Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

BUNDESTAGSWAHL - Beim Bundesverfassungsgericht sind ein halbes Dutzend Klagen gegen die Bundestagswahl eingegangen. Das teilte eine Sprecherin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) mit. "Zur Bundestagswahl gab es 6 Verfassungsbeschwerden und 2 Eilanträge", sagte sie. Es existierten überdies "insgesamt 11 Verfassungsbeschwerden und 3 Eilanträge, die sich gegen einzelne Vorschriften oder pauschal gegen das Wahlrecht richten". Im so genannten Allgemeinen Register gebe es schließlich "noch 4 Verfahren zum Wahlrecht und 3 Verfahren zur Bundestagswahl". (RND)

CO2-ZERTIFIKATE - Eigentlich soll der Handel mit CO2-Zertifikaten das Geschäft der großen Kohlendioxidemittenten teurer machen. Tatsächlich aber sind ausgerechnet große deutsche Klimasünder von den steigenden CO2-Preisen kaum betroffen: Neben Kohleverstromer RWE haben sich unter anderem auch Stahlkonzerne mit Gegengeschäften für den Fall steigender CO2-Preise abgesichert. Die Salzgitter AG hat dank umfangreichen Hedgings das Risiko für das gesamte Jahrzehnt bis 2030 im Griff. Thyssenkrupp war weniger vorausschauend - das könnte für den Stahlkonzern teuer werden. (Handelsblatt)

INVESTITIONEN - Der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, hält es für machbar, Milliardeninvestitionen des Staates in Klimaschutz und Digitalisierung ohne Verletzung der Schuldenbremse umzusetzen. Fratzscher sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND), er plädiere für die Bildung einer einmaligen Rücklage in der Größenordnung von 500 Milliarden Euro für Zukunftsinvestitionen, aus der in den kommenden zehn Jahren die Ausgaben für Klimaschutz und Digitalisierung bezahlt werden könnten. (RND)

UNION - Martin Herrenknecht, CDU-Mitglied und Tunnelbau-Unternehmen, übt harsche Kritik am Verhalten der CDU nach der Wahl. "Wenn ich sehe, wie die CDU/CSU sich und den Parteivorsitzenden gerade demontiert, kommt mir das wie ein Chaotenladen vor", sagt er dem Handelsblatt. Besonders die Sticheleien von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und CDU-Mann Norbert Röttgen sind ihm ein Dorn im Auge. Die Hoffnung auf die Jamaika-Koalition hat er noch nicht aufgegeben: „Die Schnittmenge der FDP mit der CDU ist jedenfalls viel größer als mit der SPD." Herrenknecht mahnt zu einer gemeinsamen Linie. "Wenn sich CDU/CSU, FDP und Grüne nicht in den nächsten Tagen einigen, ist der Zug für die Union abgefahren." (Handelsblatt)

KLIMA ÖSTERREICH - Österreichs Regierung mit der konservativen ÖVP und den Grünen hat am Sonntag ihr bisher wichtigstes Paket präsentiert - eine Steuerreform. "Es ist ein Mega-Projekt, das wir über Monate erarbeitet haben", meinte Kanzler Sebastian Kurz. Herausgekommen sind Entlastungen von 18 Milliarden Euro bis 2025 für weite Teile der Bevölkerung. Wie unterschiedlich die beiden Parteien sind, zeigte sich an den Schwerpunkten, die ihre Vertreter an der Pressekonferenz setzten: Während die ÖVP die Erleichterungen für Familien und arbeitende Menschen betonte, sehen die Grünen die verabschiedete "ökosoziale Steuerreform" in erster Linie als Beginn einer Trendwende in der Klimapolitik. (Handelsblatt)

ÖL - Die US-Ölförderer sind nach den Worten von Scott Sheffield, dem CEO des in Texas ansässigen Schieferöf-Produzenten Pioneer Natural Resources, nicht in der Lage mehr Öl zu fördern, um so die hohen Preise zu dämpfen, die unter "Kontrolle der Opec" bleiben. Die US-Schieferölproduzenten werden ihre wachsenden Bargeldbestände weiterhin zu Ausschüttungen an die Aktionäre nutzen und nicht zur Finanzierung neuer Bohrungen. "Jeder wird sich diszipliniert verhalten, egal ob Brent bei 75, 85 oder 100 Dollar liegt", sagte er. "Alle Aktionäre, mit denen ich gesprochen habe, sagten, dass sie diese Unternehmen bestrafen werden, wenn jemand wieder auf Wachstum setzt." Er glaube nicht, dass sich die Welt auf US-Schieferöl verlassen könne. (Financial Times)

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October 04, 2021 00:48 ET (04:48 GMT)