Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


USA heben Masken- und Distanzregelungen für vollständig Geimpfte auf 

Die USA heben für vollständig gegen das Coronavirus Geimpfte Maskenpflicht und Distanzregeln auf. Diese Personengruppe brauche künftig weder draußen noch in Innenräumen einen Mund-Nasen-Schutz, teilte die Chefin der Gesundheitsbehörde CDC, Rochelle Walensky, am Donnerstag mit. Auch die Abstandsregeln würden für sie nicht mehr gelten. Lediglich in öffentlichen Verkehrsmitteln aller Art besteht laut der CDC-Website noch Maskenpflicht für alle. In den USA haben schon mehr als 153 Millionen Menschen mindestens eine Impfdosis erhalten. Das sind rund 46 Prozent der Gesamtbevölkerung.


Impfkampagne für Zwölf- bis 15-Jährige in den USA gestartet 

Die USA haben damit begonnen, im großen Stil Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren gegen das Coronavirus zu impfen. Landesweit konnten sich am Donnerstag Zwölf- bis 15-Jährige mit dem Vakzin von Biontech und Pfizer impfen lassen. Die US-Gesundheitsbehörde CDC hatte die Impfungen für die rund 17 Millionen Kinder und Jugendlichen dieser Altersgruppe am Vorabend empfohlen.


Ifo-Chef Fuest warnt vor vorschnellen Öffnungen 

Der Ökonom Clemens Fuest warnt vor vorschnellen Öffnungen. Aus wirtschaftlicher Sicht sei entscheidend, dass der Rückgang der Infektionsraten weitergehe. "Parallel dazu Beschränkungen aufzuheben, fördert die wirtschaftliche Erholung", sagte der Präsident des Ifo-Instituts dem Handelsblatt. Problematisch werde es, wenn die Lockerungen so schnell erfolgen, dass es wieder zu einer Verschärfung der Infektionslage komme, mahnte Fuest. "Dann werden viele Menschen die Möglichkeit, zu verreisen oder ins Restaurant oder zu Kulturveranstaltungen nicht nutzen, um Ansteckungen zu vermeiden, und es drohen neue Lockdown-Maßnahmen."


Reiseverband für einheitliches Vorgehen bei Öffnungen 

Der Präsident des Deutschen Reiseverbands (DRV), Norbert Fiebig, hat mit Blick auf die Corona-Öffnungen in den Bundesländern ein einheitliches Vorgehen gefordert. Mit der neuen Corona-Einreiseverordnung sei jetzt die Quarantänepflicht für Geimpfte, Genesene und auch für negativ auf Covid-19-Getestete aufgehoben worden. "Jetzt ist es dringend erforderlich, auch für Deutschland Klarheit zu schaffen, damit die Menschen endlich planen können", sagte Fiebig dem Handelsblatt. Hier komme es auf jeden Tag an, fügte der DRV-Präsident mit Blick auf mögliche Sommerurlaube im Inland hinzu. "Ein Flickenteppich, bei dem niemand mehr weiß, was wo gilt, muss unbedingt vermieden werden - die Entwicklung der Corona-Pandemie immer im Blick", sagte Fiebig.


Lambrecht: Vollständige Rückkehr zu Grundrechten in wenigen Wochen 

Bundesjustizministerin Christine Lambrecht rechnet damit, dass schon in wenigen Wochen wesentliche Freiheitsbeschränkungen bundesweit wieder aufgehoben werden können. "Ich möchte, dass es nun Veränderungen für uns alle gibt, nicht nur für Geimpfte und Genesene", sagte die SPD-Politikerin dem Handelsblatt. "Wir alle müssen Schritt für Schritt wieder die Möglichkeit bekommen, unsere Grundrechte wieder vollständig auszuüben." Wenn sie sich die Lockerungsentscheidungen aus den Bundesländern anschaue, dann sei dies "eine Frage von wenigen Wochen, teilweise auch nur von Tagen, aber ganz bestimmt nicht mehr von einem halben Jahr". Kritisch sieht die Ministerin indes eine vorschnelle Öffnung der Innengastronomie oder Hotelbesuche, selbst wenn ein geimpfter Betreiber nur geimpfte Gäste einlässt.


Thailand verzeichnet bislang höchsten Anstieg der Corona-Neuinfektionen 

Thailand hat seinen bislang höchsten Anstieg an Corona-Infektionen innerhalb eines Tages registriert - mehr als die Hälfte der Fälle wurden dabei aus zwei Gefängnissen in Bangkok gemeldet. Das Land verzeichnete am Donnerstag nach Angaben des Corona-Krisenzentrums einen Höchstwert von mehr als 4.800 Neuinfektionen, davon mehr als 2.800 Fälle in den Gefängnissen in der Hauptstadt. Dort sitzen zahlreiche prominente Demokratie-Aktivisten in Haft.


Ohio belohnt Covid-Geimpfte mit Chance auf Millionengewinn 

Der US-Bundesstaat Ohio belohnt Impfwillige mit der Chance auf einen Millionengewinn: Gouverneur Mike DeWine teilte am Mittwoch (Ortszeit) bei Twitter mit, dass unter allen Bürgern mit einer Corona-Impfung wöchentlich eine Million Dollar (rund 820.000 Euro) verlost werden. An der Lotterie, die insgesamt fünf Wochen dauern soll, können sich Menschen ab 18 Jahren beteiligen, die mindestens ihre erste Dosis eines Vakzins gegen das Coronavirus erhalten haben. Ohio hat auch für Menschen unter 18 Jahren eine Lotterie ins Leben gerufen, als Preis winkt ein Vier-Jahres-Stipendium für eine staatliche Universität. In den USA, wo eine Hochschulbildung unverhältnismäßig teuer ist, gilt dies als sehr attraktiver Preis. Die Arzneimittelbehörde FDA hatte am Montag die Zulassung des Vakzins von Biontech und Pfizer auch für Jugendliche zwischen zwölf und 15 Jahren freigegeben.


Polizeivertreter warnen vor gefälschten Corona-Impfpässen 

Polizeivertreter haben angesichts der Lockerungen für Corona-Geimpfte und Genesene vor gefälschten Impfpässen gewarnt. "Das Problem besteht schon heute und wird noch eine ganze Weile aktuell bleiben, da mit einer vollständigen Impfung entweder eine Befreiung von Grundrechtseinschränkungen oder perspektivisch zunehmend auch Ein- oder Ausreisevorteile verbunden sein werden", sagte der Vorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK), Sebastian Fiedler, dem Handelsblatt. Abnehmer solcher Fälschungen könnten laut Fiedler etwa Impfverweigerer und Ein- oder Ausreisewillige sein, die sich Quarantäne-Pflichten entziehen möchten. Fiedler warf der Politik in diesem Zusammenhang Versäumnisse vor.


Immer mehr Bundesländer wollen ab kommender Woche Impfstoff für alle freigeben 

In Bayern, Brandenburg und Baden-Württemberg wurde es bereits angekündigt - jetzt soll auch Berlin folgen: Nach Informationen des Wirtschaftsmagazins Business Insider will auch die Hauptstadt bereits ab Montag Impfstoff für alle freigeben. Priorisierungen nach Alter, Vorerkrankung oder Zugehörigkeit zu einer bestimmten Berufsgruppe soll es dann nicht mehr geben. Jeder, der will, kann sich dann impfen lassen. Allerdings - und das gilt für alle Bundesländer: Es wird ab kommender Woche noch nicht genug Impfstoff für jeden geben. Erst ab Juni sollen wöchentlich deutlich mehr Dosen zur Verfügung stehen.


Mehr als 17.000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland 

In Deutschland sind innerhalb eines Tages 17.419 (Vorwoche: 21.953) Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Donnerstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden zudem 278 (250) weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem neuartigen Erreger gemeldet. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sank auf 103,6 (129,1). Die Sieben-Tage-Inzidenz ist ein wesentlicher Maßstab für die Verschärfung oder Lockerung von Corona-Auflagen. Sie gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche an.

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May 13, 2021 15:24 ET (19:24 GMT)