NEW YORK (Dow Jones)--Zweigeteilt haben sich die US-Börsen am Montag gezeigt. Standardwerte wurden verkauft, während die technologielastigen Nasdaq-Indizes zulegten.

Auf der einen Seite wurde die Stimmung gestützt von den laufenden Gesprächen um ein staatliches Hilfspaket. Zudem begannen am Montag die lange erhofften Impfungen mit dem Corona-Impfstoff von Pfizer und Biontech. Auf der anderen Seite schürten jedoch verschärfte Lockdown-Maßnahmen in Europa Befürchtungen, dass es auch in den USA zu stärkeren Einschränkungen kommen werde, zumal der New Yorker Bürgermeister Bill de Blasio sich in diese Richtung geäußert hatte.

Der Dow-Jones-Index beendete den Handel 0,6 Prozent niedriger bei 29.862 Punkten, nachdem er bei 30.326 Punkten im frühen Verlauf ein neues Rekordhoch erreicht hatte. Der S&P-500 fiel um 0,4 Prozent, während der Nasdaq-Composite um 0,5 Prozent zulegte. Dabei wurden 1.282 (Freitag: 1.589) Kursgewinner gesehen, denen 1.891 (1.520) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 68 (124) Titel. Als einzige Sektoren im Plus zeigten sich Einzelhandels- und IT-Werte.

Beobachter wollten eventuell drohende strengere Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie in den USA nicht überbewerten. Selbst wenn es dazu kommen sollte, sollten die Anleger auf Wirtschaftsstimuli und die Impfung setzen, meinte Brent Schutte, Leitender Investment-Stratege bei Northwestern Mutual Wealth Management Company. Diese beiden Faktoren dürften das Wachstum der Wirtschaft erstmals wieder an Breite gewinnen lassen, seitdem sich 2018 der Zollstreit zwischen den USA und China zugespitzt habe.

Am Montag kam ferner in den USA das Wahlmänner-Kollegium mit seinen 538 Mitgliedern zusammenkommen, um - entsprechend dem Votum in den einzelnen Bundesstaaten - für die Kandidaten Joe Biden oder Noch-Amtsinhaber Donald Trump zu stimmen. Mit 306 zu 232 Stimmen war das Ergebnis deutlich ausgefallen - auch wenn Trump dieses nach wie vor nicht anerkennt. Das Gesamtergebnis wird am 6. Januar im Kongress ausgezählt und offiziell verkündet. Biden soll am 20. Januar vereidigt werden.


   Start der US-Impfkampagne stützt Ölpreise 

Die Ölpreise erlebten eine Berg- und Talfahrt, ehe die Optimisten die Oberhand gewannen, die auf eine dank der Corona-Impfung wieder steigende Nachfrage setzten. Etwas gedämpft wurde der Preisanstieg durch die Opec, die ihre Ölnachfrageprognosen für die Jahre 2020 und 2021 senkte. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI stieg um 0,9 Prozent auf 46,99 Dollar - den höchsten Stand seit neun Monaten. Für Brent ging es um 0,6 Prozent auf 50,29 Dollar nach oben.

Das britische Pfund blieb ein Spielball der Brexit-Schlagzeilen. Nach den deutlichen Abschlägen zum Wochenschluss mit den Sorgen um einen harten Brexit erholte sich Sterling am Montag zunächst wieder, nachdem EU und Großbritannien einer abermaligen Verlängerung der Verhandlungen über ein Handelsabkommen zugestimmt hatten. Anleger nutzten diese Erholung jedoch zum Ausstieg. Im späten Handel notierte das Pfund zur US-Währung kaum verändert bei rund 1,3320 Dollar. Der Dollarindex gab derweil um 0,3 Prozent nach.

Der Beginn der US-Impfkampagne dämpfte das Interesse an Gold. Der Preis für die Feinunze fiel um 0,7 Prozent auf 1.826 Dollar. Am Anleihemarkt erholten sich die dagegen die Notierungen von anfänglichen Verlusten, als an den Aktienmärkten die Gewinne bröckelten. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen stieg um 0,7 Basispunkt auf 0,90 Prozent.


   McDonald's profitieren von Analystenempfehlung 

Stärkster Wert im Dow waren McDonalds mit plus 2,0 Prozent. Die UBS hatte die Aktie auf "Buy" hochgestuft.

Einen Sprung um 29 Prozent auf 156,31 Dollar machte die Aktie von Alexion Pharmaceuticals. Astrazeneca übernimmt das Unternehmen für 39 Milliarden Dollar bzw 175 Dollar je Aktie.

Die Aktie der Google-Mutter Alphabet sank um 1,3 Prozent. Bei den Diensten von Google ist es am Montag weltweit zu massiven Störungen gekommen. Betroffen waren unter anderem die gleichnamige Internet-Suchmaschine, der E-Mail-Dienst Gmail und das Videoportal Youtube, wie Nutzer in den Online-Netzwerken schrieben. Das Unternehmen bestätigte die Störungen, die mittlerweile aber vielfach wieder behoben worden seien.

Für die Aktie von Electronic Arts ging es um 1,3 Prozent nach oben. Der britische Videospielhersteller Codemasters hatte dem Übernahmeangebot von Electronic Arts den Vorzug gegeben und die bisherige Empfehlung für eine Offerte von Take-Two Interactive Software zurückgezogen. "Zum jetzigen Zeitpunkt ist unklar, ob Take-Two ein weiteres Gebot abgeben wird", so die Analysten der Citi.

Die erst seit vergangenem Donnerstag börsennotierte Airbnb-Aktie brach um 6,6 Prozent auf 130 Dollar ein. Die Analysten von Gordon Haskett halten die Bewertung des Unternehmens vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Reisebeschränkungen für überzogen. Der Vermittler von privaten Unterkünften hatte ein fulminantes Börsendebüt gefeiert: Bei einem Ausgabekurs von 68 Dollar war die Aktie in der Spitze auf 165 Dollar nach oben geschossen und bei 144,71 Dollar aus dem Handel gegangen.


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INDEX                 zuletzt      +/- %     absolut     +/- % YTD 
DJIA                29.861,55      -0,62     -184,82          4,64 
S&P-500              3.647,49      -0,44      -15,97         12,90 
Nasdaq-Comp.        12.440,04       0,50       62,17         38,64 
Nasdaq-100          12.462,21       0,70       86,80         42,70 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT  Rendite VT     +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,11       -1,6        0,12        -109,7 
5 Jahre                  0,35       -1,4        0,36        -157,5 
7 Jahre                  0,63        0,5        0,63        -161,7 
10 Jahre                 0,90        0,7        0,90        -154,2 
30 Jahre                 1,63        1,0        1,62        -143,3 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %   Mo, 8:35h  Fr, 17:33Uhr    % YTD 
EUR/USD                1,2149     +0,11%      1,2146        1,2111    +8,3% 
EUR/JPY                126,35     +0,17%      126,28        125,85    +3,6% 
EUR/CHF                1,0772     -0,07%      1,0788        1,0785    -0,8% 
EUR/GBP                0,9119     +0,18%      0,9087        0,9161    +7,8% 
USD/JPY                104,00     +0,07%      103,97        103,92    -4,4% 
GBP/USD                1,3322     -0,06%      1,3328        1,3220    +0,5% 
USD/CNH (Offshore)     6,5295     -0,10%      6,5256        6,5385    -6,3% 
Bitcoin 
BTC/USD             19.196,50     +0,45%   19.107,50     18.000,76  +166,2% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settl.       +/- %       +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex               47,00      46,57       +0,9%          0,43   -16,1% 
Brent/ICE               50,29      49,97       +0,6%          0,32   -16,9% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag       +/- %       +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)          1.828,60   1.838,50       -0,5%         -9,90   +20,5% 
Silber (Spot)           23,86      23,94       -0,3%         -0,08   +33,7% 
Platin (Spot)        1.011,88   1.017,23       -0,5%         -5,35    +4,9% 
Kupfer-Future            3,52       3,52       -0,1%         -0,00   +24,6% 
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December 14, 2020 16:14 ET (21:14 GMT)