Zürich (awp) - Der Raiffeisen-Chef Patrik Gisel plant einen neuen Vorstoss bei der vereinfachten Vergabe von Hypotheken an junge Familien. Allerdings droht dem Manager offenbar auch mit diesem Plan B Widerstand von Seiten der Finma, wie die "Schweiz am Sonntag" berichtet.

Erst vor einer Woche hatte Gisel bekannt gegeben, wegen Bedenken der Finma auf ein neues Produkt mit flexibler so genannter Tragbarkeitsregel vorerst zu verzichten. Gleichzeitig hatte er aber angekündigt, über eine Ausnahmeregelung jungen Familien vereinfacht eine Hypothek ermöglichen zu wollen. "Wir können etwa Hypotheken über regulatorisch vorgesehene Ausnahmen speziell für junge Familien anbieten", zitiert das Blatt den Banken-Manager. Unter dem Strich sei die Wirkung ähnlich.

Wie die Zeitung weiter berichtet, wäre die Finma aber auch mit diesem Vorhaben kaum einverstanden. Ohne sich direkt auf die Raiffeisen-Bank beziehen zu wollen, sagte ein Sprecher der Zeitung, bei diesen so genannten "exceptions to policy", wie diese Ausnahme-Hypotheken genannt werden, schaue seine Behörde sehr genau hin. Sie seien für begründete Ausnahmefälle vorgesehen. Da sie für die Finma ein wichtiger Indikator seien, werde genau beobachtet, wie sich die Zahl der gewährten Ausnahmen verändere.

Bei Auffälligkeiten könnte die Behörde Massnahmen ergreifen. Beispielsweise müsste eine Bank dann mehr Eigenkapital halten. Die Statements der Finma zeigten, dass sie peinlich genau auf die Einhaltung der Regel achte, heisst es in dem Bericht weiter.

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