AMSTERDAM (awp international) - Der niederländische Medizintechnikkonzern Philips hat für den Rückruf von fehlerhaften Beatmungsgeräten die Rückstellungen verdoppelt. Das Unternehmen teilte am Montag in Amsterdam mit, dass es Millionen von Beatmungsgeräten mit geräuschdämpfendem Schaumstoff hergestellt habe, der in Partikel zerfallen könne. Diese Teilchen könnten verschluckt oder eingeatmet werden und seien möglicherweise toxisch und krebserregend. Philips verdoppelte die Rückstellung für die erwarteten Kosten in diesem Zusammenhang auf 500 Millionen Euro. Die Aktien standen deutlich unter Druck und büssten zuletzt fast vier Prozent ein.

Das Unternehmen gab eine Rückruf-Benachrichtigung nur für die USA und einen Sicherheitshinweis für den Rest der Welt heraus. Bereits im ersten Quartal hatte eine Rückstellung wegen Qualitätsmängeln in einem Produktteil für die Schlaf- und Atemtherapie im Volumen von 250 Millionen Euro auf das Quartalsergebnis gedrückt.

Der Rückruf ist ein Rückschlag für Philips, da sich das Unternehmen auf Produkte für die Gesundheitspflege konzentriert. Das Geschäft mit Haushaltsgeräten wie Staubsauger und Kaffeemaschinen hat das Unternehmen für rund 3,7 Milliarden Euro erst jüngst an den Investmentfonds Hillhouse Capital aus China verkauft.

Schlafapnoe ist eine Schlafstörung, bei der die Atmung aussetzt. Philips hat eine Reihe von Beatmungsgeräten, die auf die Verbesserung der Schlafmuster abzielen, viele davon werden unter der DreamStation-Produktfamilie verkauft. Philips teilte weiter mit, dass das Unternehmen mit den Aufsichtsbehörden an einem umfassenden Reparatur- und Austauschprogramm für die betroffenen Geräte arbeite./mne/ngu/jha/