Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


EU-Kommission erwartet stark steigende Corona-Impfstoff-Produktion in Europa 

Die EU-Kommission geht von einer stark steigenden Produktion von Corona-Impfstoff in Europa aus. "Was wir im Moment sehen, ist sehr beruhigend", sagte EU-Industriekommissar Thierry Breton am Donnerstag bei einer Anhörung im Brüsseler EU-Parlament. Alle Impfstoffhersteller verzeichneten demnach steigende Ertragszahlen ihrer Produktionsstätten. Nach massiven Lieferproblemen war die EU-Kommission heftig in die Kritik geraten. Um weitere Engpässe zu verhindern, hatte Kommissionschefin Ursula von der Leyen ihren Industriekommissar zum Leiter einer Taskforce ernannt, die in Zusammenarbeit mit den Pharmaunternehmen die Produktion aufstocken soll.


EU-Behörde: Immer mehr Betrugsversuche mit Corona-Impfstoff 

Die EU-Betrugsbekämpfungsbehörde Olaf geht von Betrug mit Corona-Impfstoff in beträchtlichem Ausmaß aus. "Wir sehen eine steigende Zahl von Betrugsfällen und falschen Angeboten im Zusammenhang mit Impfstoffen", erklärte Olaf auf AFP-Anfrage am Donnerstag. Alle den Ermittlern bekannten Betrugsversuche belaufen sich demnach auf über 900 Millionen Impfstoffdosen für einen Gesamtpreis von etwa 12,7 Milliarden Euro. "Ziel der Betrüger ist es, die öffentliche Hand zu hohen Anzahlungen zu bewegen, um den Verkauf zu sichern, und mit dem Geld zu verschwinden", erklärte Olaf weiter.


Weltweit mehr als 2,5 Millionen Corona-Todesfälle 

Weltweit sind seit Beginn der Corona-Pandemie bereits mehr als 2,5 Millionen Menschen nach einer Infektion mit dem neuartigen Erreger gestorben. Von den bis Donnerstagabend registrierten 112.618.488 Infektionsfällen endeten 2.500.172 tödlich, wie aus einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage von Behördenangaben hervorgeht. Europa ist mit 842.894 Todesfällen die am stärksten betroffene Region, gefolgt von Lateinamerika und der Karibik (667.972 Fälle) sowie den USA und Kanada (528.039 Fälle).


Corona-Alarmstufe in Großbritannien gesenkt 

Weil der Druck auf die Krankenhäuser im Land etwas nachgelassen hat, senkt Großbritannien die Corona-Alarmstufe: Statt bisher die höchste Stufe fünf gilt nun die Stufe vier. "Die Gefahr eines Zusammenbrechens des nationalen Gesundheitsdienstes oder anderer medizinischer Bereiche ist gesunken", erklärten am Donnerstag die Chefs der Gesundheitsbehörden von England, Schottland, Wales und Nordirland zur Begründung.


Saarlands Ministerpräsident Hans gegen EU-Impfausweis 

Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) hat mit Blick auf den EU-Sondergipfel in Brüssel europaweiten Sonderrechten für Menschen nach Erhalt einer Corona-Impfung eine Absage erteilt. "Dafür sind wir bei dem Impferfolg gar nicht weit genug", sagte Hans im ARD-"Mittagsmagazin". Im Moment gehe es darum, einen möglichst großen Teil der Bevölkerung überhaupt zu impfen. "Solange verbieten sich aus meiner Sicht Debatten über Sonderrechte."


Flensburg beendet am Samstag Ausgangssperre 

Die in Flensburg wegen der Ausbreitung der britischen Corona-Mutante geltende Ausgangssperre wird nicht weiter verlängert. Wie die Stadt am Donnerstag mitteilte, wurde diese Entscheidung vor dem Hintergrund seit mehreren Tagen stagnierender Inzidenzwerte getroffen. Damit läuft die Ausgangssperre am Samstag aus. Auch weitere Maßnahmen sollen angepasst werden.


Dreyer kritisiert Spahns Schnelltest-Alleingang 

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wegen seines Schnelltest-Vorstoßes deutlich kritisiert. "Wir waren von der spontanen Ankündigung des Bundesgesundheitsministers völlig überrascht", sagte Dreyer dem Nachrichtenportal T-online. "Ich habe mich sofort gefragt: Wie soll das organisiert werden?" Spahn hatte kostenlose Schnelltests für alle ab 1. März angekündigt, musste das Vorhaben wegen organisatorischer Bedenken bei Bundes- und Landesregierungen aber verschieben. Nun wollen die Ministerpräsidenten zunächst am 3. März darüber beraten. Dreyer betonte, sobald der Beschluss vorliegt, "geht es bei uns dann auch zügig los".


Maschinenbauer pochen vor EU-Gipfel auf Freizügigkeit 

Anlässlich des EU-Gipfels hat der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) ein koordiniertes europäisches Vorgehen bei den Reisebestimmungen gefordert. Es sei "sehr ärgerlich und auch nicht solidarisch", dass einige Staaten die entsprechenden, Anfang Februar getroffenen Ratsbeschlüsse "einfach über Bord werfen", erklärte VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann. So hatte Deutschland verschärfte Kontrollen an der Grenze zu Österreich und Tschechien eingeführt, um ein Eindringen von Virusvarianten zu verhinden. "Die erste Pandemiewelle hat gezeigt, dass dem Virus nationale Abschottungen egal sind", betonte Brodtmann. Die Staats- und Regierungschefs müssten beim Gipfel daher weiter an einem gemeinsamen europäischen Ansatz arbeiten.


Biontech untersucht Wirkung einer dritten Impfung auf Corona-Mutanten 

Biontech und Pfizer wollen die Wirkung einer Auffrischungsimpfung auf die Immunität gegen bereits kursierende und potenziell neu auftauchende Varianten des Coronavirus untersuchen. Wie die Unternehmen mitteilten, soll Teilnehmern sechs bis zwölf Monate nach der Impfung mit zwei Dosen eine zusätzliche dritte Impfung verabreicht werden.


Luftfahrtbranche will EU-weite Koordinierung von Corona-Maßnahmen 

Vor einem Treffen der EU-Tourismusminister haben 14 europäische Verbände der Luftfahrt- und Tourismusindustrie eine "Koordinierung aller restriktiven Maßnahmen im Zusammenhang mit Covid-19" verlangt. Kernforderung sei eine europaweite Koordinierung von Reisebeschränkungen, Impfbescheinigungen und Testanforderungen, teilte die Vereinigung Cockpit mit. Damit könnten die Auswirkungen auf Tourismus und Flugverkehr minimiert werden. So forderten die Verbände den flächendeckenden Einsatz von erschwinglichen, zuverlässigen und schnellen Tests, eine Aufhebung der Quarantäneanforderungen für negativ getestete Flugreisende und eine Befreiung von geimpften Reisenden von Tests, Quarantänen und anderen Einschränkungen. Ein solches Paket sei "die einzige Chance, die kommende Sommersaison zu retten", sagte der Präsident der Pilotengewerkschaft, Markus Wahl.


Städtetag will "Förderprogramm Innenstadt" 

Der Deutsche Städtetag hat vom Bund ein "Förderprogramm Innenstadt" verlangt. Es gelte, "Innenstädte und Stadtteilzentren für die Zeit nach Corona fit" zu machen. "Wir wollen und müssen die Innenstädte neu beleben, gemeinsam mit Vermietern, Unternehmen, der Kultur und allen anderen Akteuren vor Ort", sagte Städtetags-Präsident Burkhard Jung. "Dafür sollte der Bund sehr schnell ein Förderprogramm Innenstadt aufsetzen. Wir stellen uns dabei 500 Millionen Euro jährlich für fünf Jahre vor, um nachhaltig etwas zu erreichen." Das Programm soll unter anderem das vorübergehende Anmieten leerstehender Ladenlokale durch Städte fördern und ihnen den vorübergehenden Erwerb von städtebaulich relevanten Schlüsselimmobilien wie ehemaligen Kaufhäusern ermöglichen.


Steinmeier ruft Bundesbürger zu Akzeptanz aller Impfstoffe auf 

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat bei den Bundesbürgern um Vertrauen in alle zugelassenen Impfstoffe gegen das Coronavirus geworben. Er habe "nur wenig Verständnis für die Zurückhaltung gegenüber dem einen oder anderen Impfstoff", sagte Steinmeier laut Redetext bei einem Gespräch mit Bürgern aus Bayern. "Das ist ein Luxusproblem", betonte er. "Erst recht aus der Sicht von Millionen Menschen, die noch auf die erste Dosis warten." Wissenschaftliche Studien zeigten, dass alle von der Europäischen Arzneimittel-Agentur genehmigten Impfstoffe wirksam und verträglich seien.

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February 25, 2021 14:46 ET (19:46 GMT)