NEW YORK (Dow Jones)--Die jüngste Eskalation im Konflikt zwischen Israel und dem Iran sorgt zum Wochenausklang an der Wall Street für eine uneinheitliche Tendenz. Israel soll Berichten zufolge mit einem Vergeltungsschlag auf die iranischen Angriffe vom vergangenen Wochenende reagiert haben. Iranischen Angaben zufolge kam es jedoch zu keinen nennenswerten Schäden, was den Verkaufsdruck an den Börsen mildert. "Die Märkte werden die aktuellen Schlagzeilen sehr aufmerksam verfolgen und versuchen, das Risiko einer Ausweitung der iranisch-israelischen Spannungen zu einem vollwertigen Konflikt in der Region einzuschätzen", so die ING-Analysten.

Der Dow-Jones-Index gewinnt am Mittag (Ortszeit) 0,4 Prozent auf 37.920 Punkte. Dagegen geht es für den S&P-500 und den Nasdaq-Composite um 0,6 bzw. 1,4 Prozent nach unten. Der Technologie-Sektor wird dabei auch von den Abgaben der Netflix-Aktie belastet, die um 8,6 Prozent nachgibt. Der Streaminganbieter hat zwar gute Ergebnisse für das erste Quartal vorgelegt, allerdings einen pessimistischen Umsatzausblick für das laufende zweite Quartal gegeben.


   Durchwachsene Zahlen belasten Procter & Gamble 

Konjunkturdaten standen am Freitag nicht auf der Agenda, dafür haben - unter anderem - Procter & Gamble und American Express im Zuge der laufenden Bilanzsaison Zahlen veröffentlicht. Procter & Gamble hat im dritten Geschäftsquartal mehr verdient als erwartet, doch verfehlte der Umsatz die Erwartungen. Seine Gewinnprognose hob der Konsumgüterkonzern an, das Umsatzziel bestätigte er. Für die Aktie geht es um 0,9 Prozent nach unten.

American Express überraschte positiv mit den Quartalszahlen. Der Gewinn fiel höher aus als von Analysten erwartet. Die Aktie gewinnt 4,7 Prozent.

Der Kurs von Paramount Global springt um 8,5 Prozent nach oben. Einem Bericht der New York Times zufolge verhandelt die Filmstudio-Sparte von Sony mit Apollo Global Management über ein gemeinsames Gebot für Paramount.

Der Rückruf von rund 3.900 Cybertrucks drückt die Tesla-Aktie um 0,5 Prozent ins Minus. Fehlerhafte Gaspedale können dazu führen, dass die Fahrzeuge abrupt beschleunigen.


   Ölpreise kommen von Tageshochs zurück - Schäden im Iran offenbar gering 

Am Devisenmarkt fällt die Reaktion auf die jüngsten Ereignisse im Nahen Osten verhalten aus. Der Dollar profitierte nur vorübergehend davon, der Dollar-Index verliert aktuell 0,1 Prozent. Der Yen und der Schweizer Franken - ebenfalls klassische Fluchtwährungen in Krisenzeiten - verzeichneten zwischenzeitlich mehr Zulauf. Im Fall des Yen wetteten Anleger wohl auf eine Intervention Japans zugunsten der heimischen Währung, vermutet MUFG. Der Yen bewege sich auf einem Niveau, auf dem mit Eingriffen zu rechnen sei.

Staatsanleihen sind als vermeintlich sichere Häfen ebenfalls gesucht. Steigende Kurse lassen im Gegenzug die Renditen zurückkommen. Die Rendite zehnjähriger Papiere fällt um 2,1 Basispunkte auf 4,61 Prozent.

Auch der Goldpreis profitiert von seinem Status als "sicherer Hafen". Der Preis für die Feinunze erhöht sich um 0,6 Prozent auf 2.394 Dollar.

Die Ölpreise zeigen sich volatil. Aktuel geht für die Notierungen von Brent und WTI um bis zu 0,5 Prozent nach oben. XTB verweist auf Berichte der staatlichen iranischen Nachrichtenagentur IRNA, wonach sich die Schäden in Grenzen hielten. Zudem hat die International Atomic Energy Agency bestätigt, dass die iranischen Atomanlagen intakt seien.


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INDEX           zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
DJIA          37.919,91  +0,4%   144,53      +0,6% 
S&P-500        4.982,98  -0,6%   -28,14      +4,5% 
Nasdaq-Comp.  15.376,82  -1,4%  -224,68      +2,4% 
Nasdaq-100    17.126,53  -1,5%  -267,78      +1,8% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit     Rendite  Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre         4,96      -2,6        4,99       54,3 
5 Jahre         4,65      -3,1        4,68       64,6 
7 Jahre         4,63      -3,0        4,66       66,2 
10 Jahre        4,61      -2,1        4,63       72,5 
30 Jahre        4,71      -2,4        4,73       73,7 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %  Do, 8:20 Uhr  Do, 17:20   % YTD 
EUR/USD                1,0658        +0,1%        1,0632     1,0663   -3,5% 
EUR/JPY                164,72        +0,1%        164,18     164,83   +5,9% 
EUR/CHF                0,9690        -0,2%        0,9667     0,9720   +4,4% 
EUR/GBP                0,8596        +0,5%        0,8566     0,8556   -0,9% 
USD/JPY                154,56        -0,0%        154,40     154,60   +9,7% 
GBP/USD                1,2398        -0,3%        1,2414     1,2463   -2,6% 
USD/CNH (Offshore)     7,2480        -0,0%        7,2526     7,2483   +1,7% 
Bitcoin 
BTC/USD             64.496,35        +1,4%     62.108,87  63.794,66  +48,1% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.         +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               83,12        82,73         +0,5%      +0,39  +14,4% 
Brent/ICE               87,33        87,11         +0,3%      +0,22  +14,0% 
GAS                            VT-Settlem.                  +/- EUR 
Dutch TTF               30,73        32,14         -4,4%      -1,41  -13,6% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          2.393,96     2.379,37         +0,6%     +14,59  +16,1% 
Silber (Spot)           28,64        28,23         +1,5%      +0,41  +20,5% 
Platin (Spot)          935,23       939,65         -0,5%      -4,42   -5,7% 
Kupfer-Future            4,49         4,44         +1,1%      +0,05  +14,8% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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April 19, 2024 12:14 ET (16:14 GMT)