BERLIN (dpa-AFX) - In Deutschland haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) 23 648 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Damit ist an diesem Freitag ein Höchststand erreicht worden, wie aus den Angaben des RKI vom Morgen hervorgeht. Am Freitag vor einer Woche war mit 23 542 verzeichneten Fällen der bisherige Spitzenwert erreicht worden. Im Vergleich zum Donnerstag stieg die Zahl der neu gemeldeten Fälle am Freitag um gut 1000. Unterdessen gibt es Hoffnung, dass schon bald erste Impfstoffe zugelassen werden. In den USA wurde damit gerechnet, dass Pfizer und Biontech bereits an diesem Freitag einen Antrag stellen.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie insgesamt 879 564 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 20.11., 00.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Freitag um 260 auf insgesamt 13 630.

Das sogenannte Sieben-Tage-R lag laut RKI-Lagebericht vom Donnerstagabend bei 0,99 (Vortag: 0,95). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch 99 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.

Indes haben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen große Hoffnungen auf eine schnelle Zulassung eines Corona-Impfstoffes gemacht. Merkel rechnet schon im Dezember oder "sehr schnell nach der Jahreswende" mit der Zulassung eines Corona-Impfstoffes in Europa, wie sie am Donnerstagabend nach Video-Beratungen der EU-Staats- und Regierungschefs sagte. Zudem wollen die EU-Staaten gemeinsame Standards für die schnellen Antigen-Tests festlegen und sich bei der Handhabe der Corona-Maßnahmen um die Weihnachts- und Neujahrsfeiertage abstimmen. In Südtirol startet an diesem Freitag ein Massentest der Bevölkerung, in Schweden gibt es neue Hürden für den Verkauf von Alkohol.

Von der Leyen sagte, dass die Impfstoffe der Firmen Biontec und Pfizer sowie von Moderna in der zweiten Dezemberhälfte eine bedingte Marktzulassung bekommen könnten - wenn alles problemlos weitergehe. Das teilte die Europäische Arzneimittel-Agentur mit. Das Mainzer Unternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer hatten am Mittwoch verkündet, dass die Wirksamkeit ihres Impfstoffs bei 95 Prozent - und damit noch höher als bis dahin bekannt - liege. Der US-Konzern Moderna hatte zuletzt für sein Präparat eine Wirksamkeit von 94,5 Prozent errechnet.

Es wurde außerdem erwartet, dass Biontech und Pfizer noch an diesem Freitag in den USA eine Notfallgenehmigung für den von ihnen entwickelten Corona-Impfstoff beantragen würden. Die Regierung hofft, dass bei einer positiven Entscheidung Millionen Dosen des Impfstoff schon vor Jahresende verfügbar sein könnten./faa/DP/nas