Chisinau (Reuters) - Moldawien droht eine Energiekrise: Der russische Energiekonzern Gazprom habe es abgelehnt, die Zahlung der Gasrechnung für Januar aufzuschieben, teilte die Regierung des südeuropäischen Landes am Mittwoch mit.

Der stellvertretende Ministerpräsident Andrei Spinu sagte, sein Land sei nur in der Lage, 38 Millionen Dollar von einer Gesamtrechnung von 63 Millionen Dollar zu bezahlen. Die Regierung kündigte an, sie werde das Parlament am Donnerstag um die Verhängung des Ausnahmezustands ersuchen, der ihr weitreichende Befugnisse zur Verwaltung des Energiesektors einräumt. Dazu gehört etwa die Umstellung der Gasversorgung von der Industrie auf die Haushalte und die Verwendung von Haushaltsmitteln zur Bezahlung des Brennstoffs.

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte am Mittwoch in Moskau, die russischen Gasverkäufe an Moldawien seien eine kommerzielle Angelegenheit zwischen Gazprom und der ehemaligen Sowjetrepublik. Das Gas werde aber geliefert und müsse bezahlt werden.

Moldawien und Gazprom hatten erst Ende Oktober einen Lieferstreit beigelegt und einen Fünfjahresvertrag geschlossen, der am 1. November begann.