BRÜSSEL (dpa-AFX) - Russland und die Ukraine haben am Donnerstag in Brüssel über künftige Gaslieferungen verhandelt. Dabei ging es um die Durchleitung russischen Erdgases durch ukrainische Pipelines Richtung Westeuropa, aber auch um Gas, das für die Ukraine selbst bestimmt ist. Die EU-Kommission hat Vertreter beider Länder eingeladen, deren Beziehungen wegen des Kriegs in der Ostukraine gespannt sind.

Der russische Energieminister Alexander Nowak sagte vor Beginn der Gespräche der Agentur Interfax zufolge: "Wir sind zu konstruktiven Verhandlungen bereit."

Es geht um die Zeit nach 2019, wenn bisherige Verträge auslaufen und die neue Ostseepipeline Nord Stream 2 den Betrieb aufnehmen könnte. Mit dieser neuen Leitung für russisches Gas nach Westeuropa könnte die Bedeutung des Transits durch die Ukraine abnehmen. Russland hat aber zugesagt, die Durchleitungen nicht ganz zu stoppen.

Verhandelt werden soll über die Dauer eines künftigen Vertrags sowie Mengen und Preise. EU-Kommissionsvize Maros Sefcovic hatte vorab erklärt, Fortschritte in den Gesprächen wären ein gutes Signal an die Märkte und Verbraucher. Die russische Regierung hatte aber bereits die Erwartung an eine Einigung gedämpft./vsr/DP/stw