ESSEN (awp international) - Wegen des aktuell hohen Bedarfs an Stoffen für die Herstellung von Corona-Vakzinen baut der Essener Spezialchemiekonzern Evonik seine Lipid-Produktion aus. Laut einer Mitteilung vom Donnerstag soll dazu Geld in die Standorte Hanau und Dossenheim gesteckt werden. Bereits in der zweiten Jahreshälfte will Evonik dort im Rahmen einer Partnerschaft mit Biontech kommerzielle Mengen produzieren.

Die Lipide kommen bei der Herstellung des Covid-19-Impfstoffes BNT162b2 zum Einsatz, den Biontech zusammen mit seinem US-Partner Pfizer unter dem Namen Comirnaty vermarktet. Dabei wird der Botenstoff des mRNA-Vakzins in eine Art Hülle verpackt, die aus Lipiden besteht. Diese fettartigen Moleküle sind wichtig, damit die Wirkstoffe des mRNA-Vakzins freigesetzt werden und die Impfung ihre Wirkung entfalten kann.

Die Impfkampagne in Deutschland war zuletzt wegen Lieferschwierigkeiten der Hersteller ins Stocken geraten. Wie nach dem "Impfgipfel" jüngst verlautete, liegt dies unter anderem bei mRNA-Vakzinen an der Belieferung mit Lipiden. Nur wenige Unternehmen in Deutschland könnten diese herstellen, hiess es aus der Branche. Auch der Darmstädter Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck KGaA versorgt Biontech mit Lipiden und hatte kürzlich angekündigt, seine Liefermengen bis Jahresende zu steigern./mis/tav/fba