Zürich (awp) - Der Zuger Vermögensverwalter Partners Group kann angesichts der aktuellen Marktverwerfungen wegen der Corona-Pandemie derzeit nicht gewohnt viel Geld anlegen. "Die meisten der Neuinvestments, an denen unsere Teams arbeiten, verschieben wir momentan, auch weil unsere Preisvorstellungen derzeit von denjenigen der Verkaufsinteressenten abweichen", sagte Verwaltungsratspräsident Steffen Meister im Interview mit der "Finanz und Wirtschaft" (Mittwochausgabe).

Womöglich würden Transaktionen in grösserer Zahl erst wieder im zweiten Semester oder 2021 durchgezogen. "Zunächst konzentrieren wir unsere Kräfte darauf, die für Kunden kontrollierten Firmen fit zu halten." Den Unternehmen gehe es jedoch "grundsätzlich gut". Sie würden auch mit Liquidität unterstützt.

Einen künftig abnehmenden Appetit der Kunden auf Privatmarktanlagen befürchtet er derweil nicht: "Wir erwarten, dass Private Equity sich bei institutionellen Investoren weiter von der Nischenanlage zum Standardinvestment entwickeln wird", sagte Meister auf die Frage, ob die absehbare Weltrezession und die kräftige Börsenkorrektur den Appetit verderben könnte.

Mit Blick auf die Rendite erwarte man zudem - auch in der aktuellen Lage - weiterhin, dass nichtbörsliche Unternehmensbeteiligungen in mehrjähriger Betrachtung netto nach Gebühren etwa 3 bis 5 Prozentpunkte besser abschneiden als das Portfolio kotierter Aktien. "Die Firmenwerte in unseren Kundenportefeuilles korrigieren in der gegenwärtigen Wirtschaftslage auch, aber in Summe erodieren sie weniger heftig als die Kurse von vergleichbaren kotierten Gesellschaften."

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