Der Aktionär, der 3,1 Prozent an dem deutschen Biotechunternehmen hält, bezeichnete die Offerte von Thermo Fisher am Mittwoch erneut als "völlig unzureichend". Davidson Kempner werde deshalb seine Aktien nicht verkaufen und bitte den Verwaltungsrat von Qiagen dringend, seine Empfehlung hinsichtlich des Übernahmeangebots zu ändern. Der faire Wert für die Aktien von Qiagen liege eigentlich bei 50 Euro je Aktie statt den 39 Euro, die Thermo Fisher bietet. Der Investor rief auch andere Aktionäre dazu auf, sich seiner Haltung anzuschließen. Qiagen-Aktien notierten am Mittwoch mit 40,81 Euro über dem Angebotspreis.

Ein Sprecher von Qiagen wollte sich weder zum erneuten Vorstoß des Investors äußern, noch zu der Frage, ob Vorstand und Aufsichtsrat des Biotechunternehmens die Offerte von Thermo Fisher weiter unterstützen. Davidson Kempner hatte bereits am vergangenen Freitag das mehr als zehn Milliarden Euro schwere Übernahmeangebot als unangemessen bezeichnet und erklärt, es biete den Aktionären keinen Mehrwert und spiegele auch nicht den Wert der Firma wider. Am Montag hatte Qiagen einen deutlichen höheren Ausblick für das laufende Jahr veröffentlicht, nachdem das Unternehmen seine Prognose wegen der Corona-Pandemie zwischenzeitlich ausgesetzt hatte.

Die deutliche Erhöhung der Prognose unterstreiche, dass Qiagen durch die Offerte erheblich unterbewertet werde, betonte Davidson Kempner. Zudem seien die Schätzung von Qiagen "sehr konservativ". Vorstand und Aufsichtsrat von Qiagen haben bislang offiziell die Offerte von Thermo Fisher, die Anfang März angekündigt wurde, unterstützt.