PARIS (dpa-AFX) - Der französische Whiskey- und Wodka-Hersteller Pernod Ricard bekommt die Auswirkungen des Coronavirus zu spüren und hat seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr gekappt. Der operative Gewinn vor Sonderereffekten soll demnach organisch nur noch zwischen 2 und 4 Prozent wachsen, wie das Unternehmen am Donnerstag in Paris mitteilte. Ursprünglich waren zwischen 5 und 7 Prozent Wachstum angepeilt. Auch beim Umsatz rechnet der Hersteller von Marken wie Absolut Vodka, Havana Club Rum und Jameson Whiskey mit rund 2 Prozent weniger.

Das Coronavirus schade der Nachfrage in China, einem Kernmarkt für Pernod Ricard, hieß es. Dabei lief das Geschäft mit Spirituosen in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahrs 2019/20 (bis Ende Juni) insgesamt sogar besser als erwartet. Der Umsatz stieg um fast 6 Prozent auf knapp 5,5 Milliarden Euro, aus eigener Kraft betrug das Wachstum 2,7 Prozent. Das operative Ergebnis vor Sonderposten legte 8 Prozent auf knapp 1,8 Milliarden Euro zu. Organisch lag das Plus bei 4,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und übertraf damit die Analystenschätzungen nach einem schwachen Start ins neue Geschäftsjahr deutlich. Vor allem in den USA konnte sich Pernod Ricard zulegen. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen mit knapp 1,1 Milliarden Euro ein Prozent mehr.

Im vergangenen Geschäftsjahr lief es beim Spirituosenhersteller vor allem dank einer hohen Nachfrage in China außergewöhnlich gut. Die Gewinne stiegen so stark wie seit Jahren nicht mehr. Konkurrent Remy Cointreau hatte bereits im Januar seine Prognose wegen des Coronavirus gekürzt./niw/nas/jha/