BERLIN (dpa-AFX) - Vor Inkrafttreten der neuen EU-Tabakrichtlinie und den damit vorgeschriebenen großen Schockbildern auf Verpackungen beklagen deutsche Hersteller eine Benachteiligung gegenüber Konkurrenten. "Vor allem in den osteuropäischen Nachbarländern haben die Hersteller mehr Zeit und so Wettbewerbsvorteile", sagte der Geschäftsführer des Deutschen Zigarettenverbandes, Jan Mücke, der Deutschen Presse-Agentur. So könnten die Hersteller etwa in Polen, Tschechien und Ungarn die EU-Vorgaben später umsetzen und nicht wie in Deutschland bis 20. Mai. "Für diese Wettbewerbsverzerrung trägt die Politik die Verantwortung", sagte Mücke

Die EU-Richtlinie muss bis Freitag in nationales Recht umgesetzt werden. Damit müssen auch in Deutschland von dem Tag an neue Verpackungen mit Zigaretten oder Tabak zu zwei Dritteln mit Schockbildern und Warnhinweisen versehen werden. Die deutschen Hersteller hatten auf eine längere Frist für die Umrüstung ihrer Maschinen gepocht, sind damit aber gescheitert. Zuletzt hatte auch der Europäische Gerichtshof die EU-Tabakrichtlinie bestätigt. Bis die neuen Packungen in die Läden kommen, wird es noch einige Wochen dauern. Die Hersteller dürfen bereits produzierte Waren noch ein Jahr lang "abverkaufen"./sl/DP/zb