FARMINGTON (dpa-AFX) - Der US-Industriekonzern United Technologies (UTC) bekommt auf seinem Weg zum reinen Luftfahrt-Unternehmen Rückenwind aus dem laufenden Geschäft. Im dritten Quartal legten der konzerneigene Triebwerksbauer Pratt & Whitney und der Luftfahrt-Zulieferer Collins Aerospace so stark zu, dass UTC-Chef Gregory Hayes seine Mindestziele für den Jahresumsatz und den Gewinn aus dem Tagesgeschäft am Dienstag erneut nach oben setzte. Im vorbörslichen New Yorker Handel gewann die UTC-Aktie rund 2,5 Prozent an Wert.

Derweil sieht Hayes United Techologies auf Kurs, den geplanten Zusammenschluss mit dem US-Rüstungskonzerns Raytheon ebenso über die Bühne zu bringen wie die Abspaltung der Aufzugsparte Otis und des Klima- und Kälteanlagen-Herstellers Carrier. Die Aktionäre von Raytheon und UTC hatten dem Deal vor wenigen Tagen zugestimmt. Die Abtrennung von Otis und Carrier soll bis Ende März 2020 abgeschlossen sein.

Im eigenen Geschäft rechnet die UTC-Führung für 2019 jetzt mit einem um Sondereffekte bereinigten Gewinn je Aktie von 8,05 bis 8,15 US-Dollar, jeweils 15 Cent mehr als seit der letzten Zielanhebung im Juli angepeilt. Analysten hatten im Schnitt bisher nur mit 8,03 Dollar gerechnet. Der Umsatz soll nun 76 bis 76,5 Milliarden Dollar (gut 68 Mrd Euro) erreichen. Hier hatte das Management zuvor 75,5 bis 77 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt.

Im dritten Quartal steigerte UTC den Umsatz auch dank der Übernahme des Luftfahrt-Zulieferers Rockwell Collins um 18 Prozent auf 19,5 Milliarden Dollar. Aus eigener Kraft belief sich das Plus auf fünf Prozent. Der Nettogewinn sank jedoch um sieben Prozent auf 1,1 Milliarden Dollar, weil der Konzern Sonderbelastungen von 760 Millionen Dollar vor allem im Zusammenhang mit der Abspaltung von Otis und Carrier zu schultern hatte.

Allerdings waren auch in den Vergleichszahlen aus dem Vorjahr Sonderbelastungen enthalten. So hatte die UTC-Tochter Pratt & Whitney (P&W), die rund die Hälfte der Triebwerke für den Airbus-Mittelstreckenjet A320neo liefert, im Sommer 2018 wegen verspäteter Auslieferungen Vertragsstrafen von rund 300 Millionen Dollar verbucht. Diesmal blieb eine solche Belastung bei P&W aus./stw/mne/nas