NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem Vortagesabsturz ist die Wall Street am Dienstag stramm auf Erholungskurs gegangen. Die Verluste des Vortages wurden zu großen Teilen wettgemacht. Ein Absturz wie der des Vortages werde von etlichen Investoren als Anreiz zum Einstieg gesehen, sagt Marktstratege Kiran Ganesh von UBS Global Wealth Management. Laut Händlern zeigte die schnelle Erholung, dass die Abschläge zum Wochenauftakt übertrieben ausgefallen seien. Der Dow-Jones-Index erholte sich um 1,6 Prozent auf 34.512 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite stiegen um 1,5 bzw. 1,6 Prozent. An der Nyse gab es nach ersten Angaben 2.782 (Montag: 453) Kursgewinner und 568 (2.960) -verlierer. Unverändert schlossen 109 (65) Titel.

Die Sorge wegen der Corona-Pandemie hatte am Montag Anleger aus riskanten Anlagen wie Aktien getrieben, während Anleihen kräftig gekauft wurden. Mit der sich rasch verbreitenden Delta-Variante wird von einer steigenden Zahl an Investoren die bislang positive wirtschaftliche Aussicht in Frage gestellt. Zudem bewegen sich die Leitindizes noch immer in der Nähe ihrer Allzeithochs, wodurch die Risiken bei einer schwächer als gedacht verlaufenden Konjunkturerholung zunehmen. "Man braucht wirklich Fundamentaldaten - die Geschäftszahlen der Unternehmen -, die sich verbessern. Und das ist es, was wir tatsächlich beobachten", brach Investmentstratege Larry Adam von Raymond James eine Lanze zugunsten der hohen Bewertungen. Auch überraschend starke Baubeginne stützten den Markt.

Gerade der massive Fall der Staatsanleiherenditen erinnere Börsianer daran, dass es wenig Alternativen zu Aktien gebe, hieß es. Am Dienstag fielen die Renditen am kurzen Ende des Marktes weiter, am langen stabilisieren sie sich mit Aufschlägen.


   Philip Morris enttäuscht - IBM erfreut 

Die Erholung am Aktienmarkt fiel breit aus, fast alle Sektoren verzeichneten Aufschläge. IBM hatte überzeugende Geschäftszahlen zum zweiten Quartal ausgewiesen. Dies verhalf der Aktie zu einem Plus von 1,5 Prozent. Philip Morris International hatte im zweiten Quartal einen niedrigeren Umsatz als erwartet erzielt und die Jahresziele gekappt. Die Aktie verlor 3,1 Prozent.

Travelers hatte dagegen mit ihrem Gewinn die Prognosen übertroffen. Die Aktie zeigte sich hoch volatil und verlor letztlich 0,1 Prozent. Da in den USA der Autoverkehr wieder zunehme, dürfte auch die Höhe der Unfallschäden steigen, hieß es. HCA Healthcare schossen um 14,4 Prozent in die Höhe. Der Gesundheitskonzern meldete eine scharfe Erholung der Erlöse in der zweiten Periode und erhöhte den Ausblick.


   Dollar legt zu 

Der Dollarindex gewann 0,1 Prozent. Teilnehmer führten dies auf die anhaltende Unsicherheit zurück, die den Dollar als sicheren Hafen attraktiv machte. Der Goldpreis wurde vom festen Dollar und steigenden Marktzinsen am langen Ende des Rentenmarktes belastet.

Die Ölpreise stabilisierten sich nach der höchsten Talfahrt des Jahres am Vortag. Ursache für die Schwäche waren neben der Konjunkturskepsis die Beschlüsse der Gruppe Opec+ zur Ausweitung der Förderung. Benzinpreise auf Rekordniveau dürften die Nachfrage in den USA unter Autofahrern dämpfen. Daher spreche aktuell nicht viel für nachhaltig steigende Ölpreise, hieß es auch mit Blick auf die konjunkturellen Unsicherheiten.


=== 
INDEX                 zuletzt      +/- %     absolut  +/- % YTD 
DJIA                34.511,99      +1,6%      549,95     +12,8% 
S&P-500              4.323,06      +1,5%       64,57     +15,1% 
Nasdaq-Comp.        14.498,88      +1,6%      223,89     +12,5% 
Nasdaq-100          14.728,21      +1,2%      179,12     +14,3% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,19       -2,0        0,21        7,6 
5 Jahre                  0,68       -3,2        0,71       31,6 
7 Jahre                  0,97       -1,2        0,98       32,1 
10 Jahre                 1,21        2,1        1,19       29,5 
30 Jahre                 1,87        4,8        1,82       22,3 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %     Di,8:32  Mo, 18:17   % YTD 
EUR/USD                1,1782      -0,1%      1,1785     1,1803   -3,5% 
EUR/JPY                129,42      +0,2%      129,04     129,16   +2,6% 
EUR/CHF                1,0854      +0,2%      1,0828     1,0832   +0,4% 
EUR/GBP                0,8643      +0,2%      0,8627     0,8626   -3,2% 
USD/JPY                109,84      +0,3%      109,51     109,42   +6,3% 
GBP/USD                1,3631      -0,3%      1,3662     1,3684   -0,3% 
USD/CNH (Offshore)     6,4880      -0,1%      6,4920     6,4916   -0,2% 
Bitcoin 
BTC/USD             29.859,76      -2,9%   29.702,76  30.724,51   +2,8% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settl.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               67,32      66,42       +1,4%       0,90  +39,2% 
Brent/ICE               69,59      68,62       +1,4%       0,97  +36,1% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.810,34   1.812,60       -0,1%      -2,26   -4,6% 
Silber (Spot)           24,93      25,18       -1,0%      -0,25   -5,5% 
Platin (Spot)        1.072,80   1.078,50       -0,5%      -5,70   +0,2% 
Kupfer-Future            4,28       4,21       +1,6%      +0,07  +21,3% 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf

(END) Dow Jones Newswires

July 20, 2021 16:12 ET (20:12 GMT)