(Die OMV hat Aussagen zur Genehmigung im ersten Absatz präzisiert.)

WIEN (dpa-AFX) - Die in den USA sehr kritisch gesehene Gaspipeline Nord Stream 2 zwischen Russland und Deutschland ist nach Angaben des Investors OMV auf einem guten Weg. "Das Projekt ist im Plan", sagte der Chef des österreichischen Energiekonzerns, Rainer Seele, am Donnerstag in Wien. Die Verlegung der Rohre beim Anlandepunkt in Deutschland habe begonnen. Dank einer neuen Route werde eine Genehmigung vonseiten Dänemarks nun viel einfacher, ist die OMV überzeugt. Denn die Trasse führe nun nicht mehr durch dänische Hoheitsgewässer, sondern durch internationale Gewässer der "ausschließlichen Wirtschaftszone Dänemarks".

In der 1200 Kilometer langen Pipeline soll ab 2020 russisches Gas durch die Ostsee nach Europa fließen. Die USA sehen darin eine wachsende Abhängigkeit der EU von Moskau und wollen eigenes verflüssigtes Erdgas nach Europa exportieren.

"Welches Gas gekauft wird, entscheidet letztendlich der Markt und nicht die Politik", meinte Seele. Die Verbraucher seien nicht gewillt, einen höheren Preis zu zahlen, nur weil das Gas mit einem Schiff mit den Atlantik transportiert werde. Am deutlich steigenden Bedarf in der EU bestehe kein Zweifel. 2030 müssten 80 Prozent des Gases importiert werden. Die OMV hat bisher als einer der Investoren

- darunter ist auch die deutsche Wintershall - knapp 500 Millionen

Euro in das Projekt gesteckt.

Im ersten Halbjahr hat die OMV bei einem stabilen Umsatz von 10,7 Milliarden Euro ihr Ergebnis deutlich verbessert. Das um Lagerhaltungseffekte bereinigte operative Ergebnis vor Sondereffekten verbesserte sich um fünf Prozent auf 1,54 Milliarden Euro. Unterm Strich drehte das Ergebnis im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auch dank der Beteiligung am russischen Gasfeld Juschno Russkoje von minus 112 Millionen Euro auf plus 807 Millionen Euro./mrd/DP/jha