FRANKFURT (Dow Jones)--Unsere Auswahl an Ereignissen aus der Finanz- und Wirtschaftswelt, die in der Woche im Fokus stehen werden (Angaben in Ortszeit Deutschland):


1. Ifo-Geschäftsklimaindex sinkt im September zum vierten Mal 

Der unsichere Ausblick infolge des Ukraine-Kriegs und die weiter gestiegenen Energiepreise dürften das Ifo-Geschäftsklima im September ein weiteres Mal belastet haben. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte erwarten, dass der Ifo-Geschäftsklimaindex auf 87,1 (August: 88,5) Punkte gesunken ist. Es wäre der vierte Rückgang in Folge, der erneut von einer Eintrübung sowohl der Lagebeurteilung als auch der Geschäftsaussichten getragen sein dürfte. Die Einkaufsmanagerumfrage hatte zuvor einen deutlichen Rückgang der Geschäftsaktivität im Dienstleistungssektor zutage gefördert.

>>> Montag, 26. September 2022; 10:00 Uhr


2. Scholz und Länderchefs pokern um Kostenverteilung des Entlastungspakets 

Es brodelt zwischen Bund und Ländern. Die Bundesregierung hat ein drittes Entlastungspaket im Umfang von 65 Milliarden Euro vorgeschlagen. Einen Teil der Zeche - rund 19 Milliarden Euro - sollen die Länder zahlen. Und die zieren sich, denn sie fühlen sich übergangen. Sie drohen mit einer Blockade im Bundesrat. Der Bund müsse einen höheren Finanzierungsanteil an dem Paket übernehmen, das Einmalzahlungen für Rentner und Studenten, einen Preisdeckel für Energie sowie ein Nachfolgemodel für das 9-Euro-Ticket vorsieht. Bundeskanzler Olaf Scholz muss nun beim Sondertreffen mit den Länderchefs feilschen. Denn nicht nur in den Länderhaushalten ist das Geld knapp. Die Bundesregierung will im kommenden Jahr die Schuldenbremse einhalten. Doch Ausgabenpläne und -wünsche türmen sich.

>>> Mittwoch, 28. September 2022; 23:59 Uhr


3. Porsche soll die Stimmung an der Börse und in Wolfsburg heben 

Es soll der größte Börsengang in Deutschland seit vielen Jahren werden: Porsche will mit einer Bewertung von bis zu 75 Milliarden Euro nicht nur dem Volkswagen-Konzern und den Eigentümerfamilien einen Geldregen bescheren. Große Hoffnungen auf ein gelungenes Börsendebüt der Marken-Ikone gibt es auch außerhalb von Wolfsburg und Zuffenhausen. Dem regelrecht eingebrochenen IPO-Markt soll der Sportwagenhersteller als Eisbrecher neuen Schub verleihen, so die Hoffnung vieler Investoren. Ob Porsche die hohen Erwartungen erfüllen kann? Die ersten Signale stimmen trotz des widrigen Umfelds optimistisch - die Nachfrage nach Porsche-Aktien scheint außerordentlich hoch zu sein.

>>> Donnerstag, 29. September 2022; 09:15 Uhr


4. Herbstgutachten steht im Zeichen erwarteter Rezession 

Die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute dürften wenig positive Botschaften im Gepäck haben, wenn sie in Berlin ihr traditionelles Herbstgutachten vorstellen. In eigenen Prognosen haben die meisten der beteiligten Häuser bereits ihre Erwartungen deutlich revidiert und rechnen nun überwiegend mit einem Schrumpfen der Wirtschaftsleistung im kommenden Jahr - so das Ifo-Institut mit einem Minus von 0,3 Prozent und das Kieler IfW mit einem Rückgang um 0,7 Prozent. Unausweichlich scheint eine "Winter-Rezession", wie sie das Ifo-Institut vor zwei Wochen vorhersagte. Entscheidend dürfte aber auch sein, welche Inflationsentwicklung die Experten vorhersehen - und ob sie die zunehmenden Forderungen stützen, die Schuldenbremse auch 2023 auszusetzen.

>>> Donnerstag, 29. September 2022; 10:00 Uhr


5. Deutsche HVPI-Inflation im September zweistellig 

Der Wegfall des so genannten Tankrabatts dürfte die Inflation in Deutschland in den zweistelligen Bereich getrieben haben. Volkswirte erwarten, dass der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) gegenüber dem Vormonat um 1,5 Prozent gestiegen ist und um 10,2 (August: 8,8) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats lag. Bereits am Vormittag kommen Verbraucherpreisdaten aus sechs Bundesländern. Die deutschen Daten sind der wichtigste Vorlauf-Indikator der Euroraum-Inflation.

>>> Donnerstag, 29. September 2022; 14:00 Uhr


6. Euroraum-Inflation steigt im September auf 9,7 Prozent 

Die Inflationszahlen für September dürften die nächste unangenehme Überraschung für Verbraucher und Europäische Zentralbank (EZB) bringen. Volkswirte erwarten, dass die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 1,0 Prozent gestiegen sind und um 9,7 (August: 9,1) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats lagen. Ursache war der abermals starke Anstieg der Energiepreise, der auch Preisanstiege in anderen Kategorien nach sich gezogen haben dürfte. Für den Kernverbraucherpreisindex werden Raten von 0,9 und 4,7 (4,3) Prozent erwartet. Das könnte Spekulationen über einen erneut sehr großen Zinsschritt der EZB nach sich ziehen.

>>> Freitag, 30. September 2022; 11:00 Uhr


Mitarbeit: Andrea Thomas, Andreas Kißler, Markus Klausen, Hans Bentzien

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DJG/sha

(END) Dow Jones Newswires

September 23, 2022 12:26 ET (16:26 GMT)