aktionäre, dass es ein Gegengewicht zur Macht der Stiftung gebe. Unter der Führung der Stiftung habe sich Panalpina schlechter entwickelt als vergleichbare Firmen. Zudem scheine der Verwaltungsrat nicht gewillt, alle strategischen Alternativen für die Firma angemessen zu berücksichtigen.

Die dänische DSV hat ein Übernahmeangebot im Volumen von 4,3 Milliarden Franken für Panalpina vorgelegt. Panalpina verhandelt parallel aber auch über eine Zusammenarbeit mit Agility aus Kuwait.