HERZOGENAURACH (dpa-AFX) - Der Sportartikelhersteller Puma setzt wegen der Corona-Krise die Dividende aus. Wegen der "stark negativen Auswirkungen" auf das Geschäft solle der Hauptversammlung ein entsprechender Vorschlag gemacht werden, teilte der MDax-Konzern am Freitag in Herzogenaurach mit. Zudem soll der Vorstand zunächst im April zu 100 Prozent auf seine Gehälter verzichten. Danach werde die Situation neu beurteilt, sagte ein Sprecher auf Nachfrage.

Bei Anlegern kamen die Nachrichten schlecht an. Die Puma-Aktie lag am Vormittag rund 4,5 Prozent im Minus. Im laufenden Jahr haben die Papiere infolge der Panik an den Märkten fast 30 Prozent eingebüßt. Auf längere Sicht sieht es dagegen noch deutlich besser aus. In den zurückliegenden drei Jahren steht für die Titel ein Plus von rund 70 Prozent zu Buche.

Mit Ausnahme von China, Japan und Südkorea seien wegen der Virus-Krise momentan fast alle Puma-Geschäfte und die der Partner geschlossen, hieß es. Zwar laufe der Online-Verkauf noch in fast allen Märkten, doch mache dieser weniger als 10 Prozent des Konzerngeschäfts aus. Dies habe zu einem deutlichen Rückgang bei den Erlösen und beim Barmittelzufluss geführt. Wie lange diese Situation anhalten werde, sei derzeit nicht absehbar, hieß es weiter.

Momentan reduziere das Unternehmen Kosten und Geldabfluss wo immer möglich und ergreife Maßnahmen zur Sicherung der Finanzierung, teilte Puma weiter mit. Das sei in der Corona-Krise von entscheidender Bedeutung. Die Aussetzung der Dividende sowie den vorerst kompletten Verzicht des Vorstands auf sein Gehalt erachtet Puma in diesem Kontext als richtigen Schritt. Um weiteres Geld einzusparen, sollen auch die Gehälter der Mitglieder des obersten Führungskreises um 25 Prozent gekürzt werden.

Wegen der grassierenden Pandemie wird Puma seine für den 7. Mai geplante Hauptversammlung nun digital abhalten. Außerdem wird sich der Termin für die Veröffentlichung der Ergebnisse für das erste Quartal um eine Woche auf den 7. Mai verschieben.

Erst vor wenigen Wochen war Puma wegen der Virus-Folgen und der damit einhergehenden Unsicherheiten bei der Jahresprognose zurückgerudert. Der Mitte Februar vorgelegte Ausblick habe auf der Annahme basiert, dass sich die Situation kurzfristig normalisieren werde, hatte der Konzern mitgeteilt. Eine kurzfristige Verbesserung sei jedoch nicht absehbar. Es sei daher unmöglich, eine Vorhersage zur Geschäftsentwicklung in den kommenden Wochen und Monaten zu machen, den negativen Effekt auf Umsatz und Gewinne könne Puma nicht quantifizieren. Bei der Bilanzvorlage im Februar hatte Puma für 2020 noch deutliche Zuwächse bei Umsatz und Gewinn in Aussicht gestellt./eas/nas/jha/