Zürich (awp) - Der auf Privatmarkt-Anlagen spezialisierte Vermögensverwalter Partners Group publiziert am Donnerstag, 14. Januar, nachbörslich die Zahlen zu den verwalteten Vermögen (AuM) und zur Kundennachfrage per 31. Dezember 2020. Zum AWP-Konsens haben insgesamt acht Analysten beigetragen.

2020E
(in Mrd USD)      AWP-Konsens    per 30.06.2020A   

AuM                  101,0            96,3         

                                     2019A
Kundennachfrage       14,9            16,5         

FOKUS: Die Corona-Krise ist auch an Partners Group nicht spurlos vorübergegangen. So war das Geschäft im ersten Halbjahr von weniger Transaktionen und das zweite Semester von einer Wiederbelebung der Kundenaktivitäten geprägt. Insgesamt gehen die Analysten davon aus, dass Partners Group das Jahr bezüglich Kundennachfrage im Rahmen der eigenen Guidance zwischen 12 bis 15 Milliarden US-Dollar abgeschlossen hat. Bei den verwalteten Vermögen gehen sie im von einer leichten Steigerung aus. Grosse Überraschungen werden nicht erwartet.

Gleichzeitig dürfte der Asset Manager wie üblich eine Guidance über die erwarteten Kundenzusagen für das neu begonnene Jahr liefern.

ZIELE: Im September anlässlich der Veröffentlichung des Halbjahresergebnisses betätigte das Management seine bisherigen Prognosen für das Gesamtjahr. Danach rechnet der Asset Manager mit Kapitalzusagen von 12 bis 15 Milliarden US-Dollar. Im ersten Semester machten die Kunden neue Zahlungszusagen in Höhe von 8,3 Milliarden. Ausserdem ging Partners Group damals davon aus, dass die performanceabhängigen Einnahmen im Gesamtjahr zwischen 5 bis 15 Prozent der Gesamteinnahmen ausmachen werden. Die üblicherweise - in einem günstigen Marktfeld - erwartete Bandbereite liegt eigentlich bei 20 bis 30 Prozent.

PRO MEMORIA: Zuletzt lief es für den erfolgsverwöhnte Vermögensverwalter weniger rund als sonst. Weil es als Folge der Coronakrise zu weniger Transaktionen kam, brachen im ersten Halbjahr erwartungsgemäss die an den Erfolg gekoppelten Einnahmen ein. In der Folge nahm Partners Group fast 60 Prozent weniger performanceabhängige Gebühren ein. Diese machten lediglich noch 9 Prozent der Gesamteinnahmen aus. Üblich sind 20 bis 30 Prozent.

Allerdings stellte im September Unternehmenschef David Layton wieder eine Stabilisierung am Markt für Unternehmensverkäufe fest. Für grössere Transaktionen sei es allerdings nicht sicher, ob diese noch im zweiten Halbjahr abgeschlossen werden oder aber erst im nächsten Jahr, ergänzte CFO Hans Ploos.

Verlangsamt hat sich zuletzt auch der Personalaufbau. Die Zahl der Mitarbeiter - gerechnet in Vollzeitstellen - stieg im ersten Semester um 3 Prozent auf 1'501. Im Vorjahreszeitraum waren es plus 19 Prozent. Er gehe auch für das zweite Halbjahr 2020 von einem "vorsichtigeren Einstellungsansatz" aus, sagte Ploos. Als Gründe nannte er die Kostendisziplin.

Ohnehin wächst das Personal normalerweise im Einklang mit den verwalteten Vermögen. Das Geschäft von Partners Group ist sehr personalintensiv und Skaleneffekte sind kaum möglich. Werden mehr Dollar verwaltet und investiert, müssen dementsprechend mehr Mitarbeiter eingestellt werden. Im ersten Semester waren die verwalteten Vermögen lediglich um 2 Prozent angestiegen.

AKTIENKURS: Seit Ende September werden die Aktien von Partners Group an Stelle von Adecco im SMI gehandelten. Nach dem coronabedingten Einbruch im März ging es für die Titel wieder zügig nach oben. Die Aktien bescherten den Investoren im vergangenen Jahr einen Kursgewinn von über 17 Prozent. Nach einer Fortsetzung dieses Trends zu Beginn des laufenden Jahr haben die Dividendenpapiere inzwischen wieder etwas Dampf abgelassen, notieren aber immer noch rund 1 Prozent im Plus.

Homepage: www.partnersgroup.com

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