Beim Rheinmetall-Konzern gerät das konjunkturanfällige Geschäft mit Autoteilen einmal mehr unter Druck.

Die Sparte musste im ersten Quartal wegen der Corona-Krise einen deutlichen Gewinnrückgang hinnehmen, woraufhin das Management die Prognose für 2020 in diesem Bereich zurücknahm. Die Rüstungssparte konnte hingegen zulegen, so dass Rheinmetall dort auch den Ausblick bestätigte. Insgesamt ruderte der Konzern zurück. "Rheinmetall erwartet, dass Umsatz und operatives Ergebnis des Unternehmensbereichs Automotive und des Konzerns deutlich unter den bisherigen Prognosen, die die Auswirkungen der Corona-Krise noch nicht berücksichtigten, liegen werden."

Der Konzernumsatz stieg im ersten Quartal um 1,1 Prozent auf 1,358 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis schrumpfte aber auf 34 Millionen Euro von 54 Millionen Euro. Diese Verringerung sei ausschließlich auf den Bereich Automotive zurückzuführen. Von diesem hatte sich der MDax-Konzern schon vor Jahren trennen wollen, Pläne für einen Börsengang dann aber fallengelassen. Die breite Aufstellung kam Rheinmetall zugute, als das Geschäft mit Waffen und Munition nicht so gut lief. Nun schloss der Bereich mit Kolben und anderen Autoteilen das erste Quartal mit einem operativen Gewinn von zehn Millionen Euro ab - ein Rückgang um 39 Millionen Euro. Die Zahlen seien hier schwächer als erwartet, im Defence-Bereich aber besser als angenommen, erklärten die Experten des Bankhauses Lampe. Die Aktie rutschte nach Anfangsgewinnen im Tagesverlauf ins Minus.

Die Rüstungssparte konnte ihr operatives Ergebnis 29 Millionen Euro mehr als verdreifachen. Die Prognose für diesen Bereich bekräftigte Rheinmetall. Demnach soll der Umsatz zwischen fünf und sieben Prozent steigen und die operative Marge zwischen neun und zehn Prozent liegen. "Unser Defence-Bereich zeigt sich in der gesamtwirtschaftlich schwierigen Lage robust und widerstandsfähig und wird uns im Konzern helfen, die krisenbedingten Auswirkungen abzufedern", sagte Konzernchef Armin Pappberger. "Das wird aus heutiger Sicht auch im weiteren Jahresverlauf so bleiben."