Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Maschinenbauer pochen vor EU-Gipfel auf Freizügigkeit 

Anlässlich des EU-Gipfels hat der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) ein koordiniertes europäisches Vorgehen bei den Reisebestimmungen gefordert. Es sei "sehr ärgerlich und auch nicht solidarisch", dass einige Staaten die entsprechenden, Anfang Februar getroffenen Ratsbeschlüsse "einfach über Bord werfen", erklärte VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann. So hatte Deutschland verschärfte Kontrollen an der Grenze zu Österreich und Tschechien eingeführt, um ein Eindringen von Virusvarianten zu verhinden. "Die erste Pandemiewelle hat gezeigt, dass dem Virus nationale Abschottungen egal sind", betonte Brodtmann. Die Staats- und Regierungschefs müssten beim Gipfel daher weiter an einem gemeinsamen europäischen Ansatz arbeiten.


Biontech untersucht Wirkung einer dritten Impfung auf Corona-Mutanten 

Biontech und Pfizer wollen die Wirkung einer Auffrischungsimpfung auf die Immunität gegen bereits kursierende und potenziell neu auftauchende Varianten des Coronavirus untersuchen. Wie die Unternehmen mitteilten, soll Teilnehmern sechs bis zwölf Monate nach der Impfung mit zwei Dosen eine zusätzliche dritte Impfung verabreicht werden.


Luftfahrtbranche will EU-weite Koordinierung von Corona-Maßnahmen 

Vor einem Treffen der EU-Tourismusminister haben 14 europäische Verbände der Luftfahrt- und Tourismusindustrie eine "Koordinierung aller restriktiven Maßnahmen im Zusammenhang mit Covid-19" verlangt. Kernforderung sei eine europaweite Koordinierung von Reisebeschränkungen, Impfbescheinigungen und Testanforderungen, teilte die Vereinigung Cockpit mit. Damit könnten die Auswirkungen auf Tourismus und Flugverkehr minimiert werden. So forderten die Verbände den flächendeckenden Einsatz von erschwinglichen, zuverlässigen und schnellen Tests, eine Aufhebung der Quarantäneanforderungen für negativ getestete Flugreisende und eine Befreiung von geimpften Reisenden von Tests, Quarantänen und anderen Einschränkungen. Ein solches Paket sei "die einzige Chance, die kommende Sommersaison zu retten", sagte der Präsident der Pilotengewerkschaft, Markus Wahl.


Städtetag will "Förderprogramm Innenstadt" 

Der Deutsche Städtetag hat vom Bund ein "Förderprogramm Innenstadt" verlangt. Es gelte, "Innenstädte und Stadtteilzentren für die Zeit nach Corona fit" zu machen. "Wir wollen und müssen die Innenstädte neu beleben, gemeinsam mit Vermietern, Unternehmen, der Kultur und allen anderen Akteuren vor Ort", sagte Städtetags-Präsident Burkhard Jung. "Dafür sollte der Bund sehr schnell ein Förderprogramm Innenstadt aufsetzen. Wir stellen uns dabei 500 Millionen Euro jährlich für fünf Jahre vor, um nachhaltig etwas zu erreichen." Das Programm soll unter anderem das vorübergehende Anmieten leerstehender Ladenlokale durch Städte fördern und ihnen den vorübergehenden Erwerb von städtebaulich relevanten Schlüsselimmobilien wie ehemaligen Kaufhäusern ermöglichen.


Steinmeier ruft Bundesbürger zu Akzeptanz aller Impfstoffe auf 

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat bei den Bundesbürgern um Vertrauen in alle zugelassenen Impfstoffe gegen das Coronavirus geworben. Er habe "nur wenig Verständnis für die Zurückhaltung gegenüber dem einen oder anderen Impfstoff", sagte Steinmeier laut Redetext bei einem Gespräch mit Bürgern aus Bayern. "Das ist ein Luxusproblem", betonte er. "Erst recht aus der Sicht von Millionen Menschen, die noch auf die erste Dosis warten." Wissenschaftliche Studien zeigten, dass alle von der Europäischen Arzneimittel-Agentur genehmigten Impfstoffe wirksam und verträglich seien.


Frankreich verschärft Einreiseregeln für deutsche Grenzgebiete 

Wegen der Häufung hoch ansteckender Coronavirus-Varianten verschärft Frankreich die Einreiseregeln für Teile des Grenzgebiets zu Deutschland: Für alle nicht-beruflichen Fahrten in den französischen Verwaltungsbezirk Moselle ist ab März ein negativer PCR-Test nötig, wie das Gesundheits- und Europaministerium in Paris mitteilten. Im Département Moselle an der Grenze zum Saarland und zu Rheinland-Pfalz breitet sich die südafrikanische Corona-Variante stark aus. Frankreich und Deutschland vereinbarten überdies wöchentliche Corona-Tests für Berufspendler im Grenzgebiet, wie die Regierung in Paris weiter mitteilte. Zudem könnten deutsch-französische Polizei-Patrouillen verstärkt werden. Oberstes Ziel der beiden Länder ist es demnach, "dass Grenzpendler ihre berufliche Tätigkeit weiter ausüben können". Pendler aus Luxemburg sind von der Neuregelung nicht betroffen, wie es aus dem französischen Europaministerium hieß.


CDU-Europapolitiker für europäischen Impfpass 

Der gesundheitspolitische Sprecher der EVP-Fraktion im Europaparlament, Peter Liese (CDU), unterstützt die Einführung eines europäischen Impfpasses. Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz liege an der Stelle richtig, sagte Liese dem RBB-Inforadio. "Wir brauchen einheitliche europäische Lösungen. Es kann ja nicht so sein, dass dann in jedem Mitgliedsland andere Ausweise gelten und man das nicht gegenseitig anerkennt." Der Impfausweis müsse zusätzliche Freiheiten ermöglichen, dürfe aber Nicht-Geimpfte nicht komplett von Reisen ausschließen. "Denn wenn wir jetzt nicht wirklich alles falsch machen, gemeinsam als Gesellschaft, dann wird es im Sommer jetzt besser sein als im letzten Sommer."


Spahn verteidigt längere Zulassungsdauer für Schnelltests 

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die längere Zulassungsdauer für Corona-Schnelltests in Deutschland verteidigt. In Österreich "bestätigen die Unternehmer schriftlich, dass mit ihren Tests die Qualität in Ordnung ist", sagte Spahn im Deutschlandfunk. "Bei uns prüft die Behörde tatsächlich auch die Unterlagen der Unternehmen." Die drei am Mittwoch vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zugelassenen Schnelltests kämen nah an die 100 Prozent Genauigkeit. "Ein Test, der nur zu 60 Prozent funktioniert, der kann auch viel Unheil anrichten, wenn er jemanden in falscher Sicherheit wiegt." Spahn erwartet, dass die ersten Selbsttests je nach Schnelligkeit der Hersteller in den kommenden Tagen in den Geschäften verfügbar seien. Wer in einem Selbst- oder Schnelltest ein positives Ergebnis habe, sollte aber zur Bestätigung auch einen PCR-Test machen, empfahl Spahn.


Städtebund pocht auf Paket-Versandsteuer für Onlinehandel 

Im Kampf gegen verödende Innenstädte hat der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) den Onlinehandel erneut aufgefordert, sich an den finanziellen Folgen der Corona-Krise zu beteiligen. Ziel sei, "eine Paket-Versandsteuer einzuführen, dass die großen Plattformen wie Amazon einen kleinen Beitrag leisten", sagte DStGB-Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg im ZDF-Morgenmagazin. Die Konzerne nutzten auch die kommunale Infrastruktur, etwa wenn Lkw durch die Stadt fahren. Landsberg verwies auf Expertenschätzungen, wonach etwa 52.000 Geschäfte nach der Krise verschwinden könnten. "Der Druck wird immer größer, weil Menschen gelernt haben, der Onlinehandel funktioniert ganz gut." Zugleich mahnte der DStGB-Chef nun eine schnelle Einführung der angekündigten Tests auf das Coronavirus an, um weitere Öffnungen zu ermöglichen.

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DJG/jhe

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February 25, 2021 08:23 ET (13:23 GMT)