2020

Geschäftsbericht

2020

Wesentliche Kennzahlen

2020

2019

2018

IFRS

IFRS

IFRS

Porsche SE Konzern

Bilanzsumme

Mio. €

36.250

35.592

33.708

Eigenkapital

Mio. €

35.946

35.284

33.416

At Equity bewertete Anteile

Mio. €

35.259

34.597

32.518

Ergebnis aus at Equity bewerteten Anteilen

Mio. €

2.641

4.406

3.641

Umsatzerlöse

Mio. €

107

116

103

Personalaufwand

Mio. €

80

80

77

Finanzergebnis

Mio. €

54

24

-3

Ergebnis vor Steuern

Mio. €

2.646

4.416

3.514

Ergebnis nach Steuern

Mio. €

2.624

4.408

3.491

Ergebnis je Stammaktie1

8,56

14,39

11,39

Ergebnis je Vorzugsaktie1

8,57

14,39

11,40

Nettoliquidität

Mio. €

563

553

864

Mitarbeiter am 31. Dezember

916

951

935

2020

2019

2018

HGB

HGB

HGB

Porsche SE

Jahresüberschuss

Mio. €

703

788

480

Bilanzgewinn

Mio. €

676

952

676

Dividende je Stammaktie

2,2042

2,204

2,204

Dividende je Vorzugsaktie

2,2102

2,210

2,210

  • 1 Unverwässert und verwässert

2

Vorschlag an die Hauptversammlung der Porsche SE

Beteiligungen der Porsche SE

Kerninvestment

Anteil an Stammaktien: 53,3% (Entspricht Anteil am gezeichneten Kapital: 31,4%)

Weitere Beteiligungen

Minderheitsbeteiligungen

Stand 10. März 2021

2020

"Das Geschäftsjahr 2020 war auch für die Porsche SE herausfordernd. Trotz der schwierigen Rahmen-bedingungen können wir ein positives Konzernergebnis nach Steuern von rund 2,6 Mrd. Euro ausweisen."

Hans Dieter Pötsch

und Lagebericht der Porsche AutomobilHolding SE 30

Grundlagen des Konzerns 32

Wirtschaftsbericht 34

Wesentliche Ereignisse und Entwicklungen

im Porsche SE Konzern 34

Wesentliche Ereignisse und Entwicklungen

im Volkswagen Konzern 40

Geschäftsverlauf 43

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage 47

Porsche Automobil Holding SE

(Jahresabschluss nach HGB) 53

Nachhaltige Wertsteigerung

im Porsche SE Konzern 56

Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage der Porsche SE

sowie des Porsche SE Konzerns 57

Vergütungsbericht 58

Chancen und Risiken

der zukünftigen Entwicklung 68

Veröffentlichung der Erklärung

zur Unternehmensführung 90

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 91

Prognosebericht und Ausblick 92

Glossar 97

6

An unsere Aktionäre

8

Brief an die Aktionäre

Brief an unsere Aktionäre

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

das Geschäftsjahr 2020 war auch für die Porsche SE herausfordernd. Die Covid-19-Pandemie führte zu einer tiefen Zäsur in nahezu allen großen Volkswirtschaften. Der Volkswagen Konzern und seine Marken haben seit

März 2020 entschlossen auf die Pandemie reagiert und Maßnahmen ergriffen, um die Folgen bestmöglich abzu-mildern. In der zweiten Jahreshälfte stabilisierte sich dann mit sinkenden Infektionszahlen das Automobilge-schäft wieder, nicht zuletzt auf dem wichtigen chinesischen Markt. Diese erfreuliche Entwicklung führte in der

Konsequenz dazu, dass die Porsche SE für das Geschäftsjahr 2020 ein positives Konzernergebnis nach Steu-ern von rund 2,6 Mrd. Euro ausweisen kann - trotz der insgesamt anhaltend schwierigen Rahmenbedingungen.

Maßgeblich beeinflusst ist dieses Ergebnis durch das at Equity-Ergebnis aus unserer Beteiligung an

der Volkswagen AG von 2,7 Mrd. Euro, nach 4,4 Mrd. Euro im Vorjahr. Die Nettoliquidität des Porsche SE Konzerns lag zum 31.12.2020 bei 563 Mio. Euro. Ende 2019 hatte sie 553 Mio. Euro betragen.

Unabhängig von der Covid-19-Pandemie befindet sich die Automobilbranche in einem fundamentalen Wan-del, der sich im zurückliegenden Geschäftsjahr weiter beschleunigt hat. Vor diesem Hintergrund plant der

Volkswagen Konzern, in den kommenden fünf Jahren rund 73 Mrd. Euro in Elektromobilität, Hybridisierung und Digitalisierung zu investieren und treibt damit die Transformation zu einem Technologiekonzern voran. Wir in der Porsche SE unterstützen diese Strategie und versprechen uns mittel- bis langfristig eine Wertsteigerung des Volkswagen Konzerns an der Börse.

Unsere Tochtergesellschaft PTV AG treibt ihre strategische Weiterentwicklung konsequent voran. Mit der Mo-dernisierung des Produktportfolios und cloudbasierten Lösungen eröffnen sich vielversprechende Wachstums-perspektiven im Zuge der beschleunigten Digitalisierung der Mobilität. Obwohl der Umsatz im Geschäftsjahr 2020 pandemiebedingt gesunken ist, konnte ein positives operatives Ergebnis auf Vorjahresniveau erreicht wer-den. Dies zeigt, dass die vom Vorstand eingeleiteten, nachhaltigen Maßnahmen zur Verbesserung der Rentabili-tät Wirkung zeigen.

Eine erfreuliche Entwicklung zeigt sich auch bei unseren Venture-Beteiligungen. So haben die beiden

US-Unternehmen AEVA und Markforged Börsengänge zum Ende des 1. bzw. im 3. Quartal 2021 angekündigt. Im August 2020 hat sich die Porsche SE an dem israelischen Softwareunternehmen Aurora Labs beteiligt.

Dessen Technologie ermöglicht effiziente und sichere Softwareaktualisierungen im Fahrzeug über eine Funk-schnittstelle, was in erheblichem Umfang Zeit, Datenvolumen und Kosten sparen soll.

Brief an unsere Aktionäre

9

Hans Dieter Pötsch

Vorstandsvorsitzender

Auf der juristischen Seite gab es im Geschäftsjahr 2020 wenig Bewegung. Ein Großteil der geplanten Verhand-lungstermine fand wegen der Covid-19-Pandemie nicht statt. Infolge einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs hat das Oberlandesgericht Stuttgart im Oktober 2020 einen Musterkläger für ein Verfahren nach dem Kapitalanle-germusterverfahrensgesetz (KapMuG) bestimmt. Wir sind davon überzeugt, dass die gegen die Porsche SE erho-benen Klagen unbegründet und teilweise auch unzulässig sind.

Für das Geschäftsjahr 2021 erwarten wir eine Belebung wichtiger Automobilmärkte, sofern es gelingt, die Covid-19-Pandemie nachhaltig einzudämmen. Auf dieser Grundlage rechnet die Porsche SE mit einem positiven Konzernergebnis nach Steuern zwischen 2,6 Mrd. Euro und 4,1 Mrd. Euro. Dieses ist im Wesentlichen durch die Ergebnisentwicklung im Volkswagen Konzern geprägt. Die Nettoliquidität im Porsche SE Konzern wird sich zum 31. Dezember 2021 ohne Berücksichtigung künftiger Investitionen voraussichtlich zwischen 0,4 Mrd. Euro und 0,9 Mrd. Euro bewegen.

Vorstand und Aufsichtsrat schlagen für das zurückliegende Geschäftsjahr 2020 eine Dividende an die Vorzugs-aktionäre von 2,21 Euro je Aktie und an die Stammaktionäre von 2,204 Euro je Aktie vor. Daraus ergibt sich eine Ausschüttungssumme von rund 676 Mio. Euro, die der Summe des Vorjahres entspricht.

Eine weitere erfreuliche Nachricht für unsere Aktionäre ist die Aufnahme der Porsche SE in den MDAX, die die Deutsche Börse Anfang März 2021 bekannt gegeben hat. Die Indexaufnahme könnte zu einer steigenden Liquidität in unserer Aktie führen, bedingt etwa durch verstärkte Nachfrage indexorientierter Investoren und Fonds.

Wir sind mehr denn je davon überzeugt, dass die Volkswagen AG die Transformation der Automobilbranche erfolgreich mitgestalten und die Porsche SE davon profitieren wird. Auf diesem Weg setzen wir weiterhin auf Ihr Vertrauen und Ihre Unterstützung.

Hans Dieter Pötsch

10

Verwaltungsorgane der Porsche Automobil Holding SE und deren Mandate

Miittgglileieddeer rddeessAAufusfiscihcthsrtastrsats

Dr. Wolfgang Porsche Vorsitzender

Dr. Hans Michel Piëch Stellvertretender VorsitzenderVorsitzender des Aufsichtsrats der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AGAufsichtsrat der Volkswagen AGMandate:Mandate:

  • AUDI AG, Ingolstadt

    • AUDI AG, Ingolstadt

  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG, Stuttgart

    • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG, Stuttgart (Vorsitz)

  • Volkswagen AG, Wolfsburg

  • Volkswagen AG, Wolfsburg

  • o Porsche Cars Great Britain Ltd., Reading

    • o Familie Porsche AG Beteiligungsgesellschaft, Salzburg (Vorsitz)

  • o Porsche Cars North America Inc., Atlanta

    • o Porsche Cars Great Britain Ltd., Reading

    • o Porsche Cars North America Inc., Atlanta

  • o Porsche Greater China, bestehend aus: Porsche (China) Motors Ltd., Shanghai Porsche Hong Kong Ltd., Hong Kong

    • o Porsche Greater China, bestehend aus: Porsche (China) Motors Ltd., Shanghai Porsche Hong Kong Limited, Hong Kong

  • o Porsche Holding Gesellschaft m.b.H., Salzburg

  • o Schmittenhöhebahn AG, Zell am See

    • o Porsche Holding Gesellschaft m.b.H., Salzburg

  • o Volksoper Wien GmbH, Wien

  • o Schmittenhöhebahn AG, Zell am See

Prof. Dr. Ulrich Lehner

Mitglied des Gesellschafterausschusses der Henkel AG & Co. KGaA

Stand: 31. Dezember 2020

  • Mitgliedschaften in inländischen gesetzlich zu bildenden

    Mandate:

    Aufsichtsräten

  • Deutsche Telekom AG, Bonn (Vorsitz)

  • o Vergleichbare Mandate im In- und Ausland

  • o Henkel AG & Co. KGaA, Düsseldorf

11

Dr. Ferdinand Oliver Porsche Vorstand der Familie Porsche AG Beteiligungsgesellschaft

Mag. Marianne Heiß Chief Executive Officer der BBDO Group Germany GmbH

Mandate:

Mandate:

  • AUDI AG, Ingolstadt

    • AUDI AG, Ingolstadt

  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG, Stuttgart

    • Volkswagen AG, Wolfsburg

  • Volkswagen AG, Wolfsburg

  • o Porsche Holding Gesellschaft m.b.H., Salzburg

  • o Porsche Lizenz- und Handels-gesellschaft mbH & Co. KG, LudwigsburgDr. Günther Horvath Geschäftsführer der

Dr. Günther J. Horvath Rechtsanwalt GmbH

Mag. Josef Michael Ahorner Aufsichtsrat der AUDI AG

Dr. Stefan Piëch

Mandate:

Vorstand der Your Family Entertainment AG

  • AUDI AG, Ingolstadt

  • o Automobili Lamborghini S.p.A., Sant'Agata Bolognese

    Mandate:

    • o SEAT S.A., Barcelona

  • o Emarsys eMarketing Systems AG, Wien (Vorsitz) (bis 4. November 2020)

12

12

Peter Daniell Porsche

Aufsichtsrat der Porsche Automobil Holding SE sowie Mitglied in weiteren Kontrollgremien in- und ausländischer Wirtschaftsunternehmen

MPeatnedraDtea:niell Porsche AoufPsoicrhstcshreatHdoelrdPinogrsGcehseeAllsuctohamftombil.bH.Hol.d, iSnaglzSbEurg osowPioersMcihtgeliLeidzein zw-euitnedreHnaKnodnetlsroglelgsrelmlsciehnaifnt - und ausmbnHdis&cCheor. WKGir,tsLcuhdawftisgusnbtuergnehmen

  • o ŠKODA AUTO a.s., Mladá Boleslav

Mandate:

  • o Porsche Holding Gesellschaft m.b.H., Salzburg

  • o Porsche Lizenz- und Handelsgesellschaft mbH & Co. KG, Ludwigsburg

Po roŠ fK. TOUDAGrAaUzTeO.ha..sK.R,MInlagd.áSBieoglefrsileadv Wolf Aufsichtsrat der Schaeffler AG sowie Mitglied in weiteren Kontrollgremien in- und ausländischer Wirtschaftsunternehmen

MPraonfd. aTtUe:Graz e.h. KR Ing. Siegfried Wolf AufCsiocnhttisnreanttdael Ar SGc,hHaaenffnleorvAerG sowie Mitglied in w eiStecrheaneKffloenrtAroGll,gHreemrzieongein-aunradcahusländischer

Wo irBtsacnhqauftesuEnritcerSnteuhrdmzeanSA, Genf (bis 21. April 2020)

  • o MIBA AG, Mitterbauer Beteiligungs AG, MaLnadakteir:chen (gemäß § 28a Abs. 5 Ziff. 5

Stand: 31. Dezember 2020

  • Mitgliedschaften in inländischen gesetzlich zu bildenden

    Aufsichtsräten

  • o Vergleichbare Mandate im In- und Ausland

Stand: 31. Dezember 2020

  • Mitgliedschaften in inländischen gesetzlich zu bildenden

    Aufsichtsräten

  • o Vergleichbare Mandate im In- und Ausland

öCsotnetrirneeicnhtaislcAhGes, HBannkowvesrengesetz eine

ASuchfsaicehfftlesraAtsGtä, tHigekrezoitg) enaurach

o

OBaJnSqCuGe AEZricGSroturpd,zNaiSzhAn,yGNenofvg(boisro2d1. April 2020)

o

(MseIBitA19A.GJ,uMniit2te0r2b0a)uer Beteiligungs AG,

o

SLabaekrbircanhkenE(ugreompeäßAG§ ,2W8aieAnb(sV.o5rsZitizff). 5

österreichisches Bankwesengesetz eine

Aufsichtsratstätigkeit)

o

OJSC GAZ Group, Nizhny Novgorod

(seit 19. Juni 2020)

o

Sberbank Europe AG, Wien (Vorsitz)

13

AkttuueellleleAAususscshcühsüsessdeesdes Auffssicichhtstrsartastdsedr er PorrsscchheeAAutuotmomoboilbHiloHldoinldgiSnEg SE und ihihrereMMitgitlgieldiedr er

Präsidialausschuss:

  • · Dr. Wolfgang Porsche (Vorsitz)

  • · Dr. Hans Michel Piëch

  • · Dr. Ferdinand Oliver Porsche

Prüfungsausschuss:

  • · Prof. Dr. Ulrich Lehner (Vorsitz)

  • · Dr. Hans Michel Piëch

  • · Dr. Ferdinand Oliver Porsche

Nominierungsausschuss:

  • · Dr. Wolfgang Porsche (Vorsitz)

  • · Dr. Hans Michel Piëch

  • · Dr. Ferdinand Oliver Porsche

14

MitglliiedeerrddeessVVoorsrtsatnadnsds

Hans Dieter Pötsch Vorstandsvorsitzender und Vorstand für Finanzen der Porsche Automobil Holding SE

Vorsitzender des Aufsichtsrats der Volkswagen AG

Mandate:

AUDI AG, Ingolstadt

Autostadt GmbH, Wolfsburg

Bertelsmann Management SE, Gütersloh

Bertelsmann SE & Co. KGaA, Gütersloh

Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG, Stuttgart

TRATON SE, München (Vorsitz)

Volkswagen AG, Wolfsburg (Vorsitz)

Wolfsburg AG, Wolfsburg

o

Porsche Austria Gesellschaft m.b.H.,

Salzburg (Vorsitz)

o

Porsche Holding Gesellschaft m.b.H.,

Salzburg (Vorsitz)

o

Porsche Retail GmbH, Salzburg (Vorsitz)

o

VfL Wolfsburg-Fußball GmbH, Wolfsburg

(stv. Vorsitz)

Dr. Manfred Döss

Vorstand für Recht und Compliance der Porsche Automobil Holding SE

Mandate:

  • PTV Planung Transport Verkehr AG, Karlsruhe

  • TRATON SE, München

15

15

Lutz Meschke (seit 1. Juli 2020)

Philipp von Hagen (bis 30. Juni 2020)

Vorstand für Beteiligungsmanagement der Porsche Automobil Holding SE

Vorstand für Beteiligungsmanagement der Porsche Automobil Holding SE

Stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Vorstand Finanz- und IT der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG Lutz Meschke (seit 1. Juli 2020)

Mandate:

  • PTV Planung Transport Verkehr AG, Karlsruhe

    (Vorsitz) (bis 30. Juni 2020)

MVMoarnstdaantde:für Beteiligungsmanagement derMPHoPrscMhaenAaguetommeonbt iul nHdolIdTi-nBgeSraEtung GmbH,

Po hiIlNipRpIXvoInnc.H,Kagirkelnan(bdi,sW3a0s.hJinugntio2n020) Vor(sbtiasn3d0f.üJruBnei t2e0il2ig0u) ngsmanagement der Porsche Automobil Holding SE

Ludwigsburg (Vorsitz) StePllvoersrtcrheeteCndoenrsuVlotirnsgtaGndmsbvHor,sBitizeetnigdheerim-Bissingen undPoVorsrcshtaenDdeFuintsacnhzl-anudndGImT bH,

Mandate:

derBDier.tiIgnhge.imh.c-B. iFs.sPinogrsecnhe AG

  • PTV Planung Transport Verkehr AG, Karlsruhe (Vorsitz) (bis 30. Juni 2020)

  • Porsche Digital GmbH, Ludwigsburg (Vorsitz) M aPnodrastceh: e Engineering Group GmbH, Weissach

  • o INRIX Inc., Kirkland, Washington (bis 30. Juni 2020)

Stand: 31. Dezember 2020 bzw. zum Tag des Ausscheidens aus dem Vorstand der Porsche Automobil Holding SE

  • Mitgliedschaften in inländischen gesetzlich zu bildenden

    Aufsichtsräten

  • o Vergleichbare Mandate im In- und AuslandStand: 31. Dezember 2020 bzw. zum Tag des Ausscheidens aus dem Vorstand der Porsche Automobil Holding SE

  • Mitgliedschaften in inländischen gesetzlich zu bildenden

    Aufsichtsräten

  • o Vergleichbare Mandate im In- und Ausland

PMoHrsPcMheanEangeinmeenritnugnSdeIrTv-iBc esraGtumnbgHG,mbH,

BLBuiedtwigihgesibmu-rBgis(Vsoinrsgietzn)

Porsche FCionnasnuclitainl gSeGrvmicbeHs,GBmiebtiHgh,eim-Bissingen

PBoiertsigcheimDe-Butisscihnlgaennd (GVomrbsiHtz,)

PBoiertsigcheimLe-iBpizsisginGgmenbH, Leipzig

Porsche LDiizgeitnazl-GumndbH,aLnuddewlsigessbeulrlsgc(hVaofrtsitz)

PmobrHsc&heCEon. gKiGne, eLruindgwGigrsobuuprgG(mVobrHsi,tzW) eissach

Porsche EWnegrkinzeeurginbgauSeGrvmicbeHs,GSmchbwHa,rzenberg

PBTieVtigPhlaenimun-BgisTsrai ngsepnort Verkehr AG, Karlsruhe

P(Vorrscithze) (Fsienitan3c0i.aJl uSlei 2rv0ic2e0s) GmbH,

VBoielktisgwheaigme-nBBisasninkgGenm(bVHo,rsBitrza)unschweig

o

BPoenrstclehyeMLoeitpozrsigLGimitbeHd, LCereipwzeig

o

Porsche BLiuzseinze-susnSdeHrvaicnedseIlsngce.,sWelillsmchinagfton,

DmeblHaw&arCeo(.bKisG1,. LSuedpwteigmsbeurg20(V2o0r)sitz)

o

Porsche WDiegritkazle, uIngcb.a, uWGilmibnHgt,oSnc, hDwealarwzeanreberg

(PVToVrsPitlza)n(buinsg1T.rSanepspteomrtbVeerrk2e0h2r0A) G, Karlsruhe

o

P(Vorrscithze) (Esenitte3rp0r.isJeusli I2n0c2.,0W) ilmington, Delaware

o

PVolrksscwhaegReunsBslankdGOmObOH, ,MBorsakuanuschweig

o

Bentley Motors Limited, Crewe

o

Porsche Business Services Inc., Wilmington,

Delaware (bis 1. September 2020)

o

Porsche Digital, Inc., Wilmington, Delaware

(Vorsitz) (bis 1. September 2020)

o

Porsche Enterprises Inc., Wilmington, Delaware

o

Porsche Russland OOO, Moskau

Vorstand

Dr. Manfred Döss

Vorstand für Recht und Compliance

Vorstand

Hans Dieter Pötsch

Vorstandsvorsitzender und Vorstand für Finanzen

Lutz Meschke

Vorstand für Beteiligungsmanagement

18

Bericht des Aufsichtsrats

Bericht des Aufsichtsrats

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Porsche SE ist eine Holdinggesellschaft mit Beteiligungen in den Bereichen Mobilitäts- und Industrietechnologie. Als Kerninvestment hält sie die Mehrheit der Stammaktien an der Volks-wagen Aktiengesellschaft, Wolfsburg ("Volkswagen AG" oder "Volkswagen"), und versteht sich als deren langfristig orientierter Ankerinvestor. Über den Kapitalmarkt hat die Porsche SE im Geschäftsjahr 2020 weitere 0,2 Prozent der Stammaktien der Volkswagen AG erworben. Damit beträgt der Anteil an den Stammaktien nun 53,3 Prozent. Wir sind weiterhin davon überzeugt, dass der Volkswagen Konzern ein erhebliches Wertsteigerungspotenzial besitzt.

Der Vorstand der Volkswagen AG richtet das Unternehmen derzeit neu aus. Elektromobilität, digitale Vernetzung und autonomes Fahren werden die Automobilbranche in den kommenden Jahren grundlegend verändern. Wir sehen diese Transformation als Chance. Der Volkswagen Konzern plant, in den kommenden fünf Jahren rund 73 Milliarden Euro in Elektromobilität, Hybridisierung und Digitalisierung zu investieren. Im Bereich Digitalisierung fließt ein großer Teil der Mittel in die Themen Künstliche Intelligenz, Autonomes Fahren sowie die Digitalisierung we-sentlicher Unternehmensprozesse. Mit dieser Strategie hat sich der Volkswagen Konzern so-wohl die Transformation zu einem Technologiekonzern in der Automobilindustrie als auch die Steigerung des Unternehmenswertes zum Ziel gesetzt. Wir in der Porsche SE unterstützen diese Strategie und sind überzeugt, dass Volkswagen auch in Zukunft eine führende Rolle in der Automobilindustrie spielen wird.

Unsere Tochtergesellschaft PTV Planung Transport Verkehr AG, Karlsruhe ("PTV") hat im ver-gangenen Geschäftsjahr eine Strategie zur Weiterentwicklung des Unternehmens erarbeitet. Ausgehend von der Position eines weltweit führenden Softwareanbieters im Bereich der Pla-nung von Mobilitätsinfrastruktur sowie der Optimierung von Logistikprozessen wird das Pro-duktportfolio schrittweise modernisiert und weiterentwickelt. Die neue Strategie eröffnet der PTV eine vielversprechende Wachstumsperspektive.

Im August 2020 hat sich die Porsche SE zudem an dem israelischen Technologieunter-nehmen Aurora Labs beteiligt. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf rund 2,5 Millionen US-Dollar und entspricht einem niedrigen einstelligen Kapitalanteil. Die Technologie von Aurora Labs eignet sich insbesondere für effiziente und sichere Softwareaktualisierungen bei Fahrzeugen über eine

19

Dr. Wolfgang Porsche

Vorsitzender des Aufsichtsrats

Funkschnittstelle, sogenannte "Over-the-Air"-Updates. Angesichts des in den nächsten Jahren weiter zunehmenden Umfangs von Softwarefunktionen in Fahrzeugen und der damit einherge-henden Notwendigkeit, diese stets aktualisieren zu können, wird für diesen Markt ein starkes Wachstum erwartet.

Neben Aurora Labs ist die Porsche SE über ihre Beteiligungsgesellschaften mit Minderheitsan-teilen an vier US-amerikanischen Technologieunternehmen beteiligt.

Arbeit des Aufsichtsrats

Gemäß der Satzung setzt sich der Aufsichtsrat aus zehn von der Hauptversammlung zu bestel-lenden Mitgliedern (Anteilseignervertreter) zusammen. Die personelle Zusammensetzung des Aufsichtsrats ist im Kapitel "Verwaltungsorgane der Porsche Automobil Holding SE und deren Mandate" des Geschäftsberichts der Porsche SE dargestellt.

Der Aufsichtsrat der Porsche SE hat die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung ob-liegenden Aufgaben im Geschäftsjahr 2020 in vollem Umfang wahrgenommen. Der Aufsichtsrat tagte im Geschäftsjahr 2020 in vier ordentlichen und drei außerordentlichen Sitzungen. Die ordentlichen Sitzungen fanden im März, Juni, Oktober und Dezember statt, die außerordentli-chen Sitzungen wurden im Juni, Juli und August abgehalten. Gegenstände der außerordentli-chen Sitzungen des Aufsichtsrats waren die Diskussion über die Bestellung eines neuen Vor-standsmitglieds, die Fassung der Beschlussvorschläge der Verwaltung für die ordentliche virtu-elle Hauptversammlung der Porsche SE sowie die Befassung mit dem Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Marktmanipulation im Zusammenhang mit der Dieselthematik gegen Prof. Dr. Martin Winterkorn, Hans Dieter Pötsch und Matthias Müller.

Alle Aufsichtsratsmitglieder haben an sämtlichen Sitzungen des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2020 teilgenommen. Die Teilnahme erfolgte entweder persönlich oder, entsprechend der Satzung der Gesellschaft, durch Video- oder Telefonkonferenz.

20

Einzelne Beschlüsse des Aufsichtsrats wurden im Wege des Umlaufverfahrens gefasst. Dazu gehörten insbesondere die Beschlüsse über die Bestellung von Herrn Meschke zum Mitglied des Vorstands der Porsche SE, die Wiederbestellung von Herrn Dr. Döss zum Mitglied des Vor-stands, die Genehmigung von Nebentätigkeiten eines ehemaligen Vorstandsmitglieds sowie die Festlegung der Prüfungsschwerpunkte der Abschlussprüfung und die Genehmigung des Ab-schlussprüferhonorars.

Der Aufsichtsrat wurde im Rahmen seiner Überwachungs- und Beratungsaufgaben während des Geschäftsjahres 2020 anhand schriftlicher Berichte des Vorstands sowie mündlich in Sit-zungen über die Unternehmensentwicklung ausführlich informiert. Im Fokus der Berichterstat-tung standen die wirtschaftliche Lage der Porsche SE und ihrer Beteiligungen (insbesondere die Volkswagen AG), der Geschäftsverlauf, die Entwicklung der Ertrags-, Finanz- und Vermögens-lage und die Risikolage. Zudem überwachte der Aufsichtsrat die Wirtschaftlichkeit der Unter-nehmensführung. Der Aufsichtsrat prüfte ferner den mit uneingeschränkten Bestätigungsver-merken versehenen Jahres- und Konzernabschluss sowie den zusammengefassten Konzernla-gebericht und den nichtfinanziellen Konzernbericht des Geschäftsjahres 2019, billigte diese und stellte den Jahresabschluss 2019 der Porsche SE fest. Gegen den Abhängigkeitsbericht wur-den ebenfalls keine Einwendungen erhoben. Der Aufsichtsrat hat sich im Geschäftsjahr 2020 insbesondere mit den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und deren Einfluss auf den Ge-schäftsbetrieb der Porsche SE beschäftigt und ließ sich vom Vorstand regelmäßig hierüber be-richten. Ein weiterer Fokus der Überwachungstätigkeit des Aufsichtsrats bestand darin, sich fortlaufend über die Entwicklung und den Stand der verschiedenen Rechtsstreitigkeiten (insbe-sondere der Schadensersatzklagen, des strafrechtlichen Ermittlungsverfahrens der Staatsan-waltschaft Stuttgart gegen Herrn Pötsch, Herrn Prof. Dr. Winterkorn und Herrn Müller sowie der Anfechtungs- und Auskunftserzwingungsverfahren) berichten zu lassen. Im Fokus standen da-bei die Schadensersatzklagen im Zusammenhang mit dem Beteiligungsaufbau an der Volkswagen AG im Jahr 2008 sowie diejenigen zur Dieselthematik. Außerdem diskutierte der Aufsichtsrat die Möglichkeit des Bestehens von Ansprüchen der Gesellschaft gegen ein ehema-liges Vorstandsmitglied im Zusammenhang mit dem sogenannten Kreditbetrugsverfahren. Ge-stützt auf verschiedene Gutachten eines unabhängigen Hochschullehrers, die der Aufsichtsrat umfassend geprüft hat, kam er zu dem Ergebnis, dass gewichtige Gründe des Gesellschafts-wohls einer Geltendmachung etwaiger Ansprüche oder der Ergreifung verjährungshemmender Maßnahmen entgegenstehen, weshalb keine weiteren Maßnahmen ergriffen werden sollten.

Darüber hinaus befasste sich der Aufsichtsrat mit der Unternehmensplanung. Der Aufsichtsrat überwachte zudem, dass der Vorstand die Geschäfte ordnungsgemäß führte. Die Überwachung bezog sich auch auf angemessene Maßnahmen zur Risikovorsorge und Compliance. Er kontrol-lierte, dass der Vorstand die ihm nach § 91 Abs. 2 AktG obliegenden Maßnahmen in geeigneter Form getroffen hat und dass das danach einzurichtende Risikofrüherkennungssystem geeignet ist, den Fortbestand der Gesellschaft gefährdende Entwicklungen frühzeitig zu erkennen.

Der Aufsichtsrat beschäftigte sich umfassend mit den neuen gesetzlichen Vorgaben und den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex zum Vergütungssystem für den Vorstand. Auf dieser Grundlage wurde am 3. Dezember 2020 einneues Vergütungssystem für den Vorstand der Porsche SE beschlossen, das der diesjährigen Hauptversammlung zur Billigung vorgelegt wird.

Ferner befasste sich der Aufsichtsrat aufgrund der ihm zustehenden Zustimmungsvorbehalte mit dem Stimmverhalten der Porsche SE in der ordentlichen Hauptversammlung der Volkswagen AG.

Ausschüsse

Zur Wahrnehmung seiner Aufgaben hat der Aufsichtsrat unverändert insgesamt drei Aus-schüsse eingerichtet: den Präsidial-, den Prüfungs- und den Nominierungsausschuss. Die Aus-schüsse unterstützen den Aufsichtsrat und bereiten dessen Beschlüsse sowie Themen vor, die im Plenum zu behandeln sind. Darüber hinaus können im gesetzlich zulässigen Rahmen Ent-scheidungsbefugnisse des Aufsichtsrats an einzelne Ausschüsse übertragen werden.

Der Präsidialausschuss entscheidet in Eilfällen über zustimmungspflichtige Geschäfte. Außer-dem fungiert er als Personalausschuss und spricht Empfehlungen über Abschluss, Änderung und Aufhebung von Anstellungsverträgen der Vorstandsmitglieder an den Aufsichtsrat aus. Dar-über hinaus erarbeitet der Präsidialausschuss für jedes abgelaufene Geschäftsjahr unter Be-rücksichtigung der jeweiligen Geschäfts- und Ertragslage und basierend auf der individuellen Leistung des einzelnen Vorstandsmitglieds einen Vorschlag für die individuelle Höhe der variab-len Vergütung, soweit eine solche mit der Porsche SE vereinbart ist. Dieser Vorschlag wird dem Aufsichtsrat der Porsche SE zur Entscheidung vorgelegt. Darüber hinaus ist der Präsidialaus-schuss für die Genehmigung von Nebentätigkeiten der Vorstandsmitglieder zuständig und be-reitet Beschlüsse des Aufsichtsrats über das Vergütungssystem für den Vorstand sowie dessen regelmäßige Überprüfung vor.

Der Prüfungsausschuss unterstützt den Aufsichtsrat bei der Überwachung der Geschäftsführung und befasst sich insbesondere mit der Prüfung der Rechnungslegung, der Überwachung des Rechnungslegungsprozesses, der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems, des Risikomanage-mentsystems, und des internen Revisionssystems, der Compliance Funktion sowie der Ab-schlussprüfung. Im vergangenen Geschäftsjahr prüfte der Prüfungsausschuss regelmäßig, ob das eingerichtete Risikofrüherkennungssystem geeignet ist, den Fortbestand der Gesellschaft gefährdende Entwicklungen frühzeitig zu erkennen. Er überzeugte sich von der Leistungsfähig-keit des Risikomanagementsystems einschließlich des internen Kontrollsystems sowie der Tätig-keit der Revision und ließ sich regelmäßig hierüber berichten. Seine Erkenntnisse gab der Prü-fungsausschuss im Rahmen regelmäßiger Berichte an das Aufsichtsratsplenum weiter.

Die Prüfung der Rechnungslegung durch den Prüfungsausschuss betrifft insbesondere den Konzernabschluss und den zusammengefassten Konzernlagebericht, unterjährige Finanzinfor-mationen und den Jahresabschluss nach HGB. Der Prüfungsausschuss behandelt für den Auf-sichtsrat den Halbjahresfinanzbericht und die Konzernquartalsmitteilungen und erörtert diese mit dem Vorstand und dem Wirtschaftsprüfer. Zusätzlich befasst sich der Prüfungsausschussmit dem nichtfinanziellen Konzernbericht, dem Abhängigkeitsbericht und dem Gewinnverwen-dungsvorschlag und bereitet deren Prüfung durch den Aufsichtsrat vor.

Im Zusammenhang mit der Abschlussprüfung legt der Prüfungsausschuss dem Aufsichtsrat eine Empfehlung für die Wahl des Abschlussprüfers vor, die - außer in den Fällen der Erneue-rung des Prüfungsmandats - im Anschluss an ein Auswahlverfahren im Sinne des Art. 16 Abs. 3 Verordnung (EU) Nr. 537/2014 erstellt wird, mindestens zwei Kandidaten umfasst und begründet wird. Darüber hinaus überwacht der Prüfungsausschuss die Unabhängigkeit des Abschlussprü-fers und stellt sicher, dass die durch den Vorstand beauftragten Nichtprüfungsleistungen des Abschlussprüfers keine Anhaltspunkte für Ausschluss- oder Befangenheitsgründe oder eine Gefährdung der Unabhängigkeit ergeben. Der Prüfungsausschuss ist ermächtigt, für den Auf-sichtsrat dem von der Hauptversammlung gewählten Abschlussprüfer den Prüfungsauftrag zu erteilen, das Honorar mit ihm zu vereinbaren und die Prüfungsschwerpunkte festzulegen. Zu-dem befasst er sich mit den besonders wichtigen Prüfungssachverhalten und beurteilt regelmä-ßig die Qualität der Abschlussprüfung.

Der Nominierungsausschuss unterbreitet dem Aufsichtsrat Empfehlungen für dessen Vor-schläge an die Hauptversammlung zur Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern.

Die Zusammensetzung der einzelnen Ausschüsse des Aufsichtsrats ist in der Erklärung zur Un-ternehmensführung, die auf der Internetseite der Gesellschaft veröffentlicht ist, näher beschrie-ben.

Der Präsidialausschuss tagte im Geschäftsjahr 2020 in vier ordentlichen und zwei außerordentli-chen Sitzungen. Der Prüfungsausschuss tagte fünfmal. Der Nominierungsausschuss hat im Geschäftsjahr 2020 nicht getagt. An den Sitzungen des Prüfungsausschusses nahm der Auf-sichtsratsvorsitzende, Herr Dr. Wolfgang Porsche, als Gast teil. Die Mitglieder der jeweiligen Ausschüsse haben bis auf Herrn Dr. Hans Michel Piëch, der an einer Sitzung des Präsidialaus-schusses nicht teilgenommen hat, jeweils an allen im Geschäftsjahr 2020 stattgefundenen Sit-zungen teilgenommen. Über die Arbeit der Ausschüsse wurde dem Aufsichtsratsplenum stets berichtet.

Zusammenarbeit mit dem Vorstand

Der Aufsichtsratsvorsitzende und der Prüfungsausschussvorsitzende standen im Berichtszeit-raum in regelmäßigem Informations- und Gedankenaustausch mit dem Vorstand und wurden so über für das Unternehmen und den Konzern wesentliche Ereignisse und Entwicklungen unmit-telbar unterrichtet.

Erforderliche Zustimmungen zu einzelnen Geschäftsvorgängen, wie dem Stimmverhalten der Porsche SE in der ordentlichen Hauptversammlung der Volkswagen AG, hat der Aufsichtsrat erteilt.

Corporate Governance

Aufsichtsrat und Vorstand haben die Empfehlungen und Anregungen des Deutschen Corporate Governance Kodex wiederholt und intensiv erörtert, im Dezember 2020 die erste jährliche Ent-sprechenserklärung nach § 161 AktG unter dem neu gefassten Deutschen Corporate Gover-nance Kodex abgegeben und diese den Aktionären auf der Internetseite der Gesellschaft unterwww.porsche-se.com/unternehmen/corporate-governance/ dauerhaft zugänglich gemacht. Ferner haben Vorstand und Aufsichtsrat unterjährig im Juni und September 2020 Aktualisierun-gen der im Dezember 2019 abgegebene Entsprechenserklärung bekannt gemacht. Die aktuelle Entsprechenserklärung ist in der Erklärung zur Unternehmensführung, die auf der Internetseite der Gesellschaft veröffentlicht ist, vollständig wiedergegeben.

Aufgrund des Einflusses einzelner Aufsichtsratsmitglieder der Porsche SE auf einzelne Stamm-aktionäre der Porsche SE oder der bestehenden Doppelmandate einzelner Aufsichtsratsmitglie-der in den Aufsichtsräten der Porsche SE und der Volkswagen AG bzw. Volkswagen-Tochterge-sellschaften können bei diesen Aufsichtsratsmitgliedern in Einzelfällen Interessenkonflikte ent-stehen.

Soweit konkrete Interessenkonflikte bestanden oder nicht sicher ausgeschlossen werden konn-ten, wurde dies dem Aufsichtsrat gegenüber offengelegt. Dies betraf im abgelaufenen Ge-schäftsjahr die Beschlussfassungen der Gesellschaft in der Hauptversammlung der Volkswagen AG bei der Einzelentlastung der Mitglieder des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2019. Soweit Aufsichtsratsmitglieder zugleich Aufsichtsratsmitglieder der Volkswagen AG sind, haben sich die betreffenden Personen bei den Beschlüssen über die Stimmrechtsausübung in der Haupt-versammlung der Volkswagen AG über ihre Entlastung enthalten.

Stellungnahme zum Ergebnis der Abschlussprüfung und zum Gewinnverwendungsvor-schlag

Die ordentliche Hauptversammlung am 2. Oktober 2020 wählte die vom Aufsichtsrat vorge-schlagene PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Sitz Frankfurt am Main, Niederlassung Stuttgart, zum Abschlussprüfer und zum Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2020. Vor Erteilung des Wahlvorschlags an die Hauptversammlung durch den Aufsichtsrat gab der Abschlussprüfer gegenüber dem Aufsichtsrat eine Unabhängigkeitserklä-rung ab, die durch den Prüfungsausschuss geprüft wurde.

Zusätzlich zu den im Bestätigungsvermerk enthaltenen besonders wichtigen Prüfungssachver-halten des Abschlussprüfers legte der Prüfungsausschuss als weitere Prüfungsschwerpunkte die "Darstellung der rechtlichen Risiken im zusammengefassten Konzernlagebericht", die "Darstel-lung der Auswirkungen der Dieselthematik im zusammengefassten Konzernlagebericht", die "Ab-bildung des Erwerbs von Volkswagen Stammaktien im Konzernabschluss und zusammengefass-ten Konzernlagebericht" und die "Darstellung der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie im zu-sammengefassten Konzernlagebericht" fest.

Die verantwortlichen Abschlussprüfer der PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprü-fungsgesellschaft, Sitz Frankfurt am Main, Niederlassung Stuttgart, prüften den Jahres- und Konzernabschluss der Porsche SE sowie den zusammengefassten Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2020 und testierten ihn uneingeschränkt. Sie nahmen sowohl an der Prüfungs-ausschusssitzung als auch an der Aufsichtsratssitzung teil, in denen der Jahres- und Konzernab-schluss und der zusammengefasste Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2020 erörtert wur-den. Zur Vorbereitung standen den Mitgliedern des Prüfungsausschusses und dem Aufsichtsrat umfangreiche Unterlagen sowie die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers zur Verfügung. Der Prüfungsausschuss prüfte und erörterte alle ihm unterbreiteten Berichte und Unterlagen und hin-terfragte diese kritisch. Darüber hinaus wurden diese im Beisein des Abschlussprüfers intensiv erörtert. Der Abschlussprüfer berichtete über die Ergebnisse seiner Prüfungen und ging dabei auch auf die besonderen wichtigen Prüfungssachverhalte, die jeweilige Vorgehensweise bei der Prüfung inklusive der Schlussfolgerungen, die vom Prüfungsausschuss gesetzten zusätzlichen Prüfungsschwerpunkte ein und stand für ergänzende Fragen und Auskünfte zur Verfügung. Fer-ner bestätigte der Abschlussprüfer, dass das vom Vorstand eingerichtete Risikofrüherkennungs-system geeignet ist, bestandsgefährdende Risiken frühzeitig zu erkennen und dass keine we-sentlichen Schwächen des internen Kontrollsystems und Risikomanagementsystems bezogen auf den Rechnungslegungsprozess festgestellt wurden. Der Prüfungsausschuss schloss sich nach seiner eigenen Prüfung dem Ergebnis der Prüfungen durch den Abschlussprüfer an.

Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses und der Abschlussprüfer berichteten dem Aufsichts-rat über das Ergebnis ihrer Prüfungen und standen für ergänzende Fragen und Auskünfte zur Verfügung. Der Aufsichtsrat schloss sich nach seiner eigenen Prüfung dem Ergebnis der Prü-fungen durch den Prüfungsausschuss und den Abschlussprüfer an. Er stellte fest, dass Einwen-dungen nicht zu erheben waren, billigte den vom Vorstand für das Geschäftsjahr 2020 aufge-stellten Konzern- und Jahresabschluss sowie den zusammengefassten Konzernlagebericht und stellte somit den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2020 der Porsche SE fest.

Auf dieser Grundlage schloss sich der Aufsichtsrat dem Vorschlag des Vorstands zur Verwen-dung des Bilanzgewinns an.

Prüfung des Abhängigkeitsberichts

Der Vorstand stellte gemäß Art. 9 Abs. 1 lit. c (ii) SE-VO, § 312 AktG für das Geschäftsjahr 2020 einen Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen ("Abhängigkeitsbericht") auf. Die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Sitz Frankfurt am Main, Nieder-lassung Stuttgart, hat den Abhängigkeitsbericht geprüft und mit folgendem Vermerk versehen:

"Nach unserer pflichtgemäßen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass

  • (1) die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,

  • (2) bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht un-angemessen hoch war."

Der Aufsichtsrat hat sich dem Ergebnis der Prüfung des Abhängigkeitsberichts durch den Ab-schlussprüfer angeschlossen. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung sind gegen die im Abhängigkeitsbericht enthaltene Schlusserklärung des Vorstands keine Einwen-dungen zu erheben.

Prüfung des nichtfinanziellen Konzernberichts

Der Aufsichtsrat unterzog den nichtfinanziellen Konzernbericht einer eingehenden Prüfung. Es ergaben sich keine Einwendungen.

Besetzung von Vorstand und Aufsichtsrat

Das Vorstandsmitglied Herr Philipp von Hagen hat sein Vorstandsamt auf eigenen Wunsch und im gegenseitigen Einvernehmen zum 30. Juni 2020 niedergelegt. Zu seinem Nachfolger in der Funktion des Vorstands für das Ressort "Beteiligungsmanagement" hat der Aufsichtsrat mit Wirkung zum 1. Juli 2020 Herrn Lutz Meschke bestellt. Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat die Bestellung des für das Ressort "Recht und Compliance" zuständigen Vorstands,

Herr Dr. Manfred Döss, mit Wirkung zum 1. Januar 2021 um fünf Jahre verlängert.

Im Aufsichtsrat der Porsche SE gab es im Geschäftsjahr 2020 keine personellen Veränderungen.

Dank

Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand und allen Mitarbeitern für die geleistete Arbeit und ihren unermüdlichen Einsatz seinen herzlichen Dank und hohe Anerkennung aus.

Stuttgart, den 12. März 2021

Der Aufsichtsrat

Dr. Wolfgang Porsche Vorsitzender

26

Porsche SE Aktie

26

Porsche SE Aktie

Porsche SE Aktie

Aktienmärkte1

ADiketCieonvmid-ä1r9k-Ptea1ndemie bestimmte im Berichtsjahr 2020 neben ihren gravierenden gesellschaftlichen DuniedCsovziadl-e1n9-APuasnwdirekmuinegbeensatiumcmh tdeieimintBeernriacthiotsnjahlern

2F0in2a0nznmebäerknteih.rNenacghrdaveimereimndDeenzgeemsbeellsr c2h0a1f9tlidchieeenrs- utenndFsäollzeiadl enr nAeuusawrtirigkuengInenfekatuiochnsdkireaninktheernitaitnioCnhalienna bFienkaannznmt ägrekwteo.rNdeanchwdaermenimunDdesziecmh bdears2V0ir1u9sdiniederns- ftoenlgeFnädllendeMronneautaerntigüebnerInvfiekletioLnänskdrearndkehreEitridneCahuins-a gbebkarenintettgheawttoer,dbernacwhaernendiuenBdösriscehndkausrsVeiriums Minädrzen 2fo0lg20enmdaesnsMivoenina.teMnitüebienrevmiezle iLtwänediseerndRerücEkrdgeanagus-gdebr rIneifteektthioantstez,abhrleanchuenndddierBAönrkseünkduigrusengimumMfäarsz- 2se0n2d0emr satsasaivtliecihne. rMHitilfesipneakmetzeeistewtezitseeeninReüEckrhgoalnugng der AInkfetiketniomnäsrzkatehlenin,ubndevdoerrzAunmküJnadhrigeusenngduemhfiansd- ie sgelonbdaelresUtanastilcichheerhreHitilfmspitaekrenteusteztuznte heminenEdrehnolIunnfegk-tdioenr sAzkathielennmwärukctehse.inD,iebeBvöorrszeunmkuJrsaehrzeesigentedneshicinhdie dglaovboanleaUllenrsdiicnhgesrhneuint mwietitegrenheeunt dzuunnebhemeeinnddreunckInt.fek-tionszahlen wuchs. Die Börsenkurse zeigten sich dWaevitoenrealEleinrdfliunsgssfankutnorweneiatguef hdeiendFiunnabnezmeinädrkrtueckwta. ren die Niedrigzinspolitik der wichtigsten Zentralbanken, dWieitAeureßeEnin- fulunsdsfWakirttosrcehnaaftusfpdoileitiFkindaenr zUmSäArkutnedwaren CdiheinNaiesdorwigizeindsiepoUliSti-kPdesr iwdeicnhtsticghsateftnswZeanhtleranlbimanNkeon-, dveiemAbueßreunn-dudnide WimirDtseczheamftsbpeor ldituikrcdheUr UntSeArzuenicdhnung dCehsinHaasnodweilesadbiekoUmSm-Pernäsizdwenistcshchenafdtsewr aEhuleronpiämi-No-svcemhebneUr unniodnduiendimdeDmezVeemrebinerigdteunrcKhöUnnigtererzicehicahbnguen-g sdcehsloHsasnednelnsaBbrkeoxmit-mVernhsanzwdliusncghen.der Europäi-schen Union und dem Vereinigten Königreich abge-sNcahclhosesinenemensBtarerkxeitn-VSetrahratnindlduansgeJna.hr 2020 und dem Erreichen eines Allzeithochs im Februar brach dNearcDh euintsecmhestAakrktieniSntdaerxt i(nDdAaXs) iJnafohlrg2e0d2e0rund dCeomvidE-r1re9i-cPhaenndeimneies eAilnlzuenitdhomcharskimertFeeabmru1ar8.bMraäcrhz dmeitr 8D.e4u4t1s,c7h1ePAukntkietenninsdeixn (JDaAhXre) sintifeofl.gIemdwereiteren CVeorvlaidu-f1k9o-nPnatneddeemriIendeienxujendomchardkierVteralumst1e8w. Miedäerzr mit 8.441,71 Punkten sein Jahrestief. Im weiteren Verlauf konnte der Index jedoch die Verluste wieder

1 Alle Angaben mit Bezug auf den jeweiligen Tagesschlusskurs

1

Alle Angaben mit Bezug auf den jeweiligen Tagesschlusskurs

aufholen und erreichteam 28. Dezember sein Jah-reshoch (13.790,29 Punkte). Zum Jahresende

ascuhfhl oslesnduenr dDeArXremiciht teinaemm2S8t.aDnedzveomnb1e3r.s7e1i8n,7J8ah-Preusnhkotcehn (-13e.in7e9m0,2P9luPsuvnoknte4).6Z9u,7m7 JZaährlesrnenbdzew. rund svciehrloPsroszdeenrt DgAegXemnüitbeirnedmemSStacnhdluvsosnku1r3s.7v1o8m,78 P30u.nDkteeznem- ebienre2m01P9lu(s13v.o2n494,6091,7P7uZnkäthele).rn bzw. rund vier Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom

3D0e.r DEeuzroemSbtoexrx250019w(i1e3s.2zu4m9,0E1nPdeundketse)J. ahres 2020 bei einem Stand von 3.552,64 Punkten dagegen ein

DMeinr uEsuvro nStrouxnxd 50nwf iPersozuenmt EimndVe rdgelesicJhahzruems 2020 bSeciheluinsesmstaSntdan2d01v9on(33.7.5452,1,654PPuunnkktete) naudsa.gDeagsen ein MJaihnruesshvonchruwnudrdenmf Pitro3.z8e6n5t,i1m8 VZeärhgllerinchamzum S19c.hFluesbsrsutarnedrr2e0ic1h9t.(3D.7e4r5J,a1h5rePsutniekftsets) taaunsd. Dbeatsrug

Jaamhr1e8s.hMocährzw2u.3rd8e5,m82itP3u.8n6k5te,1.8 Zählern am

19. Februar erreicht. Der Jahrestiefststand betrug aDmie 1V8o.rzMuägrsza2kt.3ie8d5e,8r2PPoursnckhte.SE erreichte zu Be-ginn des Börsenjahres am 10. Januar 2020 mit ei-DneiemVKoruzrusgvsoankt6ie9,d8e6rEPuorroscihhreJSahEresrrheoi cht.eAzlluerBdein-gs gkoinnnndteesicBhördsaesnjPaahpreiesradmen1E0.inJbarnüucahre2n0a2n0dmeint ei-AnekmtieKnmuräsrkvtoenn6in9f,o8l6geEudreor iChroJvaidh-r1e9s-hPoacnhd. eAmlleierdninicghst keontnznietehesnicuhnddasmParakpieierrtedaemn E1i9n.bMäcrhzemn iatneidnenm

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Porsche SE Aktie

Hauptversammlung 2020

Am 2. Oktober 2020 fand die ursprünglich für den 19. Mai 2020 geplante und aufgrund der Covid-19-Pandemie verschobene ordentliche Hauptversamm-lung der Porsche SE erstmalig als virtuelle Veran-staltung statt. Die Hauptversammlung beschloss die Ausschüttung einer Dividende von 2,210 Euro je Vorzugsaktie und von 2,204 Euro je Stammaktie für das Geschäftsjahr 2019. Dies entspricht einer Aus-schüttungssumme von rund 676 Mio. Euro.

Kursentwicklung Porsche SE Vorzugsaktie 2020

(Index: 31. Dezember 2019)

Den im Geschäftsjahr 2019 amtierenden Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats erteilten die Aktionäre Entlastung. Zudem bestellte die Hauptver-sammlung die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zum Abschlussprü-fer und Konzernabschlussprüfer für das Geschäfts-jahr 2020.

120

01

02

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12

Porsche SE VorzugsaktieVolkswagen VorzugsaktieEURO STOXX 50

28 28

28

Basisdaten der Porsche SE Vorzugsaktie

Basisdaten der Porsche SE Vorzugsaktie

ISIN

Basisdaten der Porsche SE Vorzugsaktie

WKN

ISIN Börsenkürzel WKN Börsenplatz Börsenkürzel IHSaINndelssegment Börsenplatz WSeKkNtor Handelssegment WBöicrshetingkeüIrnzdeilzes Sektor Börsenplatz

Wichtige Indizes Handelssegment

Sektor

Wichtige Indizes

Alle deutschen Börsen PSHG_p.DE, PAH3:GR DGEen0e0r0aPl ASHta0n0d3a8rd

Alle deutschen Börsen PAAutHo0m0o3bil

Alle deutschen Börsen

CMDSACXI ,International Euro Price Index, General Standard SGTeOneXrXalEAullroSphear6e0,0 Index, Automobil

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Stückelung Gezeichnetes Kapital1 Aktiengattung Stückelung

Aktiengattung Gezeichnetes Kapital1

1StüDcavkoenludniegHälfte als Stammaktien Aktiengattung

1 Davon die Hälfte als Stammaktien

1

Davon die Hälfte als Stammaktien

Aktionärsstruktur

Aktionärsstruktur

Das gezeichnete Kapital der Porsche SE in Form von nennwertlosen Inhaberaktien setzt sich zusam- ADakstigoenzäeircshsntertuekKtauprital der Porsche SE in Form men aus 153.125.000 Stammaktien und von nennwertlosen Inhaberaktien setzt sich zusam-153.125.000 stimmrechtslosen Vorzugsaktien, auf men aus 153.125.000 Stammaktien und dDiaesregcehzneiecrhisncehtejeKwaepilistael idnearnPteoirlsigcehreBSeEtraingFaomrm 1vo5n3.n1e2n5n.0w0e0rtslotismemn rIenchhatbselorasketnieVnosrzeutzgtssaikcthieznu, saaumf - Grundkapital in Höhe von 1 Euro entfällt. mdienreacuhsn1e5ri3sc.1h2j5e.w00e0ilsSetainmamntaekiltiigeenruBnedtrag am

G15ru3n.1d2k5a.p0i0ta0lsintimHmöhrecvhotnslo1sEeunroVoernztufgälslta.ktien, auf die rechnerisch jeweils ein anteiliger Betrag am Grundkapital in Höhe von 1 Euro entfällt.

DE000PAH0038

PAH003 DE000PAH0038 PSHG_p.DE, PAH3:GR PAH003

General Standard CPSDHAGX,_p.DE, PAH3:GR GAuetnoemraolbAill Share,

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Je 153.125.000 Stamm- und Vorzugsaktien STOXX Europe 600 Index, 306.250.000 € SNTeOnnXwXeArtlloEsueroInpheab80e0ra,ktien

Je 153.125.000 Stamm- und Vorzugsaktien EURO STOXX Auto & Parts

Nennwertlose Inhaberaktien 306.250.000 €

Je 153.125.000 Stamm- und Vorzugsaktien Nennwertlose Inhaberaktien

Deutlich mehr als die Hälfte der Vorzugsaktien wird von institutionellen Investoren gehalten, die ihren Deutlich mehr als die Hälfte der Vorzugsaktien wird vSoitnz imnsetiistut taiounßeelrlheanlbInDveesuttosrcehnlagnedhsahlteanb,edn.iePirhivreante Anleger in Vorzugsaktien der Porsche SE haben DSietzutmlicehismt aeuhßrearlhsadlbieDHeäulfttsechdlearnVdosrhzuagbseank.tPiernivawtierd überwiegend ihren Sitz in Deutschland. vAonnleignesrtiitnutVionrzeullgensaIkntvienstdoerernPgoershcahltenS,Edhieaibherenn SübitezrmwieigstenaudßiherehnalbSiDtzeiuntsDcehulatsncdhslahnadb.en. Private Anleger in Vorzugsaktien der Porsche SE haben überwiegend ihren Sitz in Deutschland.

An unsere Aktionäre

Konzernlagebericht

Porsche SE Aktie

Kennzahlen der Porsche SE Aktie

Jahresschlusskurs1,2

Kennzahlen der Porsche SE Aktie

Jahreshöchstkurs1,2

Jahrestiefstkurs1,2

Anzahl ausgegebene Stammaktien (31. Dezember)

2020

69,86 30,27 2020

29

2019 66,64

2018 51,64

70,00

78,72

50,28

50,78

2019

2018

153.125.000

153.125.000

Anzahl ausgegebene Vorzugsaktien (31. Dezember) Jahresschlusskurs1,2

Marktkapitalisierung (31. Dezember)3 Jahreshöchstkurs1,2

Ergebnis je Stammaktie4 Jahrestiefstkurs1,2 Ergebnis je Vorzugsaktie4

Anzahl ausgegebene Stammaktien (31. Dezember) Dividende je Stammaktie

Anzahl ausgegebene Vorzugsaktien (31. Dezember) Dividende je Vorzugsaktie

Marktkapitalisierung (31. Dezember)3

Ergebnis je Stammaktie4

ErgVoerbznugissajektVieoimrzuXgetsra-kHtiaendel

1

4

2

DivbiadseienrednedjeauSf tTamgemssackhtluiesskurs

3 Stammaktien mit dem Marktpreis der Vorzugsaktien bewertet Dividende je Vorzugsaktie

  • 4 Verwässert und unverwässert

  • 5 Vorschlag an die Hauptversammlung der Porsche SE

  • 1 Vorzugsaktie im Xetra-Handel

  • 2 basierend auf Tagesschlusskurs

  • 3 Stammaktien mit dem Marktpreis der Vorzugsaktien bewertet

  • 4 Verwässert und unverwässert

  • 5 Vorschlag an die Hauptversammlung der Porsche SE

Investor Relations-Aktivitäten

153.125.000

€ € € € € € € € € € € € €

56,40

17.272.500.000

153.125.000

153.125.000

66,64

20.408.500.000

51,64

15.814.750.000

69,86

8,56

70,00

14,39

78,72

11,39

30,27

8,57

50,28

14,39

50,78

11,40

153.125.000

2,2045

153.125.000

2,204

153.125.000

2,204

153.125.000

2,2105

153.125.000

2,210

17.272.500.000

20.408.500.000

153.125.000

2,210

15.814.750.000

8,56

14,39 11,39

8,57

14,39 11,40

2,2045

2,204 2,204

2,2105

2,210 2,210

Über die regelmäßige Berichterstattung in Quartals-und Halbjahresberichten sowie in der ordentlichen IHnavuepstvteorrsaRmemlalutniognhsin-aAuksthivaibteänteVnorstand und In-vestor Relations-Abteilung unverändert intensiven

Kontakt zu Aktienanalysten und Investoren gehal-Über die regelmäßige Berichterstattung in Quartals-ten. Aufgrund der Covid-19-Pandemie waren Prä-und Halbjahresberichten sowie in der ordentlichen senzveranstaltungen und Roadshows im Geschäfts-Hauptversammlung hinaus haben Vorstand und In-jahr 2020 nur in sehr reduzierter Form möglich. Um vestor Relations-Abteilung unverändert intensiven dem Informationsbedürfnis der Kapitalmarktteilneh-Kontakt zu Aktienanalysten und Investoren gehal-mer dennoch vollumfänglich nachzukommen, nutzte ten. Aufgrund der Covid-19-Pandemie waren Prä-das Investor Relations-Team verstärkt digitale Kom-senzveranstaltungen und Roadshows im Geschäfts-munikationskanäle wie virtuelle Meetings oder Tele-jahr 2020 nur in sehr reduzierter Form möglich. Um fonkonferenzen.

dem Informationsbedürfnis der Kapitalmarktteilneh-mer dennoch vollumfänglich nachzukommen, nutzte das Investor Relations-Team verstärkt digitale Kom-munikationskanäle wie virtuelle Meetings oder Tele-fonkonferenzen.

Ziel der Investor Relations-Aktivitäten war und ist es, die Kapitalmarktteilnehmer über die aktuelle Ge-schäftsentwicklung, die Investmentstrategie sowie den Stand der Rechtsstreitigkeiten zu informieren.

Ziel der Investor Relations-Aktivitäten war und ist es, die Kapitalmarktteilnehmer über die aktuelle Ge-schäftsentwicklung, die Investmentstrategie sowie den Stand der Rechtsstreitigkeiten zu informieren.

30

Konzernlagebericht und Lagebericht der Porsche Automobil Holding SE

Grundlagen des Konzerns 32

Wirtschaftsbericht 34

Wesentliche Ereignisse und Entwicklungen im Porsche SE Konzern 34

Wesentliche Ereignisse und Entwicklungen im Volkswagen Konzern 40

Geschäftsverlauf 43

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage 47

Porsche Automobil Holding SE (Jahresabschluss nach HGB) 53

Nachhaltige Wertsteigerung im Porsche SE Konzern 56

Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage der Porsche SE sowie

des Porsche SE Konzerns 57

Vergütungsbericht 58

Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung 68

Veröffentlichung der Erklärung zur Unternehmensführung 90

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 91

Prognosebericht und Ausblick 92

Glossar 97

32

Konzernlagebericht und Lagebericht der Porsche SE

Grundlagen des Konzerns

Grundlagen des Konzerns

32

Konzernlagebericht und Lagebericht der Porsche SE

Die Porsche Automobil Holding SE ("Porsche SE" oder "Gesellschaft") als oberstes Mutterunternehmen des Porsche SE Konzerns ist eine Europäische Aktiengesellschaft und hat ihren Firmensitz am Porscheplatz 1 in 70435 Stuttgart, Deutschland. Zum 31. Dezember 2020 beschäftigte der Porsche SE

Beteiligungsmana

Grundlagen des Konzerns

Konzern 916 Mitarbeiter (951 Mitarbeiter).

Die Porsche SE ist teiligungen in den rietechnologie. Sie der Stammaktien d weltweit führenden Volkswagen Konze

gement der Porsche SE

eine Holdinggesellschaft mit Be-ereichen Mobilitäts- und Indust-hält insbesondere die Mehrheit r Volkswagen AG, einem der Automobilhersteller. Der n besteht aus zwölf Marken mit

Sitz in sieben europäischen Staaten: Volkswagen

Zum Porsche SE Konzern gehören die vollkonsoli-dierten Tochterunternehmen Porsche Beteiligung

GmbH, Stuttgart, Porsche Zweite Beteiligung Die Porsche Automobil Holding SE ("Porsche SE"

GmbH, Stuttgart, inkl. der PTV Planung Transport oder "Gesellschaft") als oberstes Mutterunternehmen

Verkehr AG, Karlsruhe ("PTV AG") und ihrer Tochter-des Porsche SE Konzerns ist eine Europäische unternehmen ("PTV Group"), Porsche Dritte Beteili-Aktiengesellschaft und hat ihren Firmensitz am gung GmbH, Stuttgart, Porsche Vierte Beteiligung Porscheplatz 1 in 70435 Stuttgart, Deutschland. Zum

GmbH, Stuttgart, und der Spezialfonds

31. Dezember 2020 beschäftigte der Porsche SE

HI-Liquiditätsfonds. Die Beteiligungen an der Konzern 916 Mitarbeiter (951 Mitarbeiter).

Volkswagen Aktiengesellschaft, Wolfsburg

("Volkswagen AG" oder "Volkswagen"), und der

Zum Porsche SE Konzern gehören die vollkonsoli-

INRIX Inc., Kirkland, Washington/USA ("INRIX"), dierten Tochterunternehmen Porsche Beteiligung werden als assoziierte Unternehmen in den IFRS GmbH, Stuttgart, Porsche Zweite Beteiligung

Konzernabschluss der Porsche SE einbezogen. GmbH, Stuttgart, inkl. der PTV Planung Transport

Verkehr AG, Karlsruhe ("PTV AG") und ihrer Tochter-

Die Geschäftstätigkeit der Porsche SE umfasst ins-unternehmen ("PTV Group"), Porsche Dritte Beteili-besondere den Erwerb, das Halten und Verwalten gung GmbH, Stuttgart, Porsche Vierte Beteiligung sowie die Veräußerung von Beteiligungen an Unter-GmbH, Stuttgart, und der Spezialfonds nehmen. Die Lageberichte für die Porsche SE und HI-Liquiditätsfonds. Die Beteiligungen an der für den Porsche SE Konzern sind in diesem Bericht Volkswagen Aktiengesellschaft, Wolfsburg zusammengefasst.

("Volkswagen AG" oder "Volkswagen"), und der

INRIX Inc., Kirkland, Washington/USA ("INRIX"), werden als assoziierte Unternehmen in den IFRS Konzernabschluss der Porsche SE einbezogen.

Die Geschäftstätigkeit der Porsche SE umfasst ins-besondere den Erwerb, das Halten und Verwalten sowie die Veräußerung von Beteiligungen an Unter-nehmen. Die Lageberichte für die Porsche SE und für den Porsche SE Konzern sind in diesem Bericht zusammengefasst.

Pkw, Audi, SEAT, ŠKODA, Bentley, Bugatti, Lambor-

ghini, Porsche, Ducati, Volkswagen Nutzfahrzeuge, Beteiligungsmanagement der Porsche SE

Scania und MAN. Die Zusammenarbeit der beiden

Nutzfahrzeugmarken MAN und Scania wird in der Die Porsche SE ist eine Holdinggesellschaft mit Be-

TRATON SE koordiniert, die seit Mitte des Jahres teiligungen in den Bereichen Mobilitäts- und Indust-

2019 an der Börse notiert ist. Über die Beteiligung rietechnologie. Sie hält insbesondere die Mehrheit

an Volkswagen hinaus hält der Porsche SE Konzern der Stammaktien der Volkswagen AG, einem der

100 % der Anteile an der PTV AG sowie Minder-weltweit führenden Automobilhersteller. Der

heitsbeteiligungen an fünf Technologieunternehmen Volkswagen Konzern besteht aus zwölf Marken mit

in den USA und Israel.

Sitz in sieben europäischen Staaten: Volkswagen

Pkw, Audi, SEAT, ŠKODA, Bentley, Bugatti, Lambor-

Vorrangige Kriterien der Porsche SE für den Erwerb ghini, Porsche, Ducati, Volkswagen Nutzfahrzeuge,

von Beteiligungen sind der Bezug zur industriellen Scania und MAN. Die Zusammenarbeit der beiden

Fertigung oder zur Zukunft der Mobilität. Vorausset-Nutzfahrzeugmarken MAN und Scania wird in der

zungen für eine Beteiligung der Porsche SE sind TRATON SE koordiniert, die seit Mitte des Jahres

stets die Positionierung in einem attraktiven Markt-2019 an der Börse notiert ist. Über die Beteiligung

umfeld, ein überdurchschnittliches Wachstumsprofil an Volkswagen hinaus hält der Porsche SE Konzern

und ein mittel- bis langfristiges Profitabilitätspoten-100 % der Anteile an der PTV AG sowie Minder-

tial der Unternehmen.

heitsbeteiligungen an fünf Technologieunternehmen in den USA und Israel.

Vorrangige Kriterien der Porsche SE für den Erwerb von Beteiligungen sind der Bezug zur industriellen Fertigung oder zur Zukunft der Mobilität. Vorausset-zungen für eine Beteiligung der Porsche SE sind stets die Positionierung in einem attraktiven Markt-umfeld, ein überdurchschnittliches Wachstumsprofil und ein mittel- bis langfristiges Profitabilitätspoten-tial der Unternehmen.

Alle Beträge und Prozentangaben sind kaufmännisch gerundet. Dies kann bei der Addition zu geringfügigen Abweichungen führen. Die Vergleichswerte des Vorjahres werden neben den Werten des aktuellen Berichtszeitraums in Klammern dargestellt.

Grundlagen des Konzerns

Steuerungs- und Kennzahlensystem

Oberstes Unternehmensziel der Porsche SE ist die Beteiligung an Unternehmen, die mittel- und langfris-tig zur Profitabilität des Porsche SE Konzerns beitra-gen, bei gleichzeitiger Sicherstellung eines ausrei-chenden Liquiditätsspielraums. Diesem Unterneh-mensziel entsprechend stellen das Ergebnis und die Liquidität die maßgeblichen Steuerungsgrößen im Porsche SE Konzern dar.

Als finanzieller Indikator für das Ergebnis wird für den Porsche SE Konzern das IFRS-Konzernergebnis nach Steuern zugrunde gelegt. Für die Liquidität wird entsprechend die Nettoliquidität überwacht und gesteuert. Diese ergibt sich definitionsgemäß aus den flüssigen Mitteln, Termingeldern und Wert-papieren abzüglich der Finanzschulden.

Die Steuerung des Porsche SE Konzerns umfasst die Porsche SE und die konsolidierten Gesellschaf-ten - daher erfolgt für die Porsche SE keine sepa-rate Steuerung und Prognose der maßgeblichen Steuerungsgrößen.

Der im Porsche SE Konzern implementierte Pla-nungs- und Budgetierungsprozess ist so ausgestal-tet, dass das Management seine Entscheidungen auf Basis der Entwicklung dieser Indikatoren treffen kann. Im Rahmen dessen wird jährlich eine inte-grierte mehrjährige Planung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Porsche SE Konzerns erstellt.

Im Jahresverlauf werden die Entwicklungen der In-dikatoren kontinuierlich verfolgt und in Form von re-gelmäßigen Berichten dem Vorstand und Aufsichts-rat zur Verfügung gestellt. Die Berichterstattung um-fasst insbesondere Konzernabschluss-Berichte für den Porsche SE Konzern sowie Risiko-Berichte.

Wirtschaftsbericht

34

Konzernlagebericht und Lagebericht der Porsche SE

Wirtschaftsbericht

Wesentliche Ereignisse und Entwicklungen im Porsche SE Konzern

Weltweite Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2

Ende Dezember 2019 wurden in Wuhan, in der chinesischen Provinz Hubei, erste Fälle einer Atemwegserkrankung mit teilweise tödlichem Ver-lauf bekannt, die auf ein neuartiges Virus aus der Familie der Coronaviren zurückzuführen ist. Ab Mitte Januar 2020 traten auch Infektionen außerhalb Chinas auf. In Europa stieg die Zahl der infizierten Personen im Verlauf des Februars und insbesondere im März und im April 2020 laufend an. Während dort im weiteren Verlauf des zweiten Quartals 2020 vielerorts rückläufige Neuinfektionen verzeichnet wurden, erhöhte sich die Dynamik in Nord-, Mittel-und Südamerika, in Afrika sowie in Teilen Asiens. Im zweiten Quartal wurden vor allem in Europa viele der zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie ergrif-fenen Maßnahmen sukzessive wieder gelockert. Dazu gehörten unter anderem die teilweise Aufhe-bung von Grenzkontrollen und Reisebeschränkun-gen, die Reduzierung von Ausgangsbeschränkun-gen sowie erweiterte Öffnungen von Geschäften und öffentlichen Einrichtungen. Zudem wurden von der Europäischen Kommission sowie von zahlrei-chen Regierungen in Europa Hilfspakete zur Unter-stützung der Wirtschaft verabschiedet. Auch in an-deren Regionen wurden von den Regierungen kon-junkturstützende Maßnahmen eingeleitet, um denmassiven Beeinträchtigungen des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens infolge der Covid-19-Pandemie entgegenzuwirken. Während des dritten Quartals und insbesondere im Verlauf des vierten Quartals 2020 war weltweit vielerorts ein erneuter, teilweise sehr dynamischer Anstieg der Neuinfektio-nen zu verzeichnen, sodass zuvor eingeleitete Lockerungen situationsbezogen wieder zurückge-nommen wurden.

Über das gesamte Jahr 2020 hinweg brachte die weltweite Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 massive Beeinträchtigungen in sämtlichen Berei-chen des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Le-bens mit sich.

Wesentliche Entwicklungen in Bezug auf die at Equity-Beteiligung an der Volkswagen AG

Die Porsche SE wird aufgrund ihres Kapitalanteils an der Volkswagen AG maßgeblich durch die Ent-wicklungen auf Ebene des Volkswagen Konzerns beeinflusst. In diesem Zusammenhang ist im Ge-schäftsjahr 2020 insbesondere auf die Auswirkun-gen der Covid-19-Pandemie sowie auf die Die-selthematik auf Ebene des Volkswagen Konzerns und deren Implikationen auf den Porsche SE Konzern einzugehen.

Durch die Covid-19-Pandemie verzeichnete der Volkswagen Konzern im Geschäftsjahr 2020 erhebli-che Beeinträchtigungen seines Geschäfts. Das Kon-zernergebnis nach Steuern ging von 14,0 Mrd. € im Vorjahr auf 8,8 Mrd. € zurück (siehe dazu auch das Kapitel "Geschäftsverlauf" sowie die "Ertragslage des Volkswagen Konzerns").

Am 18. September 2015 veröffentlichte die US-amerikanische Umweltschutzbehörde Environmen-tal Protection Agency (EPA) eine "Notice of Violation" und gab öffentlich bekannt, dass bei Ab-gastests an bestimmten Fahrzeugen mit 2,0 l Die-selmotoren des Volkswagen Konzerns in den USA Unregelmäßigkeiten bei Stickoxid (NOx)-Emissionen festgestellt wurden. Am 2. November 2015 gab die EPA in einer "Notice of Violation" zudem bekannt, dass auch bei der Software von US-Fahrzeugen mit Dieselmotoren des Typs V6 mit 3,0 l Hubraum Unre-gelmäßigkeiten festgestellt wurden. In diesem Zu-sammenhang wurden daraufhin in verschiedenen Ländern zahlreiche gerichtliche und behördliche Ver-fahren eingeleitet (sogenannte "Dieselthematik"). Im Geschäftsjahr 2020 ergaben sich auf Ebene des Volkswagen Konzerns im operativen Ergebnis nega-tive Sondereinflüsse im Zusammenhang mit der Dieselthematik in Höhe von minus 0,9 Mrd. € (minus 2,3 Mrd. €) im Bereich Pkw. Sie resultierten im We-sentlichen aus Rechtsrisiken.

Des Weiteren ist die anteilige Marktkapitalisierung der Beteiligung an der Volkswagen AG durch die sich aus etwaigen negativen Auswirkungen im

Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie und/ oder der Dieselthematik möglicherweise ergeben-den Entwicklung der Aktienkurse der Volkswagen Stamm- und Vorzugsaktie beeinflusst. Zum

31. Dezember 2020 ergab sich auf Grundlage der Er-tragserwartungen kein Wertberichtigungsbedarf für den at Equity-Buchwert der Beteiligung an der Volkswagen AG. Jedoch sind Auswirkungen auf die Werthaltigkeit der Beteiligung insbesondere bei et-waigen nachhaltigen Ergebnisrückgängen aufgrund der Covid-19-Pandemie und/oder einem etwaigen weiteren Anstieg der Kosten zur Bewältigung der Dieselthematik nicht auszuschließen. Zudem können sich Folgewirkungen auf die Dividendenpolitik der Volkswagen AG und somit auf die Mittelzuflüsse auf Ebene der Porsche SE ergeben. Wir verweisen auf die Ausführungen im Kapitel "Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung".

Porsche SE erwirbt weitere Stammaktien der Volkswagen AG

Die Porsche SE hält als Kerninvestment die Mehr-heit der Stammaktien der Volkswagen AG, versteht sich als langfristig orientierter Ankerinvestor und ist auch weiterhin vom Wertsteigerungspotenzial des Volkswagen Konzerns überzeugt. Im Zeitraum vom 17. März 2020 bis 20. April 2020 hat die Porsche SE über den Kapitalmarkt insgesamt weitere 0,2 % der Stammaktien der Volkswagen AG für 81 Mio. € erworben. Der Anteil der Porsche SE an den Stammaktien der Volkswagen AG betrug zum

36

Konzernlagebericht und Lagebericht der Porsche SE

31. Dezember 2020 53,3 % (53,1 %). Aus den Er-werben resultierte insgesamt ein Ertrag aus der erstmaligen at Equity-Bewertung in Höhe von 127 Mio. €. Durch diese Beteiligungserhöhung gibt die Gesellschaft erneut ein starkes Bekenntnis zu Volkswagen ab.

Wesentliche Entwicklungen und aktueller Stand in Bezug auf rechtliche Risiken und Rechtsstreitigkeiten

Die Porsche SE ist seit mehreren Jahren an ver-schiedenen Klageverfahren beteiligt. Nachfolgend werden die wesentlichen Entwicklungen, die sich im Berichtszeitraum in den Klageverfahren ereignet ha-ben, dargestellt, wobei der Porsche SE nach wie vor keine belastbaren Erkenntnisse oder Einschätzun-gen vorliegen, die zu einer anderen Bewertung der rechtlichen Risiken führen würden.

Klageverfahren und rechtliche Risiken im Zusammenhang mit dem Aufbau der Beteiligung an der Volkswagen AG

zum Sach- und Streitstand erläutert hat. Die nächs-ten Termine für mündliche Verhandlungen sind ab dem 21. April 2021 terminiert. Die Porsche SE ist der Auffassung, dass die Klagen in den ausgesetzten Ausgangsverfahren unbegründet und die im Muster-verfahren mit den Feststellungszielen begehrten Feststellungen nicht zu treffen sind. Die Porsche SE sieht sich durch den bisherigen Verlauf der mündli-chen Verhandlung vor dem Oberlandesgericht Celle in dieser Auffassung bestätigt.

In einem beim Landgericht Frankfurt am Main rechtshängigen Verfahren gegen ein amtierendes und ein früheres, mittlerweile verstorbenes, Mitglied des Aufsichtsrats der Porsche SE ist die Porsche SE auf Seiten der Beklagten als Streithelferin beigetre-ten. In diesem Verfahren werden die gleichen an-geblichen Ansprüche geltend gemacht, die bereits Gegenstand einer gegen die Porsche SE beim Landgericht Hannover rechtshängigen, derzeit aus-gesetzten Schadensersatzklage in Höhe von rund 1,81 Mrd. € (zzgl. Zinsen) sind. Neue Entwicklungen haben sich in diesem Verfahren im Berichtszeitraum nicht ergeben. Die Porsche SE hält die geltend ge-machten Ansprüche für unbegründet.

Beim Oberlandesgericht Celle ist ein durch Vorlage-beschluss des Landgerichts Hannover vom 13. April 2016 eingeleitetes Musterverfahren nach dem Kapi-talanleger-Musterverfahrensgesetz (KapMuG) gegen die Porsche SE rechtshängig. Das Verfahren betrifft angebliche Schadensersatzansprüche wegen an-geblicher Marktmanipulation und angeblicher unzu-treffender Kapitalmarktinformation im Rahmen des Aufbaus der Beteiligung der Porsche SE an der Volkswagen AG. Zum Teil werden die Ansprüche auch auf angebliche kartellrechtliche Anspruchs-grundlagen gestützt. In den sechs auf das Musterver-fahren ausgesetzten Ausgangsverfahren machen ins-gesamt 40 Kläger angebliche Schadensersatzansprü-che in Höhe von rund 5,4 Mrd. € (zzgl. Zinsen) gel-tend. Seit Beginn des Musterverfahrens fanden be-reits mehrere Termine zur mündlichen Verhandlung vor dem Oberlandesgericht Celle statt, in denen das Gericht unter anderem seine vorläufige AuffassungDie Porsche SE und zwei Gesellschaften eines Invest-mentfonds streiten seit dem Jahr 2012 über das Be-stehen angeblicher Ansprüche in Höhe von rund 195 Mio. US$ und haben wechselseitig Klagen in Deutschland und England eingereicht. Das engli-sche Verfahren wurde am 6. März 2013 auf beider-seitigen Parteiantrag ausgesetzt, bis in dem beim Landgericht Stuttgart begonnenen Verfahren rechts-kräftig über die Frage entschieden wurde, welches Gericht das zuerst angerufene Gericht ist. Eine rechtskräftige Entscheidung zu dieser Frage steht noch aus. Derzeit ist das Verfahren beim Oberlan-desgericht Stuttgart anhängig. Die Porsche SE hält die in England erhobene Klage für unzulässig und die geltend gemachten Ansprüche für unbegründet.

Im Zusammenhang mit der Dieselthematik sind ge-gen die Porsche SE Klageverfahren am Landgericht Stuttgart, am Oberlandesgericht Stuttgart sowie am Landgericht Braunschweig mit einem Gesamtvolu-men von rund 1,1 Mrd. € (zzgl. Zinsen) anhängig. Die Kläger werfen der Porsche SE angeblich pflichtwid-rig unterlassene bzw. fehlerhafte Kapitalmarktinfor-mationen im Zusammenhang mit der Dieselthematik vor. Ein Teil der Klagen richtet sich sowohl gegen die Porsche SE als auch gegen die Volkswagen AG. Die Porsche SE hält die Klagen teilweise für unzulässig, jedenfalls aber für unbegründet.

Klageverfahren und rechtliche Risiken im Zusammenhang mit der Dieselthematik und aktienrechtliche Streitigkeiten

Vor dem Landgericht Stuttgart sind derzeit in erster Instanz 199 Klagen rechtshängig. Nach vereinzelten Klagerücknahmen sind die Klagen, soweit beziffert, auf Schadensersatz in Höhe von insgesamt rund 914,4 Mio. € (zzgl. Zinsen) und teils auf Feststellung einer Schadensersatzverpflichtung gerichtet. In ei-nem Großteil der beim Landgericht Stuttgart anhän-gigen Verfahren hatte die Klägerseite Befangenheits-anträge gestellt. Soweit über diese Ablehnungsgesu-che bislang entschieden wurde, sind sie zurückge-wiesen worden. Im Übrigen sind sie aufgrund geän-derter Kammerbesetzung unzulässig geworden. Vor dem Landgericht Braunschweig sind 30 Schadens-ersatzklagen mit einem Klagevolumen (nach derzeiti-ger Einschätzung der zum Teil unklaren Klagean-träge) von rund 9 Mio. € (zzgl. Zinsen) gegen diePorsche SE anhängig. Eine Vielzahl der Verfahren vor dem Landgericht Stuttgart und dem Landgericht Braunschweig sind derzeit im Hinblick auf beim Oberlandesgericht Stuttgart und beim Oberlandes-gericht Braunschweig anhängige KapMuG-Verfahren ausgesetzt. Die Porsche SE hält die vor dem Land-gericht Stuttgart gegen sie erhobenen Klagen für un-begründet. Die vor dem Landgericht Braunschweig gegen die Porsche SE erhobenen Klagen hält die Porsche SE für unzulässig und unbegründet.

Vor dem Oberlandesgericht Stuttgart sind zudem zwei weitere Verfahren, in denen insgesamt weitere rund 164 Mio. € (zzgl. Zinsen) Schadensersatz gel-tend gemacht wurden, in der Berufungsinstanz an-hängig. Das Landgericht Stuttgart hatte am 24. Ok-tober 2018 den Klagen in Höhe von rund 47 Mio. € (zzgl. Zinsen) stattgegeben und die Klagen im Übri-gen abgewiesen. Die Porsche SE und die jeweilige Klägerseite haben Berufung eingelegt. Die Beru-fungsverfahren waren im Hinblick auf die KapMuG-Verfahren beim Oberlandesgericht Stuttgart und beim Oberlandesgericht Braunschweig ausgesetzt. Gegen die Aussetzungsbeschlüsse des Oberlandes-gerichts Stuttgart hat die jeweilige Klägerseite Rechtsbeschwerde eingelegt. In einem Verfahren wurde die Rechtsbeschwerde gegen den Ausset-zungsbeschluss zwischenzeitlich zurückgenom-men. In dem anderen Verfahren hat der Bundesge-richtshof mit Beschluss vom 16. Juni 2020 den Aussetzungsbeschluss des Oberlandesgerichts Stuttgart aufgehoben und die Fortsetzung des Ver-fahrens angeordnet. Die Porsche SE hält auch diese,

39

vor dem Landgericht Stuttgart gegen sie erhobe-nen Klagen für unbegründet.

Beim Oberlandesgericht Stuttgart ist ein durch Vor-lagebeschluss des Landgerichts Stuttgart vom

28. Februar 2017 eingeleitetes KapMuG-Verfahren anhängig. Das Oberlandesgericht Stuttgart hat mit Beschluss vom 27. März 2019 festgestellt, dass das Musterverfahren unzulässig ist. Gegen diesen Be-schluss wurde Rechtsbeschwerde beim Bundesge-richtshof eingelegt. Mit Beschluss vom 16. Juni 2020 hat der Bundesgerichtshof den Beschluss des Oberlandesgerichts Stuttgart aufgehoben und die Sache an das Oberlandesgericht Stuttgart zur er-neuten Entscheidung zurückverwiesen. Das Ober-landesgericht Stuttgart hat am 22. Oktober 2020 einen Musterkläger bestimmt.

Nach entsprechenden Aussetzungsbeschlüssen des Landgerichts Braunschweig und der Stuttgarter Ge-richte ist die Porsche SE weitere Musterbeklagte des Musterverfahrens vor dem Oberlandesgericht Braunschweig. Es haben mehrere Termine zur mündlichen Verhandlung vor dem Oberlandesge-richt Braunschweig stattgefunden. Der nächste Ter-min ist für den 19. April 2021 bestimmt. Im Hinblick auf den Teilmusterentscheid des Oberlandesge-richts Braunschweig zu Zuständigkeitsfragen wurde Rechtsbeschwerde beim Bundesgerichtshof einge-legt. Der Bundesgerichtshof hat die Rechtsbe-schwerde mit Beschluss vom 21. Juli 2020 zurück-gewiesen.

Im Hinblick auf die außergerichtlich und noch nicht klageweise geltend gemachten Ansprüche gegen die Porsche SE in Gesamthöhe von rund 63 Mio. € sowie in teilweise unbezifferter Höhe wie auch im Hinblick auf den seitens der Porsche SE gegenüber den Vereinigten Staaten von Amerika abgegebenen Verjährungseinredeverzicht für vermeintliche Scha-densersatzforderungen in Bezug auf den behaupte-ten Erwerb von insgesamt 40.992 Porsche SE Vor-zugsaktien haben sich im Berichtszeitraum keine wesentlichen neuen Entwicklungen ergeben.

Das Ermittlungsverfahren wegen Verdachts der Marktmanipulation gegen die Herren Matthias Müller, Hans Dieter Pötsch und Prof. Dr. Martin Winterkorn ist zwischenzeitlich eingestellt worden. Der Aufsichtsrat der Porsche SE hatte sich nach umfas-sender Prüfung und Abwägung dafür ausgesprochen, dass die Porsche SE eine in diesem Zusammenhang Herrn Hans Dieter Pötsch auferlegte Geldauflage in Höhe von 1,5 Mio. € übernimmt. Das Bußgeldverfah-ren gemäß §§ 30, 130 OWiG gegen die Porsche SE ist weiterhin anhängig. Die Porsche SE hält den er-hobenen Vorwurf für unbegründet.

In den aktienrechtlichen Verfahren ist das von einem Aktionär eingeleitete Statusverfahren gemäß § 98 AktG durch Antragsrücknahme beendet worden. Ebenso beendet ist das Anfechtungsver-fahren betreffend die Beschlüsse der Hauptver-sammlung vom 29. Juni 2016 über die Entlastung des Vorstands und des Aufsichtsrats für das Ge-schäftsjahr 2015. Die Beschwerde der Porsche SE gegen die Nichtzulassung der Revision wurde zu-rückgewiesen.

Wesentliche Ereignisse und Entwicklungen im Volkswagen Konzern

Auswirkungen Covid-19-Pandemie

Die Covid-19-Pandemie hat sich durch einen weltwei-ten Nachfragerückgang - unter anderem verursacht von staatlichen Maßnahmen in Form von Einschrän-kungen beim Handel mit Kraftfahrzeugen - sowie durch temporäre Produktionsunterbrechungen negativ auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Volkswagen Konzerns im Geschäftsjahr 2020 ausge-wirkt. Da die Covid-19-Pandemie auch zu Beginn des Jahres 2021 noch nicht überwunden ist, ist auch mit Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Er-tragslage des Jahres 2021 zu rechnen. Wir verwei-sen auch auf die Ausführungen in den Kapiteln "Geschäftsverlauf", "Ertragslage des Volkswagen Konzerns", "Chancen- und Risikobericht des Volks-wagen Konzerns" sowie "Prognosebericht und Aus-blick".

gezeichnet. Die Kapitaleinlage umfasst zwei Tranchen mit einem Volumen von jeweils 100 Mio. US$. Die erste Tranche wurde bereits im Dezember 2020 voll-zogen.

Der Vollzug der zweiten Tranche steht unter dem Vor-behalt der Erreichung eines technischen Meilen-steins. Aufgrund des zwischenzeitlich erfolgten Zu-sammenschlusses mit einer SPAC (Special Purpose Acquisition Company) und der daraus resultierenden Börsennotierung an der New York Stock Exchange wurden die Termingeschäfte bis zur Einzahlung und Ausgabe der neuen Anteile unter Berücksichtigung des Börsenkurses der QuantumScape Corporation bewertet. Aus dieser Bewertung und Realisierung resultierten im Geschäftsjahr 2020 nicht zahlungs-wirksame Erträge in Höhe von 1,4 Mrd. €, die im übri-gen Finanzergebnis des Volkswagen Konzerns ausge-wiesen sind.

Kapitalerhöhung der QuantumScape Corporation

Die Dieselthematik

Der Volkswagen Konzern hat im Geschäftsjahr 2020 an einer Kapitalerhöhung der QuantumScape Corporation, einem US-amerikanischen Unterneh-men, das Feststoffbatterien entwickelt, teilgenom-men und dabei Termingeschäfte auf neue AnteileAm 18. September 2015 veröffentlichte die US-amerikanische Umweltschutzbehörde (Environ-mental Protection Agency, EPA) eine "Notice of Violation" und gab öffentlich bekannt, dass bei Ab-gastests an bestimmten Fahrzeugen mit 2,0 l

Dieselmotoren des Volkswagen Konzerns in den USA Unregelmäßigkeiten bei Stickoxid (NOx)-Emis-sionen festgestellt wurden. In diesem Zusammen-hang informierte die Volkswagen AG darüber, dass in weltweit rund elf Millionen Fahrzeugen mit Diesel-motoren des Typs EA 189 auffällige Abweichungen zwischen Prüfstandswerten und realem Fahrbetrieb festgestellt wurden. Am 2. November 2015 gab die EPA mit einer "Notice of Violation" bekannt, dass auch bei der Software von US-Fahrzeugen mit Die-selmotoren des Typs V6 mit 3,0 l Hubraum Unregel-mäßigkeiten festgestellt wurden. Die Dieselthematik hatte ihren Ursprung in einer - nach Rechtsauffas-sung der Volkswagen AG nur nach US-amerika-nischem Recht unzulässigen - Veränderung von Tei-len der Software der betreffenden Motorsteuerungs-einheiten für das seinerzeit von der Volkswagen AG entwickelte Dieselaggregat EA 189. Die Entschei-dung zur Entwicklung und zur Installation dieser Softwarefunktion wurde Ende 2006 unterhalb der Vorstandsebene von Volkswagen getroffen. Kein Vorstandsmitglied von Volkswagen hatte zu diesem Zeitpunkt und nachfolgend über mehrere Jahre hin-weg Kenntnis von der Entwicklung und Implemen-tierung dieser Softwarefunktion.

Einbringung der Autonomous Intelligent Driving

Volkswagen hat am 12. Juli 2019 bekanntgegeben, zusammen mit der Ford Motor Company (Ford) in das an der Entwicklung eines Systems für das autonome Fahren arbeitende Unternehmen Argo AI zu investieren. Dies erfolgt zum einen durch die auf mehrere Jahre verteilte Bereitstellung von finanziel-len Mitteln in Höhe von insgesamt 1,0 Mrd. US$ und zum anderen durch Einbringung der vollkonsolidier-ten Tochtergesellschaft Autonomous Intelligent Driving (AID). Darüber hinaus hat Volkswagen für einen Kaufpreis von 500 Mio. US$, zahlbar in drei gleichen Jahresraten, von Ford bestehende Anteile an Argo AI erworben. Der Vollzug der Transaktion ein-schließlich der Einbringung der AID erfolgte zum 1. Juni 2020. Aus der Einbringung der AID in die Argo AI zum Zeitwert ergab sich unter Berücksichti-gung einer anteiligen Ergebniseliminierung ein nicht liquiditätswirksamer Ertrag im sonstigen betriebli-chen Ergebnis von 0,8 Mrd. €. Die Argo AI wird als Gemeinschaftsunternehmen nach der at Equity-Methode in den Volkswagen Konzernabschluss ein-bezogen.

Im Geschäftsjahr 2020 waren im Volkswagen Konzern in diesem Zusammenhang zusätzliche Auf-wendungen im Wesentlichen für Rechtsrisiken in Höhe von 0,9 Mrd. € zu erfassen.

Aktienrechtlicher Squeeze-out bei der AUDI AG

Im Rahmen des aktienrechtlichen Squeeze-out bei der AUDI AG hat die Volkswagen AG am

16. Juni 2020 die Höhe der Barabfindung für die

Übertragung der Aktien der Minderheitsaktionäre auf 1.551,53 € je Aktie festgesetzt und mitgeteilt. Am 31. Juli 2020 hat die Hauptversammlung der AUDI AG dem aktienrechtlichen Squeeze-out bei der AUDI AG und damit der vollständigen Übertra-gung der außenstehenden Audi Aktien auf die Volkswagen AG zugestimmt. Mit Beschlussfassung war der Barwert des gewährten Andienungsrechts von rund 0,2 Mrd. € erfolgsneutral als kurzfristige Ver-bindlichkeit im Volkswagen Konzern zu erfassen. Ent-sprechend reduzierten sich die Minderheitenanteile am Eigenkapital des Volkswagen Konzerns und die Gewinnrücklagen der Aktionäre der Volkswagen AG. Dieser Beschluss wurde mit Eintragung ins Handels-register am 16. November 2020 wirksam. Im Dezem-ber 2020 wurde von einem ehemaligen Aktionär der AUDI AG ein Spruchverfahren gegen die Volkswa-gen AG vor dem Landgericht München I zwecks ge-richtlicher Überprüfung der Höhe der von der Volks-wagen AG festgelegten Barabfindung eingeleitet.

Verkauf der Beteiligung an der Renk AG

Der Volkswagen Konzern hat am 6. Oktober 2020 den Verkauf seiner 76-prozentigen Beteiligung an der Renk AG vollzogen, nachdem die erforderlichen

Genehmigungen der Aufsichtsbehörden erteilt wur-den. Der Verkaufspreis belief sich auf 0,5 Mrd. €. Da-bei erzielte Volkswagen einen operativen Ertrag in Höhe von 0,1 Mrd. €.

Erwerb sämtlicher Aktien an Navistar

Im November 2020 gaben die TRATON SE (TRATON) und die Navistar International Corpora-tion (Navistar), ein führender US-amerikanischer Lkw-Hersteller, den Abschluss eines bindenden Zusammenschlussvertrages (Merger Agreement) bekannt. Demnach erwirbt TRATON gegen Barzah-lung sämtliche in Umlauf befindlichen Aktien, die sich noch nicht im Besitz von TRATON befinden, zu einem Preis von 44,50 US$ pro Aktie (insgesamt rund 3,7 Mrd. US$). Zum 31. Dezember 2020 hielt TRATON bereits eine Beteiligung in Höhe von 16,7 % an Navistar. Die Aktionäre von Navistar haben der Übernahme durch TRATON auf ihrer Jah-reshauptversammlung am 2. März 2021 zuge-stimmt. Die Transaktion steht noch unter dem Vor-behalt regulatorischer Genehmigungen. Der Vollzug der Transaktion, durch die TRATON alleiniger Eigen-tümer von Navistar wird, ist weiterhin für Mitte 2021 angestrebt.

43

Geschäftsverlauf

Der Geschäftsverlauf des Porsche SE Konzerns ist maßgeblich von der Beteiligung an der Volkswa-gen AG sowie von der Entwicklung der anhängigen Klageverfahren geprägt. Für die sich hieraus erge-bende Entwicklung auf Ebene des Porsche SE Kon-zerns wird auf die Kapitel "Wesentliche Ereignisse und Entwicklungen im Porsche SE Konzern" und "Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage" verwiesen. Die nachfolgenden Ausführungen berücksichtigen Einflussgrößen auf die operativen Entwicklungen der Bereiche Pkw und leichte Nutzfahrzeuge, Nutz-fahrzeuge und Finanzdienstleistungen des Volkswa-gen Konzerns.

Gesamtwirtschaftliche Entwicklungen

Bedingt durch die globale Ausbreitung des Corona-virus SARS-CoV-2, die damit verbundenen restrikti-ven Maßnahmen und die daraus resultierenden Ein-schnitte auf der Nachfrage- und Angebotsseite ver-zeichnete die Weltwirtschaft im Jahr 2020 ein nega-tives Wachstum von minus 4,0 % (plus 2,6 %). Die durchschnittliche Expansionsrate des Bruttoinlands-produkts lag sowohl bei den fortgeschrittenen Volkswirtschaften als auch bei den Schwellenlän-dern weit unter dem Wert des Vorjahres. Auf natio-naler Ebene war die Entwicklung innerhalb des Be-richtszeitraums davon abhängig, inwieweit die Covid-19-Pandemie ihre negativen Auswirkungen jeweils entfaltete. Die Regierungen und Notenban-ken zahlreicher Länder haben zum Teil mit erhebli-chen fiskal- und geldpolitischen Maßnahmen reagiert. Entsprechend verringerte sich das bereits vergleichsweise niedrige Zinsniveau. Die Preise für Energierohstoffe sanken deutlich, während die Preise für sonstige Rohstoffe im Durchschnitt ge-genüber dem Vorjahreszeitraum leicht zunahmen. Im weltweiten Durchschnitt stiegen die Verbraucher-preise langsamer an als im Jahr 2019, der globale Güterhandel ging im Berichtszeitraum zurück.

Entwicklung der Märkte für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge

Im Geschäftsjahr 2020 fiel das globale Pkw-Markt-volumen mit 67,7 Mio. Einheiten aufgrund der Covid-19-Pandemie signifikant unter das Niveau des Vorjahres (minus 15,2 %). Dies war auf Jahresbasis der dritte Rückgang in Folge. Von diesem Einbruch waren alle Regionen betroffen. Überdurchschnittliche Einbußen verzeichneten dabei die Gesamtmärkte Westeuropa, Südamerika und Afrika, während in Asien-Pazifik sowie Nahost der prozentuale Rück-gang im Vergleich dazu geringer ausfiel. Die weltweite Nachfrage nach leichten Nutzfahrzeugen lag im Berichtsjahr signifikant unter dem Vorjahresniveau.

Entwicklung der Märkte für Nutzfahrzeuge

Die weltweite Nachfrage nach mittelschweren und schweren Lkw mit einem Gesamtgewicht von mehr als 6 t war im Geschäftsjahr 2020 auf den für den Volkswagen Konzern relevanten Märkten bedingt durch die Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 erheblich rückläufig gegenüber dem Vorjahr:

460 Tsd. Fahrzeuge wurden neu zugelassen (minus 20,1 %). Trotz anhaltender Unsicherheit infolge der Covid-19-Pandemie war im zweiten Halbjahr 2020 auf fast allen für den Volkswagen Konzern relevanten Märkten eine Erholung gegenüber dem ersten Halb-jahr zu verzeichnen. Auf den für den Volkswagen Konzern relevanten Märkten lag die Nachfrage nach Bussen pandemiebedingt stark unter dem Vorjahres-niveau.

Entwicklung der Märkte für Finanzdienstleistungen

Automobile Finanzdienstleistungen wurden im Jahr 2020 insbesondere in den ersten drei Monaten auf hohem Niveau nachgefragt, was unter anderem auf die weiterhin niedrigen Leitzinsen in wesentlichen Währungsräumen zurückzuführen war. Gleichwohl

übte die Covid-19-Pandemie im Berichtszeitraum in nahezu allen Regionen Druck auf die Nachfrage nach Finanzdienstleistungen aus. Insbesondere im zweiten Quartal 2020 waren die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie weltweit spürbar. Im dritten und vierten Quartal erholten sich die Märkte für automo-bile Finanzdienstleistungen teilweise.

Auslieferungen des Volkswagen Konzerns

Der Volkswagen Konzern hat im Geschäftsjahr 2020 weltweit 9,3 Mio. Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert. Der Rückgang um 15,2 % oder 1,7 Mio. Einheiten im Vergleich zum Vorjahr war nahezu ausschließlich auf die Covid-19-Pandemie und die weltweit ergriffenen Maßnahmen zu deren Eindämmung zurückzuführen. Sowohl die Verkaufszahlen im Bereich Pkw als auch im Bereich Nutzfahrzeuge waren infolge des Absin-kens der Nachfrage rückläufig.

Dabei zeigten sich im Bereich Pkw und leichte Nutz-fahrzeuge im Zusammenhang mit der Pandemie sowohl zeitliche als auch geografisch unterschiedli-che Effekte auf die Auslieferungen an Kunden. Nach teilweise drastischen Verlusten am Ende des ersten Quartals und zu Beginn des zweiten Quartalserholte sich die Nachfrage nach Konzernmodellen im weiteren Verlauf des Berichtsjahres bei schwä-cher werdenden Rückgängen. In allen Regionen wurde eine gegenüber dem Vorjahr rückläufige Nachfrage registriert. Die Verkäufe vollelektrischer Fahrzeuge des Volkswagen Konzerns entwickelten sich positiv: weltweit konnten mit 231.624 Einheiten mehr als dreimal so viele Fahrzeuge wie in 2019 an Kunden übergeben werden.

Insgesamt stieg der Pkw-Marktanteil des Volkswa-gen Konzerns in einem signifikant rückläufigen Welt-gesamtmarkt leicht auf 13,0 % (12,9 %).

Im Zeitraum von Januar bis Dezember 2020 über-gab der Volkswagen Konzern weltweit 21,5 % weniger Nutzfahrzeuge an Kunden als ein Jahr zuvor. Insgesamt lieferte Volkswagen 190 Tsd. Nutz-fahrzeuge an Kunden aus.

Auslieferungen von Pkw, leichten Nutzfahrzeugen, Lkw und Bussen des Volkswagen Konzerns1

2020

2019

Veränderung

%

Regionen

Europa/Übrige Märkte

3.907.671

4.881.577

- 20,0

Nordamerika

785.801

951.494

- 17,4

Südamerika

489.698

608.560

- 19,5

Asien-Pazifik

4.122.202

4.533.666

- 9,1

Weltweit

9.305.372

10.975.297

- 15,2

nach Marken

Volkswagen Pkw

5.328.029

6.279.007

- 15,1

Audi

1.692.773

1.845.573

- 8,3

ŠKODA

1.004.816

1.242.767

- 19,1

SEAT

427.035

574.078

- 25,6

Bentley

11.206

11.006

1,8

Lamborghini

7.430

8.205

- 9,4

Porsche

272.162

280.800

- 3,1

Bugatti

77

82

- 6,1

Volkswagen Nutzfahrzeuge

371.657

491.559

- 24,4

Pkw und leichte Nutzfahrzeuge gesamt

9.115.185

10.733.077

- 15,1

Scania

72.085

99.457

- 27,5

MAN

118.102

142.763

- 17,3

Nutzfahrzeuge gesamt

190.187

242.220

- 21,5

45

1 Die Auslieferungen des Vorjahres wurden aufgrund der statistischen Fortschreibung aktualisiert.

Inklusive der chinesischen Gemeinschaftsunternehmen.

46

Konzernlagebericht und Lagebericht der Porsche SE

Finanzdienstleistungen des

46

Volkswagen Konzerns

Konzernlagebericht und Lagebericht der Porsche SE

Im Geschäftsjahr 2020 war die Nachfrage nach Produkten und Services des Volkswagen Konzernbereichs Finanzdienstleistungen von der Covid-19-Pandemie beeinträchtigt. Die Zahl der Neuverträge im Finanzierungs-, Leasing-, Service-und Versicherungsgeschäft lag mit weltweit 8,6 Mio.

(9,3 Mio.) Kontrakten unter dem Vorjahresniveau.

Finanzdienstleistungen des

Der Anteil der geleasten oder finanzierten Fahr-zeuge an den Auslieferungen des Konzerns (Penet-rationsrate) in den Märkten des Konzernbereichs

Volkswagen Konzerns da die Auslieferungen des Konzerns im Vergleich zu

Finanzdienstleistungen stieg auf 35,5 % (34,5 %),

den Vertragsabschlüssen überproportional zurück-Im Geschäftsjahr 2020 war die Nachfrage nach gingen. Der Gesamtvertragsbestand war am 31. De-Produkten und Services des Volkswagen zember 2020 mit 24,1 Mio. Einheiten um Konzernbereichs Finanzdienstleistungen von der 1,8 % höher als Ende 2019. Covid-19-Pandemie beeinträchtigt. Die Zahl der

Neuverträge im Finanzierungs-, Leasing-, Service-und Versicherungsgeschäft lag mit weltweit 8,6 Mio.

(9,3 Mio.) Kontrakten unter dem Vorjahresniveau.

Absatz, Produktion und Lagerbestand

Der Anteil der geleasten oder finanzierten Fahr-zeuge an den Auslieferungen des Konzerns (Penet-

im Volkswagen Konzern

Im Berichtsjahr ging der Absatz des Volkswagen rationsrate) in den Märkten des Konzernbereichs

Konzerns an die Handelsorganisation1 um 16,4 % Finanzdienstleistungen stieg auf 35,5 % (34,5 %),

auf 9,2 Mio. Einheiten (einschließlich der chinesi-da die Auslieferungen des Konzerns im Vergleich zu schen Joint Ventures) zurück. Die Verringerung den Vertragsabschlüssen überproportional zurück-war im Wesentlichen begründet durch negative gingen. Der Gesamtvertragsbestand war am 31. De-

Auswirkungen der Covid-19-Pandemie. Die in zember 2020 mit 24,1 Mio. Einheiten um

1,8 % höher als Ende 2019.

diesem Zusammenhang anhaltende Verunsiche-rung sowie die zur Eindämmung der Pandemie ein-geführten nationalen Maßnahmen, wie Mobilitätsbe-schränkungen und Geschäftsschließungen, gingen mit einem Absinken der Kundennachfrage einher.

Aufgrund der getroffenen Maßnahmen zur Eindäm-mung des Coronavirus SARS-CoV-2 sank die welt-weite Produktion des Volkswagen Konzerns im Geschäftsjahr 2020 um 17,8 % auf 8,9 Mio. Fahr-zeuge. Die Auswirkungen nationaler Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie führten zu einer Un-terbrechung von Lieferketten und in der Folge zu diesem Zusammenhang anhaltende Verunsiche-

Produktionsstopps im Volkswagen Konzern. An den rung sowie die zur Eindämmung der Pandemie ein-

Standorten in China erholten sich seit dem zweiten geführten nationalen Maßnahmen, wie Mobilitätsbe-

Quartal 2020 die Produktionszahlen gegenüber dem schränkungen und Geschäftsschließungen, gingen

Vorjahr. Demgegenüber führten die zeitlich verzö-mit einem Absinken der Kundennachfrage einher.

gerten Auswirkungen der Covid-19-Pandemie an

Aufgrund der getroffenen Maßnahmen zur Eindäm-

den übrigen Standorten weltweit in den ersten drei

Quartalen 2020 zu Rückgängen in der Produktion. mung des Coronavirus SARS-CoV-2 sank die welt-weite Produktion des Volkswagen Konzerns im

Der weltweite Lagerbestand bei den Konzerngesell-Geschäftsjahr 2020 um 17,8 % auf 8,9 Mio. Fahr-schaften und in der Handelsorganisation unter-zeuge. Die Auswirkungen nationaler Maßnahmen schritt am Ende des Berichtszeitraums signifikant zur Eindämmung der Pandemie führten zu einer Un-den Stand zum Jahresende 2019. terbrechung von Lieferketten und in der Folge zu

Produktionsstopps im Volkswagen Konzern. An den Standorten in China erholten sich seit dem zweiten Quartal 2020 die Produktionszahlen gegenüber dem Vorjahr. Demgegenüber führten die zeitlich verzö-gerten Auswirkungen der Covid-19-Pandemie an den übrigen Standorten weltweit in den ersten drei Quartalen 2020 zu Rückgängen in der Produktion.

Absatz, Produktion und Lagerbestand im Volkswagen Konzern

Im Berichtsjahr ging der Absatz des Volkswagen Konzerns an die Handelsorganisation1 um 16,4 % auf 9,2 Mio. Einheiten (einschließlich der chinesi-schen Joint Ventures) zurück. Die Verringerung war im Wesentlichen begründet durch negative Auswirkungen der Covid-19-Pandemie. Die inDer weltweite Lagerbestand bei den Konzerngesell-schaften und in der Handelsorganisation unter-schritt am Ende des Berichtszeitraums signifikant den Stand zum Jahresende 2019.

1 Die Handelsorganisation umfasst alle externen Handelsgesellschaften, die durch den Volkswagen Konzern beliefert werden.

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Der Porsche SE Konzern unterscheidet zwei Seg-mente. Das erste Segment "PSE" beinhaltet im We-sentlichen den Porsche SE Holdingbetrieb inklusive der Beteiligungen an der Volkswagen AG sowie den fünf Minderheitsbeteiligungen an Technologieunter-nehmen. Das zweite Segment "Intelligent Transport Systems" ("ITS") umfasst die Entwicklung intelligen-ter Softwarelösungen für die Transportlogistik, die Verkehrsplanung und das Verkehrsmanagement. Die Ertragslage des Porsche SE Konzerns setzt sich im Wesentlichen additiv aus den beiden Segmenten zusammen, da die Konsolidierungseffekte von un-tergeordneter Bedeutung sind.

Ertragslage des Porsche SE Konzerns

Das Konzernergebnis nach Steuern belief sich im Geschäftsjahr 2020 auf 2,6 Mrd. € (4,4 Mrd. €). Am 16. April 2020 hatte der Vorstand der Porsche SE aufgrund der außergewöhnlichen Unsicherheit be-dingt durch die Covid-19-Pandemie entschieden, die im zusammengefassten Konzernlagebericht der Porsche SE für das Geschäftsjahr 2019 dargestellte Prognose für das Konzernergebnis nach Steuern für das Geschäftsjahr 2020 nicht länger aufrecht zu er-halten. Infolge der Auswirkungen der Covid-19-Pan-demie auf Ebene des Volkswagen Konzerns und des damit einhergehenden geringeren Ergebnisbei-trags aus der at Equity-Bewertung im Porsche SE Konzern wurde der im Geschäftsbericht 2019

ursprünglich prognostizierte Korridor von 3,5 Mrd. € bis 4,5 Mrd. € nicht erreicht.

Vom Ergebnis nach Steuern entfielen 2,6 Mrd. € (4,4 Mrd. €) auf das Segment PSE. Für das Segment ITS ergab sich ein Ergebnis nach Steuern in Höhe von minus 7 Mio. € (minus 6 Mio. €). Darin enthalten waren Effekte aus der Kaufpreisallokation in Höhe von minus 9 Mio. € (minus 9 Mio. €).

Das Konzern-Gesamtergebnis in Höhe von 1,4 Mrd. € (2,3 Mrd. €) enthält zudem im Wesentlichen aus der at Equity-Bilanzierung der Beteiligung an der Volkswagen AG resultierende positive Effekte aus der Bewertung von Cashflow Hedges in Höhe von 0,5 Mrd. € (minus 0,6 Mrd. €) sowie negative Effekte aus der Währungsumrechnung in Höhe von minus 0,9 Mrd. € (0,2 Mrd. €) und aus versicherungsma-thematischen Verlusten aus der Neubewertung von Pensionsrückstellungen in Höhe von minus

0,6 Mrd. € (minus 1,7 Mrd. €).

Das Ergebnis des Segments PSE war maßgeblich durch das Ergebnis aus at Equity bewerteten Antei-len an der Volkswagen AG in Höhe von 2,7 Mrd. € (4,4 Mrd. €) beeinflusst. Hierin sind Ergebnisbeiträge aus der laufenden at Equity-Bewertung in Höhe von 2,6 Mrd. € (4,2 Mrd. €) sowie Fortführungseffekte aus Kaufpreisallokationen in Höhe von minus

90 Mio. € (minus 88 Mio. €) enthalten. Der Rückgang des laufenden at Equity-Ergebnisses spiegelt die

Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf Ebene des Volkswagen Konzerns wider. Zudem enthält das at Equity-Ergebnis einen Ertrag aus der erstmaligen at Equity-Bewertung hinzuerworbener Volkswagen Stammaktien in Höhe von 127 Mio. € (322 Mio. €). Der passivische Unterschiedsbetrag ist im Wesentli-chen dadurch begründet, dass die Fundamentalda-ten des Volkswagen Konzerns, die insbesondere bei der Bewertung der Marken und der Beteiligungen an Gemeinschaftsunternehmen in die Berechnung des anteiligen neubewerteten Eigenkapitals einflie-ßen, nicht vollständig im Börsenkurs und damit nicht in den Anschaffungskosten reflektiert wurden. Zudem wirken sich den Börsenkurs negativ beein-flussende Sachverhalte auf das neubewertete Ei-genkapital nur insoweit aus, wie sie die bilanziellen Ansatzkriterien erfüllen.

Der Rückgang der sonstigen betrieblichen Erträge des Segments PSE um 43 Mio. € resultiert im We-sentlichen aus der im Vorjahr vorgenommenen Auf-lösung von Rückstellungen im Zusammenhang mit sonstigen Steuern. Die sonstigen betrieblichen Auf-wendungen haben sich insbesondere aufgrund ge-genüber dem Vorjahr geringerer Rechts- und Bera-tungskosten in Höhe von 21 Mio. € (26 Mio. €) redu-ziert. Der Anstieg des Finanzergebnisses auf

55 Mio. € (25 Mio. €) ist im Wesentlichen auf die po-sitive Wertentwicklung der Minderheitsbeteiligungen an Technologieunternehmen zurückzuführen.

Der Anstieg des Ertragsteueraufwands im Segment PSE um 13 Mio. € auf 24 Mio. € beruht im Wesentlichen auf den im Vorjahr erfolgswirksam er-fassten Forderungen für Ertragsteuererstattungen. Gegenläufig wirkte sich das im Vergleich zum Vor-jahr geringere at Equity-Ergebnis aus der Beteiligung an der Volkswagen AG und der damit einhergehende geringere latente Ertragsteueraufwand aus.

Das Segment ITS erzielte im Berichtszeitraum Um-satzerlöse in Höhe von 107 Mio. € (116 Mio. €), die im Wesentlichen aus dem Verkauf von Softwarepro-dukten (Lizenzverkäufe und Abonnements), War-tungsleistungen sowie dem Projektgeschäft resultie-ren. Der durch die Covid-19-Pandemie bedingte Rückgang der Umsatzerlöse führte zu einem entspre-chend anteiligen Rückgang des Materialaufwands. Bei im Vorjahresvergleich leicht rückläufigen Perso-nalaufwendungen in Höhe von 67 Mio. € (68 Mio. €) konnten durch Kostenmaßnahmen die sonstigen be-trieblichen Aufwendungen um 9 Mio. € auf 17 Mio. € reduziert und ein gegenüber dem Vorjahr gleichblei-bendes Segmentergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen in Höhe von 13 Mio. € erzielt wer-den. Die Abschreibungen in Höhe von 21 Mio. € (21 Mio. €) beinhalten insbesondere die Fortführung der im Rahmen der Kaufpreisallokation aufgedeck-ten stillen Reserven bei den immateriellen Vermö-genswerten in Höhe von 13 Mio. € (13 Mio. €) sowie Abschreibungen auf Nutzungsrechte aus Leasing-vereinbarungen in Höhe von 4 Mio. € (4 Mio. €).

Finanzlage des Porsche SE Konzerns

Die Nettoliquidität des Porsche SE Konzerns - das heißt die flüssigen Mittel, Termingeldanlagen und Wertpapiere vermindert um die Finanzschul-den - betrug zum 31. Dezember 2020 563 Mio. €. Der im Geschäftsbericht 2019 prognostizierte Korridor für die Nettoliquidität von 0,4 Mrd. € bis 0,9 Mrd. € wurde somit eingehalten.

Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit für das Geschäftsjahr 2020 betrug 773 Mio. € (722 Mio. €) und beinhaltet im Wesentlichen erhal-tene Dividenden aus der Beteiligung an der Volkswagen AG in Höhe von 756 Mio. €

(753 Mio. €). Der Anstieg des Cashflows aus laufen-der Geschäftstätigkeit im Vergleich zum Vorjahr ist insbesondere auf erhaltene Ertragsteuererstattun-gen und darauf entfallene Zinsen zurückzuführen.

Aus der Investitionstätigkeit resultierte im Geschäfts-jahr 2020 insgesamt ein Mittelabfluss von 186 Mio. € (318 Mio. €). Dieser resultierte im Wesentlichen aus einer Erhöhung der Geldanlage in Termingelder um 104 Mio. € (Verminderung um 15 Mio. €) sowie aus Auszahlungen für die Erwerbe weiterer Stammaktien der Volkswagen AG in Höhe von 81 Mio. €

(311 Mio. €).

Aus der Finanzierungstätigkeit ergab sich im Geschäftsjahr 2020 insbesondere aufgrund der Dividendenzahlung an die Aktionäre der Porsche SE in Höhe von 676 Mio. € (676 Mio. €) ein Mittelab-fluss in Höhe von 680 Mio. € (681 Mio. €).

Der Finanzmittelbestand verminderte sich gegen-über dem Stand zum 31. Dezember 2019 um

93 Mio. € auf 259 Mio. €. Zudem verfügt die Porsche SE über eine Kreditlinie mit einem Volumen von 1 Mrd. € und einer Laufzeit bis Juli 2025.

Vermögenslage des Porsche SE Konzerns

Die Bilanzsumme des Porsche SE Konzerns beträgt zum 31. Dezember 2020 36,3 Mrd. € (35,6 Mrd. €).

Die langfristigen Vermögenswerte des Porsche SE Konzerns betreffen im Wesentlichen den at Equity-Buchwert für die Beteiligung an der Volkswagen AG in Höhe von 35,3 Mrd. € (34,6 Mrd. €). Der Anstieg des Buchwerts ist in Höhe von 2,5 Mrd. € auf das Er-gebnis aus at Equity bewerteten Anteilen, auf den Er-werb weiterer Stammaktien der Volkswagen AG in Höhe von 81 Mio. € sowie auf einen hieraus realisier-ten Ertrag in Höhe von 127 Mio. € zurückzuführen. Gegenläufig wirkten sich insbesondere im sonstigen Ergebnis erfasste Aufwendungen und Erträge in Höhe

50

Konzernlagebericht und Lagebericht der Porsche SE

von minus 1,3 Mrd. € aus. Ferner führten erhaltene Dividendenzahlungen in Höhe von 756 Mio. € zu einer Verringerung des at Equity-Buchwerts.

Die immateriellen Vermögenswerte des Porsche SE Konzerns in Höhe von 227 Mio. € (241 Mio. €) enthalten im Wesentlichen den Ge-schäfts- oder Firmenwert der PTV Group in Höhe von 147 Mio. € (147 Mio. €) sowie die aus der Kauf-preisallokation fortgeführten Werte für Kunden-stämme, Software und die Marke. Die kurzfristigen Vermögenswerte in Höhe von 637 Mio. € (684 Mio. €) setzen sich insbesondere aus flüssigen Mitteln, Wert-papieren und Termingeldanlagen zusammen.

Das Eigenkapital des Porsche SE Konzerns erhöhte sich zum 31. Dezember 2020 insbesondere aufgrund des positiven Konzernergebnisses nach Steuern auf insgesamt 35,9 Mrd. € (35,3 Mrd. €); gegenläufig wirkten sich Dividendenzahlungen an die Aktionäre der Porsche SE und das sonstige Ergebnis aus. Die Eigenkapitalquote blieb mit 99,2 % zum 31. Dezem-ber 2020 im Vergleich zum Ende des Geschäftsjah-res 2019 nahezu konstant.

Ertragslage des Volkswagen Konzerns

Die nachfolgenden Ausführungen beziehen sich auf originäre Ergebnisgrößen des Volkswagen Konzerns im Geschäftsjahr 2020. Es ist zu beachten, dass sich das Ergebnis des Volkswagen Konzerns nur mit dem Kapitalanteil der Porsche SE im Wege der at Equity-Bilanzierung in ihrem Konzernergebnis nie-derschlägt. Zudem sind sonstige Effekte aus der at Equity-Einbeziehung in den Konzernabschluss der Porsche SE, insbesondere aus der Fortführung der im Rahmen der Kaufpreisallokationen aufgedeckten stillen Reserven und Lasten, in den nachfolgenden Ausführungen nicht berücksichtigt.

Im Geschäftsjahr 2020 erzielte der Volkswagen Kon-zern Umsatzerlöse in Höhe von 222,9 Mrd. €. Der Rückgang um 11,8 % im Vergleich zum Vorjahr war im Wesentlichen auf den Volumenrückgang infolge der Covid-19-Pandemie zurückzuführen, auch dieWährungskursentwicklung wirkte belastend. Ver-besserungen im Mix und in der Preispositionierung hatten einen positiven Effekt. Der Volkswagen Kon-zern erwirtschaftete 80,8 % (80,6 %) seiner Umsatz-erlöse im Ausland.

Das Bruttoergebnis (Umsatzerlöse minus Kosten der Umsatzerlöse) fiel mit 38,9 Mrd. € um

10,2 Mrd. € niedriger aus als 2019. Hierin enthalten waren auch Vorsorgen für die etwaige Nichteinhal-tung von gesetzlichen Emissionsobergrenzen. Ge-genläufig wirkten in beiden Zeiträumen hier erfasste positive Sondereinflüsse aus der Auflösung von Rückstellungen für technische Maßnahmen im Zu-sammenhang mit der Dieselthematik in Höhe von 0,1 Mrd. € (0,3 Mrd. €). Die Bruttomarge belief sich auf 17,5 % (19,5 %); ohne Sondereinflüsse lag sie bei 17,4 % (19,3 %).

Vor allem die anhaltenden, negativen Auswirkungen der Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 führ-ten dazu, dass das operative Ergebnis vor Son-dereinflüssen des Volkswagen Konzerns im Berichts-jahr um 8,7 Mrd. € auf 10,6 Mrd. € zurückging. Die operative Umsatzrendite vor Sondereinflüssen sank auf 4,8 % (7,6 %). Neben dem Absatzrückgang in-folge des pandemiebedingten Absinkens der Kun-dennachfrage führten Turbulenzen auf den Kapital-märkten zu negativen Effekten aus der Bewertung von Fremdwährungsforderungen und -verbindlich-keiten. Zudem wirkten Einmalaufwendungen für Restrukturierungsmaßnahmen in Höhe von

0,5 Mrd. € ergebnismindernd. Positiv wirkten gerin-gere Kosten. Aus der Einbringung der vollkonsoli-dierten Tochtergesellschaft Autonomous Intelligent Driving (AID) in das an der Entwicklung eines Sys-tems für das autonome Fahren arbeitende Unter-nehmen Argo AI ergab sich ein Ertrag in Höhe von 0,8 Mrd. €. Auch der aus dem Verkauf von Renk er-zielte Gewinn ist im operativen Ergebnis berücksich-tigt. Sondereinflüsse im Zusammenhang mit der Dieselthematik belasteten das operative Ergebnis in Höhe von minus 0,9 Mrd. € (minus 2,3 Mrd. €). Das operative Ergebnis des Volkswagen Konzerns belief sich auf 9,7 Mrd. € (17,0 Mrd. €), die operative Um-satzrendite ging auf 4,3 % (6,7 %) zurück.

52

Konzernlagebericht und Lagebericht der Porsche SE

52

Konzernlagebericht und Lagebericht der Porsche SE

Das Finanzergebnis erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 0,6 Mrd. € auf 2,0 Mrd. €. Die im Finanz-ergebnis enthaltenen Zinsaufwendungen nahmen im Wesentlichen bewertungsbedingt aufgrund geän-derter Zinssätze zur Bewertung von Schulden ab, während das Wertpapier- und Fondsergebnis durch Kursänderungen auch infolge der Covid-19-Pande-mie belastet wurde. Das Ergebnis aus at Equity be-werteten Anteilen lag unter dem Wert des Vorjahres. Der Rückgang resultierte insbesondere aus dem ge-sunkenen positiven Ergebnis der chinesischen Ge-meinschaftsunternehmen, die besonders im ersten Quartal 2020 von der Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 betroffen waren. Im übrigen Finanzer-gebnis ist die Bewertung und Realisierung von Ter-mingeschäften zum Kauf neuer Anteile an Quantum-Scape enthalten, die im Geschäftsjahr 2020 zu nicht zahlungswirksamen Erträgen in Höhe von 1,4 Mrd. € führten.

Das Finanzergebnis erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 0,6 Mrd. € auf 2,0 Mrd. €. Die im Finanz-ergebnis enthaltenen Zinsaufwendungen nahmen im Wesentlichen bewertungsbedingt aufgrund geän-derter Zinssätze zur Bewertung von Schulden ab, während das Wertpapier- und Fondsergebnis durch Kursänderungen auch infolge der Covid-19-Pande-mie belastet wurde. Das Ergebnis aus at Equity be-werteten Anteilen lag unter dem Wert des Vorjahres. Der Rückgang resultierte insbesondere aus dem ge-sunkenen positiven Ergebnis der chinesischen Ge-meinschaftsunternehmen, die besonders im ersten Quartal 2020 von der Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 betroffen waren. Im übrigen Finanzer-gebnis ist die Bewertung und Realisierung von Ter-mingeschäften zum Kauf neuer Anteile an Quantum-Scape enthalten, die im Geschäftsjahr 2020 zu nicht zahlungswirksamen Erträgen in Höhe von 1,4 Mrd. € führten.

Das Ergebnis vor Steuern des Volkswagen Kon-zerns belief sich auf 11,7 Mrd. € (18,4 Mrd. €). Die Umsatzrendite vor Steuern sank auf 5,2 % (7,3 %). Aus den Steuern vom Einkommen und vom Ertrag ergab sich im Geschäftsjahr 2020 ein Aufwand in Höhe von 2,8 Mrd. € (4,3 Mrd. €), die resultierendeDas Ergebnis vor Steuern des Volkswagen Kon-zerns belief sich auf 11,7 Mrd. € (18,4 Mrd. €). Die Umsatzrendite vor Steuern sank auf 5,2 % (7,3 %). Aus den Steuern vom Einkommen und vom Ertrag ergab sich im Geschäftsjahr 2020 ein Aufwand in Höhe von 2,8 Mrd. € (4,3 Mrd. €), die resultierende Steuerquote lag bei 24,4 % (23,6 %). Das Ergebnis nach Steuern verringerte sich um 5,2 Mrd. € auf 8,8 Mrd. €.

53

Porsche Automobil Holding SE (Jahresabschluss nach HGB)

Die nachfolgenden Erläuterungen zur Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage beziehen sich auf den handelsrechtlichen Jahresabschluss der Porsche SE für das Geschäftsjahr 2020.

Ertragslage

Die Porsche SE vereinnahmte im Geschäftsjahr 2020 eine Dividende aus ihrer Beteiligung an der Volkswagen AG in Höhe von 756 Mio. €

(753 Mio. €). Im Berichtszeitraum ergab sich im Be-teiligungsergebnis eine Belastung aus Ergebnisab-führungsverträgen in Höhe von 8 Mio. € (Entlastung 1 Mio. €).

Die Porsche SE erzielte im Geschäftsjahr 2020 einen Jahresüberschuss in Höhe von 703 Mio. € (788 Mio. €). Das Ergebnis nach Steuern betrug

703 Mio. € (744 Mio. €) und lag im für das Geschäfts-jahr 2020 erwarteten oberen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 33 Mio. € (39 Mio. €) beinhalten im Wesentlichen Rechts- und Beratungskosten in Höhe von 21 Mio. € (26 Mio. €).

Das Zinsergebnis des Geschäftsjahres 2020 hat sich von 10 Mio. € im Vorjahr auf minus 2 Mio. € vermindert. Im Vorjahr waren insbesondere Zinser-träge auf aktivierte Steuererstattungsansprüche für Vorjahre enthalten.

Der im Vorjahr ausgewiesene Ertrag aus Steuern vom Einkommen und vom Ertrag ist auf Steuerer-stattungsansprüche für vergangene Geschäftsjahre zurückzuführen. Der im Vorjahr ausgewiesene Ertrag aus den sonstigen Steuern resultierte im Wesentli-chen aus der Auflösung von Rückstellungen für sonstige Steuern.

Gewinn- und Verlustrechnung der Porsche Automobil Holding SE

Mio. €

2020

2019

Umsatzerlöse

0

1

Sonstige betriebliche Erträge

4

2

Personalaufwand

- 15

- 16

Sonstige betriebliche Aufwendungen

- 33

- 39

Beteiligungsergebnis

748

754

Zinsergebnis

-2

10

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

0

32

Ergebnis nach Steuern

703

744

Sonstige Steuern

0

45

Jahresüberschuss

703

788

Einstellungen in (-) bzw. Entnahmen (+) aus anderen Gewinnrücklagen

- 27

163

Bilanzgewinn

676

952

53

54

Konzernlagebericht und Lagebericht der Porsche SE

Vermögens- und Finanzlage

Das Anlagevermögen beinhaltet im Wesentlichen die Beteiligung an der Volkswagen AG in Höhe von 22.512 Mio. € (22.431 Mio. €). Der Anstieg des Be-teiligungsbuchwerts resultiert aus dem Erwerb von weiteren Volkswagen Stammaktien im Geschäftsjahr 2020. Gegenläufig wirkten sich Verkäufe aus Wert-papieren des Anlagevermögens in Höhe von

99 Mio. € aus.

Die Verringerung der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände ist im Wesentlichen auf die Vereinnahmung von im Vorjahr aktivierten Forderun-gen aus Steuererstattungsansprüchen in Höhe von 32 Mio. € und korrespondierenden Forderungen aus Steuerzinsen in Höhe von 16 Mio. € zurückzuführen.

Die flüssigen Mittel enthalten Guthaben bei Kreditin-stituten einschließlich kurzfristiger Termingeldanla-gen. Die Erhöhung der flüssigen Mittel war insbe-sondere auf den Überschuss aus erhaltenen

Bilanz der Porsche Automobil Holding SE

Dividendenzahlungen der Volkswagen AG über die Dividendenauszahlungen an Aktionäre der Porsche SE in Höhe von 80 Mio. € sowie Ertragsteu-ererstattungen inkl. Erstattungszinsen in Höhe von 49 Mio. € zurückzuführen. Gegenläufig wirkten sich der Erwerb von Volkswagen Stammaktien im ersten Halbjahr 2020 in Höhe von 81 Mio. € sowie Auszah-lungen für sonstige operative Holdingaufwendungen aus.

Die Rückstellungen enthalten Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen, Steuer-rückstellungen sowie sonstige Rückstellungen.

Die Verbindlichkeiten betreffen unverändert insbe-sondere Darlehensbeziehungen mit Tochtergesell-schaften.

Mio. €

31.12.2020

31.12.2019

Aktiva

Anlagevermögen

22.945

22.961

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

1

50

Wertpapiere des Umlaufvermögens

95

Flüssige Mittel

412

396

Rechnungsabgrenzungsposten

0

1

23.453

23.407

Passiva

Eigenkapital

23.238

23.211

Rückstellungen

92

93

Verbindlichkeiten

123

103

23.453

23.407

Risiken der Geschäftsentwicklung

Abhängigkeitsbericht

Die Risiken der Geschäftsentwicklung der Porsche SE hängen eng mit den Risiken der wesentlichen Beteiligung an der Volkswagen AG und mit der Entwicklung der anhängigen Klagever-fahren zusammen. Die Beschreibung der Risiken er-folgt im Kapitel "Chancen und Risiken der zukünfti-gen Entwicklung".

Dividende

Die Dividendenpolitik der Porsche SE ist grundsätz-lich auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. Hierbei sollen die Aktionäre am Unternehmenserfolg der Porsche SE unter Berücksichtigung der Sicherstel-lung eines ausreichenden Liquiditätsspielraums, insbesondere für Zwecke künftiger Beteiligungser-werbe, in Form einer angemessenen Dividende partizipieren.

Der handelsrechtliche Jahresabschluss der Porsche SE weist zum 31. Dezember 2020 bei ei-nem Jahresüberschuss in Höhe von 703 Mio. € und einer Einstellung in die Gewinnrücklagen in Höhe von 27 Mio. € einen Bilanzgewinn in Höhe von 676 Mio. € aus. Der Vorstand schlägt vor, die Aus-zahlung einer Dividende je Stammaktie von 2,204 € und je Vorzugsaktie von 2,210 €, das heißt in Höhe von insgesamt 676 Mio. €, zu beschließen.

Die Porsche SE hat gemäß § 312 AktG einen Bericht über die Beziehungen zu den Stammaktionären und mit diesen verbundenen Unternehmen erstellt ("Ab-hängigkeitsbericht"). Als Ergebnis dieses Berichts ist Folgendes festzuhalten: "Die Porsche SE hat nach den Umständen, die ihr zu dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die im Bericht aufgeführten Rechtsge-schäfte vorgenommen wurden, bei jedem Rechtsge-schäft eine angemessene Leistung erbracht bzw. eine angemessene Gegenleistung erhalten. Durch diese Rechtsgeschäfte wurde die Gesellschaft nicht benachteiligt."

Ausblick

Aufgrund der Verflechtungen der Porsche SE mit ih-ren Konzerngesellschaften und deren Bedeutung im Konzern verweisen wir auf die Aussagen im Ab-schnitt "Voraussichtliche Entwicklung des Porsche SE Konzerns", die insbesondere auch die Erwartungen für die Muttergesellschaft widerspie-geln. Die Porsche SE erwartet basierend auf dem Vorschlag des Vorstands und Aufsichtsrats der Volkswagen AG eine Dividende in Höhe von 4,80 € je Stammaktie und 4,86 € je Vorzugsaktie für das Geschäftsjahr 2020. Mithin wird für das Geschäfts-jahr 2020 auf Ebene der Porsche SE mit Dividen-deneinnahmen von Volkswagen in Höhe von

756 Mio. € gerechnet, welche den Jahresabschluss 2021 maßgeblich prägen werden.

Nachhaltige Wertsteigerung im Porsche SE Konzern

Die Beteiligung an der Volkswagen AG stellt nach wie vor das Kerninvestment der Porsche SE dar. Darüber hinaus verfolgt die Porsche SE das Ziel des Erwerbs weiterer Beteiligungen mit Bezug zur in-dustriellen Fertigung oder zur Zukunft der Mobilität, um durch ein aktives Beteiligungsmanagement eine nachhaltige Rendite zu erzielen.

und Routen an, wodurch ein wesentlicher Beitrag zur Reduktion des Ressourcenverbrauchs sowie zur Verringerung von Emissionen geleistet werden soll. Die innovativen 3D-Druck-Lösungen von zwei unse-rer Beteiligungen sollen einen effizienteren Rohstoff-einsatz in der Entwicklung und in der Produktion er-möglichen.

Bei der Identifikation, Umsetzung und Weiterent-wicklung von Beteiligungsprojekten greift die Porsche SE auf die Anbindung an eines der weltweit größten automobilen und industriellen Netzwerke zurück.

Neben dem Kerninvestment in Volkswagen hat sich der Porsche SE Konzern in den letzten Jahren an mehreren Unternehmen beteiligt, die wesentliche Nachhaltigkeitsaspekte in ihrem jeweiligen Ge-schäftsmodell verankert haben. Die PTV Group und INRIX streben mit ihrem Datenangebot und ihren Softwarelösungen eine Optimierung von Verkehr

Gesonderter nichtfinanzieller Konzernbericht

Der gesonderte nichtfinanzielle Konzernbericht der Porsche SE nach § 315b HGB für das Geschäftsjahr 2020 ist auf der Internetseitewww.porsche-se.com/ unternehmen/corporate-governance in deutscher Sprache und unterwww.porsche-se.com/en/ company/corporate-governance in englischer Sprache spätestens ab dem 30. April 2021 abrufbar.

Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage der Porsche SE sowie des Porsche SE Konzerns

Die Ertragslage der Porsche SE bzw. des Porsche SE Konzerns wurde im abgelaufenen Ge-schäftsjahr 2020 maßgeblich von der Entwicklung des Volkswagen Konzerns geprägt. Vor dem Hinter-grund der außergewöhnlichen Herausforderungen und wirtschaftlichen Belastungen durch die Covid-19-Pandemie beurteilt der Vorstand der Porsche SE den Geschäftsverlauf im Geschäftsjahr 2020 und die wirtschaftliche Lage mit einem Kon-zernergebnis nach Steuern in Höhe von 2,6 Mrd. € (4,4 Mrd. €) positiv. Infolge der starken Beeinträchti-gungen der Geschäftstätigkeit des Volkswagen Konzerns durch die Covid-19-Pandemie und des damit einhergehenden geringeren Ergebnisbeitrags aus der at Equity-Bewertung im Porsche SE Konzern wurde der im Geschäftsbericht 2019 ur-sprünglich prognostizierte Korridor von 3,5 Mrd. € bis 4,5 Mrd. € nicht erreicht. Das Ergebnis nach Steuern der Porsche SE lag mit 703 Mio. € im erwar-teten oberen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich.

Die Finanzlage wurde maßgeblich durch erhaltene und gezahlte Dividenden sowie den Erwerb weiterer Stammaktien der Volkswagen AG beeinflusst. Der im Vorjahr prognostizierte Korridor für die Nettoliqui-dität mit einer Bandbreite zwischen 0,4 Mrd. € und 0,9 Mrd. € wurde zum 31. Dezember 2020 einge-halten.

Der Vorstand der Porsche SE geht davon aus, dass der Volkswagen Konzern seine Marktposition in einem anhaltend herausfordernden Umfeld be-hauptet, und ist auch weiterhin vom Wertsteige-rungspotenzial des Volkswagen Konzerns über-zeugt. Durch den Erwerb weiterer Stammaktien im Geschäftsjahr 2020 hat der Vorstand der Porsche SE erneut ein starkes Bekenntnis zur Rolle der Ge-sellschaft als langfristig orientierter Ankeraktionär der Volkswagen AG gegeben.

58

Konzernlagebericht und Lagebericht der Porsche SE

Vergütungsbericht

Der Vergütungsbericht beschreibt die Grundzüge des im Geschäftsjahr 2020 geltenden Vergütungs-systems Ver driegiüm tGuesncgsftsbjaehrr2i0c2h0 tamtierenden Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats der

Vergütung des

58

Konzernlagebericht und Lagebericht der Porsche SE

Porsche SE und erläutert die grundsätzliche Struk-tur, Zusammensetzung und Höhe der individuellen Vergütung. Die Gesamtvergütung eines jeden Vor-standsmitglieds wird dabei, aufgeteilt nach fixer und variabler Vergütung, entsprechend den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs und dem Deutschen Cor-porate Governance Kodex (DCGK)1 unter Namens- Venrgenüntuunnggosffbenegreiclehgt. Der Bericht enthält weiterhinÜber das Vergütun samtvergütung der der Porsche SE be schlag des Präsidia befasst sich in rege tungsangelegenhei diesem Zusammen Höhe der VorstandIm Zusammenhang

orstands

ssystem und die jeweilige Ge-einzelnen Vorstandsmitglieder chließt der Aufsichtsrat auf Vor-ausschusses. Der Aufsichtsrat mäßigen Abständen mit Vergü-en des Vorstands und prüft in ang auch die Struktur und die vergütung.

mit dem am 1. Januar 2020 in

Der Vergütungsbericht beschreibt die Grundzüge des im Geschäftsjahr 2020 geltenden Vergütungs-Angaben zu Leistungen, die den Mitgliedern des Vorstands für den Fall der regulären oder vorzeitigen Beendigung ihrer Tätigkeit gewährt oder zugesagt worden sind.

Die Angaben umfassen die Vergütung, die Mitglie-systems für die im Geschäftsjahr 2020 amtierenden der des Vorstands und des Aufsichtsrats für Organ-Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats der tätigkeiten bei Mutter- und Tochterunternehmen im Porsche SE und erläutert die grundsätzliche Struk-

Porsche SE Konzern erhalten. Insofern enthalten die tur, Zusammensetzung und Höhe der individuellen nachfolgenden Angaben keine Bezüge, die für Or-Vergütung. Die Gesamtvergütung eines jeden Vor-gantätigkeiten auf Ebene des Volkswagen Konzerns standsmitglieds wird dabei, aufgeteilt nach fixer und gewährt wurden.

variabler Vergütung, entsprechend den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs und dem Deutschen Cor-porate Governance Kodex (DCGK)1 unter Namens-nennung offengelegt. Der Bericht enthält weiterhin Angaben zu Leistungen, die den Mitgliedern des Vorstands für den Fall der regulären oder vorzeitigen Beendigung ihrer Tätigkeit gewährt oder zugesagt worden sind.

Die Angaben umfassen die Vergütung, die Mitglie-der des Vorstands und des Aufsichtsrats für Organ-tätigkeiten bei Mutter- und Tochterunternehmen im Porsche SE Konzern erhalten. Insofern enthalten die nachfolgenden Angaben keine Bezüge, die für Or-gantätigkeiten auf Ebene des Volkswagen Konzerns gewährt wurden.

Kraft getretenen ARUG II und der Neufassung des Deutschen Corporate Governance Kodex mit Wir-kung zum 20. März 2020 hat der Aufsichtsrat in sei- VenrgerüStuitznugngdaems 3V.oDreszteamnbdesr 2020 ein neues Vor-standsvergütungssystem beschlossen. Dieses wird

der Hauptversammlung 2021 gemäß § 120a AktG Über das Vergütungssystem und die jeweilige Ge-zur Billigung vorgelegt und findet grundsätzlich ab samtvergütung der einzelnen Vorstandsmitglieder dem 1. Januar 2021 Anwendung.

der Porsche SE beschließt der Aufsichtsrat auf Vor-schlag des Präsidialausschusses. Der Aufsichtsrat

Die Angaben zur Vorstandsvergütung in diesem Ver-befasst sich in regelmäßigen Abständen mit Vergü-gütungsbericht beziehen sich auf das im Geschäfts-tungsangelegenheiten des Vorstands und prüft in jahr 2020 geltende Vergütungssystem für die Vor-diesem Zusammenhang auch die Struktur und die stände der Porsche SE.

Höhe der Vorstandsvergütung.

Im Zusammenhang mit dem am 1. Januar 2020 in Kraft getretenen ARUG II und der Neufassung des Deutschen Corporate Governance Kodex mit Wir-kung zum 20. März 2020 hat der Aufsichtsrat in sei-ner Sitzung am 3. Dezember 2020 ein neues Vor-standsvergütungssystem beschlossen. Dieses wird der Hauptversammlung 2021 gemäß § 120a AktG zur Billigung vorgelegt und findet grundsätzlich ab dem 1. Januar 2021 Anwendung.

Die Angaben zur Vorstandsvergütung in diesem Ver-gütungsbericht beziehen sich auf das im Geschäfts-jahr 2020 geltende Vergütungssystem für die Vor-stände der Porsche SE.

1 Sämtliche nachfolgenden Bezugnahmen beziehen sich auf den DCGK in der Fassung vom 7. Februar 2017 (DCGK 2017). Aus Gründen der

Konsistenz enthält der Vergütungsbericht weiterhin auch die vom DCGK 2017 empfohlenen Mustertabellen, die bis zur Umstellung auf den neuen, durch das Gesetz zur Umsetzung der zweiten Aktionärsrechterichtlinie (ARUG II) eingeführten Vergütungsbericht im Sinne des § 162 Aktiengesetz, fortgeführt werden.

Veränderungen in der Zusammensetzung des Vorstands im Geschäftsjahr 2020

billigem Ermessen um bis zu 20 % zu erhöhen oder herabzusetzen.

Herr von Hagen hat in Abstimmung mit dem Auf-sichtsrat mit Wirkung zum 30. Juni 2020 das Unter-nehmen auf eigenen Wunsch und in gegenseitigem Einvernehmen verlassen. Zu seinem Nachfolger in der Funktion des Vorstands für Beteiligungsma-nagement der Porsche SE hat der Aufsichtsrat Herrn Meschke mit Wirkung zum 1. Juli 2020 be-stellt.

Vergütungsgrundsätze der Porsche SE

Alle Vorstandsmitglieder erhalten für ihre Tätigkeit bei der Porsche SE eine fixe Grundvergütung.

Zusätzlich erhalten die Herren Dr. Döss, Meschke sowie das ehemalige Vorstandsmitglied von Hagen eine variable Vergütung. Die Höhe der variablen Ver-gütung wird vom Aufsichtsrat nach pflichtgemäßem Ermessen unter Berücksichtigung der Geschäfts-und Ertragslage der Gesellschaft sowie ihrer Leis-tungen festgelegt. Bei einer maximalen Zielerrei-chung beträgt diese bezogen auf das Gesamtjahr 2020 für Herrn Dr. Döss 750 T€ (750 T€) und für Herrn Meschke 375 T€.

Bei Herrn Meschke ist der Aufsichtsrat berechtigt, im Fall von außergewöhnlichen Entwicklungen, d.h. Sondersituationen, die in den festgelegten Zielen nicht hinreichend erfasst sind, die Bonushöhe nach

40 % der festgesetzten variablen Vergütung werden drei Monate nach Abschluss des entsprechenden Geschäftsjahres zur Zahlung fällig (kurzfristige vari-able Vergütung). Die übrigen 60 % werden grund-sätzlich zwei Jahre nach Fälligkeit der kurzfristigen variablen Vergütung zur Zahlung fällig (langfristige variable Vergütung). Bei den Herren Dr. Döss und Meschke setzt die Auszahlung der langfristigen vari-ablen Vergütung insbesondere voraus, dass der Porsche SE Konzern in dem vor Fälligkeit der lang-fristigen variablen Vergütung abgeschlossenen Ge-schäftsjahr ein positives Konzernergebnis vor Steu-ern erwirtschaftet. Die Auszahlung der langfristigen variablen Vergütung ist somit bei beiden Vorstands-mitgliedern von einer mehrjährigen Entwicklung des Porsche SE Konzerns abhängig.

Bei Herrn von Hagen war Voraussetzung für die Auszahlung beider variablen Vergütungen, dass der Porsche SE Konzern in dem vor Fälligkeit der jewei-ligen variablen Vergütung abgeschlossenen Ge-schäftsjahr ein positives Konzernergebnis vor Steu-ern erwirtschaftet. Für die Auszahlung der langfristi-gen variablen Vergütung war darüber hinaus zum Ende des Geschäftsjahres vor Fälligkeit eine posi-tive Nettoliquidität der Porsche SE erforderlich. In Folge des Ausscheidens von Herrn von Hagen wurde vereinbart, auf die Anwendung dieser Vo-raussetzungen zu verzichten.

60

Konzernlagebericht und Lagebericht der Porsche SE

Ferner steht es im Ermessen des Aufsichtsrats der Gesellschaft, den Herren Pötsch und Meschke je-weils aufgrund einer mit den jeweiligen Vorstands-mitgliedern zuvor abgeschlossenen Zielvereinba-rung einen Sonderbonus sowie den Herren Pötsch und Dr. Döss im Nachhinein für besondere Leistun-gen einen Anerkennungsbonus zu gewähren.

Sämtliche Mitglieder des Vorstands der Porsche SE erhalten Sachzuwendungen, die Herren Pötsch und Dr. Döss insbesondere in Form einer Überlassung von Dienstfahrzeugen. Zudem werden Mitgliedern des Vorstands, die in Personalunion Mitglieder des Aufsichtsrats der Volkswagen AG sind, anfallende Kosten für Flüge zwischen Wohnung und erster Tä-tigkeitsstätte erstattet. Die Porsche SE übernimmt die in diesem Zusammenhang anfallenden Steuern. Sachzuwendungen werden mit ihren steuerlichen bzw. tatsächlichen Werten in die tabellarische Dar-stellung der Mitglieder des Vorstands einbezogen.

Die Porsche SE zahlt den Vorstandsmitgliedern im Krankheitsfall für die Dauer von zwölf Monaten und im Todesfalle an die versorgungsberechtigten Hin-terbliebenen für sechs auf den Sterbemonat fol-gende Monate die Bezüge weiter.

Zugeflossene und gewährte Vorstandsvergütung

Die nachfolgend dargestellten Vergütungen der ein-zelnen Mitglieder des Vorstands der Porsche SE enthalten die Bezüge im Sinne des Handelsgesetz-buchs und des DCGK, die dem jeweiligen Mitglied für seine Tätigkeit als Vorstand der Porsche SE zugeflos-sen sind bzw. gewährt wurden. In den Angaben zu den Herren Meschke, Dr. Döss und von Hagen ist zu-dem die von der PTV AG gezahlte Vergütung für ihre Tätigkeit als deren Aufsichtsratsvorsitzender bzw. Mitglied des Aufsichtsrats enthalten. Herrn Meschke wird die von der PTV AG gezahlte Vergütung für seine Tätigkeit im Aufsichtsrat seit dem 30. Juli 2020 (seit dem 26. August 2020 als Aufsichtsratsvorsitzender)auf seine Bezüge seitens der Porsche SE angerech-net. Darüber hinaus ergaben sich keine Organbe-züge von Tochterunternehmen.

Die kurzfristigen variablen Vergütungen werden in dem Jahr als gewährte Zuwendungen ausgewiesen, für das sie gewährt wurden. Zudem erfolgt im sel-ben Jahr der Ausweis als Zufluss.

Die langfristigen variablen Vergütungen werden eben-falls in dem Jahr als gewährte Zuwendungen ausge-wiesen, für das sie gewährt wurden. Als Zufluss wer-den sie hingegen in dem Jahr ausgewiesen, mit des-sen Ablauf sämtliche aufschiebenden Bedingungen erfüllt wurden und deren Planlaufzeit im Berichtsjahr endete; dies ist regelmäßig zwei Geschäftsjahre nach dem Geschäftsjahr, für das sie gewährt wurden.

Ein Anerkennungsbonus wird in dem Jahr als ge-währte Zuwendung und Zufluss erfasst, in dem er beschlossen wurde. In der Darstellung der Maximal-vergütung bei den gewährten Zuwendungen ist die-ser nicht enthalten.

61

Hans Dieter Pötsch

Vorstandsvorsitzender (seit 1. November 2015) und Vorstand für Finanzen (seit 25. November 2009)

Zufluss

Gewährte Zuwendungenin €

2019

2020

2019

2020

2020 (Min)

2020 (Max)Festvergütung Nebenleistungen Gesamtvergütung (erfolgsunabhängig)

824.1961

500.000324.196

500.000

500.000

500.000

500.000

500.000

315.695

324.196

315.695

315.695

315.695

815.6951

815.695

815.695

815.695

1

Bezüge im Sinne von § 285 Nr. 9a HGB, §§ 314 Abs. 1 Nr. 6a i.V.m. 315e HGB.

Dr. Manfred Döss

Vorstand für Recht und Compliance (seit 1. Januar 2016)

Zufluss

Gewährte Zuwendungenin €

2019

2020

2019

2020

2020 (Min)

2020 (Max)

Festvergütung1 Nebenleistungen Erfolgsunabhängige Bestandteile Einjährige variable Vergütung Mehrjährige variable Vergütung (langfristige Anreizwirkung)

Erfolgsabhängige Bestandteile Gesamtsumme Versorgungsaufwand Gesamtvergütung

260.0002878.5742481.8381.360.412

618.5742

532.92785.647

562.383

532.927

562.383

562.383

562.383

86.826

85.647

86.826

86.826

86.826

649.2092

618.574

649.209

649.209

649.209

280.000

260.000

280.000

0

300.000

330.000

390.000

420.000

0

450.000

610.0002

650.000

700.000

0

750.000

1.259.2092

1.268.574

1.349.209

649.209

1.399.209

548.276

481.838

548.276

548.276

548.276

1.807.485

1.897.485

1.197.485

1.947.485

260.000

0

1

Davon entfallen 32.383 € (2.927 €) auf Vergütungen für seine Tätigkeit als Mitglied des Aufsichtsrats der PTV AG, einem Tochterunternehmen der Porsche SE.

2 Bezüge im Sinne von § 285 Nr. 9a HGB (unter Beachtung von Fußnote 1), §§ 314 Abs. 1 Nr. 6a i.V.m. 315e HGB.

62

Konzernlagebericht und Lagebericht der Porsche SE

Lutz Meschke

Vorstand für Beteiligungsmanagement (seit 1. Juli 2020)

Zufluss

Gewährte Zuwendungenin €

2020

2020

2020 (Min)

2020 (Max)

Festvergütung Nebenleistungen Erfolgsunabhängige Bestandteile Einjährige variable Vergütung

Mehrjährige variable Vergütung (langfristige Anreizwirkung)

Erfolgsabhängige Bestandteile Gesamtsumme1 Versorgungsaufwand Gesamtvergütung

270.000

270.000

270.000

270.000

78

78

78

78

270.0782

270.078

270.078

270.078

64.000

64.000

0

90.000

96.000

0

135.000

64.0002

160.000

0

225.000

334.0782

430.078

270.078

495.078

30.221

30.221

30.221

30.221

364.299

460.299

300.299

525.299

1 Es erfolgt eine Anrechnung der Vergütungen für die Tätigkeit seit dem 30. Juli 2020 im Aufsichtsrat der PTV AG, einem

Tochterunternehmen der Porsche SE, in Höhe von 20.943 € auf die Gesamtbezüge.

2

Bezüge im Sinne von § 285 Nr. 9a HGB (unter Beachtung von Fußnote 1), §§ 314 Abs. 1 Nr. 6a i.V.m. 315e HGB.

63

Philipp von Hagen

Vorstand für Beteiligungsmanagement (1. März 2012 bis 30. Juni 2020)

Zufluss

Gewährte Zuwendungen

in €

Festvergütung1

546.150

Nebenleistungen

86.603

Erfolgsunabhängige

Bestandteile

632.7532

Einjährige variable

Vergütung

100.000

Mehrjährige variable

Vergütung

(langfristige

Anreizwirkung)

150.000

Erfolgsabhängige

Bestandteile

250.0002

Gesamtsumme

882.7532

Versorgungsaufwand

330.120

Gesamtvergütung

1.212.873

2019

2020

2019

2020

2020 (Min)

2020 (Max)

292.181

546.150

292.181

292.181

292.181

46.715

86.603

46.715

46.715

46.715

338.8962

632.753

338.896

338.896

338.896

50.000

100.000

50.000

0

60.000

150.000

150.000

75.000

0

90.000

200.0002

250.000

125.000

0

150.000

538.8962

882.753

463.896

338.896

488.896

392.696

330.120

392.696

392.696

392.696

931.592

856.592

731.592

881.592

1

Davon entfallen 22.181€ (6.150 €) auf Vergütungen für seine Tätigkeit als Aufsichtsratsvorsitzender der PTV AG, einem Tochterunternehmen der Porsche SE. Mit Wirkung zum 30. Juni 2020 wurde das Aufsichtsratsmandat bei der PTV AG niedergelegt.

2 Bezüge im Sinne von § 285 Nr. 9a HGB (unter Beachtung von Fußnote 1), §§ 314 Abs. 1 Nr. 6a i.V.m. 315e HGB; diese enthalten in 2020

zudem 225.000 € für mehrjährige variable Vergütung aus Tätigkeiten in den Geschäftsjahren 2019 und 2020, deren aufschiebende Bedingungen im Rahmen des Ausscheidens entfielen.

64

Konzernlagebericht und Lagebericht der Porsche SE

Leistungen im Zusammenhang mit dem Ausscheiden eines Vorstandsmitglieds während des Geschäftsjahres 2020

Im Zusammenhang mit dem Ausscheiden von Herrn von Hagen aus dem Vorstand der Porsche SE wurde vereinbart, dass die ihm gemäß seinem Vor-standsanstellungsvertrag bis zum Ende der Ver-tragslaufzeit am 28. Februar 2021 zustehenden ver-traglichen Leistungen vollständig erfüllt werden. In-folgedessen erhielt Herr von Hagen für die Zeit vom 1. Juli bis 31. Dezember 2020 eine Festvergütung von 270 T€, Nebenleistungen in Höhe von 25 T€, eine kurzfristige variable Vergütung in Höhe von

50 T€ (Zufluss 2020) sowie eine langfristige variable Vergütung in Höhe von 75 T€ (Zufluss 2022). Für den Zeitraum 1. Januar 2021 bis 28. Februar 2021 erhält Herr von Hagen ein Festgehalt von 90 T€, Ne-benleistungen von 8 T€ sowie eine variable Vergü-tung in Höhe von 42 T€ (Zufluss kurzfristige variable Vergütung 2021 und langfristige variable Vergütung 2023). Die ursprünglich vorgesehenen Festset-zungs- bzw. Auszahlungsvoraussetzungen für die variablen Vergütungen der Jahre 2018 bis (anteilig) 2021 (positives Konzernergebnis vor Steuern und - im Fall der langfristigen variablen Vergütung - zu-sätzlich positive Nettoliquidität der Porsche SE) werden nicht mehr angewendet.

Leistungen bei regulärer und vorzeitiger Beendigung der Tätigkeit

Herr Pötsch erhält von der Gesellschaft keine Ruhegehaltszusage. Die den Herren Dr. Döss, Meschke und von Hagen erteilte Zusage auf Versor-gungsleistungen umfasst neben einer Alters- und Hinterbliebenenversorgung auch eine Versorgung im Fall der dauernden Dienstunfähigkeit.

Die künftigen Versorgungsleistungen von Herrn

Dr. Döss und Herrn von Hagen ermitteln sich auf der Grundlage eines Prozentsatzes eines vereinbarten ruhegeldfähigen Einkommens. Dieser Prozentsatzerhöht sich, ausgehend von einem Prozentsatz in Höhe von 25 %, für jedes volle Jahr der aktiven Tä-tigkeit im Vorstand der Porsche SE um einen Pro-zentpunkt. Die festgelegte Höchstgrenze beträgt dabei 40 %. Herr Dr. Döss hat zum 31. Dezember 2020 einen Ruhegehaltsanspruch in Höhe von 30 % und Herr von Hagen in Höhe von 33 % erreicht; der Versorgungssatz von Herrn von Hagen wird sich un-geachtet der vorzeitigen Beendigung der Vorstand-stätigkeit auch im letzten Jahr der Tätigkeit um ei-nen Prozentpunkt erhöhen. Für beide Herren wurde ein sofortiger Unverfallbarkeitsanspruch vereinbart.

Die Zahlung des Ruhegehalts erfolgt in monatlichen Beträgen ab Beendigung des Anstellungsvertrags bei Vollendung des 65. Lebensjahres oder bereits zu ei-nem früheren Zeitpunkt, sofern eine dauernde Dienst-unfähigkeit besteht. Wenn ein Anspruch auf Ruhe-gehalt vor Vollendung des 65. Lebensjahres besteht, berechnet sich das Ruhegehalt nach versicherungs-mathematischen Grundsätzen durch Verrentung der vor dem Eintritt des Ruhegehaltsfalls steuerlich zuläs-sigen Pensionsrückstellung.

Die Hinterbliebenenversorgung umfasst bei beiden Herren eine Witwenrente in Höhe von 60 % des Ru-hegehalts sowie eine Waisenrente in Höhe von 20 % des Ruhegehalts für jedes Kind, die sich auf 10 % für jedes Kind verringert, sofern eine Witwen-rente gezahlt wird. Witwen- und Waisenrenten dür-fen insgesamt den Betrag des Ruhegehalts nicht überschreiten. Waisenrenten sind insgesamt auf 80 % des Ruhegehalts begrenzt.

Herrn Meschke steht ein Versorgungsbeitrag in Höhe von 60 T€ für jedes Kalenderjahr, in dem das Vorstandsdienstverhältnis besteht - längstens je-doch bis zur Vollendung des 62. Lebensjahres - zu. Für das Eintrittsjahr 2020 sowie im Falle einer unter-jährigen Beendigung des Vorstandsdienstverhältnis-ses wird der Versorgungsbeitrag anteilig geleistet.

65

Die Zahlung des Versorgungskapitals erfolgt als ein-maliger Kapitalbetrag bei Beendigung des Anstel-lungsvertrags nach Vollendung des 62. Lebensjahrs oder bereits zu einem früheren Zeitpunkt, sofern eine volle oder teilweise Erwerbsminderung vorliegt, die voraussichtlich nicht weniger als sechs Monate an-dauert.

Die Hinterbliebenenversorgung umfasst für die Witwe, andernfalls für die Kinder, einen Anspruch auf das nach Maßgabe der Zusage ermittelte Versor-gungskapital.

Herr Dr. Döss behält nach Eintritt in den Ruhestand einen Anspruch auf die Überlassung eines Dienst-fahrzeugs.

Die Dienstzeitaufwendungen nach IFRS entspre-chen dem jeweiligen Versorgungsaufwand, daher wird diesbezüglich auf die Tabellen im Abschnitt "Zugeflossene und gewährte Vorstandsvergü-tung" verwiesen. Die nachfolgende Tabelle enthält die Dienstzeitaufwendungen nach HGB und die Bar-werte aus den jeweiligen Leistungsverpflichtungen nach HGB bzw. IFRS:

Dienstzeitaufwand und Barwerte aus den Leistungsverpflichtungen

Barwert HGB

Barwert IFRS

in €

2019

2020

2019

Dr. Döss

4.456.115

3.652.372

Meschke

31.225

n/a

von Hagen

3.895.503

3.119.494

65

Dienstzeitaufwand HGB

2020

2019

2020

554.467

562.717

3.480.483

2.848.813

4.456.115

27.923

n/a

27.923

n/a

31.225

433.203

2.531.301

3.895.503

66

Konzernlagebericht und Lagebericht der Porsche SE

Für den Fall, dass die Vorstandstätigkeit eines Vor-standsmitglieds ohne wichtigen Grund vorzeitig en-det, ist für jedes Mitglied ein Abfindungs-Cap vor-gesehen, nach dem etwaige Abfindungszahlungen einschließlich Nebenleistungen auf maximal zwei Jahresvergütungen beschränkt sind. Die Zahlungen dürfen in keinem Fall mehr als die in der Restlaufzeit des Anstellungsvertrags anfallende Vergütung be-tragen. Für die Berechnung des Abfindungs-Caps ist auf die Gesamtvergütung des abgelaufenen Ge-schäftsjahres und gegebenenfalls auch auf die vo-raussichtliche Gesamtvergütung für das laufende Geschäftsjahr abzustellen.

Bei Beendigung des Anstellungsverhältnisses ist die variable Vergütung des laufenden Geschäftsjahres zeitanteilig zu kürzen. Der Zeitpunkt der Fälligkeit wird durch das vorzeitige Ausscheiden aus dem Vor-stand der Gesellschaft nicht berührt.

Im Falle des Ausscheidens aus dem Vorstand auf-grund einer Kündigung der Porsche SE aus wichti-gem Grund verfallen bei Herrn Dr. Döss die Ansprü-che auf bisher (ganz oder teilweise) noch nicht fällige bzw. bei Herrn Meschke auf bisher noch nicht zur Auszahlung gelangte variable Vergütungen.

Vergütung des Aufsichtsrats

Vergütungsgrundsätze der Porsche SE

Die Vergütung des Aufsichtsrats der Porsche SE ist in § 13 der Satzung der Gesellschaft festgelegt. Je-des Mitglied des Aufsichtsrats erhält eine feste Ver-gütung von jeweils 75 T€ für das abgelaufene Ge-schäftsjahr. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält 150 T€ und sein Stellvertreter 100 T€. Jedes Mit-glied des Präsidialausschusses erhält zusätzlich für das jeweils abgelaufene Geschäftsjahr eine Festver-gütung von 25 T€ und der Vorsitzende eine zusätzli-che Festvergütung von 50 T€. Mitglieder des Prü-fungsausschusses erhalten zusätzlich eine jährliche Festvergütung von 50 T€. Der Vorsitzende des Prü-fungsausschusses erhält eine zusätzliche jährliche Festvergütung von 100 T€. Die Mitglieder des Nomi-nierungsausschusses erhalten keine separate Ver-gütung. Aufsichtsratsmitglieder, die nur während ei-nes Teils des Geschäftsjahres dem Aufsichtsrat oder einem Ausschuss angehört haben oder den Vorsitz innehatten, erhalten die Vergütung zeitanteilig.

Konzernabschluss

67

Der Aufsichtsrat erhielt für seine Tätigkeit bei der

Porsche SE im Geschäftsjahr 2020 insgesamt

1.150 T€ (1.129 T€).

Die nachfolgend dargestellten Vergütungen der ein-

zelnen gegenwärtigen Mitglieder des Aufsichtsrats

der Porsche SE enthalten die Bezüge für die Tätigkeit

im Aufsichtsratsgremium sowie für die Tätigkeit in ei-

nem Ausschuss des Aufsichtsrats der Porsche SE.

Erfolgsunabhängige Bezüge des Aufsichtsrats

in €

2020

2019

Dr. Wolfgang Porsche

200.000

200.000

Dr. Hans Michel Piëch

175.000

175.000

Prof. Dr. Ulrich Lehner

175.000

175.000

Dr. Ferdinand Oliver Porsche

150.000

150.000

Mag. Josef Michael Ahorner

75.000

75.000

Mag. Marianne Heiß

75.000

75.000

Dr. Günther Horvath

75.000

75.000

Dr. Stefan Piëch

75.000

75.000

Peter Daniell Porsche

75.000

75.000

Prof. KR Ing. Siegfried Wolf

75.000

54.452

Gesamt

1.150.000

1.129.452

67

Bezüge des Aufsichtsrats

68

Chancen und Risiken dKoenzerrnlzaguebkeriüchtnunfdtLigageebenrichEt dner tPowrscihceSkElung

Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung

Chancen- und Risikobericht des Porsche SE Konzerns

Risikomanagement-System des Porsche SE Konzerns

Überblick Risikomanagement-System

Das Risikomanagement-System des Porsche SE Konzerns wurde aufgebaut, um potenziell bestands-gefährdende Risiken sowie Risiken, die geeignet sind, die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage nachhaltig und wesentlich zu beeinträchtigen, früh-zeitig zu erkennen, um mit geeigneten Steuerungs-maßnahmen drohenden Schaden für das Unterneh-men abzuwenden und eine Bestandsgefährdung ausschließen zu können.

Das Risikomanagement-System des Porsche SE Konzerns überwacht sowohl die direkten Risiken auf Ebene der Porsche SE als auch im nachfolgend be-schriebenen Rahmen die wesentlichen mittelbaren und unmittelbaren Risiken aus Beteiligungen. Die Beteiligungen verfügen grundsätzlich jeweils über ein eigenständiges Risikomanagement-System und sind selbst für das Management ihrer Risiken ver-antwortlich. Das Risikomanagement-System lässt sich dementsprechend in die Sphäre der Porsche SE als Holdinggesellschaft und die Sphäre der Be-teiligungen unterteilen.

Die Porsche SE fokussiert sich in ihrem Risikoma-nagement-System auf potenzielle negative Auswir-kungen von Risiken. Situativ werden jedoch auch Chancenpotenziale analysiert und dargestellt.

Durch die Ausgestaltung des Risikomanagement-Systems soll sichergestellt werden, dass das Ma-nagement der Porsche SE stets über substanzielle Risikotreiber informiert ist und potenzielle Auswir-kungen der identifizierten Risiken einschätzen kann, um frühzeitig geeignete Gegenmaßnahmen zu er-greifen.

Das Risikomanagement-System des Porsche SE Konzerns wird kontinuierlich weiterentwickelt und an die Erfordernisse angepasst. Der Abschlussprü-fer der Porsche SE überprüft jährlich das Risikofrüh-erkennungssystem des Porsche SE Konzerns auf seine grundsätzliche Eignung, bestandsgefähr-dende Risiken frühzeitig erkennen zu können, und beurteilt gemäß § 317 Abs. 4 HGB die Funktionsfä-higkeit des Risikofrüherkennungs- und Überwa-chungssystems. Die Einschätzung der Wahrschein-lichkeit und des Ausmaßes zukünftiger Ereignisse und Entwicklungen unterliegt naturgemäß Unsi-cherheiten. Selbst das beste Risikomanagement-System kann nicht alle potenziellen Risiken vorher-sehen und regelwidrige Handlungen niemals vollständig verhindern.

Risikomanagement-System der Porsche SE

Das Risikomanagement-System der Porsche SE gliedert sich in die drei Verteidigungslinien "operati-ves Risikomanagement", "strategisches Risikoma-nagement" und "überprüfendes Risikomanagement".

Das "operative Risikomanagement" als erste Vertei-digungslinie umfasst die Analyse, die Steuerung, das Monitoring und die Dokumentation der Risiken auf operationaler Ebene. Die Porsche SE unter-scheidet hierbei zwischen zwei Risikotypen. Der erste Risikotyp umfasst die Risiken aus der Ge-schäftstätigkeit, die im Rahmen von (bewussten) unternehmerischen Entscheidungen eingegangen werden (sog. "unternehmerische Risiken"). Der zweite Risikotyp umfasst Risiken, die aus einer feh-lenden Definition oder einer unzureichenden Einhal-tung von Prozessen resultieren (sog. "organisatori-sche Risiken"). Jeder einzelne Fachbereich inner-halb der Porsche SE ist dafür verantwortlich, die in seinem Bereich vorhandenen Risiken selbstständig zu identifizieren, zu bewerten, zu steuern, zu über-wachen, zu dokumentieren und wesentliche Risiken an den Finanzbereich zu melden. Dies bedeutet insbesondere, dass auf dieser Ebene in allen Berei-chen des Unternehmens unmittelbar Maßnahmen zur Steuerung der Risiken abgeleitet und umge-setzt werden sollen und eine Ausbreitung der Risi-ken auf andere Bereiche oder gar auf das Gesamt-unternehmen verhindert werden soll. Hinsichtlich der organisatorischen Risiken erfolgt das operative Risikomanagement durch das Interne Kontrollsystem, welches im Abschnitt "Internes Kontrollsystem einschließlich rechnungslegungsbezogenes Internes Kontrollsystem der Porsche SE" beschrieben wird. Zusätzlich zum operativen Management der konkre-ten einzelnen Risikofelder auf Ebene der Fachberei-che erfolgt durch den Finanzbereich auch eine ge-samthafte Betrachtung der wesentlichen Risiken, um der Gesamtrisikosituation des Konzerns Rech-nung zu tragen und Wechselwirkungen zwischen Risikofeldern zu erkennen.

Das "strategische Risikomanagement" als zweite Verteidigungslinie verantwortet den konzeptionellen Aufbau und die Kontrolle der sachgerechten Imple-mentierung des gesamten Risikomanagement-Systems. Hierzu gehört neben der Erstellung einer Risikolandkarte, der Ableitung von generischen Risi-kostrategien, der Definition einer grundsätzlichen Prozessstruktur zum operativen Management von Risiken und der Zuordnung von Risikofeldern zu den jeweiligen Risikoeignern insbesondere auch die Kontrolle der Durchführung, Wirksamkeit und Doku-mentation des operativen und strategischen Risiko-managements durch den Vorstand und den Auf-sichtsrat der Porsche SE.

Das "überprüfende Risikomanagement" als dritte Verteidigungslinie soll die Angemessenheit und die Wirksamkeit des Risikomanagement-Systems si-cherstellen und damit insbesondere, dass das ope-rative und das strategische Risikomanagement im Einklang mit extern und intern definierten Normen stehen. Verantwortlich für das überprüfende Risiko-management ist die Revision, die als objektive Instanz in Form von Stichproben überprüft, ob das

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Konzernlagebericht und Lagebericht der Porsche SE

operative Risikomanagement in allen Bereichen ver-ankert ist sowie regelmäßig durchgeführt wird, und die Ergebnisse der Revisionsaktivitäten an den Auf-sichtsrat berichtet. Darüber hinaus wird die strategi-sche Ebene dahingehend überprüft, ob ein struktu-rierter Systemansatz besteht bzw. die jeweiligen Kontrollen und Überprüfungen im strategischen Risikomanagement durchgeführt werden.

Risikomanagement auf Ebene der wesentlichen Beteiligungen

Die Beteiligungen der Porsche SE verfügen grund-sätzlich jeweils über ein eigenständiges Risikoma-nagement-System, um die Risiken auf ihrer Ebene zu überwachen und zu steuern.

Das Management der Risiken bei Volkswagen ist auf Ebene der Volkswagen AG angesiedelt. Die Aufgabe des Risikomanagements der Volkswagen AG ist es, die auf Ebene des Volkswagen Konzerns bestehen-den Risiken zu identifizieren, zu steuern und zu überwachen. Dabei hat die Volkswagen AG ihr eige-nes konzernweites Risikomanagement-System im-plementiert und ist damit selbst für ihre Risikohand-habung verantwortlich. Gleichzeitig ist die Volkswa-gen AG jedoch gehalten sicherzustellen, dass die Porsche SE als Holdinggesellschaft - im Rahmen des gesetzlich zulässigen Informationsaustauschs - frühzeitig über bestandsgefährdende Risiken infor-miert wird. Dies geschieht unter anderem in Form von Managementgesprächen und durch die Weiter-gabe von Risikoberichten. Der Abschlussprüfer der Volkswagen AG überprüft jährlich das Risikofrüher-kennungssystem des Volkswagen Konzerns auf seine grundsätzliche Eignung, bestandsgefähr-dende Risiken frühzeitig erkennen zu können und beurteilt gemäß § 317 Abs. 4 HGB die Funktionsfä-higkeit des Risikofrüherkennungs- und Überwa-chungssystems. Für zusätzliche Informationen zum Aufbau des Risikomanagement-Systems auf Ebene der Volkswagen AG verweisen wir auf die Ausfüh-rungen im Abschnitt "Risikomanagementsystem des Volkswagen Konzerns".

Die PTV AG ist selbst für ihre Risikohandhabung im Rahmen eines eigenständigen konzernweiten Risiko-management-Systems verantwortlich. Die Imple-mentierung eines integrierten Risikomanagement-Systems ist zum Berichtszeitpunkt weiter fortge-schritten. Durch regelmäßige Managementgesprä-che und regelmäßige Berichte zur wirtschaftlichen Situation soll sichergestellt werden, dass die Porsche SE über wesentliche Risiken auf Ebene der PTV AG informiert wird.

Internes Kontrollsystem einschließlich rechnungslegungsbezogenes Internes Kontrollsystem der Porsche SE

Ziel des Internen Kontrollsystems der Porsche SE ist die Steuerung der organisatorischen Risiken im Rahmen des operativen Risikomanagements.

Das Interne Kontrollsystem gibt einheitliche Maß-nahmen zur Steuerung der organisatorischen Risi-ken vor. Aufbauend auf einer umfassenden Prozess-landkarte werden für das Gesamtunternehmen eine geeignete Aufbauorganisation und vom jeweiligen Prozesseigner für die wesentlichen Prozesse die einzelnen Prozessschritte, Zuständigkeiten und Schnittstellen abgeleitet. Für Prozesse und Schnitt-stellen mit besonderer Relevanz werden Kontrollen definiert, deren Einhaltung grundsätzlich unter An-wendung des Vier-Augen-Prinzips überwacht wird. Die Dokumentation dieser Maßnahmen erfolgt in Prozessübersichten, Richtlinien und Checklisten.

Das rechnungslegungsbezogene Interne Kontroll-system hat zum Ziel, die Ordnungsmäßigkeit und Rechtmäßigkeit der internen und externen Rech-nungslegung bzw. Finanzberichterstattung sicherzu-stellen. Es umfasst Maßnahmen, die eine vollstän-dige, richtige und zeitnahe Übermittlung solcher Informationen gewährleisten sollen, die für die Auf-stellung des Jahres- und Konzernabschlusses sowie des zusammengefassten Konzernlagebe-richts der Porsche SE notwendig sind.

Chancen und Risiken des Porsche SE Konzerns

Organisatorische Risiken

Organisatorische Risiken umfassen Risiken, die aus einer fehlenden Definition oder einer unzureichen-den Einhaltung von Prozessen resultieren. Zur Steu-erung dieser Risiken dient das Interne Kontrollsys-tem. Die Porsche SE unterscheidet hierbei zwischen den Risikofeldern "Finanzberichterstattung/ Rechnungswesen", "operativer Geschäftsbe-trieb" und "Compliance".

Hinsichtlich des Risikofelds "Finanzberichterstat-tung/Rechnungswesen" wird für das grundsätzlich dezentral organisierte Rechnungswesen des Porsche SE Konzerns die einheitliche Bilanzierung und Bewer-tung auf Grundlage der für den Porsche SE Konzern geltenden Vorschriften durch das IFRS Bilanzierungs-handbuch der Porsche SE sichergestellt. Die Aufga-ben des Rechnungswesens nehmen die Konzernge-sellschaften eigenverantwortlich wahr. Die Ab-schlüsse der Konzerngesellschaften werden unter Zuhilfenahme von Standard-Software erstellt. Durch die Vorgabe formaler Anforderungen wie einem kon-zernweiten Terminplan sowie festgelegter Berichtspa-kete für die jeweiligen Konzerngesellschaften wird die rechtzeitige und einheitliche Berichterstattung der in den Konzernabschluss einbezogenen Einheiten ge-währleistet. Die Bestandteile der für den Porsche SE Konzern zu erstellenden Berichtspakete sind imDetail festgelegt und werden regelmäßig anhand gesetzlicher Neuerungen aktualisiert. Nach Erhalt werden diese einer ausführlichen Analyse und Plausi-bilisierung unterzogen. Sachverhaltsabhängig werden in Gesprächen die wesentlichen Entwicklungen mit den Konzerngesellschaften diskutiert.

Die Verarbeitung der Berichtspakete erfolgt in einem zertifizierten Konsolidierungssystem. Durch umfang-reiche manuelle wie auch systemseitige Kontrollen soll die Vollständigkeit und Verlässlichkeit der im Konzernabschluss verarbeiteten Informationen ge-währleistet werden. Bei allen rechnungslegungsbe-zogenen Prozessen bilden das Vier-Augen-Prinzip sowie Plausibilitätskontrollen die zentralen Grundla-gen des Internen Kontrollsystems. Ferner werden der Konzernabschluss sowie die von den Kon-zerneinheiten berichteten Zahlen und Informationen Soll-Ist-Vergleichen unterzogen und Analysen über die inhaltliche Zusammensetzung einzelner Posten erstellt. Durch geeignete Auswahlprozesse und re-gelmäßige Schulungsmaßnahmen soll die Qualifika-tion der in den Rechnungslegungsprozess einbezo-genen Mitarbeiter sichergestellt werden.

Die Erstellung des zusammengefassten Konzernla-geberichts erfolgt unter Beachtung der geltenden Vorschriften und Regelungen zentral unter Einbezie-hung der Konzerngesellschaften.

Hinsichtlich des Risikofelds "operativer Geschäfts-betrieb" haben sämtliche Fachbereiche der Porsche SE ihre jeweiligen operativen Prozesse und

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Konzernlagebericht und Lagebericht der Porsche SE

Schnittstellen analysiert sowie für Prozesse und Schnittstellen mit besonderer Relevanz Kontrollen definiert und überwachen deren Einhaltung.

des Konzernergebnisses nach Steuern bzw. der Nettoliquidität des Porsche SE Konzerns.

Zur Steuerung der Risiken aus dem Risikofeld "Compliance" hat die Porsche SE eine Compliance-Organisation und damit ein Compliance-Manage-mentsystem implementiert, das insbesondere die präventive Aufgabe hat, Verstöße gegen Gesetze, sonstige Rechtsvorschriften und unternehmensin-terne Richtlinien und Regelungen zu verhindern. In diesem Zusammenhang wurde auch ein Compli-ance Council eingerichtet, welches sich aus leiten-den Mitarbeitern der wesentlichen Fachbereiche zusammensetzt. Das Compliance Council hat im Geschäftsjahr 2020 in seinen Sitzungen neben der Anpassung von internen Richtlinien insbesondere all-gemeine Compliance-relevante Themen behandelt.

Risikoeinschätzung zu organisatorischen Risiken

Die organisatorischen Risiken des Porsche SE Konzerns werden regelmäßig anhand der Katego-rien gering, mittel und hoch mit einer Risikoein-schätzung versehen. Die drei identifizierten Risiko-felder "Finanzberichterstattung/Rechnungswesen", "operativer Geschäftsbetrieb" und "Compliance" werden zum Berichtszeitpunkt jeweils in die Risiko-kategorie gering eingestuft.

Unternehmerische Risiken

Im Bereich der unternehmerischen Risiken weist der Porsche SE Konzern im Wesentlichen Chancen und Risiken aus Beteiligungen, Risiken aus Finanzinstru-menten sowie rechtliche und steuerliche

Chancen und Risiken auf. Diese werden anhand ih-res potenziellen Einflusses auf die Ergebnis- und Liquiditätssituation des Porsche SE Konzerns be-trachtet. Der Fokus des Risikomanagements liegt hierbei insbesondere auf negativen Abweichungen von den Erwartungen hinsichtlich der Entwicklung

Chancen und Risiken aus Beteiligungen

Grundsätzlich bestehen für die Porsche SE im Rah-men bestehender und etwaiger künftiger Beteiligun-gen Chancen und Risiken bezüglich der Effekte auf ihr Ergebnis und/oder ihre Nettoliquidität. Dies bein-haltet das Risiko von Wertberichtigungsbedarfen mit entsprechender Belastung des Ergebnisses der Porsche SE, das Risiko verminderter Dividendenzu-flüsse, das Risiko von Ergebnisbelastungen aus Marktwertänderungen von zum Fair Value bilanzierten Eigenkapitalinstrumenten sowie das Risiko von Er-gebnisbelastungen, die der Porsche SE im Konzern-abschluss im Wege der Equity-Methode zugerech-net werden. Es ergeben sich aber auch entspre-chende Chancen aus einer positiven Entwicklung in diesen Bereichen. Wesentliche Risiken ergeben sich für die Porsche SE derzeit aus den Beteiligungen an der Volkswagen AG und der PTV AG sowie dem Venture-Portfolio, das die Minderheitsbeteiligungen an Technologieunternehmen umfasst.

Zur frühzeitigen Erkennung eines möglichen Wert-berichtigungsbedarfs werden durch die Porsche SE regelmäßig Kennzahlen über den jeweiligen Ge-schäftsverlauf insbesondere der Beteiligungen an der Volkswagen AG und der PTV AG analysiert und gegebenenfalls Analysteneinschätzungen beobach-tet. Beim Vorliegen konkreter Anhaltspunkte für ei-nen möglichen Wertberichtigungsbedarf bzw. jähr-lich führt die Porsche SE Werthaltigkeitstests durch. Die Bewertungen der Porsche SE basieren auf einem Discounted-Cashflow-Verfahren und erfolgen jeweils auf Grundlage der letzten vom Management der jeweiligen Beteiligung aufgestellten Planung, die gegebenenfalls an aktuelle Erkenntnisse angepasst wird. Für die Diskontierung der Cashflows werden gewichtete Kapitalkosten herangezogen. Situativ werden ergänzend zum Discounted-Cashflow-Ver-fahren auch Bewertungen anhand von Multiplikato-ren durchgeführt.

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Konzernlagebericht und Lagebericht der Porsche SE

Bezüglich der Beteiligung an der Volkswagen AG be-steht insbesondere das Risiko, dass das der Porsche SE im Rahmen der at Equity-Bewertung zugerechnete Ergebnis durch eine unterplanmäßige Entwicklung des Volkswagen Konzerns unterhalb der Erwartungen liegt (im Folgenden als Risikofeld "Ergebnisbeitrag Volks-wagen" bezeichnet). Die größten Risiken auf Ebene des Volkswagen Konzerns bestehen hierbei nach Aussage von Volkswagen in einer negativen Absatz-und Marktentwicklung, in Bezug auf Qualität und Cyber-Sicherheit sowie in einer nicht bedarfs- und anforderungsgerechten Produktentwicklung insbe-sondere im Hinblick auf Elektromobilität und Digita-lisierung. Darüber hinaus stellt die Nichterreichung CO2-bezogener Vorgaben ein Risiko dar. Weiterhin verbleiben für den Volkswagen Konzern Risiken aus der Dieselthematik. Für das Jahr 2021 können sich aus einer nicht nachhaltig erfolgreichen Eindämmung der Covid-19-Pandemie negative Auswirkungen, zum Beispiel aus Versorgungsengpässen, ergeben. Die Einschätzung zu Risiken auf Ebene der Volkswagen-Beteiligung basiert auf dem Risiko- und Chancenbe-richt im Konzernlagebericht 2020 der Volkswagen AG.

Hinsichtlich der Werthaltigkeit der Beteiligung an der Volkswagen AG wurde im Geschäftsjahr 2020 aufgrund der unter dem at Equity-Buchwert liegen-den anteiligen Börsenkapitalisierung ein Werthaltig-keitstest durchgeführt. Da der Werthaltigkeitstest auf der aktuellen Planung des Volkswagen Konzerns basiert, bestehen auch hierbei die oben beschriebe-nen Risiken einer unterplanmäßigen Entwicklung mit potenziellen Auswirkungen auf die Werthaltigkeit derBeteiligung. Das Risiko eines ergebniswirksamen Wertberichtigungsbedarfs wird im Folgenden als Risikofeld "Werthaltigkeit Volkswagen" bezeichnet. Im Rahmen des Werthaltigkeitstests wurden Sensiti-vitätsanalysen hinsichtlich wesentlicher Bewer-tungsparameter durchgeführt. Da in jedem der im Rahmen der Sensitivitätsanalyse betrachteten Sze-narien der Nutzungswert der Beteiligung an der Volkswagen AG deutlich über dem Buchwert lag, wird auf Basis des derzeitigen Kenntnisstands der Eintritt eines zukünftigen Wertberichtigungsbedarfs als unwahrscheinlich eingeschätzt.

Zudem besteht grundsätzlich das Risiko einer signi-fikanten Verminderung des erwarteten Dividenden-zuflusses von der Volkswagen AG (im Folgenden als Risikofeld "Dividendenzufluss Volkswagen" be-zeichnet) mit entsprechenden Auswirkungen auf die Nettoliquidität des Porsche SE Konzerns. Derartige Entwicklungen werden derzeit nicht erwartet.

Durch die Vollkonsolidierung der PTV Group in den Konzernabschluss der Porsche SE besteht grundsätzlich das Risiko einer ergebniswirksamen Wertberichtigung des im Rahmen der Kaufpreisallo-kation aufgedeckten Geschäfts- oder Firmenwerts (im Folgenden als Risikofeld "Werthaltigkeit PTV" be-zeichnet). Die Werthaltigkeit des Geschäfts- oder Firmenwerts wird jährlich und beim Vorliegen kon-kreter Anhaltspunkte auf einen möglichen Wertbe-richtigungsbedarf überprüft. Per 31. Dezember 2020 wurde turnusgemäß ein Werthaltigkeitstest durchge-führt. Im Ergebnis lag kein Wertberichtigungsbedarf

des Geschäfts- oder Firmenwerts vor. Aufgrund der höheren Differenz zwischen dem bestimmten Nut-zungswert und dem Buchwert der zahlungsmittelge-nerierenden Einheit hat sich die Eintrittswahrschein-lichkeit des Risikofelds "Werthaltigkeit PTV" im Ver-gleich zum Vorjahr reduziert. Ein künftiger Wertbe-richtigungsbedarf des Geschäfts- oder Firmenwerts wird derzeit als unwahrscheinlich eingeschätzt.

Durch die positive Wertentwicklung der Minder-heitsbeteiligungen an Technologieunternehmen im Geschäftsjahr 2020 und dem damit verbundenen Anstieg des Buchwerts dieser Beteiligungen wurde die Berichterstattung um das Risikofeld "Ergebnis-beitrag Venture-Portfolio" ergänzt. Chancen und Risiken ergeben sich im Wesentlichen aus Markt-wertänderungen, die sich vollständig auf das Ergeb-nis des Porsche SE Konzerns auswirken. Die Wert-entwicklung von Technologieunternehmen in disrup-tiven Märkten unterliegt grundsätzlich einer erhöh-ten Unsicherheit.

Risiken aus Finanzinstrumenten

Die Porsche SE sieht sich im Rahmen ihrer Ge-schäftstätigkeit Risiken ausgesetzt, die aus dem Einsatz von Finanzinstrumenten resultieren. Sich hieraus ergebende wesentliche Risiken werden im Folgenden als Risikofeld "Risiken aus Finanzinstru-menten" bezeichnet. Die derzeit von der Porsche SE eingesetzten Finanzinstrumente setzen sich ins-besondere aus flüssigen Mitteln, Termingeldanlagen und Wertpapieren zusammen.

Durch die Verwendung von Finanzinstrumenten im Rahmen des Liquiditätsmanagements ergeben sich Kontrahentenrisiken. Zur Verminderung der Kontra-hentenrisiken führt die Porsche SE Bonitätsüberwa-chungen durch und streut die Anlage der Liquidität über unterschiedliche Kontrahenten. Weitere Risiken aus der Verwendung von Finanzinstrumenten, mit Ausnahme der im Abschnitt Chancen und Risiken aus Beteiligungen dargestellten Marktpreisrisiken der Finanzinstrumente im Venture-Portfolio, werden für die Porsche SE derzeit als unwesentlich eingestuft.

Daneben besteht eine Freistellungserklärung der Porsche SE gegenüber dem Einlagensicherungs-fonds des Bundesverbands Deutscher Banken zu Gunsten der Volkswagen Bank GmbH, welche im Jahr 2009 gegeben wurde.

Rechtsrisiken

Die Porsche SE ist national und international an Rechtsstreitigkeiten und behördlichen Verfahren be-teiligt. Im Wesentlichen handelt es sich zum 31. De-zember 2020 hierbei um Schadensersatzklagen im Zusammenhang mit dem Aufbau der Beteiligung an der Volkswagen AG und dem Vorwurf der vermeintli-chen Marktmanipulation sowie Klageverfahren wegen angeblich pflichtwidrig unterlassener bzw. fehlerhafter Kapitalmarktinformationen im Zusam-menhang mit der Dieselthematik. Soweit übersehbar, werden zur bilanziellen Berücksichtigung der hieraus entstehenden Risiken im erforderlichen Umfang

Rückstellungen gebildet. Die im Berichtsjahr gebilde-ten Rückstellungen für Rechtsrisiken entsprechen in ihrer Höhe den für die laufenden Verfahren erwarte-ten Anwalts- und Verfahrenskosten. Nach Einschät-zung des Unternehmens haben diese Risiken bislang keinen nachhaltigen Einfluss auf die wirtschaftliche Lage des Konzerns. Da der Ausgang der Rechts-streitigkeiten jedoch nur begrenzt einschätzbar ist, ist nicht auszuschließen, dass gleichwohl gegebe-nenfalls sehr schwerwiegende Schäden eintreten können, die nicht durch zurückgestellte Beträge ab-gedeckt sind, was zu entsprechenden Ergebnis- und Liquiditätsbelastungen führen würde.

Zum Stand der Rechtsstreitigkeiten und zu aktuellen Entwicklungen wird auf das Kapitel "Wesentliche Er-eignisse und Entwicklungen im Porsche SE Konzern" verwiesen.

Steuerliche Chancen und Risiken

Mit der Einbringung des operativen Holding-Ge-schäftsbetriebs der Porsche SE in die Volkswagen AG zum 1. August 2012 sind grundsätzlich steuerli-che Risiken verbunden. Zur Absicherung der Transaktion aus steuerlicher Sicht und damit zur Vermeidung der Nachversteuerung von in der Ver-gangenheit vorgenommenen Ausgliederungen wur-den verbindliche Auskünfte der zuständigen Finanzbehörden eingeholt. Die Porsche SE hat die zur Umsetzung des Einbringungsvorgangs erforder-lichen Maßnahmen entsprechend der erhaltenenverbindlichen Auskünfte umgesetzt und überwacht deren Einhaltung.

Die steuerliche Außenprüfung für die Veranlagungs-zeiträume 2009 bis 2013 findet weiterhin statt. Neue Erkenntnisse aus der steuerlichen Außenprüfung für die Zeiträume 2009 bis 2013 können dazu führen, dass sich die Steuerrückstellungen und Zinsen er-höhen oder vermindern bzw. bereits erhaltene Er-stattungen teilweise zurückgezahlt werden.

In den Veranlagungszeiträumen 2006 bis 2009 war die Porsche SE zunächst Rechtsnachfolgerin der Porsche AG und später Organträgerin und damit Steuerschuldnerin. Die Volkswagen AG hat sich im Rahmen der Betriebseinbringung grundsätzlich ver-pflichtet, steuerliche Vorteile - zum Beispiel in Form einer Erstattung, Minderung oder Ersparnis von Steuern, einer Auflösung von Steuerverbindlichkei-ten oder Rückstellungen oder einer Erhöhung steu-erlicher Verluste - der Porsche Holding

Stuttgart GmbH, der Porsche AG sowie deren Rechtsvorgängern und Tochterunternehmen, die Veranlagungszeiträume bis zum 31. Juli 2009 be-treffen, an die Porsche SE zu erstatten. Umgekehrt stellt die Porsche SE die Porsche Holding Stuttgart GmbH, die Porsche AG sowie deren Rechtsvorgän-ger unter bestimmten Voraussetzungen von steuerli-chen Nachteilen frei, die über die auf Ebene dieser Gesellschaften passivierten Verpflichtungen aus Zeiträumen bis einschließlich 31. Juli 2009 hinaus-gehen. Falls die Summe der steuerlichen Vorteile die Summe der steuerlichen Nachteile übersteigt, hat

die Porsche SE einen Anspruch gegen die Volkswa-gen AG auf eine Zahlung in Höhe des die steuerli-chen Nachteile übersteigenden Betrags. Die Höhe der hierbei zu berücksichtigenden steuerlichen Vor-und Nachteile ergibt sich aus den Regelungen des Einbringungsvertrags. Die sich auf Ebene der Porsche SE ergebenden Risiken, für die in Vorjahren Rückstellungen passiviert waren und Zahlungen ge-leistet wurden, werden im Volkswagen Konzern zum Teil zu steuerlichen Vorteilen führen, die voraus-sichtlich durch die bestehenden Regelungen die steuerlichen Risiken der Porsche SE teilweise kom-pensieren. Die Regelungen des Einbringungsver-trags decken jedoch nicht alle Sachverhalte und da-mit nicht sämtliche steuerlichen Risiken der Porsche SE aus den steuerlichen Außenprüfungen für die Veranlagungszeiträume 2006 bis 2009 ab. Ein mögli-cher Erstattungsanspruch gegen die Volkswagen AG ist erst nach Abschluss der steuerlichen Außenprü-fung für den Veranlagungszeitraum 2009 hinsichtlich seines Bestehens und seiner Höhe verlässlich ermit-telbar. Basierend auf dem Ergebnis der abgeschlos-senen steuerlichen Außenprüfung für die Veranla-gungszeiträume 2006 bis 2008 und dem zum Zeit-punkt der Aufstellung dieses Abschlusses gegebenen Kenntnisstand für den Veranlagungszeitraum 2009 wird für die Porsche SE ein Ausgleichsanspruch ge-gen die Volkswagen AG im niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich geschätzt. Künftige Erkennt-nisse können dazu führen, dass sich der mögliche Ausgleichsanspruch erhöht oder vermindert.

Risikoeinschätzung zu unternehmerischen Risiken

Die Methodik zur regelmäßigen Einschätzung unter-nehmerischer Risiken wurde im abgelaufenen Ge-schäftsjahr unverändert beibehalten. So wird für die wesentlichen unternehmerischen Risiken des Porsche SE Konzerns jeweils eine Risikoeinschät-zung anhand von Risikokategorien "Gering", "Mit-tel" und "Hoch" vorgenommen. Dabei wird das Risiko einer Unterschreitung der kommunizierten Prognosekorridore für das Ergebnis nach Steuern und/oder die Nettoliquidität der Porsche SE bewer-tet. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Breite des Prognosekorridors für das Konzernergebnis nach Steuern der Porsche SE erhöht, die Breite des Prognosekorridors für die Konzern-Nettoliquidität der Porsche SE ist unverändert.

In die Risikoeinschätzung eines Risikofelds fließen das mögliche Ausmaß des Risikofelds sowie des-sen Eintrittswahrscheinlichkeit ein. Ein betrachtetes Risikofeld wird anhand seines möglichen Ausma-ßes einer der Stufen gering, moderat und hoch zu-geordnet. Diese Zuordnung basiert in der Regel auf der potenziellen Wirkung, die ein betrachtetes Risi-kofeld auf das Ergebnis nach Steuern und/oder die Nettoliquidität des Porsche SE Konzerns im Sinne einer negativen Abweichung vom entsprechenden Prognosewert haben kann. Risikofelder mit einem möglichen Ausmaß der Stufe hoch haben in Einzel-betrachtung zum Berichtszeitpunkt grundsätzlich

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Konzernlagebericht und Lagebericht der Porsche SE

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Konzernlagebericht und Lagebericht der Porsche SE

das Potential, die Kennzahlen Ergebnis nach

Die Risikoeinschätzung der wesentlichen unterneh-

Steuern und/oder Nettoliquidität des Porsche SE

merischen Risiken des Porsche SE Konzerns anhand

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Risikokategorie "Gering" ergänzt. Die Risikoeinschät-

zung stellt sich zum Berichtszeitpunkt wie folgt dar:

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Risikokategorie "Gering"

Darstellung der Risikoeinschätzung (in Bezug auf die Prognosekorridore)

Risikokategorie "Mittel"

Gesamtaussage zur Risikosituation des Porsche SE Konzerns Gesamtaussage zur Risikosituation dDiesGPesoarmsctrhiseikSosEituKaotinonz ergnisbt sich für den Porsche SE Konzern aus den Einzelrisiken der wDiesGenetsliacmhetrnisBikeotseitliugautniognenersgoibwtiseicahusfüdrednen PdaorgsecshtelSlteEnKsopnezeifrisncahuesn dReisnikEeinzdeel risPikoersncdherSE. wesentlichen Beteiligungen sowie aus den dargestellten spezifischen Risiken der Porsche SE.

Risikokategorie "Hoch"

Das Risikomanagement-System soll einen adäqua-ten Umgang mit diesen Risiken gewährleisten. Nach Ddeans hReisuitkeobmeaknaangnetmeneInntf-oSrymsatetimonseonllbeeinsetenhaednänqaucah-tEeinsUcmhägtzaunnggmditesdiVeosersntaRnidsiskekneignewRäishirkleins,tednie. Ndeanch dFoenrtbhesuttaenbdedkeasnnPtoernscInhfeorSmEaKtioneznerbnessgtehfäehnrdneanch Eköinnsnctheänt.zung des Vorstands keine Risiken, die den Fortbestand des Porsche SE Konzerns gefährden könnten.

Chancen- und Risikobericht des Volkswagen Konzerns

Risikomanagementsystem des Volkswagen Konzerns

das Unternehmen abwenden und eine Bestands-gefährdung ausschließen zu können.

Das vorliegende Kapitel erläutert die Zielsetzung und den Aufbau des Risikomanagementsystems (RMS) sowie des Internen Kontrollsystems (IKS) des Volkswagen Konzerns und beschreibt die ent-sprechenden Systeme mit Blick auf den Rech-nungslegungsprozess. Die Volkswagen AG hat ihr eigenes konzernweites Risikomanagementsystem implementiert und ist damit selbst für ihre Risiko-handhabung verantwortlich. Es handelt sich im Folgenden um Textauszüge aus dem Risiko- und Chancenbericht im Konzernlagebericht 2020 der Volkswagen AG.

Die Einschätzung der Eintrittswahrscheinlichkeit und des Ausmaßes zukünftiger Ereignisse und Ent-wicklungen unterliegt naturgemäß Unsicherheiten. Der Volkswagen Konzern ist sich daher bewusst, dass selbst das beste RMS nicht alle potenziellen Risiken vorhersehen kann und auch das beste IKS regelwidrige Handlungen niemals vollständig ver-hindern kann.

Aufbau des Risikomanagementsystems und des Internen Kontrollsystems bei VolkswagenZielsetzung des Risikomanagementsystems und des Internen Kontrollsystems bei Volkswagen

Den nachhaltigen Erfolg des Volkswagen Konzerns kann Volkswagen nur sicherstellen, indem die Risiken und Chancen aus seiner Geschäftstätigkeit frühzeitig identifiziert, zutreffend bewertet sowie effektiv und effizient gesteuert werden. Mit Hilfe des RMS/IKS sollen potenzielle Risiken frühzeitig erkannt werden, um mit geeigneten Maßnahmen gegenzusteuern und so drohenden Schaden für

Die organisatorische Ausgestaltung des RMS/IKS des Volkswagen Konzerns basiert auf dem interna-tional anerkannten COSO-Enterprise-Risk-Management-Rahmenwerk (COSO: Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Com-mission). Der Aufbau des RMS/IKS gemäß dem COSO-Enterprise-Risk-Management-Rahmenwerk gewährleistet eine umfassende Abdeckung mögli-cher Risikobereiche. Konzernweit einheitliche Grundsätze bilden die Basis für den standardisier-ten Umgang mit Risiken. Chancen werden nicht er-fasst.

Ein weiteres zentrales Element des RMS/IKS bei Volkswagen ist das Drei-Linien-Modell, das unter anderem der Dachverband der europäischen Revisi-onsinstitute (ECIIA) als Grundelement fordert. Die-sem Modell folgend verfügt das RMS/IKS des Volkswagen Konzerns über drei Linien, die das Un-ternehmen vor dem Eintritt wesentlicher Risiken schützen sollen.

Die Mindestanforderungen an das RMS/IKS ein-schließlich des Drei-Linien-Modells sind bei Volkswagen konzernweit in einer Richtlinie festge-legt.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde das RMS/IKS von Volkswagen weiterentwickelt. Das Risikomanagement-IT-System Riskradar wurde 2020 in allen Marken und wesentlichen Gesell-schaften des Volkswagen Konzerns eingeführt. Da-mit hat Volkswagen die Prozess- und Datensicher-heit erhöht und den manuellen Arbeitsaufwand durch automatisierte Workflows und durchgängige Systemunterstützung bei der Auswertung der Da-ten reduziert. Zugleich werden das Risikobewusst-sein im Unternehmen weiter geschärft, die Risiko-transparenz verbessert sowie Risiken durchgängig systemgestützt bewertbar. Das IKS wurde für risi-kobehaftete Geschäftsprozesse in wesentlichen Gesellschaften standardisiert. Volkswagen wird sein RMS/IKS auch zukünftig weiterentwickeln.

Erste Linie:

Operatives Risikomanagement

Die operativen Risikomanagement- und Internen Kontrollsysteme der einzelnen Konzerngesellschaf-ten und -bereiche bilden die vorderste Linie. Das RMS/IKS ist integraler Bestandteil der Aufbau- und Ablauforganisation des Volkswagen Konzerns. Er-eignisse, die ein Risiko begründen können, werden dezentral in den Geschäftsbereichen und in den Beteiligungsgesellschaften identifiziert und beur-teilt. Gegenmaßnahmen werden unverzüglich ein-geleitet, die verbleibenden potenziellen Auswirkun-gen bewertet und zeitnah in die Planungen eingear-beitet. Wesentliche Risiken werden anlassbezogen an die relevanten Gremien gemeldet. Die Ergeb-nisse des operativen Risikomanagements fließen kontinuierlich in die Planungs- und Kontrollrech-nungen ein. Zielvorgaben, die in den Planungsrun-den vereinbart wurden, unterliegen einer perma-nenten Überprüfung innerhalb revolvierender Pla-nungsüberarbeitungen. Parallel dazu fließen die Er-gebnisse der Maßnahmen zur Bewältigung der Risiken zeitnah in die monatlichen Vorausschätzun-gen zur weiteren Geschäftsentwicklung ein. Somit liegt dem Vorstand der Volkswagen AG über die dokumentierten Berichtswege auch unterjährig ein Gesamtbild der aktuellen Risikolage vor.

Das operative Risikomanagement- und Interne Kontrollsystem beinhaltet zudem die Einhaltung der sogenannten Goldenen Regeln in den Bereichen

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Steuergeräte-Softwareentwicklung, Emissionstypi-sierung und Eskalationsmanagement. Diese Regeln stellen Mindestanforderungen in den Kategorien Steuergeräte-Softwareentwicklung, Emissionstypi-Organisation, Prozesse sowie Tools & Systeme dar. sierung und Eskalationsmanagement. Diese Regeln stellen Mindestanforderungen in den Kategorien

Organisation, Prozesse sowie Tools & Systeme dar.

Zweite Linie: Erfassung und Berichterstattung systemischer und akuter Risiken durch Ergänzend zum laufenden operativen Risikoma- konzerneinheitliche Prozesse nagement richtet die Abteilung Konzern-Risikoma-nagement des Volkswagen Konzerns jährlich stan-Ergänzend zum laufenden operativen Risikoma-dardisierte Anfragen zur Risikosituation und zur nagement richtet die Abteilung Konzern-Risikoma-Wirksamkeit des RMS/IKS an die wesentlichen nagement des Volkswagen Konzerns jährlich stan-Konzerngesellschaften und -einheiten weltweit dardisierte Anfragen zur Risikosituation und zur (Governance, Risk & Compliance (GRC)-Wirksamkeit des RMS/IKS an die wesentlichen Regelprozess).

Zweite Linie: Erfassung und Berichterstattung systemischer und akuter Risiken durch konzerneinheitliche Prozesse

Konzerngesellschaften und -einheiten weltweit

(Governance, Risk & Compliance (GRC)-

Regelprozess).

Ermittlung des Risiko-Score

Eintrittswahr-scheinlichkeit

Risiko-Score

Schadenausmaß

Im Rahmen dieses Prozesses wird jedes gemeldete systemische - prozess- und geschäftsinhärente -

Risiko im IT-System RICORS erfasst und bewertet. Im Rahmen dieses Prozesses wird jedes gemeldete Die Risikobewertung erfolgt dabei aus der Multipli-systemische - prozess- und geschäftsinhärente - kation des Kriteriums Eintrittswahrscheinlichkeit Risiko im IT-System RICORS erfasst und bewertet. (Wkt) mit dem potenziellen Schadenausmaß. Das Die Risikobewertung erfolgt dabei aus der Multipli-Schadenausmaß ergibt sich aus den Kriterien kation des Kriteriums Eintrittswahrscheinlichkeit finanzieller Schaden (Mat) sowie Reputationsscha-(Wkt) mit dem potenziellen Schadenausmaß. Das den (Immat) und strafrechtliche Relevanz (Straf). Schadenausmaß ergibt sich aus den Kriterien Für jedes dieser Kriterien wird die getroffene Be-finanzieller Schaden (Mat) sowie Reputationsscha-wertung einem Score-Wert zwischen 0 und 10 zu-den (Immat) und strafrechtliche Relevanz (Straf). geordnet. Dabei werden die Maßnahmen, die zur Für jedes dieser Kriterien wird die getroffene Be-Risikosteuerung und -kontrolle getroffen wurden, wertung einem Score-Wert zwischen 0 und 10 zu-bei der Risikobewertung berücksichtigt (Nettobe-geordnet. Dabei werden die Maßnahmen, die zur trachtung). Ergebnis ist ein sogenannter Risiko-Risikosteuerung und -kontrolle getroffen wurden, Score, der das Risiko ausdrückt.

bei der Risikobewertung berücksichtigt (Nettobe-trachtung). Ergebnis ist ein sogenannter Risiko-Score, der das Risiko ausdrückt.

Score Wkt

Der Score-Wert für die Eintrittswahrscheinlichkeit von über 50 % im Betrachtungszeitraum wird als hoch bezeichnet, bei einer mittleren Einstufung Der Score-Wert für die Eintrittswahrscheinlichkeit liegt die Eintrittswahrscheinlichkeit mindestens bei von über 50 % im Betrachtungszeitraum wird als 25 %. Für das Kriterium finanzieller Schaden steigt hoch bezeichnet, bei einer mittleren Einstufung liegt die Eintrittswahrscheinlichkeit mindestens bei 25 %. Für das Kriterium finanzieller Schaden steigtder Score-Wert mit zunehmendem Ausmaß an und erreicht ab 1 Mrd. € den höchsten Score-Wert von

10. Das Kriterium Reputationsschaden kann Aus-der Score-Wert mit zunehmendem Ausmaß an und prägungen von lokaler Vertrauensstörung über den erreicht ab 1 Mrd. € den höchsten Score-Wert von lokalen Vertrauensverlust bis hin zum regionalen 10. Das Kriterium Reputationsschaden kann Aus-prägungen von lokaler Vertrauensstörung über den lokalen Vertrauensverlust bis hin zum regionalen

oder internationalen Reputationsverlust annehmen. Die strafrechtliche Relevanz wird anhand des Ein-flusses auf die lokale Gesellschaft, die Marke oder den Konzern eingestuft.

anlassbezogen an den Vorstand berichtet. Dies ist dann erforderlich, wenn unter anderem das Risiko einen potenziellen finanziellen Schaden ab

1 Mrd. € annehmen kann.

Risiken aus potenziellen Regelverletzungen (Com-pliance) sind in diesen Prozess ebenso integriert wie strategische, betriebliche und Berichterstat-tungsrisiken. Wesentliche Maßnahmen zur Risi-kosteuerung und -kontrolle werden zudem auf ihre Wirksamkeit hin getestet; hierbei identifizierte Schwachstellen werden berichtet und behoben.

Im Geschäftsjahr 2020 haben alle Konzerngesell-schaften und -einheiten des Volkswagen Konzerns, die anhand von Wesentlichkeits- und Risikokrite-rien aus dem Konsolidierungskreis ausgewählt wor-den waren, den GRC-Regelprozess durchlaufen.

Anhand der Rückmeldungen aus dem jährlichen GRC-Regelprozess und aus den quartalsweisen Risikoabfragen wird das Gesamtbild der potenziel-len Risikolage aktualisiert und die Wirksamkeit des Systems beurteilt.

In einem gesonderten Vorstandsausschuss Risiko-management werden vierteljährlich die wesentli-chen Aspekte des RMS/IKS behandelt, um so

  • · die Transparenz über die wesentlichen Risiken des Volkswagen Konzerns und deren Steuerung weiter zu erhöhen,

    Zusätzlich zur jährlichen Betrachtung werden quar-talsweise Risikoberichte erstellt. In diesen wird die akute - kurz- bis mittelfristige - Risikolage des Volkswagen Konzerns abgebildet. Die Bewertung der Risiken aus diesem Risikoquartalsprozess (RQP) erfolgt im IT-System Riskradar analog dem jährlichen GRC-Regelprozess. In den RQP sind alle Konzernmarken, die Porsche Holding Salzburg so-wie die Volkswagen Financial Services AG und die Volkswagen Bank GmbH einbezogen.

    Darüber hinaus werden bedeutende Änderungen der Risikolage, die kurzfristig beispielsweise durch unerwartete externe Ereignisse entstehen können,

  • · Einzelsachverhalte zu erörtern, sofern diese ein wesentliches Risiko für den Volkswagen Konzern darstellen,

  • · Empfehlungen zur Weiterentwicklung des RMS/IKS auszusprechen,

  • · den offenen Umgang mit Risiken zu unterstützen und eine offene Risikokultur zu fördern.

Die Risikoberichterstattung an die Gremien der Volkswagen AG erfolgt abhängig von Wesentlich-keitsschwellen. Systemische Risiken ab einem Risiko-Score von 20 und akute Risiken ab einem

83

Risiko-Score von 40 beziehungsweise ab einem potenziellen finanziellen Schaden von 1 Mrd. € werden dem Vorstand und dem Prüfungsaus-schuss des Aufsichtsrats der Volkswagen AG regelmäßig vorgelegt.

Dritte Linie:

Prüfung durch die Konzern-Revision

Die Konzern-Revision unterstützt den Vorstand der Volkswagen AG dabei, die verschiedenen Ge-schäftsbereiche und Unternehmenseinheiten im Konzern zu überwachen. Sie überprüft das Risiko-früherkennungssystem sowie den Aufbau und die Umsetzung des RMS/IKS und des Compliance-Managementsystems (CMS) regelmäßig im Rah-men ihrer unabhängigen Prüfungshandlungen.

Risikofrüherkennungssystem gemäß KonTraG bei Volkswagen

Die Risikolage des Unternehmens wird gemäß den Anforderungen des Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) erfasst, bewertet und dokumentiert. Durch die zu-vor beschriebenen Elemente des RMS/IKS (erste und zweite Linie) werden die Anforderungen an ein Risikofrüherkennungssystem erfüllt. Unabhängig davon überprüft der Abschlussprüfer der Volkswa-gen AG jährlich die hierfür implementierten Verfah-ren und Prozesse sowie die Angemessenheit der Dokumentation. Die Risikomeldungen werden da-bei stichprobenartig in vertiefenden Interviews mit den betreffenden Bereichen und Gesellschaften unter Einbeziehung des Abschlussprüfers auf ihre Plausibilität und Angemessenheit hin geprüft. Der Abschlussprüfer prüft das in das Risikomanage-mentsystem integrierte Risikofrüherkennungssys-tem des Volkswagen Konzerns auf seine grundsätz-liche Eignung, bestandsgefährdende Risiken frühzeitig erkennen zu können und beurteilt gemäß § 317 Abs. 4 HGB die Funktionsfähigkeit des Risikofrüherkennungs- und Überwachungssystems.

Darüber hinaus werden in den Unternehmen des Konzernbereichs Finanzdienstleistungen turnusmä-ßige Kontrollen im Rahmen der Jahresabschluss-prüfung durchgeführt. Als Kreditinstitut unterliegt die Volkswagen Bank GmbH mit ihren Tochterun-ternehmen der Aufsicht der Europäischen Zentral-bank und die Volkswagen Leasing GmbH als Finanzdienstleistungsinstitut sowie die Volkswagen Versicherung AG als Versicherungsunternehmen der jeweiligen Fachaufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Im Rahmen des turnusmäßigen aufsichtsrechtlichen Überprü-fungsprozesses sowie im Rahmen unregelmäßiger Prüfungen beurteilt die zuständige Aufsichtsbe-hörde, ob die Regelungen, Strategien, Verfahren und Mechanismen ein solides Risikomanagement und eine solide Risikoabdeckung gewährleisten. Daneben prüft der Prüfungsverband deutscher Banken die Volkswagen Bank GmbH in unregelmä-ßigen Abständen.

Die Volkswagen Financial Services AG betreibt ein System zur Risikofrüherkennung und -steuerung. Damit soll gewährleistet werden, dass die jeweils lokal geltenden regulatorischen Anforderungen ein-gehalten werden, und ermöglicht zugleich eine an-gemessene und wirksame Risikosteuerung auf Gruppenebene. Wesentliche Bestandteile davon werden regelmäßig im Rahmen der Jahresab-schlussprüfung überprüft.

Überwachung der Wirksamkeit des Risikomanagementsystems und des Internen Kontrollsystems

Um die Wirksamkeit des RMS/IKS sicherzustellen, wird es im Rahmen der kontinuierlichen Überwa-chungs- und Verbesserungsprozesse regelmäßig von Volkswagen optimiert. Dabei trägt es internen und externen Anforderungen gleichermaßen Rech-nung. Fallweise begleiten externe Experten die kon-tinuierliche Weiterentwicklung des RMS/IKS. Die Er-gebnisse münden in eine sowohl zyklische als auch ereignisorientierte Berichterstattung an Vorstand und Aufsichtsrat der Volkswagen AG.

Risikomanagement- und integriertes Internes Kontrollsystem im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess im Volkswagen Konzern

der Volkswagen AG und ihrer Tochtergesellschaften werden grundsätzlich verschlüsselt an den Volkswagen Konzern übermittelt. Für die Verschlüs-selung wird ein marktgängiges Produkt verwendet.

Der für die Abschlüsse der Volkswagen AG und des Volkswagen Konzerns sowie seiner Tochterge-sellschaften maßgebliche rechnungslegungsbezo-gene Teil des RMS/IKS umfasst Maßnahmen, die gewährleisten sollen, dass die Informationen, die für die Aufstellung des Abschlusses der Volkswa-gen AG und des Konzernabschlusses sowie des zusammengefassten Lageberichts des Volkswagen Konzerns und der Volkswagen AG notwendig sind, vollständig, richtig und zeitgerecht übermittelt wer-den. Diese Maßnahmen sollen das Risiko einer ma-teriellen Falschaussage in der Buchführung und der externen Berichterstattung minimieren.

Das Volkswagen IFRS Bilanzierungshandbuch, bei dessen Erstellung auch Meinungen externer Exper-ten herangezogen wurden, soll eine einheitliche Bi-lanzierung und Bewertung auf Grundlage der Vor-schriften gewährleisten, die für das Mutterunterneh-men des Volkswagen Konzerns anzuwenden sind. Es umfasst insbesondere Konkretisierungen der An-wendung gesetzlicher Vorschriften und branchen-spezifischer Sachverhalte. Auch die Bestandteile der Berichtspakete, die die Konzerngesellschaften zu erstellen haben, sind dort im Detail aufgeführt, ebenso wie Vorgaben für die Abbildung und Ab-wicklung konzerninterner Geschäftsvorfälle sowie für die darauf aufbauende Saldenabstimmung.

Wesentliche Merkmale des Risikomanagement-und Integrierten Internen Kontrollsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess

Das Rechnungswesen des Volkswagen Konzerns ist grundsätzlich dezentral organisiert. Die Aufga-ben des Rechnungswesens nehmen überwiegend die konsolidierten Gesellschaften eigenverantwort-lich wahr, oder sie werden an Shared Service Cen-ter des Volkswagen Konzerns übertragen. Die in Übereinstimmung mit den IFRS und dem Volkswa-gen IFRS Bilanzierungshandbuch aufgestellten und vom Abschlussprüfer bestätigten FinanzabschlüsseKontrollaktivitäten auf Konzernebene umfassen die Analyse und gegebenenfalls die Anpassung der Meldedaten der von Tochtergesellschaften vorge-legten Finanzabschlüsse. Dabei werden auch die Berichte, die der Abschlussprüfer vorgelegt hat, und die Ergebnisse der Abschlussbesprechungen mit Vertretern der Einzelgesellschaften berücksich-tigt. In den Gesprächen werden sowohl die Plausi-bilität der Einzelabschlüsse als auch wesentliche Einzelsachverhalte bei den Tochtergesellschaften diskutiert. Eine klare Abgrenzung der Verantwor-tungsbereiche sowie die Anwendung des Vier-Augen-Prinzips sind weitere Kontrollelemente,

die - ebenso wie Plausibilitätskontrollen - bei der Erstellung des Jahres- und des Konzernabschlus-ses der Volkswagen AG angewendet werden.

mehrstufiges Validierungssystem, das im Wesentli-chen die inhaltliche Plausibilität zwischen Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Anhang prüft.

Der zusammengefasste Lagebericht des Volkswa-gen Konzerns und der Volkswagen AG wird - unter Beachtung der geltenden Vorschriften und Rege-lungen - zentral unter Einbeziehung der und in Ab-stimmung mit den Konzerneinheiten und -gesellschaften erstellt.

Das rechnungslegungsbezogene Interne Kontrollsystem wird zudem von der Konzern-Revision im In- und Ausland unabhängig geprüft.

Integriertes Konsolidierungs- und Planungssystem

Chancen und Risiken des Volkswagen Konzerns

In diesem Abschnitt werden die wesentlichen Risiken und Chancen aus Sicht des Volkswagen Konzerns dargestellt, die sich im Rahmen der Ge-schäftstätigkeit des Volkswagen Konzerns ergeben. Zur besseren Übersicht sind die Risiken und Chancen in Kategorien zusammengefasst. Zu jeder Risikokategorie werden die von Volkswagen anhand der Risiko-Score-Bewertung aus dem GRC-Regelprozess und dem RQP ermittelten größ-ten Risiken ihrer Bedeutung nach aufgeführt.

Mit dem Volkswagen Konsolidierungs- und Unter-nehmenssteuerungssystem (VoKUs) lassen sich im Volkswagen Konzern sowohl die vergangenheits-orientierten Daten des Rechnungswesens als auch Plandaten des Controllings konsolidieren und ana-lysieren. VoKUs bietet eine zentrale Stammdaten-pflege, ein einheitliches Berichtswesen, ein Be-rechtigungskonzept und erforderliche Flexibilität im Hinblick auf Änderungen der rechtlichen Rah-menbedingungen; es ist somit eine zukunftssi-chere technische Plattform, von der das Konzern-Rechnungswesen und das Konzern­Controlling gleichermaßen profitieren. Für die Überprüfung der Datenkonsistenz verfügt VoKUs über ein

In die Bewertung der Risikokategorien des Volkswagen Konzerns fließen die an Vorstand und Prüfungsausschuss der Volkswagen AG berichte-ten Risiken aus dem GRC-Regelprozess und dem RQP ein. Die grafische Darstellung der Risikokate-gorien erfolgt anhand der durchschnittlichen Score-Werte.

Eintrittswahrscheinlichkeit

Durchschnittliche Score-Werte der Risikokategorien

Hoch > 50 %Mittel > 25 %Gering < 25 %

10

1

3 2

5

4

98765

4

3

2

1

1

Gering

2

3

4

5 6 7 8

9

10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20

Mittel

Hoch

Schadenausmaß

(gewichteter Score-Wert aus finanziellem Schaden, Reputationsschaden und strafrechtlicher Relevanz)

Risiken aus Gesamtwirtschaft, Branche, Märkten und VertriebForschungs- und EntwicklungsrisikenOperative RisikenRisiken aus Umwelt und SozialesRechtsrisikenFinanzrisikenRisiken aus Mergers & Acquisitions und/ oder anderen strategi-schen Kooperationen/ Beteiligungen

Mit Hilfe von Wettbewerbs- und Umfeldanalysen sowie Marktbeobachtungen erfasst Volkswagen nicht nur Risiken, sondern auch Chancen, die sich positiv auf die Gestaltung seiner Produkte, die Effi-zienz ihrer Produktion, ihren Erfolg am Markt und seine Kostenstruktur auswirken. Risiken und Chan-cen, von denen erwartet wird, dass sie eintreten, hat Volkswagen - soweit einschätzbar - in seiner Mittel-fristplanung und seiner Prognose bereits berück-sichtigt. Der Volkswagen Konzern berichtet daher über interne und externe Entwicklungen als Risiken und Chancen, die nach den dem Volkswagen Konzern im Zeitpunkt der Aufstellung seines Lage-berichts bekannten Informationen zu einer negati-ven beziehungsweise positiven Abweichung von seiner Prognose beziehungsweise von seinen Zielen führen können.

Risikokategorien im Volkswagen Konzern

In der Kategorie "Risiken und Chancen aus Gesamt-wirtschaft, Branche, Märkten und Vertrieb" sind ge-samtwirtschaftliche Risiken und Chancen, Bran-chenrisiken und Marktchancen/-potenziale, Ver-triebsrisiken sowie sonstige Einflüsse zusammenge-fasst. Unter den sonstigen Einflüssen wird von Volkswagen insbesondere das Risiko beschrieben, dass sich die Covid-19-Pandemie verschärft, zum Beispiel auch durch Veränderungen des Virus. Vonden Auswirkungen der Pandemie ist der Volkswa-gen Konzern in allen Bereichen betroffen: insbeson-dere der Vertrieb infolge des Absinkens der Kun-dennachfrage, die Produktion und die Lieferketten. Für diese Risikokategorie ist die Eintrittswahr-scheinlichkeit mit hoch (Vorjahr: mittel) und das Schadenausmaß mit mittel (Vorjahr: mittel) von Volkswagen bewertet. Aus Sicht des Volkswagen Konzerns liegen die größten Risiken aus dem GRC-Regelprozess und dem RQP in dieser Kategorie in Handelsbeschränkungen und zunehmendem Pro-tektionismus mit negativen Auswirkungen auf die Markt- und Absatzentwicklung.

Die Kategorie "Forschungs- und Entwicklungsrisi-ken" beinhaltet Risiken aus Forschung und Entwick-lung sowie Risiken und Chancen aus der Baukas-tenstrategie. Für diese Risikokategorie ist die Ein-trittswahrscheinlichkeit mit hoch (Vorjahr: hoch) und das Schadenausmaß mit mittel (Vorjahr: mittel) von Volkswagen bewertet. Die größten Risiken aus dem GRC-Regelprozess und dem RQP resultieren aus einer nicht bedarfs- und anforderungsgerechten Produktentwicklung insbesondere im Hinblick auf Elektromobilität und Digitalisierung.

Als "Operative Risiken und Chancen" werden Risi-ken aus besonderen Ereignissen im Beschaffungs-und Produktionsnetzwerk des Volkswagen Kon-zerns, Risiken und Chancen aus der Beschaffung

88

Konzernlagebericht und Lagebericht der Porsche SE

und der Komponente, Produktionsrisiken, Risiken aus langfristiger Fertigung, Qualitätsrisiken, IT-Risiken und Risiken aus medialer Wirkung zusam-mengefasst. Unter den Risiken aus besonderen Er-eignissen im Beschaffungs- und Produktionsnetz-werk des Volkswagen Konzerns wird insbesondere das Risiko beschrieben, dass die derzeitige Aus-breitung des Coronavirus zu Versorgungsrisiken in der Beschaffung führen und die Produktion stark beeinträchtigen kann. In der Folge kann es bei Volkswagen zu Engpässen oder sogar Ausfällen in der Produktion und damit zu einer Abweichung ge-genüber der geplanten Produktionsmenge kommen. Für diese Risikokategorie ist die Eintrittswahrschein-lichkeit mit hoch (Vorjahr: hoch) und das Schaden-ausmaß mit mittel (Vorjahr: mittel) von Volkswagen bewertet. Die größten Risiken aus dem GRC-Regelprozess und dem RQP liegen insbesondere im Bereich der Cyber-Sicherheit und neuer regulatori-scher Vorgaben in der IT, in Qualitätsproblemen so-wie in volatilen Beschaffungsmärkten.

diese Risikokategorie ist die Eintrittswahrscheinlich-keit mit hoch (Vorjahr: hoch) und das Schadenaus-maß mit mittel (Vorjahr: mittel) von Volkswagen be-wertet. Die größten Risiken aus dem GRC-Regelprozess und dem RQP resultieren aus volati-len Devisenmärkten.

Unter "Chancen und Risiken aus Mergers & Acquisitions und/oder anderen strategischen Kooperationen/Beteiligungen" fasst der Volkswagen Konzern Chancen und Risiken aus Kooperationen, Risiken aus der Werthaltigkeit von Goodwills bezie-hungsweise Markennamen sowie Risiken aus dem Verkauf von Beteiligungen zusammen. Für diese Risikokategorie ist die Eintrittswahrscheinlichkeit mit mittel (Vorjahr: hoch) und das Schadenausmaß mit hoch (Vorjahr: hoch) von Volkswagen bewertet. Die größten Risiken aus dem GRC-Regelprozess und dem RQP liegen in der Zusammenarbeit mit an-deren Partnern.

Zur Risikokategorie "Risiken aus Umwelt und Sozia-les" zählen Personalrisiken sowie Risiken aus um-weltschutzrechtlichen Auflagen. Für diese Risikoka-tegorie ist die Eintrittswahrscheinlichkeit mit mittel (Vorjahr: mittel) und das Schadenausmaß mit mittel (Vorjahr: mittel) von Volkswagen bewertet. Die größ-ten Risiken aus dem GRC-Regelprozess und dem RQP ergeben sich aus der Nichterreichung CO2-bezogener Vorgaben.

Unter "Rechtsrisiken" sind Risiken aus Rechtsstrei-tigkeiten und Rechtsrisiken im Zusammenhang mit der Dieselthematik sowie steuerrechtliche Risiken subsumiert. Für diese Risikokategorie ist die Ein-trittswahrscheinlichkeit mit mittel (Vorjahr: mittel) und das Schadenausmaß mit mittel (Vorjahr: hoch) von Volkswagen bewertet. Die größten Risiken aus dem GRC-Regelprozess und dem RQP stehen im Zusammenhang mit der Dieselthematik.

Zur Kategorie "Finanzrisiken" zählt der Volkswagen Konzern Finanzrisiken, Risiken aus Finanzinstru-menten, Liquiditätsrisiken sowie Risiken und Chancen im Finanzdienstleistungsgeschäft. Für

Bewertung der Volkswagen AG zu Rechtsrisiken aus der Dieselthematik

Zur Absicherung der dem Volkswagen Konzern im Zeitpunkt der Aufstellung seines Lageberichts be-kannten Rechtsrisiken im Zusammenhang mit der Dieselthematik enthalten die Rückstellungen des Volkswagen Konzerns für Prozess- und Rechtsrisi-ken zum 31. Dezember 2020 auf Basis des gegen-wärtigen Kenntnisstands und aktueller Einschätzun-gen von Volkswagen einen Betrag von rund

1,9 Mrd. € (2,9 Mrd. €). Soweit bereits hinreichend bewertbar, wurden im Zusammenhang mit der Die-selthematik insgesamt Eventualverbindlichkeiten in Höhe von 4,2 Mrd. € (3,7 Mrd. €) im Konzernanhang des Volkswagen Konzerns angegeben, auf die Anle-gerverfahren in Deutschland entfallen davon rund 3,5 Mrd. € (3,4 Mrd. €). Aufgrund der noch nicht abgeschlossenen Sachverhaltsaufklärung sowie der Vielschichtigkeit der einzelnen Einflussfaktoren und der noch andauernden Abstimmungen mit den Behörden, unterliegen die im Zusammenhang mit der Dieselthematik im Volkswagen Konzern gebil-deten Rückstellungen sowie die angegebenen

Eventualverbindlichkeiten und die weiteren latenten Rechtsrisiken zum Teil erheblichen Einschätzungsri-siken. Sollten sich diese Rechts- bzw. Einschät-zungsrisiken verwirklichen, kann dies zu weiteren er-heblichen finanziellen Belastungen führen. Insbeson-dere lässt sich nicht ausschließen, dass aufgrund von zukünftigen Erkenntnissen oder Ereignissen die von Volkswagen gebildeten Rückstellungen möglich-erweise angepasst werden müssen.

Weitergehende Angaben zu den Schätzungen hin-sichtlich der finanziellen Auswirkungen sowie Anga-ben zu Unsicherheiten hinsichtlich der Höhe oder der Fälligkeit von Beträgen der Rückstellungen und Eventualverbindlichkeiten im Zusammenhang mit der Dieselthematik werden von Volkswagen gemäß IAS 37.92 nicht gemacht, um die Ergebnisse der Verfahren und die Interessen des Unternehmens nicht zu beeinträchtigen.

Gesamtaussage zur Risiko- und Chancen-situation des Volkswagen Konzerns

Die Gesamtrisiko- und Chancensituation ergibt sich für den Volkswagen Konzern aus den zuvor genannten Einzelrisiken und -chancen. Um dieBeherrschung dieser Risiken zu gewährleisten, hat Volkswagen ein umfassendes Risikomanagement-system geschaffen. Die größten Risiken über alle Risikokategorien hinweg bestehen für den Volks-wagen Konzern in einer negativen Markt- und Ab-satzentwicklung, in Bezug auf Qualität und Cyber-Sicherheit sowie in einer nicht bedarfs- und anfor-derungsgerechten Produktentwicklung insbeson-dere im Hinblick auf Elektromobilität und Digitali-sierung. Darüber hinaus stellt die Nichterreichung CO2-bezogener Vorgaben ein Risiko dar. Weiterhin verbleiben für den Volkswagen Konzern Risiken aus der Dieselthematik. Für das Jahr 2021 können sich aus einer nicht nachhaltig erfolgreichen Eindäm-mung der Covid-19-Pandemie negative Auswirkun-gen, zum Beispiel aus Versorgungsengpässen, er-geben. Nach den dem Volkswagen Konzern zum Zeitpunkt der Aufstellung seines Lageberichts be-kannten Informationen bestehen keine Risiken, die den Fortbestand wesentlicher Konzerngesellschaf-ten oder des Volkswagen Konzerns gefährden könnten.

Veröffentlichung der Erklärung

90

KzounzerrnUlagenbetreichrt unndeLhagemberiechtndesr Pfoürshchre uSEng

Veröffentlichung der Erklärung zur Unternehmensführung

Die Porsche SE hat die nach §§ 289f und 315d HGB vorgesehene Erklärung zur Unternehmensführung abgegeben. Die Erklärung ist unter www.porsche-se.com/unternehmen/corporate-governance/ veröffentlicht.

Veröffentlichung der Erklärung zur Unternehmensführung/

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

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Zur Vereinbarung über die wesentlichen Eckpunkte für eine umfassende Neuausrichtung der MAN

Truck & Bus SE im Volkswagen Konzern sowie der Zustimmung der Navistar-Aktionäre zu der Über-nahme durch TRATON verweisen wir auf die Aus-führungen im Kapitel "Ereignisse nach dem Bilanz-stichtag" im Anhang zum Konzernabschluss.

Darüber hinaus ergaben sich mit Ausnahme der im Kapitel "Wesentliche Ereignisse und Entwicklungen im Porsche SE Konzern" dargestellten Entwicklungen bei den Rechtsstreitigkeiten keine berichtspflichtigen Ereignisse nach dem Bilanzstichtag.

Prognosebericht

92

KuonnzedrnlaAgebuersichbt ulnidcLkagebericht der Porsche SE

Prognosebericht und Ausblick

Entwicklung der Weltwirtschaft

Den Planungen liegt die Annahme zugrunde, dass sich die globale Wirtschaftsleistung im Jahr 2021 insgesamt erholen wird - vorbehaltlich einer nach-haltigen Eindämmung der Covid-19-Pandemie. Das Wachstum wird aller Voraussicht nach genügen, um etwa das Niveau vor der Pandemie zu erreichen. Wir gehen davon aus, dass zur Unterstützung dieser Entwicklung die expansive Geldpolitik der Zentral-banken fortbestehen wird und halten daher einen Anstieg der Zinsen in den USA und im Euroraum derzeit nicht für wahrscheinlich. Für 2021 wird mit einem stärkeren Euro im Verhältnis zu für den Volkswagen Konzern wesentlichen Währungen ge-rechnet.

Risiken sieht die Porsche SE weiterhin in protektio-nistischen Tendenzen, Turbulenzen auf den Finanz-märkten sowie strukturellen Defiziten in einzelnen Ländern. Zudem werden die Wachstumsaussichten von anhaltenden geopolitischen Spannungen und Konflikten belastet. Es wird davon ausgegangen, dass sowohl die fortgeschrittenen Volkswirtschaften als auch die Schwellenländer eine positive Dynamik verzeichnen werden. Die Entwicklung der Automobil-branche ist eng an den Verlauf der Weltwirtschaft ge-koppelt.

Entwicklung der Märkte für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge

Es wird erwartet, dass sich die Märkte für Pkw im Jahr 2021 in den einzelnen Regionen uneinheitlich entwickeln werden. Insgesamt wird das weltweite Nachfragevolumen von Neufahrzeugen - vorbehalt-lich einer erfolgreichen Eindämmung der Covid-19-Pandemie - voraussichtlich spürbar über dem des Berichtsjahres liegen, jedoch das Niveau vor der Pandemie nicht erreichen.

Auch die Märkte für leichte Nutzfahrzeuge werden sich im Jahr 2021 in den einzelnen Regionen unter-schiedlich entwickeln; insgesamt wird für 2021 - vorbehaltlich einer erfolgreichen Eindämmung der Covid-19-Pandemie - mit einer moderat steigenden Nachfrage gerechnet.

Entwicklung der Märkte für Nutzfahrzeuge

Es wird für 2021 erwartet, dass sich die Neuzulas-sungen von mittelschweren und schweren Lkw mit einem Gesamtgewicht von mehr als 6 t auf den für den Volkswagen Konzern relevanten Märkten im Vorjahresvergleich deutlich positiv entwickeln, mit regional unterschiedlichen Ausprägungen. Auf den für den Volkswagen Konzern relevanten Busmärkten wird für das Jahr 2021 mit einer insgesamt moderat steigenden Nachfrage mit unterschiedlichen regio-nalen Entwicklungen gerechnet.

Entwicklung der Märkte für Finanzdienstleistungen

Es wird erwartet, dass automobilbezogene Finanz-dienstleistungen im Jahr 2021, insbesondere vor dem Hintergrund der anhaltenden Herausforderun-gen aus der Covid-19-Pandemie, eine hohe Bedeu-tung für den weltweiten Fahrzeugabsatz haben. Es wird davon ausgegangen, dass in Schwellenmärkten mit bisher niedriger Marktdurchdringung die Nach-frage steigen wird. In Regionen mit bereits entwi-ckelten automobilen Finanzdienstleistungsmärkten wird sich der Trend fortsetzen, Mobilität zu möglichst geringen Gesamtkosten zu erwerben. Dabei werden integrierte Gesamtlösungen, die mobilitätsnahe Dienstleistungsmodule wie Versicherungen und in-novative Servicepakete einschließen, an Bedeutung gewinnen. Zusätzlich wird damit gerechnet, dass die Nachfrage nach neuen Mobilitätsformen, etwa Ver-mietmodellen, sowie nach integrierten Mobilitäts-dienstleistungen, zum Beispiel Parken, Tanken und Laden, zunehmen wird und dass sich die im europäi-schen Leasinggeschäft mit Einzelkunden begonnene Verschiebung von Finanzierung zu Leasing weiter fortsetzen wird.

Im Bereich der mittleren und schweren Nutzfahr-zeuge wird in den Schwellenländern eine steigende Nachfrage nach Finanzdienstleistungsprodukten er-wartet. Auf den entwickelten Märkten wird für 2021 mit einem erhöhten Bedarf an Telematikdiensten und Serviceleistungen gerechnet.

Voraussichtliche Entwicklung des Volkswagen Konzerns

Volkswagen sieht sich auf die künftigen Herausfor-derungen im Geschäft rund um die Automobilität und die heterogene Entwicklung der regionalen Au-tomobilmärkte insgesamt gut vorbereitet. Die Markenvielfalt des Volkswagen Konzerns, seine Prä-senz auf allen wichtigen Märkten der Welt, die breite und gezielt ergänzte Produktpalette sowie seine Technologien und Dienstleistungen verschaffen dem Volkswagen Konzern weltweit eine gute Position im Wettbewerb. Im Zuge der Transformation seines Kerngeschäfts positioniert Volkswagen die Konzern-marken noch trennschärfer und optimiert sein Fahr-zeug- und Antriebsportfolio. Im Fokus stehen dabei vor allem die CO2-Bilanz seiner Fahrzeugflotte und die Konzentration auf die attraktivsten und wachs-tumsstärksten Marktsegmente. Zusätzlich arbeitet der Volkswagen Konzern mit der fortlaufenden Ent-wicklung neuer Technologien und seiner Baukästen daran, die Vorteile des Mehrmarkenkonzerns noch gezielter zu nutzen.

Den Planungen von Volkswagen liegt die Annahme zugrunde, dass sich die globale Wirtschaftsleistung im Jahr 2021 insgesamt erholen wird - vorbehaltlich einer nachhaltigen Eindämmung der Covid-19-Pan-demie. Zudem beruhen die Planungen auf den der-zeitigen Strukturen des Volkswagen Konzerns, so-dass die Auswirkungen organisatorischer Verände-rungen, wie der Erwerb weiterer Anteile durch die TRATON SE an Navistar, in der Prognose nicht be-rücksichtigt sind.

Der Volkswagen Konzern geht davon aus, dass die Auslieferungen an Kunden im Jahr 2021 - vorbe-haltlich einer erfolgreichen Eindämmung der Covid-19-Pandemie - unter weiterhin herausfor-dernden Marktbedingungen deutlich über dem Vor-jahr liegen werden.

Herausforderungen ergeben sich insbesondere aus dem konjunkturellen Umfeld, der steigenden Wettbe-werbsintensität, volatilen Rohstoff- und Devisen-märkten, der Absicherung der Lieferketten sowie aus verschärften emissionsbezogenen Anforderungen.

Volkswagen erwartet, dass die Umsatzerlöse des Volkswagen Konzerns und des Bereichs Pkw im Jahr 2021 signifikant über dem Vorjahreswert liegen wer-den. Für das operative Ergebnis des Konzerns und des Bereichs Pkw wird im Jahr 2021 mit einer opera-tiven Umsatzrendite zwischen 5,0 und 6,5 % gerech-net. Für den Bereich Nutzfahrzeuge geht Volkswagen bei deutlich über dem Vorjahr liegenden Umsatzerlö-sen von einer operativen Umsatzrendite zwischen 4,0 und 5,5 % vor Restrukturierungsmaßnahmen aus. Für den Konzernbereich Finanzdienstleistungen rechnet Volkswagen bei spürbar über dem Vorjahr liegenden Umsatzerlösen mit einem operativen Er-gebnis in der Größenordnung des Vorjahres.

Voraussichtliche Entwicklung des Porsche SE Konzerns

Das Ergebnis des Porsche SE Konzerns wird maß-geblich von dem der Porsche SE zuzurechnenden at Equity-Ergebnis und damit von der Ergebnissitua-tion des Volkswagen Konzerns beeinflusst.

Die Prognose des Ergebnisses nach Steuern des Porsche SE Konzerns basiert daher weitgehend auf den Erwartungen des Volkswagen Konzerns zu sei-ner zukünftigen Entwicklung. Während in die Prog-nose des Porsche SE Konzerns das Ergebnis nach Steuern des Volkswagen Konzerns eingeht, liegt der Prognose des Volkswagen Konzerns lediglich sein operatives Ergebnis zugrunde. So beeinflussen Ef-fekte außerhalb des operativen Ergebnisses auf Ebene des Volkswagen Konzerns nicht dessen Prognose, sie wirken sich aber anteilig auf die Höhe des prognostizierten Ergebnisses nach Steuern des Porsche SE Konzerns aus.

Die Erwartungen des Volkswagen Konzerns zu der künftigen Entwicklung wurden daher durch den Vor-stand der Porsche SE ergänzt. Dies schließt auch die Erwartungen des Vorstands der Porsche SE zu den Ergebnisbeiträgen aus Beteiligungen mit ein, die im Finanzergebnis des Volkswagen Konzerns enthalten sind.

zukünftigen Investitionen und Desinvestitionen des Porsche SE Konzerns oder aus zukünftigen organisatorischen Veränderungen auf Ebene des Volkswagen Konzerns werden nicht berücksichtigt. Insbesondere aufgrund der Erwartungen des Volkswagen Konzerns zu seiner künftigen Entwick-lung und der weiterhin bestehenden Unsicherheiten in Bezug auf die Covid-19-Pandemie sowie mögli-cher Sondereffekte im Zusammenhang mit der Dieselthematik geht der Porsche SE Konzern für das Geschäftsjahr 2021 von einem positiven Konzernergebnis nach Steuern zwischen 2,6 Mrd. € und 4,1 Mrd. € aus.

Zum 31. Dezember 2020 verfügte der Porsche SE Konzern über eine Nettoliquidität in Höhe von

563 Mio. €. Zum 31. Dezember 2021 wird unverän-dert eine positive Nettoliquidität für den Porsche SE Konzern angestrebt, die sich ohne Berücksichtigung künftiger Investitionen und Desinvestitionen voraus-sichtlich zwischen 0,4 Mrd. € und 0,9 Mrd. € bewe-gen wird.

Stuttgart, den 10. März 2021

Die nachfolgende Ergebnisprognose basiert auf der derzeitigen Struktur des Porsche SE Konzerns und des Volkswagen Konzerns. Effekte aus etwaigenPorsche Automobil Holding SE Der Vorstand

Glossar

Glossar

Glossar

Ausgewählte Begriffe auf einen Blick

Bruttomarge

Mit der Bruttomarge wird der prozentuale Anteil des Bruttoergebnisses des Volkswagen Konzerns an seinen Umsatzerlösen innerhalb einer Periode er-mittelt. Die Bruttomarge gibt Auskunft über die Pro-fitabilität nach Kosten des Umsatzes.

Eigenkapitalquote

Die Eigenkapitalquote gibt den prozentualen Anteil des Eigenkapitals am Gesamtkapital zu einem Stichtag an. Diese Quote ist ein Indikator für die Stabilität und Kapitalkraft des Unternehmens und zeigt den Grad der finanziellen Unabhängigkeit.

Operatives Ergebnis

Die Umsatzerlöse des Volkswagen Konzerns, in de-nen die Geschäftsentwicklung der at Equity konsolidierten chinesischen Joint Ventures nicht enthalten ist, sind das finanzielle Abbild des Markt-erfolgs des Volkswagen Konzerns. Nach Berück-sichtigung des Ressourceneinsatzes ist das operative Ergebnis Ausdruck der originären Unternehmenstätigkeit und zeigt den wirtschaftli-chen Erfolg des Kerngeschäfts.

Operative Umsatzrendite

Die operative Umsatzrendite des Volkswagen Konzerns ist das Verhältnis von erwirtschaftetem operativen Ergebnis zu Umsatzerlösen.

Steuerquote

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Bei der Steuerquote handelt es sich um das in Pro-zent angegebene Verhältnis zwischen den Steuern vom Einkommen und vom Ertrag und dem Gewinn vor Steuern. Die Steuerquote zeigt den Anteil, der vom erwirtschafteten Gewinn als Steuern abzufüh-ren ist.

Umsatzrendite vor Steuern

Als Umsatzrendite ist das in Prozent ausgedrückte Verhältnis von Gewinn vor Steuern und Umsatzerlö-sen innerhalb einer Periode definiert. Sie zeigt die Höhe des je Umsatzeinheit erwirtschafteten Ge-winns. Die Umsatzrendite gibt Auskunft über die Profitabilität der gesamten Geschäftstätigkeit vor Abzug von Steuern vom Einkommen und vom Er-trag.

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